Kings of Retribution MC: Unbreakable

Originaltitel: Unbreakable (Kings of Retribution MC Book 5)
Übersetzer: J.M. Meyer

Erschienen: 09/2023
Serie: Kings of Retribution MC
Teil der Serie: 5

Genre: Contemporary Romance, Motorcycle Club Romance
Zusätzlich: Contemporary, Thriller

Location: USA, Montana


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-636-2
ebook: 978-3-86495-637-9

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Kings of Retribution MC: Unbreakable

,

Inhaltsangabe

Der Präsident des Kings of Retribution MC, Jake Delane, hat sich seiner Familie und dem Wachstum seines Clubs verschrieben. Obwohl er sieht, wie seine Clubbrüder nach und nach die Liebe ihres Lebens finden, glaubt Jake, dass er sich nach dem Tod seiner Frau nie wieder verlieben kann.
Doch alles ändert sich, als eine atemberaubende und feurige Rothaarige namens Grace eine Bäckerei in seiner Stadt aufmacht. Nicht nur das Gebäck findet Jake unwiderstehlich, sondern auch die Bäckerin.

Jake setzt alles daran, ihr Herz zu gewinnen, und seine Liebe zu ihr wird zu seinem Lebenselixier.

Grace ist vor ihrer Vergangenheit geflohen und hat Zuflucht in der Kleinstadt Polson gesucht. Sie hätte nie erwartet, dass sie sich in den Präsidenten des örtlichen MC verlieben würde. Mit der Zeit erkennt sie, dass sie ihre Geheimnisse verbergen muss, um die wichtigste Person in ihrem Leben zu schützen. Als ihre Vergangenheit sie einholt, trifft Grace die schwierigste Entscheidung ihres Lebens und flieht.

Jake macht es sich zur Aufgabe, Grace nach Hause zu holen, und sie um jeden Preis zu beschützen.

Über die Autorin

Crystal Daniels und Sandy Alvarez sind ein Schwestern-Duo und die USA Today-Bestsellerautorinnen der beliebten "Kings of Retribution MC"-Serie.
Seit 2017 hat das Duo zahlreiche Romane veröffentlicht. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Bücher und das Geschichtenerzählen führte sie auf eine aufregende Reise,...

Crystal Daniels und Sandy Alvarez sind ein Schwestern-Duo und die USA Today-Bestsellerautorinnen der beliebten "Kings of Retribution MC"-Serie.
Seit 2017 hat das Duo zahlreiche Romane veröffentlicht. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Bücher und das Geschichtenerzählen führte sie auf eine aufregende Reise,...

Weitere Teile der Kings of Retribution MC Serie

Leseprobe

Grace

Mist. Ich habe verschlafen. Ich blinzle und reibe mir die Augen, um anschließend noch einmal sicherzugehen, ob ich die Uhrzeit auf meinem Handy auch wirklich richtig abgelesen habe. Ich hätte schon vor einer Stunde im Diner sein müssen. Ich schaue auf den Wecker, der auf dem Nachttisch steht, und stelle fest, dass er blinkt. Verdammt. Der Sturm, der letzte Nacht über die Stadt hinweggezogen ist, muss, während ich geschlafen habe, einen Stromausfall verursacht haben. Ich schlage die Decke zurück und springe aus dem Bett. In Windeseile ziehe ich mich an und löse das Haargummi, denn nur so kann ich vermeiden,...

