Arizona Vengeance Eishockey-Team: Kane

Originaltitel: Kane (Arizona Vengeance, #8)
Übersetzer: Joy Fraser

Erschienen: 11/2022
Serie: Arizona Vengeance Eishockey-Team

Genre: Sport Romance
Zusätzlich: Contemporary

Location: USA, Arizona, Phoenix

Seitenanzahl: 300


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-574-7
ebook: 978-3-86495-575-4

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Arizona Vengeance Eishockey-Team: Kane


Inhaltsangabe

Seid ihr bereit für Kane Bellans Geschichte?

Ich habe ein Problem.
Oder ist es ein potenzielles Problem?
Ich bin mir nicht ganz sicher.

Es ist wie folgt: Da ist dieses Mädchen – fängt es nicht immer so an? – und ihr Name ist Mollie. Ich mag sie. Ich mag sie wirklich sehr. Hoffentlich lässt mich das nicht unmännlicher erscheinen, als es meine professionelle Eishockeyspieler-Persönlichkeit vermuten lässt. Der Haken ist: sie ist meine beste Freundin. Die einzige Person, auf die ich mich in jeder Lebenslage verlassen kann.

Als Mollie vor meiner Tür auftaucht, reisemüde und verängstigt nach einer Attacke ihres Ex-Freundes, läuft mein Beschützerinstinkt auf Hochtouren. In dem Moment wird mir bewusst, dass sie mehr als nur meine beste Freundin ist - und es zieht mir die Schlittschuhe unter den Füßen weg, als ich herausfinde, dass sie genauso empfindet. Unser Übergang von Freunden zu Liebenden verläuft reibungslos, das Arizona Vengeance-Team ist zurück auf dem Eis und mein Leben war nie besser.

Doch dann legt die Realität unsere blühende Beziehung auf Eis. Es fühlt sich an, als wäre das Spiel gerade in die Verlängerung gegangen und ich stehe kurz vor dem größten Sieg - oder der enttäuschendsten Niederlage - meines Lebens.

Doch Verlieren kommt nicht in Frage!

Über die Autorin

Seit ihrem Debütroman im Jahr 2013 hat Sawyer Bennett zahlreiche Bücher von New Adult bis Erotic Romance veröffentlicht und es wiederholt auf die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today geschafft.
Sawyer nutzt ihre Erfahrungen als ehemalige Strafverteidigerin in...

Weitere Teile der Arizona Vengeance Eishockey-Team Serie

Leseprobe

Kane

Bisher ist mir nie bewusst gewesen, wie klein meine Wohnung ist. Sie wurde mir als großzügig verkauft, aber wenn ich sie durchschreite, brauche ich nur fünf lange Schritte. Das ist viel zu wenig Platz. Vielleicht sollte ich in Betracht ziehen, ein Haus zu kaufen.
Ich schaue auf meine Uhr. Kurz vor Mitternacht. Mollie hätte längst von ihrem Date mit Jett zurück sein müssen. Schließlich hat sie gesagt, dass es nur ein Dinner wäre.
Jett hat sie um halb sieben abgeholt. Nach meiner Berechnung hätte sie selbst nach einem zweistündigen Dinner schon wieder da sein müssen.
Ich könnte sie anrufen und...

