Carolina Cold Fury-Team: Lucas

Originaltitel: Lucas: A Cold Fury Hockey Novel (Carolina Cold Fury Hockey Book 4)
Übersetzer: Oliver Hoffmann

Erschienen: 08/2024
Serie: Carolina Cold Fury-Team
Teil der Serie: 8

Genre: Sport Romance

Location: USA, Carolina, Raleigh


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-708-6
ebook: 978-3-86495-709-3

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Carolina Cold Fury-Team: Lucas


Inhaltsangabe

Als ein neuer Spieler in die Reihen des Carolina Cold Fury-Eishockeyteams aufgenommen wird, lernt dieser schnell, dass selbst Superstars in Sachen Liebe nicht alles alleine schaffen können.

Lucas Fournier ist nur in einer Sache ernst: Eishockey. Luc, der lebenslustige Charmeur der Liga, ist immer für einen Streich oder eine schnelle Nummer zu haben, und er hat nicht die Absicht, sesshaft zu werden. Aber der Wechsel ins Team der Carolina Cold Fury – und die Aussicht, an der Seite seines großen Bruders Max zu spielen – ist kein Witz. Mit einem weiteren Titel in Reichweite will Luc seine Teamkollegen auf keinen Fall im Stich lassen. Um erfolgreich zu sein, muss Luc auf die Spiele fokussiert sein und den, ähm, forderndsten Teil seiner Anatomie im Zaum halten. Aber als die Versuchung zuschlägt, kann Luc nicht widerstehen.

Die Museumskuratorin Stephanie Frazier hat ihren Beruf immer vor das Private gestellt, was ihr so gut wie nicht vorhandenes Liebesleben erklärt. Aber als Stephanie Luc auf einer feuchtfröhlichen Gala kennenlernt, flirtet sie wie verrückt – und geht mit dem ungezügelten Sportler nach Hause. Für eine Nacht lernt sie, was Leidenschaft bedeutet. Sie hat jedoch nicht mit der kleinen Überraschung gerechnet, die Luc ihr hinterlässt. Und dann wird es wirklich ... interessant.

Über die Autorin

Seit ihrem Debütroman im Jahr 2013 hat Sawyer Bennett zahlreiche Bücher von New Adult bis Erotic Romance veröffentlicht und es wiederholt auf die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today geschafft.
Sawyer nutzt ihre Erfahrungen als ehemalige Strafverteidigerin in...

Weitere Teile der Carolina Cold Fury-Team Serie

Leseprobe

Lucas

„Auf Garrett und Lucas“, ruft Alex und hebt sein Bier in die Höhe.
Ich grinse und proste Garrett zu, und einige meiner Mannschaftskameraden folgen meinem Beispiel. Wir feiern unseren Sieg gegen die Denver Blue Devils, denn es war ein entscheidendes Spiel. Wir liefern uns mit ihnen ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz in unserer Conference, und da die Play-offs nur noch einen Monat entfernt sind, war es ein Spiel, das wir unbedingt gewinnen mussten.
Garrett und ich haben das Spiel knapp eine Minute vor Schluss entschieden. Ich habe einen Fehlpass der Gegner abgefangen, Garrett ist über die rechte Seite gelaufen...

