Heaven's Rejects MC: Resolution

Originaltitel: Resolution (Heaven's Rejects MC Book 5)
Übersetzer: Jazz Winter

Erscheint: 05/2025
Serie: Heaven's Rejects MC
Teil der Serie: 5

Genre:

Location: USA


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-736-9
ebook: 978-3-86495-737-6

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 7,99 €[D]

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Heaven's Rejects MC: Resolution


Inhaltsangabe

Alles, was sie will, ist er. Alles, was er will, ist ihre Freiheit.

Ginny Azzo hat nie ein leichtes Leben geführt, doch endlich scheint sie ihr Glück gefunden zu haben. Mit Lucas „Slider“ Sterling, einem Mitglied des Heaven’s Rejects MC, plant sie eine gemeinsame Zukunft – trotz des Widerstands ihres älteren Bruders.

Slider verbrachte vier Jahre im Gefängnis, um für den Club die Verantwortung zu übernehmen. Nun ist er frei und bereit, sein gemeinsames Leben mit Ginny zu beginnen. Doch die Schatten der Vergangenheit holen ihn ein: Slider steht vor einer Entscheidung, die alles verändern könnte.

Seine Loyalität zum Club oder Ginnys Freiheit - was ist er bereit zu opfern, um die Frau, die er liebt, zu beschützen?

Über die Autorin

Avelyn Paige ist eine Wall Street Journal- und USA Today-Bestsellerautorin von Romantic Suspense- und MC Romance-Geschichten. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren fünf pelzigen Kindern in einer Kleinstadt in Indiana.
Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt Avelyn ihre Tage...

Weitere Teile der Heaven's Rejects MC Serie

Leseprobe

Slider

Nachdem der Fahrer ebenfalls eingestiegen ist, fahren wir los.
„Wohin?“, will er wissen und blickt auf die Straße vor ihm.
Zum Clubhaus zieht es mich überhaupt nicht, jedenfalls so lange, bis ich diesen ganzen Scheiß in meinem Kopf sortiert habe.
„Red Rockets. Es ist eine Bar.“
„Kenne ich“, antwortet der Fahrer und das Auto beschleunigt sich, während das Gefängnis sich immer weiter entfernt.
Ich lehne meinen Kopf gegen den Sitz zurück und denke nach. Die Schachtel mit dem zweiten Handy wiegt wie eine Tonne in meiner Tasche.
Die Straßen fliegen an uns vorbei, als wir auf dem Weg zur...

