Drop Dead Sexy - Zum Sterben heiß!

Originaltitel: Drop Dead Sexy
Übersetzer: Julia Weisenberger

Erschienen: 03/2021

Genre: Romantic Comedy, Romantic Thrill
Zusätzlich: Contemporary, Krimi

Location: USA, Georgia


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-487-0
ebook: 978-3-86495-488-7

Preis:
Print: 14,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Drop Dead Sexy - Zum Sterben heiß!


Inhaltsangabe

Für Olivia Sullivan ist das Wort „Liebe“ eher ein Schimpfwort als eine Emotion. Als Tochter eines kleinstädtischen Leichenbestatters in Georgia aufgewachsen, konnten sich potentielle Liebhaber nie an die vielen Leichen in ihrem Haus gewöhnen. Zudem ist der Weg in ihr Schlafzimmer gepflastert mit Katastrophen: Versuch Nummer eins mit ihrer Jugendliebe endete mit einem Notarzt-Einsatz aufgrund einer schweren Latexallergie. Versuch Nummer zwei kam – und starb an einer Herzkrankheit.
Aus lauter Angst vor dem, was als nächstes passieren könnte, hat Olivia ihre Schlafzimmertür fest verrammelt und konzentriert sich auf ihren Job als städtischer Coroner und auf das Bestattungsunternehmen der Familie.

Eines Abends beschließt Olivia, dass ihre Pechsträhne ab sofort ein Ende haben muss! Auf der Suche nach einem muskelbepackten Liebhaber stolpert Olivia in einer Bar über Holden Caulfield Mains, der seinen Spitznamen „Catcher“ nicht nur von einer literarischen Figur erhielt, sondern auch, weil er die Aufmerksamkeit jeder Frau im Umkreis von fünf Meilen auf sich zieht.
Nach der umwerfendsten und leidenschaftlichsten Nacht, die sie sich jemals hätte vorstellen könnten, flüchtet Olivia am nächsten Morgen vor Catcher und glaubt, diese wilde Episode nebst Catcher hinter sich gelassen zu haben.

Als Olivias Heimatstadt von ihrem ersten Mord heimgesucht wird, hätte sie nie gedacht, dass ausgerechnet ihr One-Night-Stand in Gestalt des herbeigerufenen leitenden Sonderermittlers wieder auftauchen würde. Um die Demütigung perfekt zu machen, will Catcher direkt dort anknüpfen, wo ihre heiße Liebesnacht geendet hat - die Bedeutung des Wortes „Nein“ kennt er nicht.

Während sich die Dinge zwischen den beiden aufheizen, werden sie auf einer wilden Schnitzeljagd von einem hinterwäldlerischen Nudistencamp bis hin zu Auseinandersetzungen mit der Dixie-Mafia geführt.

Können Olivia und Catcher den Mord aufklären, ohne gleichzeitig ihrer explosiven Leidenschaft zu erliegen?

Über die Autorin

Katie Ashley ist eine New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin und lebt in der Nähe von Atlanta, Georgia. Zusammen mit ihrer Tochter Olivia ist sie Frauchen von Belle und Elsa, zwei Hunden, die sie aus dem Tierschutz übernommen hat. Katie...

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Leseprobe

Nachdem meine Entscheidung getroffen war, startete ich das Auto und schnallte mich an. Ich fuhr vom Parkplatz und war begeistert, dieses Höllenloch hinter mir zu lassen. Natürlich begann ich fünfzehn Minuten später und tiefer im Stadtkern von East Bumblefuck, meine Entscheidung zu bereuen. Mein Handyempfang wurde nicht besser, und ich überlegte, ob ich einfach umdrehen und zurück zu Texaco fahren sollte, da ich auf keine anderen Tankstellen gestoßen war. Um ehrlich zu sein, war ich in diesem Zusammenhang auf überhaupt nichts anderes gestoßen. Die zweispurige Straße war von dicken Bäumen und hier und da von einem Haus gesäumt.
Aber als...

