Eines Nachts wird Devin auf dem Heimweg von einem riesigen Wolf angefallen und schwer verletzt.
Jackson West, Kronprinz des Lycaon-Clans und Inhaber eines SM-Clubs, muss verärgert feststellen, dass sein unbeherrschter Bruder einmal mehr Mist gebaut hat: Er findet ihn blutverschmiert im Park, ganz in der Nähe einer verletzten Frau. Jackson muss reagieren - weder die Öffentlichkeit darf hiervon erfahren, noch der Clan selbst, denn durch die Bisse unkontrollierter Wölfe werden Menschen infiziert und zu reißendem Wildem Blut. Jacksons Clan hat die Aufgabe, das Wilde Blut aufzuspüren und zu vernichten.
Jackson erfährt, dass sein Bruder das Wilde Blut seit Jahren aufspürt, um die Infizierten heimlich zu lehren, sich zu kontrollieren. Statt Devin gemäß der Clanregeln zu töten, bringt Jackson sie ins Versteck seines Bruders und nutzt seine Erfahrung als Dominus, um das Tier in ihr zu bändigen. Je ungehorsamer Devin sich gebärdet, desto mehr begehrt Jackson sie.
Doch die Jäger des Lycaon-Clans heften sich an die Spuren des Wilden Blutes …
Pandora Winter ist das Pseudonym der Autorin Jazz Winter, unter dem diese paranormale Erotikromane schreibt. Sie lebt mit ihren zwei Hunden an der Mosel.
...
Er rief sich seine Pflicht ins Gedächtnis, den Clan zu beschützen, diejenigen, die ihm anvertraut waren, die sich unter seinem Schutz befanden und auf ihn zählten. Diejenigen, die er zukünftig führen sollte. Seine Selbstbeherrschung hing an einem seidenen Faden. Seit Nathan mit ihr auf den Armen im Club aufgetaucht war, er ihren veränderten Geruch vernommen hatte, kämpfte er um die innere Gelassenheit. Er wusste, was er zu tun hatte. Es war seine Pflicht, das Gesetz der Clans, und es brach ihm das Herz.
„Warum halten wir?“
Selbst ihre Stimme zitterte und klang dünn und hohl. Jackson stieg ohne Worte aus...
...dem Mercedes, ließ die Lichter an und blieb vor dem Wagen stehen. Devin betrachtete ihn durch die Windschutzscheibe, schien zu ahnen, dass diese Begegnung anders ausfallen würde als das letzte Mal. Mit den Händen in den schmalen Hüften drehte Jackson ihr den Rücken zu. Er hörte, wie sie die Beifahrertür öffnete und den weichen, mit Moos bedeckten Waldboden betrat.
„Jackson?“
Er ließ den Kopf hängen und der Kampf in seinem Innern wuchs ins Unerträgliche.
„Was ich getan habe … ich habe das nicht gewollt. Es war stärker als ich. Verdammt, ich weiß, wie das klingen mag, aber ich konnte mich nicht wehren. Ich war fürchterlich wütend auf Colin, ich wollte ihn ohrfeigen, und dann war da dieses … dieses Ding in mir. Ich weiß nicht, was es ist, aber das war ich nicht, das war …“
„Ein Wolf.“
Devin verstummte. Mit einem Stirnrunzeln drehte er sich um, überbrückte die Distanz zwischen ihnen und beugte sich genügend zu ihr hinab, um sie direkt anzusehen.
„Woher weißt du, was passiert ist?“
Verständnislosigkeit lag in ihren Augen.
„Ich war schließlich da? “
Er schüttelte den Kopf.
„Das ist unmöglich. Infizierte wie du verlieren den Verstand, wenn sie sich verwandeln, Devin. Du kannst dich nicht erinnern, das ist nicht möglich.“
„Warte, nicht so schnell. Infiziert? Erinnerung? Jackson, ich habe praktisch zugesehen, wie ich meinem eigenen Bruder eine Klaue durchs Gesicht gezogen habe. Ich habe gespürt, wie mein Kiefer knackte und mir Reißzähne gewachsen sind … Und was meinst du mit Wolf?“
Sie prallte schockiert zurück, hob ihre Hände abwehrend und schüttelte kalt lächelnd den Kopf.
„Oh nein, keine Chance, du wirst mir nicht die Geschichte vom bösen Werwolf erzählen. Muss ich mich jetzt bei Vollmond in den Wald verkriechen, weil ich mich in ein blutrünstiges Monster verwandele?“
Die letzten Worte schrie sie heraus. Der Geruch ihrer Wut lag schwer in der Luft. Devin hustete, warf die Hände in die Luft und verschränkte sie beim Umherwandern in ihrem Nacken. Durch tiefe Atemzüge versuchte sie, sich zu beruhigen. Jacksons Blick folgte ihr.
