Your Smile: Wie ein Strahlen in der Dunkelheit

Er­schie­nen: 05/2020

Genre: Con­tem­pora­ry Ro­mance
Zu­sätz­lich: Va­nil­la

Lo­ca­ti­on: Süd­ko­rea, Seoul

Sei­ten­an­zahl: 408


Er­hält­lich als:
pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-467-2
ebook: 978-3-86495-468-9

Preis:
Print: 14,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Your Smile: Wie ein Strahlen in der Dunkelheit


In­halts­an­ga­be

In­mit­ten mei­ner Dun­kel­heit er­strahl­te plötz­lich ein Licht. Und das warst du.

Für ein Leben zu­sam­men mit ihrem Freund hat Riley Evans nicht nur ihre Fa­mi­lie in Los An­ge­les zu­rück­ge­las­sen, son­dern auch ihren Traum­job als Fo­to­gra­fin bei einem gro­ßen Life­sty­le­ma­ga­zin auf­ge­ge­ben. Als sie vol­ler Zu­kunfts­träu­me in Seoul an­kommt, muss sie auf schmerz­vol­le Weise fest­stel­len, dass sie für eine an­de­re Frau sit­zen­ge­las­sen wurde und mit­tel­los in der süd­ko­rea­ni­schen Me­tro­po­le ge­stran­det ist.

Ver­zwei­felt und durch­ge­fro­ren trifft sie auf den at­trak­ti­ven Park Jae-Joon. Seine ver­ständ­nis­vol­le Art und das ver­schmitz­te Lä­cheln las­sen sie schwach wer­den, so­dass sie die Nacht in sei­nen Armen ver­bringt. Was Riley al­ler­dings zu die­sem Zeit­punkt nicht weiß, ihr Ret­ter ist in Asien ein auf­stre­ben­der Su­per­star - ein Mann, der nie­mals ihr al­lein ge­hö­ren wird und des­sen Liebe nur sei­nen Fans gel­ten darf. Auch wenn bei­den be­wusst wird, dass ihre Be­zie­hung ver­bo­ten ist und ein Spiel mit dem Feuer be­deu­tet, geben sie den wach­sen­den Ge­füh­len für­ein­an­der eine Chan­ce.

Aber was pas­siert, wenn genau diese Liebe es ist, die am Ende den Men­schen zu zer­stö­ren droht, der zum Mit­tel­punkt dei­nes Le­bens ge­wor­den ist?

Über die Au­to­rin

Che­ryl Kings­ton wurde 1990 ge­bo­ren und lebt ge­mein­sam mit ihrem Mann und drei Hun­den in einer klei­nen nord­rhein-west­fä­li­schen Stadt. Groß­stadt Luft hat sie wäh­rend ihres Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Mul­ti­me­dia­ma­nage­ment­stu­di­um schnup­pern kön­nen, ist aber eher der Typ für ro­man­ti­sche Idyl­le. Be­reits in ihrer frü­hen Kind­heit hat...

Wei­te­re Bü­cher der Au­to­rin

Le­se­pro­be

Am Ende ist es Trai­ner Han, der uns – glück­li­cher­wei­se – einen Strich durch die Rech­nung macht und Min-Ho dazu ver­don­nert, das Stu­dio spä­ter zu schlie­ßen. Da So-Ra be­reits vor­her ab­ge­sagt hat und letzt­lich nur noch Jae-Joon, der Typ, des­sen Namen ich immer noch nicht weiß, und ich übrig blei­ben, schlägt Jae-Joon vor, die Drinks auf einen Abend zu ver­schie­ben, an dem mehr vom Team Zeit haben und er Schlaf nach­ge­holt hat.
»Komm nach­her zum Co­py­shop eine Stra­ße wei­ter, ich warte davor auf dich«, meint Jae-Joon leise, als er zu mir an den Emp­fang kommt und sich aus­ch­e­cken lässt....