...ich eine scharfe Kurve genommen hatte, sah ich meine Rettung schließlich in der Ferne. Oh, süßer Himmel, es war eine Bar. Ich trat auf das Gaspedal und konnte nicht schnell genug ankommen. Ich befürchtete, sie wäre nur eine weitere Fata Morgana in der Date-Wüste, die sich verflüchtigen könnte, je näher ich kam. Doch sie blieb ein strahlender Funke der Hoffnung, während ich auf zwei Rädern auf den Parkplatz raste.
Da erhaschte ich einen guten Blick auf meine angebliche Rettung, die man bestenfalls als etwas aus Nightmare on Hintertupfinger Street einordnen könnte. Ich stieß frustriert den Atem aus, was sich eher wie ein Grunzen anhörte. Mehrfarbige Weihnachtslichter erstreckten sich über die gesamte Länge des baufälligen Daches über einem langen, rechteckigen Gebäude. Über der Eingangstür hing ein riesiges Schild, auf dem einige Glühbirnen durchgebrannt waren, sodass anstelle von The Rusty Halo – Der rostige Heiligenschein – zu lesen war: The Rusty Ho – Die rostige Schlampe.
Seht ihr, genau das passiert, wenn man auf der Suche nach einem Schwanz halbherzig loslegt. Ich schüttelte meinen Kopf, um ihn von meiner selbstironischen Tirade frei zu bekommen, und blickte in den Spiegel. Okay, die rostige Heiligenschein-/Schlampen-Bar war also nicht gerade das, was ich mir als Ende meiner lange währenden Sexflaute vorgestellt hatte. Sie war der Inbegriff einer absoluten Hinterwäldlerspelunke, aber heute Abend sollte es Club 54 werden oder was auch immer zum Teufel der jetzt angesagteste Hotspot war. Ich war eine lebende Tote, wenn es um Sex ging – aber heute Abend würde es losgehen.
Ich öffnete die Autotür, schnappte mir meine Handtasche und stolperte dann über den Kiesweg. Gerade als ich an einem verrosteten Pick-up vorbeiging, bellte mir ein Jagdhund ins Ohr, sodass ich aus der Haut sprang und mir fast ins Höschen pinkelte. „Himmel!“, kreischte ich und blickte zu dem langohrigen Tier hinüber. Er saß hinter dem Steuer und sah aus, als wartete er darauf, seinen betrunkenen Besitzer am Ende der Nacht nach Hause zu fahren.
Als ich mich beruhigt hatte, gelangte ich bis zur Tür. Ich strich mein Haar und mein Kleid glatt und holte tief Luft. Okay, Olivia Rose Sullivan, reiß dich zusammen und geh da rein und schnapp dir einen.
Mit dieser inneren Aufmunterung stieß ich die Tür auf und machte einen entschlossenen Schritt nach drinnen. In dem Moment, als meine hohen Schuhe wegen dem Sägemehl und den Erdnussschalen, die den Boden bedeckten, ins Rutschen gerieten, wusste ich, dass ich einen überaus schrecklichen Fehler gemacht hatte. Die fröhlichen Pfiffe und Rufe der Gäste lenkten meine Aufmerksamkeit von dem, was eine eklatante Verletzung des Gesundheitsgesetzes sein musste, auf die kleine Bühne gegenüber von mir. Eine Skynyrd-Coverband spielte die ersten Takte von Free Bird und Feuerzeuge wurden aus den Taschen verblasster Wranglers und Overalls gezogen und blitzten durch den dunstigen Rauch. Das Licht des Feuers half, den Raum zu erhellen, und gab mir einen guten Überblick bezüglich meiner Männerauswahl für den Abend.
Meine lechzende Libido schrumpfte augenblicklich bei diesem Anblick, der wie ein Klassentreffen der Schauspielerriege von Beim Sterben ist jeder der Erste wirkte. Sofort begann die Melodie Dueling Banjos in meinem Kopf zu spielen. Nein, nein, nein, das konnte es nicht sein. Ich konnte mich nicht dazu durchringen, mit einem Hinterwäldler nach Hause zu gehen, ungeachtet meiner Spinnweben, zu denen sich noch herumwehende Steppenläufer gesellt hatten. Es war an der Zeit, mich umzudrehen, zu kneifen und sofort von hier zu verschwinden.
Und dann teilte sich die Menge, und die Banjomusik, die in meinem Kopf spielte, hörte auf zu quietschen. Allein an einem Tisch befand sich die lebendige Verkörperung meiner Fantasien. Obwohl er saß, konnte ich erkennen, dass er groß war, weil seine Knie gegen die Tischplatte stießen. Sein gewelltes dunkles Haar fiel ihm in die Stirn, was ihn sehr zu irritieren schien, da er jedes Mal verärgert wirkte, wenn er es mit den Fingern zurückschob.
Statt Jeans oder einem Overall trug er einen Anzug. Das Jackett war über einen der zusätzlichen Stühle drapiert, während er die Ärmel seines weißen Hemdes bis zu den Ellbogen hochgekrempelt hatte. Seine Krawatte saß ein wenig schief, als hätte es ihn in den Fingern gejuckt, sie abzustreifen. Bunte Mappen übersäten den Tisch und dazwischen stand ein schäumendes Bier, an dem er nippte.
Obwohl die Menge mich anrempelte und schubste, stand ich wie erstarrt dort und zog ihn mit den Augen aus. An meinem Kinn sammelte sich ein feuchter Fleck und ich wischte ihn mit dem Handrücken weg. Oh ja, ich sabberte. Nachdem ich befürchtet hatte, mit Joe Zahnlos ins Bett zu müssen, ging gerade ein Traum in Erfüllung.
Als ob Mr. Groß, Dunkel und Sündhaft-Sexy spürte, dass ihn jemand anstarrte, riss er den Kopf hoch und erwiderte meinen Blick. Dann machte sich das höschenschmelzendste Lächeln, das man sich vorstellen kann, auf seinem unglaublich gut aussehenden Gesicht breit. Und in diesem hellen und strahlenden Moment ächzte und krächzte sich meine arme von Männern vernachlässigte Vagina, die so lange Zeit nur dank lebenserhaltender Maßnahmen überdauert hatte, wieder ins Leben. Ein Stromstoß zuckte durch ihre seit Ewigkeiten schlummernden inneren Wände, als ob der Defibrillator eines Notarztes benutzt worden wäre und ein Arzt „Zurück!“ geschrien hätte. Wie durch ein Wunder hatte ich tatsächlich den Dr. Feelgood gefunden, der meine endlose Sexflaute beenden sollte.
Ich betrachtete sein Lächeln als Einladung und drängte mich nach vorn, um die Lücke zwischen uns zu schließen. Das Sägemehl auf dem Boden, gepaart mit meinen nervös zitternden Knien, machte es etwas schwieriger, als ich erwartet hatte. Schließlich, nach einer Ewigkeit, stand ich vor ihm.
Mein Herz schlug wild, als er aufstand. „Hallo“, sagte er und seine tiefe, volle Stimme schickte einen Blitz direkt in meine Vagina.
„H…hallo“, stotterte ich.
Er deutete auf den leeren Stuhl gegenüber. „Wollen Sie sich nicht zu mir setzen?“