„Werwölfe gibt es nicht, Devin. Das sind Sagen, die durch solche wie dich entstanden sind. Menschen versuchen stets, das Unerklärliche zu begreifen, und ihre Fantasie spielt dabei eine große Rolle.“
„Solche wie mich? Was zum Teufel bin ich?“
„Du hattest recht: Es war ein Wolf, der dich angegriffen hat. Ein unkontrollierter Reinblütiger meines Clans.“
Jackson hob seinen Kopf, als sie endlich stehen geblieben war. Eine Mischung aus Skepsis und Neugier spiegelte sich in ihrem Gesichtsausdruck.
„Ich bin ein Skinchanger. Uns gibt es seit Urzeiten. Die Hülle zu wechseln, die Knochenstruktur, Muskeln und Sehnen zu verändern war eine Überlebensstrategie und ein Verteidigungsmechanismus. Wir konnten uns in ein kleineres Wesen verwandeln, um zu fliehen, oder in einen dem Gegner ebenbürtigen Rivalen, um das Überleben durch einen ausgeglichen Kampf zu sichern.“
Sie wirkte verwirrt, hin und her gerissen, ob sie glauben sollte, was er erzählte, oder nicht. Jackson fesselte ihren Blick an sich.
„Über die Jahrtausende der Evolution haben sich verschiedene Clans unter den Skinchangern gebildet. Katzenmenschen, Wölfe, Kojoten, Bären, es gibt viele von uns, aber nur wenige der Urform. Die Rassen blieben unter sich, vererbten untereinander das reinblütige Gen ihrer Spezies, und dabei schlich sich ein Virus ein. Der Biss eines verwandelten Wolfs kann einen Menschen infizieren. Schlimmer ist es bei den Katzen, da reicht der Hieb einer Pranke, ein Kratzer ihrer Krallen. Die Menschen, die den Angriff eines Skinchangers überleben, werden zu dem, was sie angegriffen hat. Sie haben keine Chance. Durch die unkontrollierten Ausbrüche, wenn das Tier in ihnen erst einmal erwacht, verbreitet sich die Infektion wie eine Seuche.“
Langsam setzte Devin sich rückwärts in Bewegung.
„Okay.“
Ihre Mimik verzerrte sich im Gegensatz zu ihrer ruhigen Stimme. Panik! Angst! Misstrauen! Die Gerüche schwängerten die Luft um Devin, und Jackson sah ihr an, dass sie ihm nicht glauben wollte.
„Ich kann dich wirklich gut leiden, weißt du … aber das ist verrückt.“
Ihre Schritte wurden hektischer. Sie drehte sich um, wollte losrennen, und stoppte in ihrer Bewegung, als hinter ihr das Knacken einer Handfeuerwaffe ertönte, die entsichert wurde.
„Lauf nicht weg, Devin.“
Sie hielt den Atem an und drehte sich mit geschlossenen Augen langsam zu Jackson um. Zögernd öffnete sie ihre Lider. In der ausgestreckten Hand hielt er eine Glock, deren Mündung auf Devins Kopf zielte.
„Es tut mir leid. Du warst am falschen Ort, zur falschen Zeit … es ist nicht deine Schuld, aber ich habe eine Verpflichtung.“
„Lass mich gehen, ich werde niemandem davon erzählen, versprochen.“
Jackson schloss vor innerer Zerrissenheit die Augen, als er die Tränen in ihrer verzweifelten Stimme hörte.
„Ich kann dich nicht gehen lassen.“
Der Wolf in ihm tobte vor Zorn, wollte ihn aufhalten. Jackson kämpfte verzweifelt gegen ihn an.
„Ich kann es nicht.“
Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern. Der Finger spannte sich um den Abzug.
„Bitte! Jackson, ich will nicht sterben. Ich bin noch nicht dazu bereit.“
Ihr Betteln kroch unter seine Haut, in seinem Kopf pochte das Blut, und in seinen Ohren rauschte die Stille des Waldes. Der Schuss schallte durch die Nacht.