...und ich habe ihm den Puck wunderbar zum Siegtreffer zugepasst.
Wir feiern im Houlihan’s, einer lokalen Sportbar, in der viele Cold-Fury-Spieler nach den Spielen abhängen. Als ich noch für die New Jersey Wildcats gespielt habe, gab es so eine Kneipe nicht, aber ich finde es verdammt cool. Das liegt daran, dass die Fans, die hierherkommen, um sich unter die Spieler zu mischen, verdammt cool sind. Klar, es gibt auch ein paar Puckhäschen, die eine Nummer schieben wollen, was meiner Meinung nach nie etwas Schlechtes ist, aber die überwiegende Mehrheit der Leute sind einfach Superfans, die mit dem Team, das sie unterstützen, abhängen wollen.
Ich trinke einen Schluck Bier und verschlucke mich fast, weil Max mir einen leichten Schlag in den Magen versetzt. Als ich huste und mir den Mund abwische, grinst er und sagt: „Schön, dich im Team zu haben, kleiner Bruder.“
Ich schlage spielerisch zurück. „Ein Traum wird wahr, wir spielen zusammen in der NHL.“
„Der Traum wird noch besser sein“, antwortet Max nüchtern, „wenn wir zusammen den Stanley Cup gewinnen.“
„Amen“, stimme ich ebenso ernst zu. Über den Stanley Cup macht man keine Witze. „Wollte Jules heute Abend nicht mit dir ausgehen?“
Max wirft mir einen bösen Blick zu. „Du weißt, dass wir nicht ständig aufeinander glucken.“
Ich lache. „Als ob. Ihr zwei seid doch an der Hüfte zusammengewachsen.“
Da mein Bruder Max Romantiker ist und fest an Märchenliebe glaubt, wird sein Lächeln auf meine Bemerkung hin weich. Aber seine Stimme klingt neckisch. „Ach komm schon, Mann. Du hast Jules gesehen. Warum sollte ich nicht mit ihr zusammen sein wollen?“
Ich lasse den Blick über die Menge schweifen und versuche, zu sehen, ob es irgendwelche potenziellen Interessentinnen gibt. Nicht, um an der Hüfte mit ihr zusammenzuwachsen, aber Hüften würden definitiv eine Rolle spielen. Ich freue mich über einen Sieg, zu dem ich beigetragen habe, und während es bei Max um die große Liebe geht, geht es bei mir um Orgasmen.
Kurz bevor ich mich an Max wende, um ihm den Unterschied zwischen uns zu erklären – den er eigentlich schon kennt –, fällt mein Blick auf den leuchtend roten Haarschopf einer Frau, die durch die Tür kommt.
„Verdammte Scheiße“, brumme ich leise vor mich hin.
Offenbar nicht leise genug, da Max mich gehört hat. „Was ist?“
Ich schüttele den Kopf, als ich sehe, wie Stephanie das Houlihan’s betritt. „Eine Affäre aus meiner jüngsten Vergangenheit.“
Eine verdammt gute Affäre aus der jüngsten Vergangenheit.
Ich habe nichts gegen Beziehungen, möchte mich aber an diesem Punkt meines Lebens nicht mit den Komplikationen herumschlagen, die sie mit sich bringen. Stephanie hat mich dazu gebracht, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn auch nur für kurze Zeit. Meine Nacht mit ihr war fast transzendent, der absolut beste Sex, den ich je hatte. Allein deshalb war ich daran interessiert, sie wiederzusehen, aber der Abend endete unerfreulich, weshalb daraus nichts wurde.
Doch wenn ich sie jetzt hier sehe, gibt es keinen Grund, warum wir uns nicht unterhalten können, und wenn es immer noch funkt, ist diese Feier heute Abend vielleicht gerade besser für mich geworden.
„Bin gleich wieder da“, sage ich zu Max, während ich ihm mein Bier in die Hand drücke.
Ich bahne mir einen Weg durch die Menge und steuere auf Stephanie zu, die sich umschaut, als wäre sie mit jemandem verabredet.
Sie sieht an mir vorbei, was mich ein wenig entmutigt, aber dann schaut sie mir in die Augen, und in dem Moment, in dem wir diese Verbindung herstellen, dreht sich mir der Magen um. Gesicht ist angespannt, sie wirkt unglaublich gestresst und scheint nicht froh zu sein, mich zu sehen.
Das kann nur eines bedeuten, und ich weiß, dass sie mir gleich etwas sagen wird, was mein Leben auf den Kopf stellt. Die tolle Nacht mit Stephanie hat nicht gut geendet.
Ich umklammere ihre Hüften, ziehe das Tempo an und komme mit ihr, schreie mit ihr.
Verdammt, war das heftig.
„O wow“, keucht Stephanie und versucht, wieder zu Atem zu kommen.
„Die verdammte Untertreibung des Jahres“, sage ich und räuspere mich, denn meine Kehle ist wie ausgedörrt von der Anstrengung, die ich gerade hinter mir habe.
Ich lockere meinen Griff um ihre Hüften und ziehe mich langsam aus ihrer feuchten Wärme zurück, unfähig, ein Stöhnen zu unterdrücken, als ich sie an mir spüre. Meine Augen sind auf meinen überglücklichen Schwanz gerichtet, der aus ihr herausgleitet, und ich weiß, es würde ihm nichts ausmachen, noch eine Runde mit ihr zu drehen, bevor der Abend zu Ende ist.
Dann registriere ich es.
Das Kondom ist an der Seite eingerissen und mein Sperma läuft heraus.
„Gottverdammt“, schreie ich, befreie mich von ihr und sehe, dass noch mehr von meinem Sperma aus ihr läuft.
Stephanie richtet sich auf, dreht sich langsam um und streicht sich das wilde Haar hinter die Ohren. „Was ist?“
Ich hebe den Kopf und verziehe das Gesicht, während ich das Kondom abstreife. „Es ist geplatzt.“