...fragen, wo sie steckt. Aber das wäre krank, zumindest nach Mollies Meinung. Ich bin nicht ihr Aufpasser und mir ist klar, dass ich nichts zu sagen habe, was Mollies Privatleben angeht.
Ich könnte ihr auch eine unverfängliche Nachricht schicken. So etwas wie: Ich mache mir einen Mitternachts-Bananen-Sundae. Wenn du bald nach Hause kommst, könnte ich dir einen mitmachen.
Das wäre harmlos. Während ich über Eis rede, kann ich nebenbei herausbekommen, wann sie gedenkt, nach Hause zu kommen. Schließlich muss man damit rechnen, dass das Eis schmelzen könnte.
Zwar nehme ich Mollie nichts übel, aber es ärgert mich, dass Jett sie nach einem Date gefragt hat. Sobald ich davon erfuhr, wollte ich ihn sofort anrufen. Erst auf dem Heimweg vom Sneaky Saguaro erwähnte sie nebenbei, dass Jett sie am nächsten Abend zum Dinner ausführen wollte. Mollie hat mich nicht einmal gefragt, ob ich einverstanden bin. Oder ob ich Einwände habe.
Okay, das muss sie auch nicht. Meine Meinung spielt keine Rolle.
Außer für mich natürlich.
Ich habe keine Ahnung, warum mich das so aufregt. Klar, Jett ist ein Playboy und hatte schon viele Frauen. Aber im Grunde vertraue ich ihm. Als mein Teamkamerad und Freund wird er Mollie respektvoll behandeln. Nie würde er ihre Grenzen überschreiten, wenn sie es nicht will. Daran kann mein Widerwille also nicht liegen.
Es sei denn, Mollie will, dass er eine gewisse Grenze überschreitet.
Sie könnten in diesem Moment in Jetts Wohnung sein und vögeln.
Und genau das ist die Vorstellung, bei der ich am liebsten ein Loch in eine meiner Trockenbauwände schlagen würde. Auf Jett bin ich dabei wütender als auf Mollie, denn er hätte meine beste Freundin gar nicht erst einladen sollen. Das ist, wie wenn man der Schwester seines besten Freundes nachstellt. Außer, dass Mollie nicht meine Schwester ist. Sie ist meine Freundin. Aber steht mir nah wie eine Schwester.
Aber verdammt noch mal, ich fühle mich nicht wie ein Bruder ihr gegenüber. Bilder fluten meinen Verstand und erinnern mich daran, dass wir Sex hatten. Flammenden, explosiven Sex, der ganz und gar nicht geschwisterlich war.
Gott, diese Gefühle machen mich noch wahnsinnig.
Bei dem Geräusch eines Schlüssels in meiner Haustür halte ich auf dem Weg zur Küche inne. Mollie hat einen Schlüssel, damit sie kommen und gehen kann, wann sie will. Kurz denke ich darüber nach, ob ich schnell ins Schlafzimmer flüchten soll, damit sie nicht sieht, dass ich auf sie gewartet habe. Samson liegt auf der Couch. Ihm das zu verbieten, habe ich schon am ersten Tag aufgegeben. Er hebt den Kopf und schaut zur Tür, um festzustellen, wer da kommt. Sein Schwanz peitscht langsam auf ein Kissen ein, da er zu riechen scheint, dass es sein Frauchen ist.
Schnell treffe ich eine Entscheidung, eile zum Hund, setze mich auf die Couch und lege einen Arm auf Samson.
Die Tür öffnet sich und Mollie kommt herein. Sie schaut nicht zurück, also hat sie Jett nicht mitgebracht. Oder er ist bereits gegangen, nachdem er ihr einen heißen Abschiedskuss gegeben hat. Ich schüttele den Kopf, um den Gedanken loszuwerden.
Mollie sieht mich an. Samson verlässt mich und rennt auf sie zu. Sie streichelt ihm durchs Fell und sagt beruhigende und lobende Worte zu ihm. Dann sieht sie mich lächelnd an.
„Wieso bist du denn noch auf?“
Schlecht kann ich zugeben: „Ach, ich bin nur unruhig hin und her gelaufen und war emotional fix und fertig.“
Ich zucke mit den Schultern. „Ich habe im Internet gesurft und Samson Gesellschaft geleistet.“
„Wann war er das letzte Mal draußen?“
„Vor ungefähr einer Stunde.“ Ich erhebe mich von der Couch. „Ich glaube, das sollte reichen.“