„Sehr gern.“ Nachdem ich mich niedergelassen hatte, streckte ich ihm meine Hand entgegen. „Mein Name ist Olivia Sullivan.“ Ich war mir nicht sicher, warum ich das Bedürfnis hatte, ihm meinen vollen Namen zu nennen. Wie würde es weitergehen? Würde ich meine Sozialversicherungsnummer herunterrasseln?
Als seine Hand meine berührte, spürte ich allen Ernstes einen Funken Elektrizität. Meine rationale Seite argumentierte, dass meine Stöckelschuhe daran schuld waren, die über den Sägemehlboden kratzten.
„Catcher Mains.“
Verlegenheit ließ meine Wangen heiß werden, als ich merkte, dass ich immer noch seine Hand hielt. Schnell ließ ich sie los und warf mir die Haare über die Schulter zurück. „Catcher? Fänger? Das ist ein interessanter Name.“
„Finde ich auch.“
„Lassen Sie mich raten. Es ist Ihr Spitzname vom Baseballspielen.“
„Sie haben recht, es ist ein Spitzname, aber er stammt nicht vom Baseball.“
„Bitte sagen Sie mir, dass es nichts Kitschiges ist, wie zum Beispiel, dass Sie ein echter Fang sind oder dass Sie die Frauen, denen Sie nachjagen, immer fangen?“
Catcher warf den Kopf zurück und lachte herzhaft. „Man könnte sagen, das gehört dazu.“
„Im Ernst. Woher kommt der Name?“
„Meine Eltern waren Englischlehrer, also benannten sie mich nach der Hauptfigur in einem ihrer Lieblingsbücher – Holden Caulfield.“
„Von Der Fänger im Roggen – The Catcher in the Rye.“
Catchers blaue Augen leuchteten auf. „Kennen Sie es?“
Ich lachte. „Offensichtlich sehe ich aus wie eine Tussi, die keine Ahnung von Literatur hat.“
„Nein. Überhaupt nicht. Es ist nur so, dass ich nicht viele Leute treffe, die die Referenz verstehen.“
Nachdem ich den Blick um uns herum hatte schweifen lassen, sah ich mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihm. „Vielleicht hängen Sie mit den falschen Leuten ab“, meinte ich.
Er grinste. „Ich schwöre Ihnen, das ist nicht meine übliche Freitagabend-Bar.“
„Meine auch nicht. Ich war zufällig auf der Durchreise und brauchte dringend einen Drink.“
„Und zufällig trugen sie dabei ein unglaublich heißes Kleid?“
„Sie denken, mein Kleid ist heiß?“
„Verdammt, ja.“ Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Ich weiß, ich würde Ihnen gerne dabei helfen, dieses heiße Ding auszuziehen.“
Ein nervöses Kichern entkam meinen Lippen. „Ich glaube, Sie gehen ein wenig zu schnell vor.“
„Vielleicht tue ich das. Vielleicht sollte ich eher ein Gentleman sein und versuchen, Sie besser kennenzulernen. Dann kann ich den verruchten Kerl rauskehren, wenn ich Ihnen sage, wie gerne ich Sie mit auf die Toilette nehmen, Ihnen das heiße Kleid über die Hüften hochschieben und Sie besinnungslos ficken würde.“
Mein Mund wurde so trocken wie die Mojave-Wüste wegen des Bilds, das er gerade für mich gemalt hatte. Natürlich folgte direkt im Anschluss eine Rückblende auf das Höllenloch im Texaco und ich schauderte. „Keine Toiletten“, flüsterte ich.
Überrascht hoben sich Catchers Brauen. „Nur nein zu den Toiletten? Sie meinen, Sie stören sich nicht am Rest?“
„Geben Sie mir einen Drink aus und wir werden sehen.“ Seine Anziehungskraft hatte mein Selbstvertrauen gestärkt.
Dieses umwerfende sexy Grinsen huschte über sein Gesicht. „Es wäre mir ein Vergnügen. Worauf stehen Sie?“
Ich war mir ziemlich sicher, dass es in The Rosty Ho keine umfangreiche Mischgetränkekarte gab. „Cranberry und Wodka wäre toll.“
Catcher nickte, als er sich von seinem Stuhl erhob. Während er zur Bar ging, fiel mein Blick auf die Form seines fein geformten Hinterns in seiner Hose. Oh ja, es war die Art von Arsch, in den man seine Zähne graben wollte.
Ganz ruhig. Zurückhaltung. Wenn du mit den schmutzigen Gedanken weitermachst, bespringst du ihn in dem Moment, in dem er wieder an den Tisch kommt, und du bist zu prüde, um Sex in aller Öffentlichkeit zu genießen.
Catcher kehrte zurück und stellte mein Getränk vor mich hin. „Danke“, sagte ich.
„Gern geschehen.“ Catcher hatte seinen Krug Bier nachfüllen lassen. Nachdem er einen Schluck davon getrunken hatte, stützte er sich mit den Ellbogen auf den Tisch. „Also, Olivia Sullivan, womit verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt?“
„Ich bin Lei…“ Ich klappte den Mund abrupt wieder zu. Auf keinen Fall wollte ich ihm die Wahrheit sagen und meinen potenziellen Sexmarathon sabotieren, bevor er überhaupt begonnen hatte. Ich erholte mich schnell, indem ich mir die Haare über die Schulter warf. „Ich bin Flugbegleiterin.“
Catcher verengte seine Augen. „Blödsinn.“
„Verzeihung?“
„Sie sind nie und nimmer Flugbegleiterin.“
„Warum glauben Sie mir nicht?“
„Weil ich ein umfangreiches Training absolviert habe, um die vielen Schichten der Täuschung aufzudecken. Deshalb erkenne ich, dass Sie auf keinen Fall Erdnüsse und Tomatensaft verteilen.“
Darauf folgte ein gegenseitiger Anstarr-Wettbewerb. Als ich schließlich blinzelte, schenkte mir Catcher ein selbstgerechtes Grinsen.
„Okay. Ich bin Leichenbestatterin und County Coroner.“ Ich zuckte zusammen und wappnete mich, dass er schreiend vom Tisch wegrannte. Aber stattdessen überraschte er mich mit einem Grinsen.
„Wirklich?“
„Ja. Wirklich.“
„Das ist verdammt cool.“
Ich blickte ihn überrascht an. „Das ist nicht dein Ernst.“ Ich war so verblüfft, dass ich ihn duzte.
„Doch, ist es.“
„Normalerweise ist mein Beruf für Männer eine Mega-Abturner.“
„Du meinst, es ist ein Abturner für Pussys.“ Er nahm mich mit seinem hypnotischen Blick gefangen und wechselte ebenfalls die Anrede. „Ich bin ein echter Mann, Liv. Es braucht viel mehr, um mich abzuschrecken.“
„I…ich bin froh, das zu hören“, stammelte ich. „Und was machst du so?“
„Was glaubst du, was ich tue?“
Nachdem ich einen Blick auf die Mappen vor ihm geworfen hatte, neigte ich gedankenverloren den Kopf. „Ich denke an irgendeine Form der Strafverfolgung oder vielleicht Militär, da du deine Ausbildung erwähnt hast.“
Catcher zeigte mir wieder dieses Höschen in Brand setzende Grinsen. „Du hast recht. Ich bin ein Agent der GBI, auch bekannt als das Georgia Bureau of Investigation.“
„Wow, das muss ein interessanter Job sein.“
„Er hält mich auf Trab.“
Ich deutete auf die Akten. „Was bringt dich her?“
„Nun, das ist vertraulich“, antwortete er, bevor er die Mappen nahm und sie in seine Aktentasche steckte.