Ja, dieser Abend endete sehr unangenehm. Keiner von uns beiden konnte dem anderen die Schuld geben, denn wir hatten gerade tollen Sex gehabt, also schimpften wir am Ende darüber, wie beschissen das Kondom war. Es gab das unvermeidliche Gespräch über Geschlechtskrankheiten, aber wir wussten, dass der jeweils andere aufgrund früherer Verwendung von Kondomen und medizinischer Untersuchungen sauber war. Wir sprachen auch über eine Schwangerschaft, und ich war nicht erfreut, zu erfahren, dass das Kondom in dieser Nacht unser einziges Verhütungsmittel gewesen ist. Stephanie sagte, sie könne sich am nächsten Tag beim Arzt die Pille danach besorgen, was mir ein gewisses Maß an Sicherheit gab. Darauf hätte ich mich allerdings wohl nicht verlassen sollen.

Sie bleibt auf der Stelle stehen, während ich weiter auf sie zugehe. Stephanie beobachtet mich wachsam, und ich habe keinen Zweifel daran, dass sie heute Abend nur in dieser Bar ist, weil sie nach mir sucht.
Kaum habe ich sie erreicht, fragt sie: „Können wir unter vier Augen reden?“
„Ja“, krächze ich.
Ich will auf keinen Fall hören, was sie zu sagen hat, aber es lässt sich nicht vermeiden. Sie dreht sich um, drängt sich durch die Menge zurück zur Tür und nach draußen. Ich folge ihr wie zum Schafott.
Stephanie überquert den Parkplatz und bleibt in der Nähe eines silbernen Kleinwagens stehen. Sie lehnt sich an die Motorhaube, verschränkt schützend die Arme vor der Brust und sagt: „Ich versuche seit zwei Tagen, dich zu erreichen. Ich habe im Büro von den Cold Fury Nachrichten hinterlassen, dass du mich kontaktieren sollst.“
Ich schüttle den Kopf. „Stephanie, ich habe deine Nachrichten nicht bekommen und hätte es wahrscheinlich auch nie, weil sie so etwas nicht weitergeben. Es gibt zu viele verrückte Fans, die versuchen, uns zu kontaktieren. Du hättest mich nur über meinen Agenten erreichen können.“
Sie nickt, ihre Stimme ist klar und effizient. „Ich wusste, dass die Mannschaft nach Siegen hier abhängt. Also habe ich darauf gesetzt, dass du heute Abend hier sein könntest.“
Mir fällt auf, dass sie ein Cold-Fury-Trikot trägt. Es ist klein und passt ihr gut. Dazu hat sie eine blaue Jeans und schwarze Stiefel mit hohen Absätzen an. Sie sieht verdammt gut aus, aber ich kann das im Augenblick gar nicht richtig wertschätzen.
„Ich bin schwanger“, verkündet sie mit einer so leisen Stimme, dass ich sie fast nicht höre.
Aber ich habe es gewusst. Ich habe auf diese Worte gewartet. Es konnte keinen anderen Grund geben, warum sie hier war.
Die Nacht, in der wir zusammen waren, ist genau vier Wochen her, und ich muss ehrlich sagen, dass ich mir keine Gedanken darüber gemacht habe, ob sie schwanger sein könnte oder nicht. Ich habe beschlossen, diese Möglichkeit zu ignorieren, und meine Erinnerungen stattdessen auf den unglaublichen Orgasmus zu konzentrieren, den wir hatten. Außerdem hat sie doch die Pille danach genommen, oder?
„Ich dachte, du wolltest zum Arzt gehen“, beginne ich.
Sie hebt die Hand. „Da war ich auch, gleich am nächsten Morgen, und ich habe das Rezept bekommen. Aber die Dinger wirken nicht hundertprozentig.“
