Nach der Trennung von Lucy fällt Nick in ein tiefes Loch, zieht sich von allen Menschen zurück und konzentriert sich nur noch auf seine Eishockeykarriere. Als Spieler der Detroit Hunters verwirklicht er seinen Wunschtraum vom Leben als gefeierter Eishockeyprofi.
Bei einem Poloturnier trifft er auf Megan Johnson, eine Bekannte aus der Uni. Mit ihrer fröhlichen und offenen Art schafft sie es, ihn für sich zu gewinnen. Doch seine Erinnerungen an Lucy lassen Nick nicht los. Immer wieder drängt sie sich in seine Gedanken und bringt seine Gefühlswelt durcheinander. Als Lucy und Nick zufällig wieder aufeinandertreffen, kochen alle Empfindungen und beider Sehnsucht wieder hoch, auch wenn Lucy aus Angst vor neuem Herzschmerz eine erneute Annäherung fürchtet. Nick muss sich zwischen Megan und Lucy entscheiden, aber dann hat das Schicksal erneut andere Pläne mit Lucy und Nick ...
Abschlussband der Dilogie um Lucy und Nick.
Leah Docks ist das Pseudonym einer Autorin, die im Jahre 1983 geboren wurde und mit ihrem Ehemann und den beiden gemeinsamen Kindern im schönen Düsseldorf lebt. Sie hat ihr sicheres Angestelltendasein aufgegeben, um sich mit einem eigenen Unternehmen selbst zu...
Weit nach Mitternacht verließ Nick mit einigen seiner Teamkameraden grölend und singend die Stammbar der Detroit Hunters. Sie torkelten die Straße entlang, sangen Siegeshymnen, wedelten mit ihren Armen durch die Luft und feierten sich. Als sie an einer Bushaltestelle vorbeikamen, bemerkte Nick dort jemanden stehen und stutzte.
„Lucy?“, fragte er irritiert.
Lucy sah von ihrem Smartphone auf, erkannte Nick in der kleinen Gruppe und lächelte verlegen.
„Was machst du denn hier?“, wunderte er sich.
„Na ja, ich hatte gehofft, den letzten Bus zu erwischen, aber den habe ich dann doch verpasst.“ Sie zuckte mit den Schultern, atmete tief durch...
...und deutete mit einem hilflosen Blick auf ihr Smartphone. „Jetzt versuche ich, ein Taxi oder einen Uber zu kriegen, aber ihr habt ja ganz Detroit in einen Ausnahmezustand versetzt, sodass es fast unmöglich ist, eins zu bekommen, oder die Wartezeit ist extrem lang. Übrigens, herzlichen Glückwunsch zu eurem Sieg! Das war ein tolles Spiel“, fügte sie lächelnd hinzu und erntete grölenden Beifall von den Männern, die um Nick herum standen.
„Du hast das Spiel auch gesehen?“, wunderte er sich.
„Oh, bitte, wir sind in Detroit. Jeder hat das Spiel gesehen“, grinste sie.
„Und du?“, hakte er dennoch nach, da er wusste, dass Lucy sich normalerweise keine Eishockeyspiele ansah.
Das Grinsen verschwand langsam aus ihrem Gesicht, bis sie ihn vollkommen ernst ansah.
„Ich habe mir alle deine Spiele angesehen“, gab sie leise zu, und Nick spürte, dass sich etwas in seinem Inneren regte und ein warmes Knistern seinen Bauch durchlief.
Jemand zerrte an ihm. „Komm schon, Kapitän. Lass uns weitergehen.“
„Partyyyy!“, rief ein anderer.
„Geht schon mal vor, ich komme nach“, warf er ihnen daraufhin lachend über die Schulter zu und wandte sich wieder an Lucy, als seine Kumpels ihre Partytour fortsetzten und sich entfernten.
„Warum gehst du nicht mit?“, wunderte sich Lucy, doch Nicks Antwort blieb aus, denn in diesem Moment ertönte ein glockenähnlicher Klingelton und sie schaute auf das Handy in ihrer Hand.
„Perfekt, mein Uber kommt in zehn Minuten“, rief sie erleichtert aus.
„Du steigst in keinen Uber“, warf Nick plötzlich ein.
Sie hob irritiert ihren Blick. „Wie meinst du das?“
„Es ist mitten in der Nacht. Du steigst jetzt ganz bestimmt nicht in irgendeinen Uber.“
Lucy stemmte ihre Hand in die Seite und hob dann fragend die Augenbraue. „Ach ja? Und wie soll ich dann nach Hause kommen?“
„Ich bringe dich“, entschied er kurzerhand, streckte die Schultern durch und verzog seine Lippen zu einem breiten Grinsen.