„Oh, das tut mir leid. Ist es eines dieser ‚Wenn ich es dir sagen würde, müsste ich dich töten‘-Dinge?“
„Vielleicht. Und ich will dich ganz sicher nicht töten. Vor allem nicht, bevor ich dich ficken und dazu bringen konnte, meinen Namen zu schreien.“
Mein Mund klappte angesichts seiner Dreistigkeit wieder einmal auf. „Ähm, okay“, antwortete ich schließlich.
„Spiel nicht die Prüde bei mir, Olivia. Wir wissen beide, dass du auf der Suche nach einem Schwanz hierhergekommen bist.“
„I…ich weiß nicht, wovon du sprichst“, erwiderte ich und rutschte auf meinem Platz hin und her.
Catcher schnaubte, bevor er noch einen Schluck von seinem Bier nahm. „Babe, ich habe dich sofort durchschaut, als du durch die Tür kamst. Aber hey, ich hab’s verstanden. Nur weil du eine Frau bist, heißt das nicht, dass du keine Bedürfnisse hast. Ich werde dich sicher nicht dafür verurteilen, dass du dein Gesicht wahrst, indem du in irgendeine Spelunke kommst, wo dich niemand kennt, um dir deinen Schwanz zu holen.“
Ich nahm zwei Schlucke von meinem Getränk, bevor ich etwas sagte. „Okay, du hast recht. Ich kam hierher, damit ich …“ Irgendwie schien ich es einfach nicht hinzubekommen, es laut auszusprechen.
„Gefickt, flachgelegt, gebumst, genagelt, geritten …“
Ich hob die Hand. „Ja, das deckt es so ziemlich ab.“
Catcher rückte seinen Stuhl näher an den Tisch. „Wie lange ist es her?“
Ich blickte auf meine Hände in meinem Schoß hinunter. „Eine Weile.“
„Wie lange ist ‚eine Weile‘?“
Auf meiner Unterlippe kauend, überlegte ich, ob ich ehrlich zu Catcher sein sollte. Ich hatte mich bereits mit der alltäglichen Peinlichkeit meines fehlenden Liebeslebens auseinandergesetzt. Ich wollte nicht, dass er mich als eine Art frigide Spinnerin sah. „Können wir es nicht einfach auf sich beruhen lassen und das Thema beenden?“
„Könnten wir. Aber ich wüsste auch gern, worauf ich mich einlasse.“
Ich riss den Kopf hoch, um ihn anzustarren. „Ich kann dir versichern, dass es nicht so schlimm ist, dass du meine Vagina mit einem Sandstrahler öffnen musst, okay?“
Catcher schien mit einem Lächeln zu kämpfen. „Das ist nicht genau das, worauf ich angespielt habe.“
„Klar doch.“
Er griff über den Tisch und nahm meine Hand. „Du hast recht, dass ich irgendwie den Zustand deiner Vagina angesprochen habe, aber es ist nicht das, was du denkst. Wenn es schon lange her ist, dann weiß ich, dass ich mir mit dem Vorspiel etwas Zeit lassen muss. Ich kann nicht einfach so in dich stoßen, wie ich will, es sei denn, du bist bereit für mich.“
Ich runzelte die Stirn. Es war sehr lange her, dass ich in einer Bar gewesen war oder mich in einem Teil der Szene herumgetrieben hatte, in der man sich zum Sex verabredet. Das letzte Mal, dass ein Typ so offen mit mir gesprochen hatte, war im College gewesen, und ich hatte einfach angenommen, seine Unverblümtheit wäre Teil seiner Unreife gewesen. Wenn es auf das Wesentliche ankam, redeten dann alle Männer so?
„Danke … glaube ich.“
Er senkte seinen Kopf näher zu mir. „Hör auf, so viel zu denken. Lass mich und deinen Körper die Entscheidungen treffen.“
„Ich kann es probieren.“
Catchers Nähe, gepaart mit seinem sexy Lächeln, entfachte ein Feuer zwischen meinen Beinen. Ich drückte meine Oberschenkel zusammen, um zu versuchen, es zu löschen.
„Als Erstes werden wir dich auflockern.“
„In Anbetracht des Gesprächs, das wir gerade geführt haben, denke ich, dass ich locker genug bin.“
Ich atmete ein, als ich spürte, wie sich Catchers warme Hand auf die Haut meines bloßen Oberschenkels presste.
Er schüttelte den Kopf. „Über etwas zu reden und es tatsächlich zu tun, sind zwei verschiedene Dinge. Und ich spreche nur von einem oder zwei Drinks. Das Letzte, was ich will, ist, dass du besoffen bist.“
„Würde das die Sache nicht einfacher machen?“
„Zur Hölle, nein. Ich möchte, dass du jede Sekunde davon genießt. Schließlich hast du es mehr als verdient.“
„Stimmt. Habe ich.“
„Gut.“ Catcher nahm meinen Arm und zog mich von meinem Stuhl hoch. Wir schlängelten uns durch die Menge hinüber zur Bar. Catcher winkte den Barkeeper herüber. Er klatschte einen Zwanziger auf die Bar. „Zwei Tequila-Shots, bitte.“
„Geht klar.“
„Ich schätze, ich hätte zuerst nachfragen sollen, ob du Tequila magst“, sagte Catcher, als der Barkeeper unsere Drinks einschenkte.
„Ich hätte mich schon gemeldet.“
Catcher grinste. „Ja, das dachte ich mir. Du scheinst mir nicht der Typ Frau zu sein, der alles schweigend über sich ergehen lässt.“
Ich riss das Kinn hoch. „Ich sage meine Meinung, falls du darauf anspielst.“
„Und lässt dir von niemandem etwas gefallen.“
Ich musste über seine Worte lachen. „Das auch.“
Als der Barkeeper unsere Shots vor uns abstellte, hob Catcher seinen hoch. „Darauf, dass du deine Meinung sagst und nicht jeden Schwachsinn glaubst.“
Ich nahm mein Glas. „Darauf trinke ich.“
Catcher ließ unsere Gläser klirren und bedeutete dann, dass ich trinken sollte. „Ladies first“, betonte er.
„Okay.“ Ich leckte das Salz von meiner Hand, bevor ich das Schnapsglas ansetzte. Die Flüssigkeit hinterließ eine brennende Spur meine Speiseröhre hinab bis in meinen Magen. Ich saugte die Limette in meinen Mund und meine Augen tränten. „Fertig“, sagte ich, die Stimme heiser vom Tequila.
Zu meiner Überraschung folgte Catcher meinem Beispiel nicht sofort. Stattdessen schockierte er mich unglaublich, indem er den Salzstreuer nahm und meinen Brustkorb mit dem Inhalt bestäubte. „Was machst du …“
Er legte einen Finger an meine Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen. „Mach einfach mit, Babe.“
Obwohl ich immer noch unsicher war, beschloss ich, Catchers Rat zu folgen. Nachdem er seinen Finger weggenommen hatte, hob er sein Glas. Ich sog zischend einen Atemzug ein, als er es zwischen meine Brüste steckte. Dank des straffen Materials meines Kleides wurde das Glas perfekt in der Schwebe gehalten.
Ich atmete hektisch aus, als Catcher seinen Kopf senkte. Ich keuchte, als seine warme Zunge über die Haut über meinen Brüsten glitt. Als er das ganze Salz aufgesogen hatte, schloss sich sein Mund um den oberen Rand des Schnapsglases. Ich zitterte, als ich spürte, wie seine Lippen leicht über meine Haut streiften. Oh verdammt, fühlte es sich gut an, seinen Mund auf mir zu haben.