Na großartig. Ich meine … ich wusste, dass die Pille danach nicht hundertprozentig wirksam ist, doch ich habe mich geweigert, zu glauben, dass die kleine Ausfallrate mich in den Arsch beißen würde.
„Wann hast du es herausgefunden?“, frage ich und stecke die Hände in die Taschen meiner Jeans.
Sie lässt die Arme fallen und macht es mir nach. „Ich habe meine Periode nicht bekommen. Also habe ich vor vier Tagen zu Hause einen Schwangerschaftstest gemacht, das war der früheste Zeitpunkt, an dem eine Schwangerschaft festgestellt werden kann. Vorgestern habe ich einen Bluttest beim Arzt machen lassen, und er hat es bestätigt.“
O mein Gott. Das ist verdammt real.
Mein ganzes Wesen und mein Selbsterhaltungstrieb rebellieren gegen die Vorstellung, ich könnte möglicherweise in naher Zukunft Vater werden. Ich habe das überwältigende Bedürfnis, dagegen anzukämpfen. Obwohl ich versuche, meinen Tonfall so neutral wie möglich zu halten, kommt es anklagend rüber, als ich mich erkundige: „Bist du sicher, dass es von mir ist?“
Stephanie starrt mich an. „Ja.“
Doch so leicht lasse ich sie nicht vom Haken. Möglicherweise hat sie nicht alle Möglichkeiten bedacht. „Vielleicht warst du in den ein oder zwei Wochen vor mir noch mit jemand anderem zusammen?“
Das erscheint mir vernünftig, denn Stephanie ist eine sexy Frau mit wenig Hemmungen und hat keine Probleme mit One-Night-Stands.
Stephanie nimmt die Hände aus den Taschen und stößt sich wütend von ihrem Auto ab. „Ich bin absolut sicher. Vor dir war ich eine ganze Weile nicht mehr mit jemandem zusammen.“
Ich kenne diese Frau nicht gut genug, um zu wissen, ob das stimmt. Außerdem hatte ich schon mal eine unangenehme Beziehung mit einer Frau, die nur auf mein Geld aus war, also werde ich nicht lügen und behaupten, dass mir das nicht auch in den Sinn kommt. Immer noch im Selbstschutzmodus sage ich: „Dann macht es dir nichts aus, wenn wir einen Vaterschaftstest machen?“
Die Wut entweicht aus ihrem Gesicht und sie seufzt resigniert. „Natürlich nicht. Ich frage meinen Arzt danach.“
Stephanie wendet sich ab und öffnet ihre Autotür. Schweigend beobachte ich, wie sie sich hineinbeugt und in ihrer Handtasche kramt. Sie holt einen kleinen Spiralblock heraus, klappt ihn auf und kritzelt etwas darauf.
Dann reißt sie das Blatt ab, richtet sich auf und streckt es mir hin. „Hier, meine Telefonnummer. Wenn du mehr über die Schwangerschaft wissen willst, ruf mich an. Meine E-Mail-Adresse steht da auch. Mein erster Termin beim Frauenarzt ist erst nächsten Monat, also werde ich bis dahin keine Informationen zum Vaterschaftstest haben. Melde dich, und ich teile dir mit, was ich herausgefunden habe.“
Ich nehme den Zettel nur widerwillig, und nun liegt es an mir, ob ich diese neue Wendung in meinem Leben anerkenne oder nicht.
„Ja, gut“, sage ich lahm.
Stephanie nickt knapp und steigt ein. Ich trete zur Seite, als sie den Motor startet, sehe ihr nach und frage mich, wieso zum Teufel mein Leben gerade so verdammt kompliziert geworden ist.