Ihre Augenbrauen schoben sich zweifelnd zusammen.
„Ich lasse mich nicht von dir fahren. Du hast ganz offensichtlich getrunken.“
„Wer redet denn von fahren? Wir laufen“, warf er entschlossen ein.
Ihr Mund öffnete und schloss sich ein paarmal, ohne dass sie etwas sagte, doch dann schüttelte sie den Kopf.
„Nein, Nick. Das brauchst du nicht. Ich schaffe das schon allein. Geh deinen Sieg feiern. Das hast du dir wirklich verdient.“
Er legte seine Hände auf ihre Schultern und senkte seinen Kopf soweit, dass ihre Augen auf gleicher Höhe waren. „Wo musst du hin?“
Lucy erstarrte. Abgesehen davon, dass seine Hände sich glühend heiß auf ihren Schultern anfühlten und seine Berührung ihren Herzschlag ins Stolpern brachte, hörte sie die Entschlossenheit in seiner Stimme ganz deutlich heraus.
„Park Avenue“, murmelte sie.
Nick richtete sich grübelnd auf und sah mit gerunzelter Stirn die Straße hinunter.
„Das ist doch in Foxtown, oder? Dann sind es ja nur ein paar Blocks von hier“, stellte er lediglich fest.
„Wohl eher an die vierzig“, wandte sie ein.
„Ach, du übertreibst maßlos“, lachte er, legte seinen Arm um ihre Schultern und drehte sie in Gehrichtung.
Doch sie hielt ihn davon ab.
„Nick, wirklich, das musst du nicht tun.“
„Ich weiß. Und ich tue es dennoch. Na, komm schon“, sagte er grinsend und deutete ihr mit einer Kopfbewegung an, ihm zu folgen.
Lucy konnte seinem Lächeln noch nie widerstehen und gab schließlich nach, indem sie ihre Uber Buchung stornierte und sich von ihm begleiten ließ.
Sie gingen die menschenleere Straße entlang. Ab und zu fuhr ein Auto vorbei und einige Passanten kreuzten ihren Weg. Hauptsächlich waren es Eishockeyfans, die den legendären Stanley Cup-Sieg der Detroit Hunters feierten und vermutlich entweder auf dem Weg in die nächste Bar oder nach Hause waren. Nick zog sich die Kapuze seines Hoodies tiefer ins Gesicht, um nicht erkannt und eventuell von Fans aufgehalten zu werden, sonst würde Lucy gar nicht zu Hause ankommen.
Sie plauderten völlig gelassen über belanglose Dinge, alberten miteinander herum und vor allem lachten sie miteinander. Lag es an seiner guten Laune, an dem Alkohol, den er bei der Siegesfeier getrunken hatte, oder einfach nur an der Tatsache, dass sie nach wie vor auf gleicher Wellenlänge zu sein schienen. Egal, woran es lag, irgendwie empfand Nick Lucys Gesellschaft gerade als sehr angenehm.
„Wieso bist du eigentlich in Detroit?“, wunderte er sich.
„Ich habe einen Job in einer Schneiderei gefunden und wohne jetzt hier“, klärte sie ihn stolz auf und wollte sogar schon von ihren weiteren Plänen erzählen, doch dann stockte sie. Obwohl auch sie gerade die lockere und angenehme Stimmung zwischen ihnen genoss, wollte sie nicht, dass diese kippte, indem Nick weiter nach ihren Umzugsgründen bohrte oder womöglich noch nach Stan fragte. Also versuchte sie schnell wieder von sich abzulenken.
„Wie geht es eigentlich deinem Kopf? Der Zusammenstoß im vorletzten Spiel sah ganz schön übel aus.“
Nick grinste. „Alles bestens. Ich merke eigentlich kaum noch was von der Verletzung.“ Er strich mit dem Finger über die verkrustete Schramme an seiner Augenbraue.
„Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, hörte er sie sagen und spürte den gleichen warmen Schauer über seinen Körper laufen wie den im Krankenhaus, als sie sich nach seinem Zustand erkundigt hatte. Sein Blick glitt über ihr Gesicht, das von den Laternen beleuchtet wurde, und blieb an ihren Lippen hängen. Er wusste nicht, wieso, doch in dem Moment schoss die Erinnerung an ihren Geschmack durch seinen Kopf und weckte in ihm den Wunsch, diesen erneut zu kosten. Ob der immer noch so intensiv süß war? Ob ihre Lippen immer noch so verführerisch weich waren? Ob sie immer noch so ...