Mit dem Glas sicher zwischen den Lippen kippte er den Kopf nach hinten und stürzte den Inhalt herunter. Er zwinkerte mir zu, als er das Glas auf die Theke stellte. „Das tat gut.“
„Ich bin froh, dass es dir gefallen hat“, sagte ich atemlos. Himmel, wenn ich zu lange in seiner Nähe bliebe, bräuchte ich eine Sauerstoffflasche, um meine Atmung sicherzustellen.
„Alles gut oder willst du noch einen?“, fragte Catcher.
„Vielleicht. Soll ich ihn aus deiner Hose nehmen?“
Er lachte leise. „Nein, Babe. Hier gibt’s kein Quidproquo.“
Da ich nicht übertrumpft werden oder unsexy wirken wollte, fügte ich hinzu: „Ich könnte wohl noch einen vertragen.“
Catcher grinste, als er den Barkeeper zu sich winkte. „Noch zwei Shots, bitte.“
Als die achgefüllt waren, reichte er mir meins und hielt seins hoch. „Lass uns das zusammen machen.“
„Okay.“
„Runter damit.“
Ich hatte gerade das Glas an meine Lippen gebracht, als Catcher hinzufügte: „Ich hoffe, dir das später auch bezüglich deiner Klamotten befehlen zu können.“
Mein Mund bildete für einen Moment den Minion-Ausruf „Waaa…“, bevor ich den Kopf nach hinten und den Tequila hinunterkippte. Irgendwie hatte ich bei Catchers Anspielung das Gefühl, dass ich ihn brauchen würde.
„Gut. Jetzt lass uns tanzen.“
„Okay“, antwortete ich unsicher. Ich war noch nie übermäßig begabt gewesen, wenn es darum ging, auf der Tanzfläche abzurocken, daher war ich ein wenig beunruhigt, mich vor Catcher zum Narren zu machen. Glücklicherweise verwandelte sich das Cover der Band von Credence Clearwater Revivals Rolling on the River in die langsame Melodie von Charlie Prides So Good When You’re Bad.
Catcher schlang seinen Arm um meine Taille und zog mich eng an sich. Verdammt, es fühlte sich gut an, wieder so nah bei einem Mann zu sein. Als der holzige Geruch seines Duftwassers meine Nasenlöcher füllte, erbebte ich. Ein köstlich riechender Mann hatte etwas an sich, das für mich wie flüssiger Sex war. Ich hob schnell die Arme, um sie um seinen Hals zu legen. Meine Finger konnten nicht anders, als mit den Haaren an Catchers Nacken zu spielen.
Nachdem wir uns einige Sekunden im Takt gewiegt hatten, wanderte eine von Catchers Händen von meiner Taille tiefer, um meinen Hintern zu drücken. Während er meinen Po streichelte, begann sich seine Hüfte gegen meine zu bewegen. Wie auf einen Sirenenruf hin begann sich meine Hüfte an Catchers zu bewegen, wobei mein Schritt gegen seine wachsende Erektion rieb. Er drehte seine Taille, um eines seiner Knie zwischen meine Beine zu bringen. Er neigte seine Lippen zu meinen, während unsere Hände am Körper des anderen auf und ab strichen. Einen Moment lang dachte ich, wir wären in eine Szene aus Dirty Dancing versetzt worden. Ich erwartete, Patrick Swayze und Jennifer Grey mit den Hüften kreisend vorbeikommen zu sehen.
Als das Lied endete, befreite sich Catcher aus unserer Umarmung.
„Wohin willst du?“ Ich keuchte.
„Toilette.“
„Jetzt?“
Ein verruchtes Grinsen huschte über sein Gesicht. „Glaub mir, Babe, wenn ich mir jetzt keinen runterhole, überstehe ich keine Sekunde, wenn wir im Hotel angekommen sind.“
Ich bin sicher, mein Mund muss vor Überraschung ein perfektes O gebildet haben, denn das war nicht das, was ich von ihm erwartet hatte. Dann wurde mir klar, dass ich eine Wahl zu treffen hatte. Ich konnte Catcher auf die Toilette gehen lassen, wo er sich einen runterholte, oder ich konnte mit ihm auf die Toilette gehen und ihm dabei helfen. Es war so eine Art Jerry-Maguire-Sache nach dem Motto: „Hilf mir, dir zu helfen“.
Als ich endlich meine Stimme gefunden hatte, sagte ich atemlos: „Ich werde mit dir gehen.“
Catchers Brauen schossen überrascht in die Höhe. „Was ist mit der ‚Keine Toiletten‘-Regel, die du vorhin aufgestellt hast?“
Ich zuckte die Achseln. „Ich habe meine Meinung geändert.“ Mit einem verschämten Grinsen fügte ich hinzu: „Du hast meine Meinung geändert.“
„Ich bin froh, das zu hören.“
Catcher nahm mich an der Hand und führte mich durch die Menge in Richtung Toiletten. Bevor wir dort ankamen, blieb er an einer Tür stehen, auf der „Nur für Angestellte“ stand. Nachdem er nach links und rechts geschaut hatte, testete Catcher den Türknauf. Als er ihn unverschlossen vorfand, zog er mich in den schwach beleuchteten Lagerraum.
Catcher machte die Tür zu und schloss ab. „Ist das okay?“
„Klar.“
Als Nächstes stürzte sich Catcher auf mich. Ich war so überrumpelt, dass ich zurücktaumelte. „Umpf“, ächzte ich, da ich gegen eines der Gestelle krachte.
„Alles gut?“
Ich lächelte, während ich den Staub von meinem Hintern wischte. „Es geht mir gut. Ich schwöre es.“
„Tut mir leid.“ Catcher warf mir einen verlegenen Blick zu. „Ich war zu erregt von der Aussicht, dich endlich ficken zu können.“
Meine Zuversicht, die zunächst durch den Tequila gestärkt worden war, begann zu schwinden, und nun schlich sich ein Gefühl der Unzulänglichkeit ein. „Du machst dir sicher Hoffnungen, dass der Sex mit mir gut sein wird.“
„Davon gehe ich fest aus, wenn ich dich so ansehe.“
„Ich wünschte, ich würde dein Vertrauen teilen“, murmelte ich.
Catcher strich mir die Haare aus dem Gesicht. „Olivia Sullivan, bist du nass für mich?“
Ich blinzelte ein paarmal ungläubig auf seine Frage. „J…ja.“
„Triefend nass?“ Da mein Höschen durchnässt war, nickte ich. „Ich habe es also bereits geschafft, dich so anzumachen, dass du nass bist?“
„Oh ja.“
„Für mich gibt es nichts, was Sex so gut macht wie eine Frau, die scharf auf mich ist – die mich mit Körper, Geist und Seele will.“
Als Catcher mich einmal mehr mit seinem hypnotischen Blick festhielt, sagte ich: „Ich brenne für dich.“
Er grinste. „Gut. Jetzt genug gequatscht. Zeit zum Ficken.“
„Ähm, okay.“
Catcher senkte seinen Kopf, um mich zu küssen. Innerhalb von Sekunden verschlang sein Mund meinen. Die ganze Hitze von der Tanzfläche wurde wieder zum Leben erweckt. Während Catcher an meinem Hals leckte und knabberte, knetete eine seiner Hände meine Brust. Als er nach dem Saum meines Kleides griff, hatte ich plötzlich eine überwältigende Rückblende auf das Zusammensein mit Eric. Die Sehnsucht, die durch meinen Körper geflossen war, wurde durch Panik ersetzt.