„Scheiße“, brülle ich. Doch sie ist schon außer Hörweite. Ich ziehe mein Portemonnaie aus der Gesäßtasche und schiebe ihre Kontaktdaten hinein. Dann gehe ich zurück ins Houlihan’s, bahne mir einen Weg durch die Menge und suche Max.
Ich ergreife seinen Arm knapp über dem Ellbogen, beuge mich vor und murmle: „Ich muss unter vier Augen mit dir reden.“
Da ich aus Erfahrung weiß, dass der Parkplatz der privateste Ort in der Gegend ist, führe ich Max zu der Stelle, an der gerade noch Stephanie geparkt hat.
Als ich mich umdrehe, ist Max’ Gesicht voller Sorge. Wir haben uns immer nahegestanden, auch wenn wir zwei Jahre auseinander sind. Ihm ist klar, dass ich mein Herz auf der Zunge trage, also ist er scharfsinnig genug, um zu wissen, dass ich aufgebracht bin. Wahrscheinlich erkennt er an meiner Körpersprache, dass ich in der Scheiße stecke.
Meine Vermutung bestätigt sich, als er mit leicht panischer Stimme fragt: „Was ist los?“
Ich neige den Kopf und kratze mich am Hinterkopf, weil ich weiß, dass es keine gute Art und Weise gibt, dies zu erklären. Also mache ich es so einfach wie möglich. „Erinnerst du dich an die Frau, mit der ich am Abend der Wohltätigkeitsgala im Naturkundemuseum zusammen war?“
Max nickt. „Ja.“
„Tja“, beginne ich, zögere einen Augenblick und erzähle es ihm. „Sie ist … äh … schwanger.“
„Wow“, brummt Max leise. „Wie konnte das denn passieren?“
„Sagen wir, der Gummi hat dem Sex, den wir hatten, nicht standgehalten“, antworte ich verlegen. „Er ist verdammt noch mal an der Seite gerissen. Sie sagte, sie hätte die Pille danach genommen, aber die hat nicht gewirkt.“
„Was wirst du tun?“, fragt Max zögernd.
Das liebe ich an meinem Bruder. Er ist nicht der Typ, der mir unaufgefordert Ratschläge gibt. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich frage ihn um Rat, aber er will vorher wissen, wo ich stehe, damit er ihn entsprechend anpassen kann.
Ich zucke die Achseln. „Nichts, bis ich weiß, ob es von mir ist.“
„Hast du irgendeinen Grund, daran zu zweifeln?“
„Nur die Tatsache, dass sie genauso auf einen One-Night-Stand aus war wie ich. Ich denke, sie war vielleicht noch mit jemand anderem zusammen, der sie hätte schwängern können.“
„Aber sie kam damit direkt zu dir“, betont Max.
Ja, das habe ich mir auch schon überlegt, und es sieht nicht gut für mich aus.
Ich mache mir nicht die Mühe, Max zu antworten, denn das würde bestätigen, was mir mein Bauchgefühl sagt.
Nämlich dass ich der Vater bin.
Ich habe eine Scheißangst. Mir geht total der Stift.
Ja, ich weiß, ich klinge wie ein Weichei, als ich meinem Bruder die Wahrheit sage. „Ich bin nicht bereit dafür. Verdammt, ich bin siebenundzwanzig und noch lange nicht bereit für so etwas.“
Max kommt auf mich zu und legt mir tröstend die Hand auf die Schulter. Er drückt sie und sieht mir in die Augen. „Ich weiß, du hast jetzt Angst und denkst, du wärst noch nicht bereit dafür. Aber, kleiner Bruder, wir können dich darauf vorbereiten. Du wirst mich und Jules in der Nähe haben, und du weißt, dass unsere Eltern ohne Zweifel für dich da sein werden, ebenso wie Malik und Simone.“