...​Bevor ich ant­wor­ten kann, ist er ver­schwun­den.
Au­gen­blick­lich habe ich bes­se­re Laune. Im Ge­gen­satz zu den an­de­ren habe ich in einer hal­ben Stun­de Fei­er­abend, den­noch be­deu­tet es mir viel, dass Jae-Joon extra auf mich war­ten will. Dem­entspre­chend kann ich nach Ar­beits­en­de nicht schnell genug aus dem Stu­dio weg­kom­men.
Als ich mich dem Co­py­shop und Jae-Joons davor par­ken­dem Auto nä­he­re, er­ken­ne ich be­reits von Wei­tem, dass zwar keine Re­por­ter bei ihm ste­hen, ihn dafür aber eine Grup­pe jun­ger Frau­en er­kannt hat und aus ei­ni­ger Ent­fer­nung Bil­der mit ihren Han­dys von ihm ma­chen. Zum ers­ten Mal wird mir deut­lich be­wusst, dass er eine Be­rühmt­heit ist. Mög­li­cher­wei­se soll­te mich diese Er­kennt­nis wach­rüt­teln und ab­schre­cken, weil eine Be­zie­hung mit ihm nicht ein­fach wäre, tat­säch­lich bin ich aber stolz auf ihn. Ich bin stolz und froh, dass er nach sei­nem schlim­men Un­fall eine zwei­te Chan­ce im Leben be­kom­men hat und glück­lich zu sein scheint. Na­tür­lich wird eine Be­zie­hung mit ihm nie­mals nor­mal ver­lau­fen, al­ler­dings werde ich mich nicht gegen ihn ent­schei­den, weil er ist, wer er ist. Vor allem nicht, weil er be­reit ist, ein gro­ßes Ri­si­ko für uns ein­zu­ge­hen. Trotz­dem ein wenig weh­mü­tig, dass wir nicht ge­mein­sam nach Hause fah­ren kön­nen, hole ich mein Handy aus der Ta­sche und rufe ihn an, wäh­rend ich mich auf den Weg zur Bus­hal­te­stel­le mache.
»Wo bist du?«, fragt er be­sorgt. »Ist ir­gend­et­was?«
»Nein, alles gut, aber du wur­dest von Fans er­kannt. Es wäre zu ris­kant, jetzt zu dir ins Auto zu stei­gen. Ich bin auf dem Weg zum Bus, lass uns ein­fach zu Hause tref­fen.«
Für einen Mo­ment ist es still in der Lei­tung, doch zu mei­ner Über­ra­schung ent­schul­digt er sich dann: »Es tut mir leid, dass ich dich nicht mit­neh­men kann. Du hat­test einen lan­gen Tag und bist si­cher müde.«
»Mach dir um mich keine Ge­dan­ken, die An­bin­dung nach Non­hye­on-dong ist gut, ich bin spä­tes­tens in einer hal­ben Stun­de zu­rück. Es tut mir viel mehr leid, dass du um­sonst auf mich ge­war­tet hast, du bist im­mer­hin ge­ra­de erst von dei­ner lan­gen Tour zu­rück.«
Wie­der schweigt er, dann höre ich ihn schwer seuf­zen. Er muss wirk­lich nie­der­ge­schla­gen sein. »Muss es nicht.«
Zum zwei­ten Mal an die­sem Tag beiße ich mir auf die Un­ter­lip­pe, um ein La­chen zu un­ter­drü­cken. Wer hätte ge­dacht, dass er so süß klingt, wenn er ent­täuscht ist. Nicht, dass ich mich über seine Ent­täu­schung freue, aber er ist ein­fach … süß.
»Trös­tet es dich, wenn ich dir sage, dass im Kühl­schrank ma­ri­nier­tes Hähn­chen und alles für eine le­cke­re Ge­mü­se­pfan­ne war­tet?«, frage ich lo­ckend und muss dann grin­sen. Spä­tes­tens die Aus­sicht auf Essen soll­te ihn bes­ser stim­men.