...Bar sind. Ich kann das Gefühl nicht abschütteln, dass ich am Rande von etwas Großem und Gefährlichem stehe. Der Deal, der mich aus dem Knast geholt hat, hat mich gleichzeitig in eine prekäre Lage mit meinem Club gebracht und mir ist klar, dass ich noch einiges herausfinden muss, wenn ich das lebend überstehen will.
Nachdem das Taxi bei der Bar ankommt, bezahle ich den Fahrer mit dem Bargeld aus meiner Brieftasche und bleibe auf dem Bürgersteig stehen. Red’s Bar wurde seit dem letzten Mal, als ich mit dem Club dort gewesen war, ein wenig hergerichtet. Es handelt sich dabei sprichwörtlich um eine Spelunke, doch jetzt sieht die Fassade fast normal aus. Das Äußere wurde komplett renoviert und die baufällige Holzfassade durch rote Ziegel ersetzt.
Offensichtlich wurde sogar irgendwann die Landschaftsgestaltung erneuert. Ich schätze, die Dinge ändern sich wirklich, wenn man im Gefängnis sitzt.
Ich gehe zur Tür und seufze, ehe ich sie öffne. Die Bar ist ruhig, nur ein paar Leute sind im Innenraum verteilt. Einige Typen in Poloshirts sitzen an der Bar und schlürfen ihre Drinks. Eine Gruppe junger Frauen hat sich hinten in einer Sitzecke versammelt und sie kichern, während sie an ihren Cocktails nippen. Mit einem tiefen Atemzug gehe ich auf die Bar zu, wo ich mich neben zwei Kerle setze.
Der Barkeeper kommt zu mir. „Was darf es sein?“
„Bier. Das kälteste, das ihr habt.“
Er nickt, nimmt eine Bierflasche aus dem Kühlschrank, öffnet sie und schiebt sie auf mich zu. Während ich einen großen Schluck nehme, blicke ich durch den Raum und halte Ausschau nach Anzeichen von Gefahr oder Ärger. Die Typen neben mir sind in ihr Gespräch vertieft und beachten mich überhaupt nicht. Die Frauen in der Sitzecke kichern nun noch lauter, nehmen ihre Umgebung jedoch nicht wahr. Allerdings weiß ich es besser. In diesem Leben darf man niemals die Wachsamkeit verlieren, selbst an einem scheinbar harmlosen Ort wie diesem.
Beim dritten Schluck ist die Flasche leer. Ich wedele damit vor dem Barkeeper herum, der mir rasch ein neues Bier hinüberschiebt.
Ich spüre bereits erneut die Last meiner Entscheidung. Das zweite Handy in meiner Tasche erinnert mich permanent daran, was auf dem Spiel steht. Mir ist bewusst, dass ich vorsichtig sein und meine Karten richtig ausspielen muss, um Ginny und den Club zu schützen. Aber was, wenn ich nicht stark oder klug genug bin, um es durchzuziehen? Was, wenn sich meine Loyalität gegenüber Ginny und dem MC als mein Untergang erweist? Dieser Gedanke lässt mich bis ins Mark erschauern, und ich nehme noch einen großen Schluck Bier zu mir und versuche, die Zweifel und Ängste in meinem Verstand zu übertönen.
Als ich die Flasche jedoch auf die Theke stelle, ist mir klar, dass ich nicht vor der Wahrheit davonlaufen kann.
„Stört es dich, wenn ich mich zu dir setze?“, fragt eine Stimme von links.
Ich drehe meinen Kopf zu einer Frau mit blondem Haar, das ihr über die Schulter fällt und sie lächelt mich an. Sie trägt ein enges rotes Kleid, das ihre Kurven betont, und ihre strahlend blauen Augen sind auf mich gerichtet.
„Nein“, erwidere ich und deute auf den leeren Stuhl neben mir.
Sie nimmt Platz und bestellt ein Getränk, während sie weiterhin schmunzelt.
„Also, was bringt einen so rauen und stürmischen Kerl wie dich in eine Bar wie diese?“, will sie wissen und blickt mich erneut an.
„Ich komme gerade aus dem Gefängnis“, antworte ich und nehme noch einen Schluck von meinem Bier.
„Oh, ein böser Junge. Das mag ich“, erwidert sie und legt ihre Hand auf meinen Unterarm.
Ich weiß, worauf das hinausläuft, und es ist nicht das, was ich suche. Mein altes Ich hätte ihr noch ein paar Drinks ausgegeben und sie anschließend hinter der Bar gefickt, bis ich genug gehabt hätte. Ginny und ich waren damals allerdings nie so weit gekommen und trotz meiner langen Durststrecke im Knast reicht nicht einmal die Versuchung dieser hübschen Frau aus, um meine Entschlossenheit zu beeinflussen.