Natürlich. Meine Familie ist der Hammer. Obwohl ich Max wegen unserer gemeinsamen Liebe zum Eishockey am nächsten stehe, sind mir auch meine anderen Geschwister und meine Eltern sehr nah.
„Wie hast du reagiert?“, erkundigt sich Max.
„Ich habe einen Vaterschaftstest verlangt“, sage ich. „Ich glaube, das hat sie nicht glücklich gemacht, aber nach der Scheiße, die ich mit Tiffany durchgemacht habe, muss ich vorsichtig sein.“
Max nickt. Er weiß sehr wohl, dass ich einmal eine Beziehung versucht habe und feststellen musste, dass ich mich an eine Verrückte gehängt hatte. Nach wenigen Wochen wollte Tiffany Verlobungsringe aussuchen. Das hat mich zu Tode erschreckt, und ich habe mit ihr Schluss gemacht. Sie verfolgte mich mehrere Wochen lang, bis ich mit der Polizei drohte, um sie dazu zu bringen, mich in Ruhe zu lassen. Ich bin nicht so dumm zu glauben, dass alle Frauen so sind, aber klug genug, um zu wissen, dass dies eine Möglichkeit ist.
„Was sagt dir dein Bauchgefühl?“, fragt mich Max behutsam.
Mit einem Seufzer purer Resignation sage ich: „Ich schätze, es ist von mir. Stephanie scheint nicht verrückt zu sein, und wenn sie denkt, ich wäre der Vater, dann bin ich es wahrscheinlich auch.“
Max atmet tief durch. „Okay, hier ist mein Rat. Ich denke, du musst akzeptieren, dass die Sache nicht mehr zu ändern ist. Du musst dich entscheiden, welche Rolle du spielen willst.“
„Welche Rolle?“
„Willst du aktiv am Leben des Kindes teilnehmen oder lediglich Unterhalt zahlen?“
Der Blick, den ich Max zuwerfe, sagt ihm, dass ich ihn für einen Vollidioten halte. „Echt jetzt, Kumpel? Kennst du mich eigentlich?“
Max lächelt. „Du willst Teil seines Lebens sein. Das weiß ich, ich wollte dir nur sagen, dass du die Wahl hast.“
„Geht so“, antworte ich trocken. Denn falls ich ein Kind gezeugt habe, werde ich auf jeden Fall Teil seines Lebens sein, obwohl ich eigentlich noch nicht so weit bin. Das ist eine ernste Sache, und ich würde das niemals auf die leichte Schulter nehmen. Meine Eltern haben mich definitiv anders erzogen.
„Dann musst du dich bemühen, Stephanie kennenzulernen. Wenn ihr euch das Sorgerecht für ein Kind teilen wollt, müsst ihr eine Art von Kommunikation aufbauen.“
Das gefällt mir nicht, aber ich gebe zu, es ist ein guter Rat. Max ist zwar der Romantiker von uns beiden und würde wahrscheinlich einer Frau, die er schwängert, einen Heiratsantrag machen, aber er weiß, dass ich so nicht bin. Ich würde mich nie vor meiner Verantwortung für ein Kind drücken, doch ich glaube nicht, dass eine Ehe erforderlich ist, um ein Kind großzuziehen.
„Sie will das Kind auf jeden Fall behalten?“, erkundigt sich Max, woraufhin sich mir vor Angst der Magen umdreht.
„Darüber haben wir nicht gesprochen“, erkläre ich ihm panisch. „Sie hat gesagt, sie hat nächsten Monat einen Termin beim Arzt. Du glaubst doch nicht, dass sie abtreiben wird, oder?“
„Ich weiß nicht, Mann“, antwortet Max einfühlsam. „Ist das überhaupt eine mögliche Option für dich?“
Ich stoße eine Reihe von Flüchen aus und sehe Max hilflos an. „Ich weiß es nicht. Verdammt noch mal, ich weiß nicht, was ich tun soll.“

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