Catcher bemerkte die Veränderung meiner Stimmung. Er hob den Kopf, um mich anzusehen. „Was ist los, Liv?“
Ich zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. „Nichts.“
Er zog die Stirn kraus. „Blödsinn. Du bist innerhalb einer Minute von glühend heiß zu eiskalt geworden.“
„Du sagtest, kein Gequatsche mehr.“ Da ich verzweifelt das Thema wechseln musste, streckte ich die Hand aus, um seine Erektion über seiner Hose zu umfassen. Catcher stöhnte und schloss die Augen. „Küss mich noch einmal“, verlangte ich.
Catcher drückte seinen Mund fast strafend auf meinen. Als er mir diesmal den Saum meines Kleides bis zur Taille hochschob, protestierte ich nicht. Er schob die Hand zwischen meine Beine und brachte mich zum Stöhnen. Dann bearbeitete er mich intensiv über meinem Tanga.
Er riss den Stoff zur Seite und stieß zwei Finger in meine nasse Spalte. Mein Kopf schlug gegen die Rückseite des Regals, wodurch ein paar Jack-Daniels-Flaschen klapperten. „Oh Gott“, murmelte ich.
Während Catchers Finger ihre Magie wirkten, vergrub er sein Gesicht in meinem Dekolleté. Er saugte und leckte den Ansatz meines Busens, bevor er mit der anderen Hand das Material nach unten drückte und meine Brust freilegte. Mein Nippel, der bereits hart wie ein Kieselstein war, wurde noch härter. Als sich sein Mund darüber schloss, schrie ich auf und ballte die Faust in seinem Haar.
Aber selbst als mein Körper vor sexueller Energie wogte, konnte ich die Sorge, die an mir nagte, nicht verdrängen. „Catcher?“, keuchte ich atemlos.
„Ja, Babe?“, antwortete er. Sein warmer Atem fächerte über meine Brust.
„Hast du dich in den letzten Monaten untersuchen lassen?“
Nachdem er kräftig mit seinem Mund an meiner Brustwarze gesogen hatte, zog er sich zurück, um zu mir aufzublicken. „Fängst du jetzt an, dir Sorgen zu machen, ob ich gesund bin? Das kannst du dir direkt aus deinem hübschen kleinen Kopf schlagen, denn ich kann dir versichern, dass ich nur mit Kondom vögle.“
„Nein, nein. Ich dachte an deinen allgemeinen Gesundheitszustand.“
Catcher warf mir einen komischen Blick zu. „Wovon redest du?“
„Ich meine, war dein Herz in Ordnung? Keine Auffälligkeiten?“
Er richtete sich auf, um mich anzusehen. „Warum interessiert dich das?“
„Ich war nur neugierig.“
„Du warst etwa sechzig Sekunden davon entfernt, von mir zu einem Orgasmus gestreichelt zu werden, und bist plötzlich neugierig auf meine Pumpe?“
„Schau. Es klingt vielleicht blöd, aber ich muss es wissen, bevor wir das tun.“
„Warum das denn?“
„Weil ich den letzten Kerl getötet habe, mit dem ich zusammen war!“
In dem Moment, als mir die Worte von den Lippen fielen, schlug ich die Hände über den Mund und schüttelte wild den Kopf. „Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe“, murmelte ich hinter meinen Fingern.
„Was meinst du damit, du hast den letzten Kerl getötet, mit dem du zusammen warst?“
Ich erzählte Erics Geschichte schnell in wenigen Sätzen. Als ich fertig war, wagte ich es endlich, Catcher anzusehen. Ich erwartete jeden Moment, dass er wie der Teufel vor mir weglaufen würde. Oder dass er lachen würde. Aber stattdessen schenkte er mir ein aufrichtiges Lächeln. „Deshalb hast du also den Laden geschlossen?“ Als ich nickte, umfasste er mein Gesicht mit den Händen. „Olivia Sullivan, ich glaube, du bist anders als alle Frauen, die ich kenne. Es tut mir wirklich leid, dass dir das passiert ist, und es ist völlig verständlich, dass du Angst davor hast, wieder Sex zu haben. Aber ich möchte dir versichern, dass ich gesund wie ein Pferd bin. Meine letzte ärztliche Untersuchung liegt zwei Monate zurück und ich habe ein 1A-Gesundheitszeugnis erhalten.“
„Ich bin froh, das zu hören.“
„Jetzt, da du weißt, dass ich körperlich in der Lage bin, sexuell aktiv zu sein, darf ich dich kommen lassen?“
Ich blinzelte ihn überrascht an. „Du meinst, nach all dem willst du immer noch Sex mit mir haben?“
Catcher grinste, während er seine Hüften gegen meine rollte. Ich stöhnte, als ich fühlte, wie seine harte Länge gegen meine Spalte gepresst wurde. „Beantwortet das deine Frage?“
„Oh ja“, keuchte ich. Sein heißer Schwanz hatte diese Frage mehr als beantwortet. Mein angeschlagenes und geprelltes Selbstwertgefühl erhob sich und legte einen Siegestanz hin.
Wieder einmal wurde mein Kleid über meine Hüften hochgeschoben, während Catchers meisterhafte Finger in mich eintauchten. Es dauerte nicht lange, bis er uns erneut dorthin führte, wo wir vorher gewesen waren. Plötzlich hatte ich das Gefühl, einen Marathon gelaufen zu sein und mein Körper wäre schwach vor Erschöpfung, als die Ziellinie in der Ferne auftauchte. Es war alles einfach zu überwältigend. Dann waren die Hände und der Mund eines Mannes zu viel für meinen vernachlässigten Körper und meine vernachlässigte Pussy. Zum ersten Mal seit sechs Jahren kam ich wegen jemand anderem. Während sich meine inneren Muskeln um Catchers Finger zusammenzogen, schrie ich eine Reihe von Flüchen. In Gedanken rannte ich mit erhobenen Armen siegreich über die Ziellinie.
Als ich zu mir selbst zurückfand, wurde mir klar, dass ich Catcher in mir brauchte. Jetzt sofort. Ich gab ihm kaum eine Chance, seine Finger aus mir herauszunehmen, bevor ich anfing, am Knopf seiner Hose herumzufummeln. Sobald ich ihn aufbekommen hatte, öffnete ich seinen Reißverschluss und wollte nach seinem Schwanz greifen, doch er hielt mich auf.
„Wenn du das tust, spritze ich in die Hose wie ein Teenager“, stöhnte er.
Er holte sein Portemonnaie aus der Gesäßtasche und fischte ein Kondom heraus. Ich hätte froh sein sollen, dass er eines zur Hand hatte, aber gleichzeitig konnte ich nicht umhin, zu denken, dass er eine richtige männliche Hure sein musste, wenn er immer Kondome bei sich hatte.
Während er das Gummi über seine beeindruckende Länge streifte, konnte ich nicht anders, als mir die Lippen zu lecken. Ich kam mir vor, wie Goldlöckchen, als ich diesen Schwanz sah … er war weder zu dünn zu breit, zu kurz, noch zu lang. Er war genau richtig.