„Ich weiß das Angebot zu schätzen, aber ich bin nicht interessiert“, sage ich und entziehe mich ihrer Berührung.
Ihr Lächeln verblasst und sie wirkt enttäuscht. „Wie du willst.“ Sie nimmt ihren Drink und steht von der Bar auf.
Der Barkeeper bringt mir mein drittes Bier, während sich schwere Schritte hinter mir nähern.
„Erster Tag außerhalb des Gefängnisses, und hier kommst du her.“
Auf dem Barhocker drehe ich mich um und lege meine Lippen an die Bierflasche. Raze, der Präsident meines Clubs, steht hinter mir. Sein grau melierter Bart ist noch etwas grauer geworden.
„Ich habe einen Drink gebraucht.“ Ich zucke mit den Schultern.
Raze lässt sich neben mir auf dem Hocker nieder und bestellt sich ebenfalls ein Bier. Ehe er sich mir zuwendet, nimmt er einen ordentlichen Schluck zu sich. „Weißt du, was du mehr brauchst als einen Drink? Deinen Club. Die Mädels planen bereits seit Wochen an deiner Homecoming-Party. Darcy wird verletzt sein, dass du zuerst woanders gehalten hast, aber das bleibt unter uns.“
„Woher wusstest du, dass ich hier bin?“
„Red hat mich angerufen.“
Ich schaue hoch und bemerke, dass Red uns vom Flur aus beobachtet, in dem sein Büro liegt. Er nickt mir zu, ehe er verschwindet.
„Mir war nicht bewusst, dass ich einen Babysitter brauche“, knurre ich.
„Das tust du auch nicht.“
„Warum bist du dann hier?“
Einen Moment lang herrscht Schweigen zwischen uns, das Geräusch von klirrenden Gläsern und Geschnatter erfüllt die Luft.
„Ich dachte, du möchtest vielleicht ein wenig reden, bevor dich der Rest der Jungs und Mädels belagert.“
„Mir geht’s gut“, erkläre ich und trinke von meinem Bier.
„Du warst vier Jahre im Knast, Slider. Dir geht es alles andere als gut.“
„Ich sagte … mir geht’s gut“, wiederhole ich und meine Stimme klingt dieses Mal kräftiger. Ich möchte nicht über meine Zeit im Bau reden. Es erinnert mich nur daran, warum ich draußen bin, wieso ich den Mann vor mir verraten muss und wie ich sein Leben und das meiner Brüder für Ginny implodieren lassen werde.
„Hör mal. Ich verstehe dich. Es ist dein erster Tag draußen. Ich erwarte nicht, dass du wieder der bist, der du warst, doch unsere Brüder wollen dich sehen. Besonders V. Er wartet schon verflucht lange darauf, dir zu danken.“
„Er muss mir nicht danken.“ Keiner von ihnen muss das.
„Doch, das will er. Er hat uns vielleicht den Arsch gerettet, aber du bist für ihn eingesprungen. Einen Teil seines Lebens jemand anderem zu überlassen, ist nichts, was jeder einfach so tun würde. Du hast es gut gemacht, Bruder.“ Raze klopft mir auf die Schulter. „Wir sind alle stolz auf dich.“
Die Schuldgefühle fressen mich innerlich auf. Er sollte nicht stolz auf mich sein. Ich werde ihr Verderben sein und er klopft mir hier gerade auf die Schulter. Mir wird übel bei dem Gedanken.
„Schau, ich verstehe, dass du nicht darüber sprechen willst, aber du kannst nicht alles in dir behalten. Das ist nicht gesund.“ Seine Stimme klingt nun sanfter.
Mein Kopf ist noch immer durcheinander und ich möchte nicht riskieren, etwas zu sagen, das alles gefährden könnte.
„Ich versuche nur, irgendwie klarzukommen“, erwidere ich ein wenig leiser.
„Ich weiß. Und wir sind alle da, um dir zu helfen. Du bist Teil dieses Clubs, Slider. Wir kümmern uns um unsere Leute“, erklärt Raze, klopft mir diesmal auf den Rücken und erhebt sich von seinem Platz. „Wir reden später weiter. Du musst dir etwas Energie für heute Abend aufsparen.“
„Was ist denn heute Abend?“
„Deine Willkommensparty.“ Raze greift in seine Kutte, holt seine Brieftasche hervor und fingert ein paar Zwanziger heraus, die er auf die Theke legt. „Komm, lass uns nach Hause fahren. Dein Bike wartete draußen auf dich.“
Nach Hause. Ein Zuhause, von dem ich mir nicht sicher bin, ob es tatsächlich noch meins ist.