»Du hast dir die Mühe ge­macht und Vor­be­rei­tun­gen fürs Abend­es­sen ge­trof­fen?«, fragt er über­rascht.
»Na­tür­lich, ich wuss­te doch, dass du heute nach Hause kom­men wür­dest.« Wir wis­sen beide, dass die Tat­sa­che, dass ich mich ge­nau­so um sein Wohl­er­ge­hen sorge wie er sich um meins, eine Menge über un­se­re Be­zie­hung aus­sagt.
»Danke«, ist seine sim­ple Ant­wort und drückt den­noch mehr als Dank­bar­keit aus - Freu­de, Rüh­rung, Ver­bun­den­heit.
»Der Bus kommt ge­ra­de, wir sehen uns gleich«, er­wi­de­re ich und bin mit den Ge­füh­len über­for­dert, die in die­sem Mo­ment wei­ter in mir kei­men.
»Pass auf dich auf«, höre ich ihn noch sagen, bevor ich auf­le­ge und in den Bus stei­ge.
Ich weiß nicht, wes­halb, doch plötz­lich bin ich auf­ge­regt. Wie wird es sein, wenn wir nach­her al­lein und un­be­ob­ach­tet sind? Wir wis­sen, dass wir uns von­ein­an­der an­ge­zo­gen füh­len, doch wer wird die In­itia­ti­ve er­grei­fen und sich dem an­de­ren zu­erst nä­hern? Mir fällt es de­fi­ni­tiv schwer, wenn es darum geht, den ers­ten Schritt zu ma­chen. Bleibt also zu hof­fen, dass er der Of­fen­si­ve von uns bei­den ist und sich bis­her nur zu­rück­ge­hal­ten hat. Zu mei­nem Miss­fal­len nimmt meine Auf­re­gung mit jeder Mi­nu­te zu, wäh­rend ich mich der Woh­nung nä­he­re, so­dass ich ein ein­zi­ges Ner­ven­bün­del bin, als ich zu Hause an­kom­me. So­bald mir aber der Ge­ruch von ge­bra­te­nem Fleisch in die Nase steigt, fällt ein gro­ßer Teil der An­span­nung von mir ab und ich bin statt­des­sen ge­rührt. Ei­gent­lich woll­te ich für uns ko­chen, doch nun steht Jae-Joon am Herd und schwenkt das ma­ri­nier­te Hähn­chen zu­sam­men mit dem Ge­mü­se ein letz­tes Mal in der Pfan­ne, bevor er sie von der Heiz­plat­te zieht.
»Du bist zu­rück«, be­grüßt er mich, als ich die Küche be­tre­te. Da er mir immer noch den Rü­cken zu­ge­wandt hat, kann ich ihn für ei­ni­ge Se­kun­den un­be­merkt be­ob­ach­ten, und ich ver­su­che dabei, die Schmet­ter­lin­ge in mei­nem Bauch zu zäh­men.
»Tut mir leid, dass du vor­hin um­sonst ge­war­tet hast«, wie­der­ho­le ich das Erste, was mir ein­fällt, und trete von einem Bein auf das an­de­re. Wie gern würde ich ein­fach zu ihm gehen und ihn um­ar­men.
»Die Haupt­sa­che ist, dass du jetzt end­lich zu Hause bist«, ant­wor­tet er und dreht sich zu mir um. »Mit mir zu­sam­men.«
Ich weiß nicht, wie es plötz­lich dazu kommt, ob es seine Worte, sein von Grüb­chen be­glei­te­tes Lä­cheln oder die Tat­sa­che ist, dass ich ihn ver­misst habe, doch in der nächs­ten Se­kun­de habe ich meine Hem­mun­gen und die Dis­tanz zwi­schen uns über­wun­den und finde mich in einer Um­ar­mung mit ihm wie­der. Zu mei­ner Er­leich­te­rung schließt er so­fort die Arme um mich und um­hüllt mich so mit dem war­men Duft sei­nes Kör­pers. In die­sem Mo­ment merke ich, wie sehr er mir ge­fehlt hat.