Mollie lächelt mich dankbar an und geht in die Küche. Ich folge ihr und sehe zu, wie sie eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nimmt. Das bedeutet, dass sie Alkohol getrunken hat. Zwar wirkt sie weder betrunken noch angeheitert, doch sie hat die Angewohnheit, vor dem Schlafengehen Wasser zu trinken, wenn sie auch nur ein Glas Wein hatte.
Nach ein paar Minuten ist mir klar, dass sie nicht vorhat, mir von ihrem Date zu erzählen. Also versuche ich, interessiert, jedoch nicht neugierig nachzufragen. „Und? Wie war es?“
Mollie senkt die Flasche und lehnt sich an den Küchentresen. „Er ist ein netter Kerl. Ich mag ihn.“
Fuck. Was zur Hölle soll das heißen? Ja, er ist ein netter Kerl. Er ist auch ein guter Eishockeyspieler, ein loyaler Kamerad und gesellig. Aber was bedeutet nett nach Mollies Meinung? Und noch wichtiger: Was zum Geier heißt, dass sie ihn mag? Meine Neugier schlägt Purzelbäume. „Soll das heißen, dass ihr noch mal ausgehen werdet?“
Mollie zuckt mit den Schultern und wirft die Haare nach hinten. „Er hat gesagt, er ruft mich an.“
Das verrät mir gar nichts.
Und dann entscheide ich mich dafür, Jett gegenüber ein schlechter Freund zu sein und wenn es um Mollie geht, meine eigenen Interessen an erste Stelle zu setzen. „Du weißt aber, dass er ein Playboy ist, oder?“
Mollie hebt eine Augenbraue. Gott, sie ist so verdammt schön, wenn sie mich so ansieht. Dieser Blick signalisiert, dass ich etwas Dummes gesagt habe, was meistens zu einer Debatte führt. Da ich genervt bin, dass sie mit Jett ausgegangen ist, bin ich streitsüchtig.
„Das ist die Wahrheit“, sage ich bestimmt. „Ich will nur nicht, dass du von ihm mehr erwartest, als dass er dir an die Wäsche will.“
Mollies Blick wird strafend. „Du hältst wohl nicht viel von deinem Freund, was?“
Das finde ich beleidigend, obwohl ich es doch bin, der ihn beschuldigt. „Nein, im Gegenteil. Ich bin ganz deiner Meinung, dass er ein netter Kerl ist. Er ist nur … also … er denkt bei Frauen immer nur an das Eine.“
Mollie stemmt eine Hand in ihre Hüfte und sieht mich scharf an. „Damit willst du sagen, dass er nur mit mir ausgeht, weil er mit mir schlafen will?“
Endlich hat sie es verstanden. Ich nicke. „Höchstwahrscheinlich.“
Zu meiner Überraschung fängt Mollie an zu lachen. Und sie grinst, als ob sie mich besser kennt als ich mich selbst. „Kane … echt jetzt, warum denkst du, dass mir das etwas ausmacht? Ich suche nicht nach einer festen Beziehung. Und du weißt doch, dass ich nichts gegen Gelegenheitssex habe. Eine kurze Affäre mit Jett wäre vielleicht keine schlechte Idee.“
Normalerweise kann ich meine Gefühle gut verbergen und immer ein neutrales Gesicht machen, egal was in mir abgeht. Aber jetzt sackt mir das Kinn nach unten.
Ja, ich weiß, dass Mollie nichts gegen Gelegenheitssex hat, und ich habe sie nie dafür verurteilt. Himmel, ich halte es ja selbst so. Ich glaube an die freie Liebe beider Geschlechter, wenn sie es sich so ausgesucht haben. Aber was sie eben gesagt hat, klingt nach einer Art Urlaubsfick mit Jett während ihres Aufenthalts bei mir. Und tief in mir weiß ich, dass ich das nicht ertragen könnte.
Da muss ich ihr noch einmal widersprechen. „Das muss ich leider verbieten.“
Mollie lacht und hält das für einen Scherz. Doch als sich mein Gesichtsausdruck nicht ändert, verstummt ihr Lachen. „Ist das dein Ernst? Du willst mir verbieten, eine Affäre mit Jett zu haben?“
Ich verschränke die Arme vor der Brust. „Da hast du verdammt recht. Er ist mein Teamkamerad und du bist meine beste Freundin. Ich verbiete es euch.“