Devin brach in die Knie. Ein Beben erfasste ihre Glieder, unkontrollierte Zuckungen schüttelten sie, und sie schrie über einen Schmerz, der auf sich warten ließ. Als sie wieder aufsah, erkannte sie, dass Jackson die Waffe gen Himmel hielt. Qualm stieg aus der Mündung empor. Dann floss eine Tränenflut der Erleichterung über ihr Gesicht. Minutenlang lauschte er ihrem Schluchzen, bewegte sich nicht, konnte kaum atmen, und der Wolf in ihm wurde ruhiger. Vor Wut schreiend, schleuderte Jackson die Schusswaffe in die Dunkelheit. Auch er brach in die Knie und verbarg sein Gesicht in beiden Händen.
„Lässt du mich gehen?“
Er schüttelte mit dem Kopf, erhob sich wieder, atmete die frische Waldluft ein, ohne Devin anzusehen.
„Zieh dich aus.“
Er fühlte sich erschöpft, als hätte er einen schweren Kampf verloren. Devin zögerte, fürchtete sich vor ihm.
„Tu, was ich dir sage.“
„Hör zu, das war eine verrückte Nacht, und es ist eine Menge passiert. Ich kann das verstehen.“
Jackson stürzte auf sie zu, umschloss mit einer Hand ihr Kinn und packte fest zu. Aus ihrem Mund drang ein leises, verängstigtes Wimmern.
„Tu, was ich dir sage. Zieh dich aus.“
Er konnte ihr Herz klopften hören. Ihr köstlicher Geruch war berauschend, aber er widerstand. Sein Tonfall war scharf und trocken.
„Wenn du leben willst, wirst du mir gehorchen. Du wirst mir folgen, und ich werde dich lehren, mit dem Tier in dir eins zu werden. Doch zuerst wirst du mit mir laufen.“
Jackson erkannte, dass sie kein Wort von dem verstand, was er sagte. Sie starrte wie gebannt in seine Augen, und er war sicher, sie leuchteten. In ihrer Mimik lag Unsicherheit, ob er die Wahrheit gesprochen hatte.
„Mit dir laufen?“
Die Skepsis war deutlich hörbar, und Jackson verstärkte seinen Griff noch.
„Mit mir laufen. Du wirst lernen, mir zu folgen.“
„Warum sollte ich?“
„Weil es deiner Natur entspricht.“
Devin versuchte, seine Hand von sich zu lösen, und sie bog trotzig ihren Kopf zurück.
„Wenn du mir nicht erklärst, was das werden soll, werde ich gar nichts tun.“
Er rollte mit den Augen, als hätte er damit gerechnet, dass sie widerspenstig sein würde, und bewunderte ihren zurückgekehrten Mut. Seine Finger umfassten stattdessen ihren Hals, zogen ihr Gesicht nah zu sich, doch er lächelte.
„Ich kann dir auch den Arsch versohlen, wenn dir das lieber ist. Ich werde gewinnen. So oder so wird deine Wölfin mir folgen. Du hast die Wahl, kämpfe oder laufe.“
Die in ihr aufkeimende Wut veränderte ihren Duft, und Jackson nickte wissend. Er zog sie am Hals empor, bis sie auf den Füßen stand, und mit einem Ruck riss er ihr Kleid vorne auf. Ein empörtes Kreischen hallte durch den Wald, und Devin bedeckte ihre Blöße.
„Es gibt nichts an dir, das meinen Augen neu wäre.“
Sie schnaubte zornig, als sie die Erkenntnis traf, dass er sie in der Hütte ausgezogen hatte.
„Mistkerl!“
Ihr Gesichtsausdruck verriet sie, und ein kleines Schmunzeln huschte unbeabsichtigt über ihre Lippen. Als Jackson sich das Hemd aus der Anzughose zog und seinen Oberkörper entblößte, starrte Devin ihn an. Ihr Blick schien jedem Muskelstrang auf seiner Brust, hinab zu seinem flachen Bauch, folgen zu wollen. Mit einem lautstarken Räuspern klärte sie ihre Stimme, doch erneut hafteten sich ihre Augen an seinen nackten Körper. Sie blickte ihn genau an und hob ihre Augenbrauen, als ihr die unzähligen längst verblassten Narben bewusst wurden. Ihr Verstand weigerte sich sichtlich, die Möglichkeit zuzulassen, dass seine Erzählung der Wahrheit entsprach.
„Warum muss ich dafür mit dir nackt durch den Wald joggen?“
Jackson unterdrückte das Auflachen, drehte seinen Kopf zu ihr.
„Tu, was ich dir gesagt habe, Devin.“
Er zog sich die Hose aus, legte seine Kleidung auf die Motorhaube des Wagens, und die Scheinwerfer leuchteten seinen Körper an, als er sich ihr schamlos präsentierte. Er war sich seiner Wirkung auf sie durchaus bewusst. In ihr erwachte es und wollte ihn ebenso wie sie. Sie wurde unruhig, fühlte sich innerlich aufgewühlt, und ihr Geruchssinn spielte verrückt. Ihr Atem beschleunigte sich, und ihr Puls begann zu rasen. Sie taumelte.