Ginny

Meine Aufregung und meine Nervosität sind grenzenlos, während ich mich bemühe, Darcy, Presley und Dani mit dem Essen zu helfen, das wir den ganzen Tag zubereitet haben, seit Raze den Anruf von den Clubanwälten erhalten hat, dass Slider freikommt.
Ich habe meinen Bruder angefleht, ihn abholen zu dürfen, doch er hat meine Bitte abgelehnt.
„Bist du bereit dafür?“, will Presley von mir wissen, während wir Tomaten für die Burger schneiden, die V auf dem Grill draußen wendet.
„Fragst du mich jetzt als meine Freundin oder meine Therapeutin?“, erwidere ich lächelnd.
Sie zuckt mit den Schultern. „Ein bisschen von beidem.“
„Das bin ich.“
Diese drei kleinen Worte können die aufwühlende Aufregung, ihn endlich wiederzusehen, nicht einmal annähernd beschreiben.
„Vier Jahre Gefängnis sind eine lange Zeit“, gibt sie zu bedenken.
„Ich weiß, ich weiß.“
Presley hört auf zu schneiden und wendet sich mir zu. Sorge steht ihr ins Gesicht geschrieben. „Vielleicht ist er nicht mehr derselbe Typ, der gegangen ist, Ginny. Das musst du verstehen.“
Obwohl ich ihre Besorgnis zu schätzen weiß, haben weder Presley noch die anderen eine Ahnung davon, wie es wirklich ist, jahrelang eingesperrt zu sein. Slider und ich jedoch schon. Wenn ich genau so da herausgekommen bin, wie ich hineingegangen bin, kann er das ebenfalls.
Ich nicke Presley zu und bin ihr dankbar, dass sie sich um mich sorgt. Doch so sehr mir klar ist, dass Slider womöglich nicht mehr derselbe Mann ist, der in den Knast gegangen ist, muss ich ihn dennoch sehen. Ich habe mich entschieden.
„Ich muss ihn einfach sehen, Presley“, sage ich leise. „Ich muss es selbst wissen.“
„Ich verstehe“, seufzt sie. „Sei einfach vorsichtig. Du weißt nicht, was er durchgemacht hat.“
Mir ist klar, dass sie im Grunde recht hat. Es sind vier lange Jahre vergangen und ich bin sicher, Slider musste Dinge ertragen, die ich mir nicht einmal vorstellen kann. Aber ich brauche ihn und ich weiß, dass er mich ebenso braucht.
Nachdem wir mit dem Belag für die Burger fertig sind, spüre ich, wie mein Herz vor Vorfreude rast. Ich habe Slider so lange nicht gesehen und mir ist bewusst, dass es sehr emotional wird. Erst vor ein paar Monaten habe ich seine Briefe erhalten. Vier Jahre hat er mir geschrieben und ich hatte keine Ahnung davon. Der Mann, der diese Worte verfasst hat, ist derselbe, wie ich ihn in Erinnerung habe – stets versucht er, seine Situation auf die leichte Schulter zu nehmen und ist voller Sorge um mich.
V kommt von hinten herein und reicht mir einen Teller gefüllt mit gebratenen Burgerpattys. Ich nehme ihn dankbar an und stelle ihn auf den Buffettisch, den die Jungs aufgebaut haben, um die Burger zusammenzustellen.
Als wir mit dem Anrichten des Essens fertig sind, begeben wir uns alle nach draußen, um auf Sliders Ankunft zu warten. Die Sonne geht bereits unter und taucht alles in einen warmen orangefarbenen Schimmer. Ich atme tief ein und spüre die kühle Brise auf meinem Gesicht. Endlich passiert es.
Minuten später hören wir ein Motorrad die Straße entlangkommen und mein Herz setzt einen Schlag aus. Das ist es.