»Ich bin froh, dass du zu­rück bist«, mur­me­le ich an sei­ner Brust und höre sei­nem Her­zen dabei zu, wie es ge­nau­so wild pocht wie mein ei­ge­nes.
»Ich habe noch nie je­man­den so sehr ver­misst wie dich. Nicht nach so einer kur­zen Zeit.« Auch ohne ihm ins Ge­sicht zu sehen, kann ich er­ken­nen, wie schwer ihm die­ses Ge­ständ­nis fällt und wie ver­letz­lich er sich da­durch macht.
Ei­ni­ge Mo­men­te gön­nen wir uns, die Nähe des an­de­ren zu ge­nie­ßen, doch dann hören wir das Kli­cken des Reis­ko­chers, der an­kün­digt, dass wir bald essen kön­nen. Wi­der­wil­lig löse ich mich von ihm und bin plötz­lich wie­der ver­le­gen.
»Der Reis scheint fer­tig zu sein. Du kannst dir nicht vor­stel­len, wie hung­rig ich bin. Die letz­ten vier Tage waren so stres­sig, dass ich immer erst abends zum Essen ge­kom­men bin«, plap­pe­re ich ner­vös drauf­los und bin sehr an dem Lie­fer­ser­vice­fly­er in­ter­es­siert, der auf der Ar­beits­flä­che neben dem Herd liegt.
»Wes­halb bist du auf ein­mal so auf­ge­regt?«, fragt Jae-Joon mich und ich schre­cke auf­grund der un­er­war­te­ten Frage zu­sam­men. »Fühlst du dich in mei­ner Nähe un­wohl?«
Der be­sorg­te Klang sei­ner Stim­me bringt mich dazu, ihn an­zu­se­hen.
»Nein, über­haupt nicht! Das ist es nicht«, ant­wor­te ich und mache eine Pause. Wie di­rekt soll ich sein? »Du machst mich ein­fach ner­vös.«
»Wes­halb?«, fragt er und scheint es wirk­lich nicht zu wis­sen.
»Weil … weil …« Mein Blick huscht immer wie­der in die Ferne und zu­rück zu ihm. Mein Mund wird tro­cken und ich lecke mir fah­rig über die Lip­pen. Frus­triert und pein­lich be­rührt schla­ge ich letzt­lich die Hände vors Ge­sicht. Warum kann ich ihm nicht ein­fach sagen, dass ich auf­ge­regt dar­auf warte, end­lich von ihm ge­küsst zu wer­den?
Zu mei­ner Über­ra­schung legen sich seine Hände zärt­lich, aber be­stimmt, über meine und zie­hen sie von mei­nem Ge­sicht, so­dass ich ihn an­schau­en muss. Un­se­re Bli­cke be­geg­nen sich. Wäh­rend er mir for­schend in die Augen schaut, spüre ich, wie mir Hitze in die Wan­gen schießt. Wes­halb bin ich bei ihm so schüch­tern? Ich bin zwar nicht der of­fen­si­ve Typ Frau, aber auch noch nie so ner­vös wegen eines Man­nes ge­we­sen. Wie­der senke ich für ei­ni­ge Se­kun­den mei­nen Blick.
Bis zu die­sem Mo­ment haben seine Hände meine ge­hal­ten, doch nun lässt er sie los und legt statt­des­sen eine an meine Wan­gen. Ich fühle, wie sich die Fin­ger­spit­zen sei­ner an­de­ren Hand in die Haare an mei­nem Hin­ter­kopf schie­ben. So­fort durch­fährt mich ein woh­li­ger Schau­er, und ich hebe mein Kinn, so­dass ich au­to­ma­tisch sei­nem Ge­sicht ent­ge­gen­kom­me. Un­se­re Bli­cke tref­fen sich wie­der. Er schaut mich wei­ter for­schend an, scheint aber ver­stan­den zu haben, was ich wirk­lich will, und war­tet nur noch auf eine Be­stä­ti­gung. Zö­gernd hebe ich meine Hände, lege sie auf sei­nen Brust­korb und fahre mit ihnen hoch zu sei­nem Na­cken, um ihn kurz dar­auf zu um­schlin­gen.