Nick wandte seinen Blick abrupt ab, da er fühlte, dass ihr Anblick und ihre Nähe etwas mit ihm anzustellen begannen. Jetzt erst fiel ihm auf, dass sie bei dem roten Backsteingebäude angekommen waren, in dem Lucy neulich verschwunden war.
„Da wären wir also“, murmelte er, um sich von der Sehnsucht abzulenken, die seine Gedanken wieder in ihm geweckt hatten.
Lucy stutzte. „Du weißt, wo ich wohne?“
Nick realisierte, was er soeben unbedacht ausgeplaudert hatte. Fuck, er konnte doch jetzt nicht zugeben, dass er sie vor einiger Zeit hier gesehen hatte.
„Ähm, ne ..., das habe ich nur angenommen, weil du gerade ... langsamer geworden bist. Du wohnst also hier?“, fragte er und stellte sich ahnungslos.
Lucy nickte, wühlte auffällig lange in ihrer Handtasche und holte schließlich ihre Wohnungsschlüssel heraus. Dann blickte sie zu ihm auf und eine klar erkennbare Sehnsucht in ihren Augen brachte seinen Herzschlag zum Stolpern. Was zum ...? Doch ehe er genauer hinsehen konnte, schaute sie plötzlich weg.
„Ja, also, danke fürs Bringen“, hörte er sie sagen, konnte sie aber nicht einfach gehen lassen, denn er wollte herausfinden, was dieser Blick vorhin zu bedeuten hatte. Also musste er sich schnell etwas einfallen lassen.
„Hör mal, ähm ...“ Nick kratzte sich am Hinterkopf. „Wir sind jetzt eine Weile unterwegs gewesen und das Bier, das ich vorhin mit den Jungs getrunken habe, drückt mittlerweile ganz schön auf die Blase. Darf ich bei dir kurz auf die Toilette?“
„Ähm ... ja. Natürlich.“ Lucy schloss die Tür auf und ließ ihn eintreten.
Sie stiegen zwei Stockwerke hinauf und gingen dann einen langen Flur entlang, bis Lucy vor einer Tür stehen blieb, den Schlüssel ins Schloss steckte und diese öffnete. Nick betrat nach ihr den Raum und sah sich um. Beim Anblick der vielen ihm bekannten Dinge, wie ihre Nähmaschine, die Schneiderpuppe, eine Tagesdecke in ihrer Lieblingsfarbe, die auf der Couch lag, zog sich sein Herz zusammen.
„Das Bad ist hier vorne“, sagte sie plötzlich und deutete auf eine Tür rechts von ihm. Nicks Blick folgte der gezeigten Richtung, er nickte stumm und verschwand im Bad.
Nachdem er die Tür hinter sich zugezogen hatte, lehnte er sich mit dem Rücken dagegen, schloss die Augen und atmete tief durch. Gott, was war nur mit ihm los? Sein ganzer Körper stand unter Spannung, sein Herzschlag raste, das Blut pumpte heiß und schwer durch seine Adern und immer wieder flackerten Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit in seinem Kopf auf, die jede Zelle seines Körpers nach Lucys Berührung schreien ließen.
Schwer seufzend öffnete er den Wasserhahn, beugte sich über das Waschbecken und wusch sich mehrmals über das Gesicht. Er hoffte so, einen freien Kopf zu bekommen. Das kalte Wasser tat gut und linderte die Hitze in seinem Gesicht. Als er sich mit einem Handtuch abgetrocknet hatte, fiel sein Blick auf ein kleines, funkelndes Fläschchen, das auf dem Waschtisch stand. Lucys Lieblingsparfum. Wie ferngesteuert streckte er seine Hand danach aus, nahm es an sich, neigte leicht seinen Kopf und schnupperte daran. Dieser vertraute Duft – sein absoluter Lieblingsduft – schubste ihn endgültig über die Klippe seiner Selbstbeherrschung. Er taumelte zurück. Der Anblick ihres wunderschönen Gesichts, der Klang ihres Lachens, das Leuchten ihrer blauen Augen flackerten in traumhaften Bildern auf, die wie ein Film vor seinem inneren Auge abliefen. All seine verdrängten Gefühle explodierten in ihm und brachen wie eine Welle über ihm zusammen.
„Alles okay da drin?“, drang ihre Stimme gedämpft zu ihm durch.
Nick öffnete die Augen und bemerkte erst jetzt, dass er auf dem Boden saß und mit dem Rücken an die Wand lehnte. Seine Atmung ging schnell und flach, sein Körper zitterte und jeder Herzschlag schmerzte in seiner Brust. Doch es war nicht der gleiche Schmerz, den er empfunden hatte, nachdem er sie mit Stan im Bett erwischt hatte, als sie ihn aus ihrem Leben gestoßen und ihm das Herz gebrochen hatte. Es war das Bedürfnis, sie an sich drücken und ihre Wärme spüren zu wollen, das starke Verlangen, sie zu berühren, die unerträgliche Sehnsucht nach ihr.