Er streckte die Hand aus und packte mich an den Hüften. „Spring auf, Babe.“
Ich musste mir das nicht zweimal sagen lassen. Ich hüpfte und schlang meine Beine um seine Taille. Catcher hielt eine Hand unter meinem Arsch und führte seine Erektion zu meiner Mitte. Er sah mir direkt in die Augen, als er in mich stieß. Ich biss mir auf die Lippe, während er mich füllte und dehnte.
„Gut?“, fragte er.
„Mmm“, war alles, was ich in diesem Moment sagen konnte. Ich wusste nicht, ob ich verständliche Worte hätte bilden können, wenn ich es versucht hätte.
Catcher grinste, als seine beiden Hände mein Gesäß umfassten. Er begann, mich im Takt seiner Stöße auf und ab zu stemmen. Gott, das war soooo gut. Ich war mir ziemlich sicher, dass meine Vagina den Hallelujah Chorus gesungen hätte, hätte sie in Worte fassen können, wie es sich anfühlte. Oder vielleicht in Aretha Franklins You Make Me Feel Like a Natural Woman.
Es kümmerte mich nicht, dass die Jack-Daniels-Flaschen gegen meinen Hinterkopf knallten. Das Einzige, was mich interessierte, war das Stoßen unterhalb meiner Taille. Ich näherte mich immer mehr dem großen Finale eines Orgasmus. Als ob Catcher das spüren könnte, stützte er etwas von meinem Gewicht auf eines der Regale und brachte eine Hand zwischen uns, um meine Klitoris zu streicheln. Wie er stieß und mich gleichzeitig streichelte, wusste ich nicht. Ich hielt nicht inne, um es herauszufinden, weil es einfach zu verdammt magisch war.
Ich stöhnte nicht auf, als sich meine Pussy in einem meisterhaften multiplen Orgasmus glorreich um seinen pumpenden Schwanz zusammenzog. Oh nein. Ich schrie. Ohrenbetäubend laut. Gleichzeitig grub ich die Nägel durch Catchers Hemd in seinen Rücken. Er stöhnte und pumpte noch wilder immer wieder in mich hinein. Es dauerte nicht lang, bis er sich versteifte, und dann brach ein ausgedehntes, kehliges Stöhnen aus ihm. „Fuck, ja“, murmelte er mir ins Ohr.
Ich hätte auf ewig in diesem Moment bleiben können, aber dann zog sich Catcher aus mir zurück. Er ließ mich runter und setzte meine Beine ab. Sie waren so gummiartig, dass ich zu rutschen begann, und er musste mich aufrecht halten, indem er meine Oberschenkel mit seinen gegen das Regal drückte.
„Danke“, sagte ich aufrichtig.
Catcher lachte leise. „Das ist eine Premiere. Ich glaube, mir hat noch nie eine Frau dafür gedankt, dass ich sie gefickt habe.“
Ich grinste. „Ich habe dir gedankt, dass du mich nicht fallen gelassen hast. Aber da wir darüber sprechen: Ich finde, man sollte Menschen für guten Sex danken. Schließlich ist das nur höflich.“
„Babe, ich habe dich gerade gegen ein Whiskyregal im Lagerraum einer üblen Spelunke gevögelt. Ich glaube, wir haben schon vor langer Zeit die Höflichkeit hinter uns gelassen.“
„Vielleicht.“
Als Gentleman kniete Catcher nieder und zog mein Höschen über meine Oberschenkel hoch.
Ich schob eine Haarsträhne hinter mein Ohr. „Okay“, sagte ich.
„Also“, antwortete Catcher. „Was machen wir jetzt?“
„Wir verschwinden von hier und gehen in mein Hotelzimmer für Runde zwei, auf die hoffentlich die Runden drei und vier folgen werden.“
„Wenn ich noch drei oder vier Runden mit dir hinlege, kann ich morgen nicht mehr laufen.“
Catcher wackelte mit den Brauen. „Ich werde dich tragen.“
Ich lachte. „Ich weiß nicht, ob meine Vagina es in sich hat, aber sie ist bereit, es zu versuchen.“
„Mein Schwanz ist sehr froh zu hören, dass deine Vagina eine so gute Arbeitsmoral hat.“
Ich konnte nicht anders und musste Catcher anstarren wie eine Fata Morgana. Als ob er im nächsten Augenblick einfach verschwinden könnte. Es war schwer zu glauben, dass ein Mann wie er tatsächlich existierte. Er besaß so viele wunderbare Eigenschaften. Gutes Aussehen. Stärke. Intelligenz. Sex-Appeal. Sinn für Humor. Magische Finger, die meine Klitoris bespielten als ob sie ein Instrument wäre. Und einen meisterhaften Schwanz, der alle richtigen Stellen traf.
Am Knauf der Lagerraumtür wurde gerüttelt. „Wer zum Teufel hat die Tür verschlossen“, murmelte eine Stimme hinter dem Holz.
„Zwei geile Ficker“, flüsterte Catcher mit einem Grinsen.
Ich schlug ihm spielerisch gegen den Arm. „Komm schon. Wir verschwinden hier besser, bevor wir in Schwierigkeiten geraten.“
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich meine Marke zücken könnte, um die Sache zu klären.“
„Benutzt du deinen Ausweis oft in so unangemessenen Situationen?“
Er grinste. „Es könnte sein, dass ich möglicherweise dafür bekannt bin.“
„Das ist nicht allzu überraschend“, erwiderte ich, als ich zur Tür ging.
Nachdem ich sie aufgeschlossen hatte, sagte Catcher: „Du erlaubst?“ Er trat vor mich, um die Tür zu öffnen. Er streckte seinen Kopf heraus und schaute sich um. „Die Luft ist rein.“
Glücklicherweise konnten wir aus dem Lagerraum schlüpfen, ohne erwischt zu werden. Ich deutete mit dem Daumen in Richtung der Toiletten. „Ich mache mich noch etwas frisch, dann treffen wir uns draußen, okay?“
Catcher beugte sich vor, um sich an meinen Hals zu schmiegen. „Irgendwie gefällt mir der Gedanke, dass du nach Sex riechst, wenn wir hier rausgehen.“
Angesichts seiner Worte erschauderte ich. Die Wahrheit war, ich hatte das Gleiche gedacht. Es hatte etwas unglaublich Erotisches an sich, den Geruch von Sex zu verströmen. Aber ich entschied mich für Sauberkeit und ging in die Damentoilette.
Nachdem ich mich blitzschnell wieder hergerichtet hatte, verließ ich den Raum. Als ich über die Tanzfläche lief, griff eine Bärenpranke von Hand nach einer meiner Pobacken.
„Hey, Süße, ich habe dich vorhin tanzen sehen. Lass uns beide eine Runde auf dem Parkett hinlegen.“
Ich versuchte, die Hand von mir zu entfernen, doch er hatte einen Griff wie ein Schraubstock. Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Lieb, dass Sie fragen, aber danke, nein.“
Sein Gesicht verdüsterte sich. „Du verwechselst mich wohl. Ich hab’ dich nicht gefragt. Ich hab’s dir mitgeteilt.“
Als ich protestierend den Mund öffnete, bedeckte er meine Lippen mit seinen und erstickte mich förmlich mit dem Geschmack von jemandem, der den Inhalt eines Aschenbechers zu sich genommen hatte. Ich würgte, als er mir seine Zunge in den Mund schob.