Das reicht Jae-Joon wohl als Be­stä­ti­gung, denn er zieht mich noch etwas näher an seine Brust und streicht dann un­end­lich zart mit sei­nem Mund über mei­nen - mir dabei immer noch fest in die Augen bli­ckend. Auf das erste Strei­chen folgt ein zwei­tes, da­nach legen sich seine Lip­pen fest über meine und sau­gen ne­ckend an ihnen. Mit einem Flat­tern schlie­ßen sich meine Au­gen­li­der und ich gebe mich dem Kuss hin - er­wi­de­re ihn ge­nau­so sehn­süch­tig, wie ich ihn emp­fan­ge. Au­to­ma­tisch neige ich mei­nen Kopf zur Seite und er­mög­li­che es ihm so, den Kuss zu in­ten­si­vie­ren. Die Be­we­gun­gen sei­nes Mun­des wer­den ver­lan­gen­der, drän­gen­der und brin­gen meine Knie dazu, weich zu wer­den. Him­mel, kann die­ser Mann küs­sen! Gleich­zei­tig merke ich, dass er sich immer noch zu­rück­hält, daher bin ich am Ende die­je­ni­ge, die ne­ckend mit der Zunge über seine Un­ter­lip­pe fährt.
Plötz­lich, als wären auch die letz­ten Dämme bei ihm ge­bro­chen, wir­belt er mich herum und ich finde mich gegen die Ar­beits­plat­te ge­drückt wie­der. Nun bin nicht mehr ich es, die ihn neckt, son­dern er ist der­je­ni­ge, der mir die Sinne raubt. Immer wie­der jagt seine Zun­gen­spit­ze meine, um sie her­aus­for­dernd zu um­spie­len, wäh­rend sich un­se­re Mün­der im per­fek­ten Ein­klang auf­ein­an­der und mit­ein­an­der be­we­gen. Ir­gend­wann, nach einer ge­fühl­ten, wun­der­ba­ren Ewig­keit, lösen wir un­se­re Lip­pen von­ein­an­der und Jae-Joon legt schwer at­mend seine Stirn an meine. Mit einem glück­li­chen Lä­cheln hebe ich mei­nen Kopf an und gebe ihm zwei wei­te­re kurze Küsse, da­nach lasse ich mich zu­frie­den an seine Brust zie­hen.
»Bes­ser?«, fragt er mit den Lip­pen an mei­ner Schlä­fe, wäh­rend er mich in sei­nen Armen wiegt.
»Ja«, ant­wor­te ich und spüre tat­säch­lich keine An­span­nung oder Ver­le­gen­heit mehr – bloß pures Glück und pri­ckeln­de Er­re­gung. Wenn be­reits seine Küsse so lei­den­schaft­lich und per­fekt sind, wie wird es sein, wenn wir einen Schritt wei­ter gehen?
»Gut, dann kön­nen wir ja jetzt essen.« Grin­send drückt er mir einen letz­ten lie­be­vol­len Kuss auf die Lip­pen und lässt mich dann los. »Ich bin am Ver­hun­gern.«
»Ich auch.«
End­lich ist das Eis zwi­schen uns ge­bro­chen und wir kön­nen uns beim Essen voll­kom­men un­ge­zwun­gen über seine Tour und meine erste Zeit in Seoul un­ter­hal­ten. Ir­gend­wann wech­seln wir vom Ess­tisch aufs Sofa und lie­gen Arm in Arm auf den wei­chen Pols­tern.
»Danke, dass du das Sofa be­stellt hast. Es ist un­glaub­lich be­quem.«
»Ein biss­chen Ei­gen­nutz war auch dabei«, wit­zelt er und bringt mich zum La­chen.