„Jackson, ich glaube, mir geht es nicht gut.“
„Das ist der Instinkt. Die Wölfin in dir fühlt meine Präsenz, und sie will etwas.“
In ihrem Blick flammte für einen Moment ihre Wut wieder auf, und er sah ihr an, dass sie ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre. Doch im selben Augenblick erkannte sie selbst, dass er recht behielt. Das Tier in ihr wollte ihn. Die Hitze stieg in ihr empor, breitete sich aus und mischte sich mit den Gerüchen der Waldluft.
„Kann es jetzt endlich losgehen? Himmel, mitten in der Nacht nackt durch einen verdammten Wald rennen. Bin ich eigentlich von allen guten Geistern verlassen?“
Ihr vorwurfsvolles Selbstgespräch sollte den wahren Grund ihres Verhaltens überdecken, doch Jackson roch ihre Erregung. Sie warf das zerrissene Kleid auf den Boden und zog ihre Unterwäsche aus, als Jackson sie betrachtete. Er ging an ihr vorbei, und ihr Blick heftete sich auf seinen nackten Schoss. Sein Geschlecht wippte mit jedem Schritt, und er amüsierte sich darüber, dass sie ihren Blick nicht davon abwenden konnte. Seine Rückansicht ließ sie aufseufzen, laut genug, dass er es hörte.
„Gefällt dir, was du siehst, Devin?“
Das Schmunzeln in seiner Stimme ließ sie leise knurren.
„Arroganter Dreckskerl.“
Lautstark stieß er den Deckel des Kofferraums zu. Devin verstummte, als Jackson die lange schwarze Lederpeitsche ausrollte.
„Wut! Zorn! Deine Widerspenstigkeit wird dir helfen, die Wölfin zu befreien.“
„Wie bitte?“
„Die Schmerzen sind beim ersten Mal heftig, weil sie unerwartet kommen. Aber du wirst es überleben.“
„Du wirst mich nicht mit diesem Monster schlagen, haben wir uns verstanden?“
„Und ob ich das werde.“
Devin schüttelte vehement ihren Kopf.
„Das wagst du nicht.“
„Willst du mich daran hindern? Versuch es, nur zu. Sieh es als eine Erziehungsmethode. Du benötigst eine Menge Energie zum ersten Wandel, das heißt, du brauchst leidenschaftliche, unverfälschte und pure Emotion. Wut ist da genau das Richtige.“
Jackson blieb einige Schritte entfernt stehen. Er holte aus, als sie bereits zu schreien begann. Sie hob die Hände zur Abwehr, versuchte auszuweichen, doch das Leder leckte ihre bloße Haut mit einem schmerzhaften Kuss, der die Lautstärke ihres Schreis vervielfachte. Devin rieb die getroffene Stelle und fluchte in Jacksons Richtung.
„Genau so, ich will dich richtig wütend haben, dann wirst du mir folgen.“
„Einen verdammten Scheiß werde ich. Nimm das Ding weg.“
Zur Antwort schnalzte die Peitsche erneut durch die Luft. Wütend schrie sie auf und blinzelte die Tränen fort. Der Zorn ließ ihre Augen bedrohlich aufleuchten, während sie die erhitzte Rötung mit ihren Händen bedeckte. Ihre Stimme veränderte sich, wurde dunkler, tiefer, heiser. Jackson roch die Veränderung in der Luft und nickte.
„Weiter, Devin.“
Der dritte Hieb traf ihr Gesäß, als Devin sich schützend wegdrehte. Sie heulte auf, und er hörte die Wölfin in ihrer Kehle singen. Ihre helle Haut schimmerte im Licht der Scheinwerfer feucht vor Schweiß . Für einen Moment hielt er inne, betrachtete sie, ließ seinen Blick über ihren Körper streicheln. Er fühlte die Erregung in sich aufsteigen, die Lust an ihrem Anblick und der süßen Verzweiflung in ihrer Wut. Erneut holte er aus, führte den Schlag jedoch nicht aus. Devin brach schon zuvor in sich zusammen. Auf Händen und Knien schrie sie ihren Schmerz in die Nacht. Ihre Knochen knackten, als würde eine unsichtbare Kraft sie brechen und neu formieren. Jackson betrachtete das Schauspiel ihrer ersten Verwandlung.