Einen Moment später hält Slider vor dem Clubhaus, seine Maschine schnurrt leise. Er sieht anders aus, als ich ihn in Erinnerung habe, doch er ist immer noch er selbst, mit seinen schroffen Gesichtszügen und diesem intensiven Blick, bei dem ich mich stets fühle, als könne er mir in die Seele sehen. Er nimmt seinen Helm ab. Sein dunkelblondes Haar ist wesentlich länger als damals. Er war schon immer dieser kalifornische Surfertyp, doch jetzt ist er viel mehr als das. Da ist etwas an ihm, das ich nicht genau benennen kann. Die Emotionen sind ihm ins Gesicht geschrieben, Erleichterung, Glück und vielleicht ein wenig Angst.
Meine Füße bewegen sich fast wie von selbst, als ich auf ihn zugehe. Der Rest der Gruppe bleibt zurück und macht uns Platz. Ich kann regelrecht mein Herz klopfen hören, als ich endlich vor ihm stehe. Eine Million Gedanken und Empfindungen strömen gleichzeitig durch mich hindurch.
„Hey“, sage ich so leise, dass es wie ein Flüstern klingt.
„Ginny“, erwidert er und seine Stimme ist heiser und so voller Emotionen, dass es fast zu viel für mich ist.
Ohne zu zögern, zieht er mich in eine Umarmung und drückt mich fest an seine Brust. Ich atme seinen Duft ein und fühle mich, als wäre ich endlich zu Hause angekommen. Ich schlinge meine Arme um ihn und halte ihn. Es ist, als würden wir stundenlang so dastehen, bis wir uns schlussendlich voneinander lösen.
Wir beide lächeln, dennoch kann ich die rohen Emotionen in seinen Augen erkennen. Ich weiß, dass er viel durchgemacht hat, und ich kann mir nur vorstellen, was er gerade empfindet.
„Ich kann nicht glauben, dass du endlich draußen bist“, breche ich das Schweigen zwischen uns.
„Ich auch nicht“, gibt er zu und fährt sich mit der Hand durchs Haar. „Es fühlt sich noch immer nicht real an.“ Er schmiegt seine Nase an meinen Hals und inhaliert meinen Geruch wie eine Droge. „Fuck, ich habe dich so vermisst.“
„Ich dich auch.“
Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und drücke meine Lippen auf seinen Mund. Er versteift sich zunächst, bevor er sich an mich lehnt.
Mein Bruder hinter uns räuspert sich und lenkt unsere Aufmerksamkeit voneinander weg und zurück auf die Menge.
„Ich nehme an, er weiß es?“, fragt Slider mich mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
„Er hat es selbst herausgefunden.“ Ich zucke mit den Schultern. Sein Gesichtsausdruck zeigt Besorgnis, doch ich küsse ihn erneut. „Mach dir keine Gedanken um meinen Bruder. Ich kümmere mich um ihn.“
„Ginny, Baby, ich werde mir immer Gedanken bezüglich deines Bruders machen. Ich habe den Scheiß gesehen, den er getan hat.“
Ich nicke, weil ich verstehe, was er meint. „Jude ist nur ein großer, alter Teddybär.“
„Du meinst wohl eher eine lebende, atmende Chucky-Puppe, die gerade ein verdammtes Loch in mich starrt, weil ich dich geküsst habe.“
Ich schaue über die Schulter und entdecke Jude in der Menge hinter uns, stinksauer. „Es wird alles gut.“
„Du sagst das immer wieder, als ob ich dir glauben sollte.“
„Jetzt komm“, sage ich und nehme seine Hand. „Dein Club wartet auf dich.“
Während wir zum Clubhaus gehen, spüre ich Sliders Hand in meiner, warm und fest. Ich weiß, wir haben viel nachzuholen, doch für den Moment reicht es einfach, dass er hier ist.
Die Jungs umringen ihn mit Händeschütteln und brüderlichen Schulterklopfern. Raze und die Männer führen ihn hinein. Slider wirft mir einen Blick über seine Schulter zu, bevor sie zur Tür hineingehen.
„Sie sind genauso schlimm wie wir“, bemerkt Ricca lächelnd. „Ein Haufen übergroßer, bärtiger Glucken.“
Bei dem Gedanken kichern die anderen Ladys.