Mit aller Kraft, die in mir steckte, stieß ich ihn weg. „Ich sagte Nein.“
„Und das ist mir scheißegal, Mädchen. Du wirst mich genauso nett behandeln wie diesen hochgestochenen Kerl.“
Mein Blick huschte durch den Raum und suchte verzweifelt nach Catcher. Als ich ihn nicht sah, versuchte ich, meinen Atem zu kontrollieren, während Panik in mir aufstieg. Ich musste etwas tun. Ich konnte mich nicht einfach von diesem Schwachkopf herumkommandieren und mich zwingen lassen, ihn „nett zu behandeln.“ Ich hatte ein Selbstverteidigungstraining absolviert, verdammt noch mal. Ich war keine Mimose.
Ich hatte gerade einen Plan ausgeheckt, um seine Eier zu Spiegeleiern zu verarbeiten, als Catcher aus dem Nichts auftauchte.
„Lass sie gehen“, verlangte er.
„Fick dich“, antwortete der Hinterwäldler, während er mich weiter festhielt.
Catchers Gesichtsausdruck war mörderisch. „Vertrau mir, Kumpel. Das ist kein Kampf, den du austragen willst.“
Der Kerl schnaubte. „Ich bringe gute hundert Pfund mehr auf die Waage, Schlappschwanz.“
Catchers Zorn wuchs sichtlich, weil er als Schlappschwanz bezeichnet worden war. Dann schwang er seine Faust in das Gesicht des Hinterwäldlers. Die Kraft dahinter überrumpelte diesen kurzzeitig und ich konnte mich aus seinem Griff befreien.
„Olivia, verschwinde verdammt noch mal von hier!“, schrie Catcher.
Bevor ich ihm mitteilen konnte, dass ich ihn nicht zurücklassen würde, um von diesem Neandertaler verprügelt zu werden, schlug der Typ mit einem Fausthieb Richtung Catchers Kopf zurück. Sein Ring mit der Konföderiertenflagge riss Catchers Augenbraue auf und Blut spritzte auf mein Kleid. Catcher hatte keine Chance, sich zu erholen, bevor der Kerl ihn im Würgegriff hatte.
„SCHLÄGEREI!“, rief jemand. Und im nächsten Moment war eine waschechte Saloon-Schlägerei in vollem Gang. Überall gingen Fremde aufeinander los, traten und prügelten sich, während Gläser und Flaschen durch die Luft geschleudert wurden.
Als Catcher ächzte und nach Atem rang, wusste ich, dass ich etwas tun musste, und zwar nicht, den Notruf wählen. Ich hob einen der klapprigen Stühle auf und schlug ihn dem Hinterwäldler auf den Rücken.
„Verdammte Scheiße!“, rief er, während Holzsplitter auf den Boden regneten.
Während der Kerl nach hinten taumelte, schnappte ich mir einen der Queues vom Billardtisch. Sobald der Typ herumwirbelte, stieß ich ihm den Stock in den Schritt wie ein eingeborener Inselbewohner, der einen Fisch aufspießt. Er quiekte, bevor er auf die Knie fiel. Dann schlug ich ihm auf den Hinterkopf. Als ich merkte, dass ich ihn k. o. geschlagen hatte, ging ich schnell neben ihm auf die Knie.
„Was zum Teufel machst du da?“, fragte Catcher heiser und rieb sich die Kehle.
„Seinen Puls überprüfen.“ Zum Glück hatte er noch einen, sodass der Mord an einem Hinterwäldler in The Rosty Ho mein ansonsten blütenweißes Strafregister nicht beschmutzen würde. Auch wenn es Notwehr gewesen wäre, hätte mich mein schlechtes Gewissen innerlich vollkommen zerfressen.
Catcher packte mich am Arm und zog mich auf die Füße. „Komm schon. Wir müssen von hier verschwinden.“
„Hört sich gut an.“
Er zog mich an seine Seite und begann, uns durch das Kampfgetümmel zu führen. „Duck dich!“, rief er. Ein Bierkrug verfehlte uns nur knapp, bevor er in die Bar krachte. Wir mussten uns in Schlangenlinien bewegen wie eine Kobra, um zu verhindern, dass wir geschlagen oder gestoßen wurden. Auf dem Weg nach draußen schnappte sich Catcher seine Jacke und seine Aktentasche.
Nachdem wir auf dem Parkplatz angekommen waren, stieß ich den Atem aus, den ich angehalten hatte. Catcher wollte mich zu seinem Auto führen, doch ich zerrte an seinem Arm. „Nein“, protestierte ich.
„Wie bitte?“, fragte er.
Ich schüttelte den Kopf. „Wohin auch immer es als Nächstes geht, ich fahre mit meinem eigenen Auto dorthin. Auf diese Weise kann ich kommen und abhauen, wie es mir gefällt.“
Catcher rollte mit den Augen und murmelte: „Verdammte Feministinnen.“ Beim Geräusch zerbrechenden Glases wirbelten wir beide herum. Ein Mann lag verletzt und blutend auf dem Bürgersteig, wohin er durch eines der Fenster geschleudert worden war. „Wo ist dein Auto?“, fragte Catcher und ließ den Mann nicht aus den Augen.
„Zwei Reihen weiter.“
Nachdem er die Fahrertür seines Wagens entriegelt hatte, griff er in die Seitenkonsole und holte eine Waffe heraus. Als ich ihn mit großen Augen anstarrte, schenkte er mir ein strahlendes Lächeln. „Für den Fall, dass wir auf dem Weg zu deinem Auto ein wenig zusätzlichen Schutz brauchen.“
Wir mussten über den Mann auf dem Boden steigen. Glücklicherweise war er bewusstlos, sodass er keine Gefahr darstellte. Das Letzte, was wir brauchten, war eine Schlägerei auf dem Parkplatz.
„Folge mir. Ich wohne in einem Holiday Inn, etwa zwei Kilometer die Straße runter.“
„Okay.“ Nachdem Catcher mich ins Auto gesetzt hatte, verriegelte ich die Türen. Während er zurück zu seinem Wagen ging, startete ich schnell den Motor. Bevor ich zurücksetzen konnte, flog ein Stuhl aus dem zerbrochenen Fenster und verfehlte knapp meine Motorhaube. Mit zitternden Händen steuerte ich den Wagen rückwärts und fuhr mit quietschenden Reifen aus der Parklücke. Der Anblick von Catchers Rücklichtern ein paar Meter vor mir verschaffte mir ein wenig Erleichterung. Er drückte das Gaspedal durch und wir ließen The Rosty Ho glücklicherweise im aufgewirbelten Staub hinter uns zurück.
Als ich in der dunklen Nacht die zweispurige Straße entlangraste, konnte ich nicht umhin, mich zu fragen, ob dies die karmische Vergeltung dafür war, dass ich Sex mit einem Fremden gehabt hatte. Ich versuchte, die Stimme zu ignorieren, die fragte, was noch alles Verrücktes passieren könnte, wenn ich in Catchers Hotel gelandet wäre. Obwohl ich besorgt war, reichte das nicht aus, um mich von ihm fernzuhalten. Vielleicht war es der längst überfällige postorgasmische Nebel, der all mein rationales Denken auslöschte. Er war wie die ultimative Droge, die ich gekostet hatte, und jetzt war ich süchtig danach.

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