„Ich muss hier raus“, murmelte er vor sich hin, rieb sich über die Augen und erhob sich. Kurz darauf öffnete er die Badezimmertür und trat hinaus.
Als er ihren besorgten Blick bemerkte, wich er diesem sofort aus. Nein, er konnte sie jetzt nicht ansehen, nicht solange dieses Gefühlschaos in ihm tobte.
„Ich hau dann mal ab. Die Jungs warten bestimmt schon“, nuschelte er, während er an ihr vorbei zur Haustür ging.
„Ja“, sagte sie leise, und Nick kniff die Augen fest zusammen. Gott, das war nur ein kleines Wörtchen, doch der Klang ihrer Stimme drang tief in sein blutendes Herz.
„Nick?“
Ihre Stimme ertönte so dicht hinter ihm, dass er sich umdrehte und sie ansah.
Lucy lächelte ihn unsicher an. „Danke noch mal, dass du mich begleitet hast.“
Er nickte und wollte sich umdrehen, um endlich zu gehen, aber er konnte nicht. Ihr Blick hielt ihn fest. Und je länger er sie ansah, je tiefer er in diesem endlosen Blau ihrer Augen versank, desto stärker bröckelte seine Selbstkontrolle.
Geh, ertönte es immer wieder in seinem Kopf. Geh! Jetzt!
Plötzlich schoss seine Hand vor, vergrub sich in ihren Haaren, zog ihren Kopf an seinen heran und er legte seine Lippen auf ihre, küsste sie hart, gierig und besitzergreifend. Ungeduldig drang seine Zunge in ihren Mund.
Vollkommen überwältigt von seinem Ansturm entglitt Lucy ein sehnsüchtiges Stöhnen, und sie verspürte, dass Nick seinen Arm um sie schlang und eng an sich drückte. Die Hitze seines Körpers sprang auf sie über und weckte ihre Lust. Sein schneller und keuchender Atem, der zwischen den Küssen immer wieder ihre Haut streifte, ließ jegliche Muskeln in ihrem Unterleib erschaudern.
Sie krallte sich an seinen Schultern fest, als Nick sie so weit nach hinten drängte, bis sie an die Tischkante stieß. Seine Hände streichelten immer wieder über ihren Rücken, kneteten ihren Po, ergriffen schließlich ihre Oberschenkel und hoben sie auf die Tischplatte. Kaum saß sie, drängte er ihre Beine mit seinen Hüften weit auseinander und presste seinen Schritt fest gegen ihre pochende Mitte.
Ein lustvolles Stöhnen erfüllte den Raum und Lucy schlang ihre Arme um seinen Hals und ihre Beine um seine Hüften, um sich enger an ihn schmiegen zu können. Gott, wie lange hatte sie diese grenzenlose Lust nicht mehr verspürt? Wie lange hatte sie geglaubt, diese Hitze nie wieder empfinden zu können? Und jetzt zitterte ihr ganzer Körper unter der unglaublichen Erregung.
Kühle Luft streifte ihre entblößten Oberschenkel und ein lustvoller Schauer lief durch ihren Körper, als er ihr das Kleid über die Hüften hochzerrte und seine Hände ihre nackte Haut berührten. Immer höher schob er ihr Kleid, bis sie ihre Arme hob und es sich komplett ausziehen ließ. Kaum hatte er das Teil auf den Boden fallenlassen, griff er sich in den Nacken und zog sich seinen Hoodie samt T-Shirt über den Kopf, sodass er nur noch in seiner tiefsitzenden Jeans vor ihr stand.
„Nick ...“, kam ihr sein Name stöhnend über die Lippen, als er sie an seine breite Brust zog. Sein köstlicher, vertrauter Duft stieg ihr in die Nase und machte sie schwindelig. Seine heiße Haut fühlte sich unglaublich an ihrer an, und er hielt sie so fest an sich gepresst, dass sie den schnellen Schlag seines Herzens an ihrer Brust spürte.
Nick vergrub sein Gesicht an ihrem Hals, atmete gierig ihren süßen Duft ein, genoss das leichte Kitzeln ihrer weichen Haare an seiner Stirn und spürte ihren rasenden Puls an seinen Lippen, als er jeden Zentimeter ihres Halses mit zärtlichen Küssen bedeckte. Doch er wollte mehr, denn dieses Mal war Lucy kein Traum, keine Einbildung, dieses Mal war sie real und er wollte sie.