Geis­tes­ab­we­send streich­le ich mit der Hand über seine Brust. »Wie ver­hältst du dich, wenn dir eine Frau wirk­lich ge­fällt?«
»Du meinst, außer dass ich sie, so gut es geht, mit Auf­merk­sam­keit über­häu­fe, immer bei ihr sein will und un­si­cher werde, wenn ich nicht weiß, was in ihr vor­geht?«, fragt er sanft und sagt mir damit ein wei­te­res Mal sehr di­rekt, wie groß sein In­ter­es­se an mir ist.
»Genau«, er­wi­de­re ich und fahre damit fort, mit der Hand über seine Brust zu strei­cheln.
»Das kann ich dir ehr­lich ge­sagt gar nicht so genau be­ant­wor­ten. Es ist eine Ewig­keit her, dass mir eine Frau wirk­lich ge­fal­len hat. Tat­säch­lich bin ich in Bezug auf dich über mich selbst ver­wun­dert. Ich öffne mich sonst nicht so schnell – in kei­ner­lei Hin­sicht.«
»Also bin ich etwas Be­son­de­res für dich?«, frage ich mehr ne­ckend, als dass ich es ernst meine.
»Ja, das bist du für mich.«
Wie­der flat­tern tau­send Schmet­ter­lin­ge in mei­nem Bauch. Glück­lich sehe ich zu ihm auf und be­geg­ne sei­nem zärt­li­chen Blick, der seine Worte noch­mals be­stä­tigt.
»Du auch für mich. Ich er­wäh­ne Nate jetzt nicht, um dich zu ver­let­zen, aber ich hätte nie­mals er­war­tet, dass ich mich nach dem Ende der Be­zie­hung so schnell für einen an­de­ren Mann öff­nen könn­te. Ich habe wäh­rend dei­ner Ab­we­sen­heit lange über dich und auch über ein Uns nach­ge­dacht – und mich ge­fragt, ob meine Ge­füh­le für dich aus der Si­tua­ti­on her­aus re­sul­tie­ren oder ob ich wirk­lich be­gon­nen habe, etwas für dich zu emp­fin­den. Und ich habe fest­ge­stellt, dass ich dich nicht als Ret­tungs­an­ker brau­che, dich aber un­be­dingt als sol­chen in mei­nem Leben haben will. Macht das Sinn? Ver­stehst du, was ich meine?«, frage ich und habe ein wenig Angst, dass er mein Ge­ständ­nis ne­ga­tiv auf­fas­sen könn­te. »Diese Er­kennt­nis ist für mich selbst noch so neu, dass ich sie gar nicht rich­tig in Worte fas­sen kann.«
»Ich glau­be, ich ver­ste­he sehr gut, was du meinst. Na­tür­lich habe ich dar­auf ge­hofft, aber bis zu die­sem Mo­ment nicht wirk­lich daran glau­ben kön­nen, dass du ähn­lich emp­fin­dest wie ich.«
Für einen kur­zen Au­gen­blick ha­de­re ich er­neut, weiß aber, dass in Korea - ins­be­son­de­re im Bezug aufs Da­ting – ei­ni­ge Dinge an­ders ge­hand­habt wer­den. Man kommt zu­sam­men und schaut dann, wie sich die Be­zie­hung ent­wi­ckelt, so­dass es, zu­min­dest für Jae-Joon, nicht über­eilt wäre, vor­zu­schla­gen, es mit­ein­an­der zu ver­su­chen. Auch mein Herz sagt, dass ich mit ihm zu­sam­men sein und mich voll und ganz auf ihn ein­las­sen will. »Also ist heute unser Tag eins?«
»Ja, heute ist unser Tag eins«, be­stä­tigt er und klingt äu­ßerst zu­frie­den.

 

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