„Geht es Jude gut?“, frage ich, nachdem Darcy, Dani und Presley hineingegangen sind und mich mit meiner Schwägerin allein gelassen haben. „Wenn Blicke töten könnten …“
Ricca streckt die Hand aus und nimmt meine in ihre. „Ich finde, er hat sich ziemlich gut geschlagen, wenn man bedenkt, dass er gerade vor dem gesamten Club seiner Schwester beim Knutschen zugesehen hat.“
„Ich glaube, Slider denkt, er will ihn kastrieren“, scherze ich.
„Die Nacht ist noch jung“, lacht Ricca und hakt sich bei mir unter, während wir gemeinsam zurück ins Clubhaus gehen. „Allerdings habe ich ihn gebeten, seine Tasche zu Hause zu lassen. Nur für den Fall.“ Sie zwinkert mir zu.
Als wir durch den überfüllten Raum gehen, stehen alle am Buffet Schlange, ganz vorne Slider. Er häuft Essen an, wie ein Verhungernder, ehe er zu einem der Tische geht. Sobald er mich entdeckt, lässt er seinen Teller stehen und kommt auf mich zu.
„Ich mache dir einen Teller fertig“, erklärt er, bevor er sich vor der wartenden Schlange wieder einreiht, während die anderen Jungs protestieren. Nachdem er ein paar Sachen für mich zusammengestellt hat, kehrt er zurück, streckt mir die Hand entgegen und führt mich zu dem Tisch, den er ausgesucht hat.
Hero, Ratchet und Thor gesellen sich zu uns. Die vier Jungs quatschen über Clubkram, während ich mich auf mein Essen konzentriere.
Mir ist klar, dass sie alle neugierig bezüglich Sliders Rückkehr sind, und ich kann die gemischten Gefühle in ihren Gesichtern erkennen, als sie miteinander reden.
Die meisten von ihnen freuen sich, ihn zu sehen, doch ein paar wirken misstrauisch. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Slider war lange weg, und nachdem er gegangen ist, hat sich einiges verändert. Ich kann die Anspannung spüren, die von ihm ausgeht und mir ist klar, dass er sich noch nicht ganz wohl fühlt. Ich nehme seine Hand in meine.
„Es wird alles gut“, flüstere ich ihm zu. „Wir finden es gemeinsam heraus.“
Slider lächelt mich leicht an und drückt meine Hand. „Ich weiß.“
Nach dem Abendessen gehen die Jungs in den hinteren Teil des Raumes, wo sich die Bar befindet, während die Ladys und unser neuer Prospect Riddle helfen, das Chaos aufzuräumen. Ich sehe zu, wie Slider sich ein Bier bestellt und sich mit den Jungs auf eins der Sofas setzt.
Als ich den letzten Teller in die Küche bringe, packt mich eine starke Hand. Ich schreie überrascht auf, als ich an eine kräftige Brust gezogen werde. Sliders sauberer Duft steigt mir in die Nase, diese herrliche Mischung aus Leder, Sandelholz und salziger Meeresbrise, die ich an ihm so sehr vermisst habe.
„Komm mit.“
„Aber ich bin noch nicht mit dem Aufräumen fertig“, widerspreche ich, bevor sein Mund sich auf meinen presst.
Der Kuss fühlt sich an, als würde ein Blitz durch mich hindurch schießen und alles in mir in Brand stecken. Ich verliere mich in seiner Umarmung, spüre, wie sich seine Arme noch fester um mich legen und er versucht, mit der Zunge zwischen meine Lippen zu gelangen. Gierig lasse ich ihn gewähren und gebe mich der Hitze und Leidenschaft hin, die sich seit Jahren zwischen uns aufgebaut hat.
Wir lösen uns voneinander, um Luft zu holen, und schnappen nach Atem.
„Scheiß auf das Geschirr“, flüstert er mir heiser ins Ohr, während er die Linie an meinem Hals entlang mit seinen Lippen nachzeichnet. „Lass mich dir zeigen, wovon ich all die Jahre geträumt habe.“