Mollie stellt die Wasserflasche ab und lacht ungläubig. Sie richtet sich zur vollen Größe von nicht mal eins sechzig auf und verschränkt ebenfalls die Arme vor der Brust. „Du kannst mir nicht sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe.“
Da hat sie recht. Ich kann sie nicht kontrollieren. Und bestimmt werde ich mich später fragen, ob ich einen Hirntumor habe, der mich unmögliche Dinge tun lässt, aber momentan verhindere ich nicht, was ich als Nächstes sage. Ich öffne weit die Arme. „Wenn du eine Lösung für dieses körperliche Verlangen brauchst, darfst du gern mich dafür missbrauchen.“
Jetzt klappt Mollie das Kinn nach unten und ihr fallen gleich die Augen aus dem Kopf.
Nickend trete ich näher und habe die Arme immer noch einladend ausgestreckt. „So ist es. Wenn es das ist, was du brauchst, biete ich es dir hiermit an.“
In all den Jahren, in denen sie meine beste Freundin ist, konnte ich sie noch nie sprachlos machen. Wir haben viel gestritten und diskutiert, und meistens hat sie das letzte Wort. Doch jetzt wünschte ich, sie würde verflucht noch mal irgendetwas sagen.
Hauptsächlich, weil ich nicht erkennen kann, ob ich sie damit beleidigt oder fasziniert habe. Außer ihre totale Sprachlosigkeit kann ich ihrem Gesicht nichts ablesen.
Ich bleibe dicht vor ihr stehen und warte schweigend auf ihre Reaktion.
Mollie hebt den Blick und sieht mich nachdenklich an. „Angenommen, ich habe gewisse Bedürfnisse, und damit meine ich ganz direkt Sex, dann stellst du dich für meine Befriedigung zur Verfügung?“
Ich trete noch einen Schritt näher, sodass sie den Blick weiter heben muss. „Da ich offiziell das Gesetz erlassen habe, dass Sex mit meinem Teamkameraden verboten ist, ja. Betrachte mich als dein lebendes Sexspielzeug.“
Sie hebt erneut eine Augenbraue. „Jetzt muss ich dich einfach fragen, ob du betrunken bist.“
Ich schüttele den Kopf. „Ich hatte keinen Tropfen Alkohol. Und du?“
Sie schüttelt ebenfalls den Kopf. „Nur ein Glas Wein zum Essen.“
Ich trete noch näher, bis zwischen uns nur noch wenige Zentimeter sind, und schaue auf sie hinab. „Hat Jett dich geküsst?“
Sie verneint kopfschüttelnd, und ich schäme mich dafür, wie groß meine Erleichterung ist.
„Werden wir es morgen früh bereuen?“, fragt sie leise. „Wenn wir dem Verlangen heute nachgeben, können wir es nicht wie damals im College auf den Alkohol schieben.“
Ich lächele und freue mich, dass sie meinen Vorschlag nicht mehr für einen Scherz hält. Ich spreche locker und neckend. „Ich glaube, wir können die Sache ganz rational betrachten. Aber erst morgen. Mir gefällt die Vorstellung, dein Sexspielzeug zu sein.“
„Und wir wollen es ernsthaft tun?“, fragt sie zögerlich.
„Nur, wenn du es willst.“
Einen schmerzhaft langen Moment antwortet sie nicht. Doch dann wirft sie sich in meine Arme, schlingt die Beine um mich und presst ihren Mund auf meinen.

Mollie

Ich ignoriere die Stimme in meinem Verstand, die mir sagt, dass ich dabei bin, meine wunderbare Beziehung zu Kane zu zerstören.
Stattdessen höre ich lieber auf meine recht stimmgewaltigen Körperteile, die nach Aufmerksamkeit schreien. Beispielsweise die Stelle zwischen meinen Beinen, die zu pulsieren begann, als unsere Lippen aufeinandertrafen. Und die Stelle in meiner Brust, wo mein Herz schlägt, das Kane mehr liebt als jeden anderen Mann.
Nicht auf romantische Weise, aber für das Vertrauen, die Verbundenheit und die Loyalität. Er ist mein Fels in der Brandung und ohne Ende standhaft. Allein für diese Dinge liebe ich ihn innig.
Kein Wunder also, dass mein Herz mit meiner Weiblichkeit übereinstimmt, die von ihm haben will, was er mir in unserer Freundschaft nur ein Mal gegeben hat.