Slider

Als ich Ginny wiedergesehen habe, konnte ich an nichts anderes denken, als sie von den wachsamen Augen ihres Bruders wegzubringen. Wenn es bei meiner Ankunft kein Publikum gegeben hätte, hätte ich das sofort getan.
„Wo gehen wir hin?“, will Ginny wissen, während ich sie hinter mir herziehe.
„In mein Zimmer.“ Ich halte inne. „Ich habe doch noch ein Zimmer hier, oder?“
„Hast du. Ich schlafe hin und wieder dort.“
Mein Herz schwillt bei diesem Gedanken an, dass mein Raum in meiner Abwesenheit ihr Zufluchtsort war, ein heiliger Ort, den ich zum Altar machen will, wo ich jeden Zentimeter von ihr anbeten werde.
Ich trete die Tür auf und ziehe sie hinter mir hinein. Sie quietscht auf, als ich sie zu mir herumwirbele und ihren Körper an meine Brust drücke. Während die Zimmertür hinter uns zuknallt, wandere ich mit ihr in meinen Armen rückwärts. Ehe sie auch nur keuchen kann, presse ich meine Lippen auf ihre und umschlinge fest ihre Hüften. Auf diesen Moment habe ich so lange gewartet, dass ich mich kaum beherrschen kann. Der Kuss zur Begrüßung hat mein Feuer nur noch mehr entfacht. Ich brauche mehr. Meine Zunge bahnt sich ihren Weg zwischen ihre Lippen, und hungrig kosten wir voneinander.
An meiner Brust kann ich spüren, wie ihr Herz rast, während ich sie innig küsse. Meine Hände gleiten an ihrem Körper hinab und befühlen jede Kurve und Rundung. Ich kann einfach nicht genug von ihr bekommen.
Es ist zu lange her, dass ich ihr so nah war. Bevor ich gegangen bin, haben wir diese eine Grenze nie überschritten, doch heute Nacht wird sich das ändern.
Heute Nacht werde ich beanspruchen, was mir gehört.
Vier Jahre des Hungerns nach ihr würden selbst den keuschesten Mann dazu bringen, das süßeste aller Geschöpfe beschmutzen zu wollen. Und ich will es besonders dreckig. Ich brauche so viel mehr von ihr. Ich muss sie um meinen verfluchten Schwanz spüren, will fühlen, wie sie sich ihrem Höhepunkt hingibt, während ich sie ficke. Ich will, dass mein Sperma an ihren Schenkeln hinabtropft und ich damit meinen verdammten Anspruch auf sie geltend mache.
Ginny stöhnt an meinen Lippen, ihre Hände umklammern fest meine Schultern. Ich kann spüren, wie ihr eigenes Verlangen wächst, und ich weiß, dass sie es genauso so sehr will wie ich.
Ich unterbreche den Kuss und gleite mit meinen Lippen an ihrem Hals hinab bis hinunter zu ihrem Schlüsselbein. Als ich an ihrer Haut sauge, schmecke ich etwas Salziges und hinterlasse dort ein Mal. Ich möchte, dass jeder weiß, dass sie mir gehört.
Mit einer raschen Bewegung hebe ich Ginny hoch und sie schlingt ihre Beine um mich. Es macht mich verrückt, denn ich kann ihre Wärme an mir spüren.
„Verdammt, Ginny, du hast keine Ahnung, wie gut du dich anfühlst“, knurre ich. „Ich bin wie ein Mann, der kurz vor dem Verdursten steht, und du bist meine einzige Wasserquelle.“ Ich trage sie zum Bett. „Endlich habe ich dich in meinem Bett, ganz für mich allein“, flüstere ich und lege ihren zierlichen Körper auf der Matratze ab. „Sag mir, was du willst, Gin. Sag mir, wie ich dich ficken soll.“
„Fick mich einfach. Bitte, ich brauche dich.“ Ginny blickt mit leuchtenden Augen zu mir auf, ihre Haut ist gerötet und sie wirkt so bedürftig. „Bitte“, keucht sie und beginnt an ihrem Oberteil herumzufummeln, wovon ich sie sofort abhalte.
„Ich habe viel zu lange darauf gewartet, Baby. Ich habe es jetzt nicht eilig.“
„Aber …“, protestiert sie.
„Kein Aber“, widerspreche ich und küsse sanft ihre Lippen, bevor ich mich erhebe und mein Shirt ausziehe. Ihre Augen weiten sich vor Vorfreude und spiegeln die Hitze und ihr Verlangen wider.
„Das ist nicht fair.“
Ich beuge mich vor und halte meinen Körper über ihrem, während ich meine Arme rechts und links von ihrem Kopf abstütze. „Nichts ist fair, Baby, wenn es darum geht, wie ich dich lieben möchte.“
Ich will mir jeden Moment der Lust und des Vergnügens zwischen uns einprägen. Da ich ständig mit meinem Deal konfrontiert bin, sind Augenblicke wie diese vielleicht alles, was mir am Ende bleiben wird. Augenblicke, die ich nicht verschwenden will.
„Bitte“, bettelt sie erneut. Der Klang ihrer atemlosen Stimme reicht aus, um mich davon abzubringen, es langsam angehen zu lassen.
„Zieh dein Shirt aus“, verlange ich.
Sofort greift Ginny nach dem Saum ihres Oberteils und zieht es sich in einer schnellen Bewegung über den Kopf aus. Dabei kommt ein schwarzer Spitzen-BH, den sie darunter trägt, zum Vorschein.
„Bitte sag mir, dass du auch das dazu passende Höschen trägst“, knurre ich.
Schüchtern lächelt sie mich an. „Ich schätze, das wirst du wohl für dich selbst herausfinden müssen.“
Ich küsse ihre spitzenbedeckten Brüste, beiße in den weichen Stoff und knabbere an den Nippeln, die sich deutlich abzeichnen. Ginny windet sich unter mir, drückt ihr Becken nach oben und gegen meines, auf der Suche nach Reibung.
„Ich muss dich spüren.“
Nachdem ich mich von ihr zurückgezogen habe, lehne ich mich zurück und ziehe sie über meinen Schoß. Sie gibt einen Zischlaut von sich, als ich den Knopf ihrer Jeans öffne.
„Mehr“, fleht sie und hakt am Rücken den BH auf.

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