...dass meine Haare verfilzen. Ich schnappe mir meinen Autoschlüssel vom Küchentisch, packe meine sieben Sachen zusammen und eile zur Haustür. Gestern kam ein Mitarbeiter der Werkstatt bei mir auf der Arbeit vorbei. Wie sich herausgestellt hat, war bloß das Batteriekabel kaputt und musste getauscht werden. Er meinte, die Reparatur sei einfach. Und die Motorkontrollleuchte würde aufgrund der Lambdasonde aufleuchten, die ebenfalls ersetzt werden müsste. Zum Glück hatte ich ausreichend Geld, um die Reparaturen zu bezahlen. Vielen Dank an Finn dafür. Nachdem ich ihm von meinem Autoproblem erzählt hatte, holte er etwas Geld aus seinem Portemonnaie und bestand darauf, dass ich es annehme, um meinen Wagen wieder verkehrstauglich zu machen. Er hat bereits so viel für mich gemacht. Ich weiß nicht, wie ich mich je erkenntlich zeigen kann. Mit einem einfachen Danke ist es nicht getan.
Ich parke mein Auto hinter dem Diner neben Janets Wagen und eile ins Restaurant. Es ist viel los, der morgendliche Ansturm eben. Ich ziehe mir meine Schürze über, binde sie zu und trete hinter den Verkaufstresen, wo Janet bereits beide Hände voll zu tun hat.
„Es tut mir leid, dass ich zu spät dran bin“, entschuldige ich mich.
„Schon okay, Süße, das passiert allen mal. Könntest du bitte diese Bestellungen hier für mich an Tisch sechs und acht bringen?“, fragt sie, während sie mehrere Teller balanciert. „Oh, und Tisch zwei möchte Kaffee!“, ruft sie mir zu und rauscht davon.
Ich nehme die Teller mit dem Essen an mich und bringe sie zu den hungrigen, wartenden Gästen. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass die Bestellungen ihren Wünschen entsprechen, lasse ich sie in Ruhe ihr Frühstück genießen. Als ich an einem der Tische vorbeikomme, um eine Kanne frischen Kaffee zu holen, vernehme ich seine tiefe Stimme.
„Guten Morgen, kleines Vögelchen.“
Ich gerate ins Straucheln, fange mich aber letztlich an der Tischkante neben mir ab. Ich schließe die Augen, mein Herz rast in meinem Brustkorb. Mein Körper reagiert wie üblich auf ihn. Wärme umhüllt meine Finger und Lichtblitze tänzeln über meine Haut, als seine Hand die meine umfasst – seine Hand. Ich bereite mich innerlich darauf vor, Wut in seinem Gesicht zu sehen, weil ich einfach fortgegangen bin. Er hat so viel mehr als das verdient. So viel mehr als die Lügen und die Geheimnisse, die ich zu bieten hatte. Ich hebe den Kopf, sein Blick trifft den meinen. Allerdings sind keine Anzeichen von Wut oder Hass ersichtlich. Ich meine so etwas wie Liebe in seinen Augen ablesen zu können.
Er starrt mich an. Es scheint, als würde er jedes Detail meiner Erscheinung in sich aufsaugen. Sein Daumen streicht über den schnell pochenden Puls an meinem Handgelenk. „Ich wusste immer, dass du irgendwann die Gelegenheit zum Fortfliegen ergreifen würdest, allerdings muss ich gestehen, dass ich darauf nicht vorbereitet war. Mein Herz war dafür noch nicht bereit, Grace.“
Seine Worte verursachen einen großen Riss in meiner bereits bröckelnden Schutzmauer.
„Wie lange arbeitest du heute, meine Schöne?“, will Jake wissen. Er sieht mich immer noch an, seine Hand liegt weiter auf meiner.
Ich befeuchte meine Lippen. „Meine Schicht endet um vierzehn Uhr.“
Jake steht auf, holt seine Brieftasche aus der Gesäßtasche und schiebt eine zehn Dollarnote unter seinen leeren Kaffeebecher. Sein Körper füllt den Raum zwischen uns vollkommen aus. Ich atme tief ein. Er riecht wie immer nach Zedernholz, vermischt mit dem Geruch vom Leder seiner Kutte.
Er streicht mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und lehnt sich vor. „Ich warte um zwei Uhr draußen auf dich, kleines Vögelchen.“ Sein warmer Atem, der meinen Nacken streift, beschert mir eine Gänsehaut.
„Okay“, entgegne ich zaghaft.
Ich drehe mich um, um ihm dabei zusehen zu können, wie er zur Tür hinausmarschiert. Ich lausche dem Klingeln der Türglocke sowie dem Donnern seiner Harley, als er den Motor startet und davonfährt. Wie erstarrt bleibe ich an Ort und Stelle stehen und blende den Lärm um mich herum aus, bis ich eine sanfte Berührung an meiner Schulter spüre.
„Süße, geht es dir gut?“, erkundigt sich Janet, woraufhin ich die Wirkung, die Jake noch immer auf mich ausübt, ignoriere.
„Ja, alles bestens“, versuche ich ihr vorzugaukeln, doch ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nicht sonderlich überzeugend.
„Mmhmm. Süße, in dem Moment, in dem dieser Mann dich berührt hat, ist die Temperatur in diesem Gebäude um mindestens dreißig Grad angestiegen. Oh, was würde ich dafür geben, wenn ein Kerl mich nur einmal so ansehen würde, wie der Typ dich soeben angeschaut hat“, schwärmt Janet und fächert sich mit einer Menükarte Luft zu.
„Er ist nur ein alter Freund auf der Durchreise. Das ist alles“, flunkere ich und eile hinter den Tresen, um meine Arbeit fortzusetzen. Ich nehme eine volle Kaffeekanne von der Heizplatte.
„Rede dir das ruhig selbst weiter ein, Liebes“, meint Janet, bevor sie ihren Notizblock aus der Schürzentasche nimmt und die Bestellungen eines Gastes aufnimmt.
Der Rest des Tages verfliegt schneller, als mir lieb ist. Meine Nervosität steigt mit jeder Stunde, die verstreicht. „Wir sehen uns morgen früh, Janet“, verabschiede ich mich von ihr in den Feierabend. Sie ist am Telefon und winkt mir zu. Ich verlasse das Diner durch die Hintertür. Auf dem Parkplatz sitzt Jake auf seinem Bike, das neben meinem Auto steht, und wartet auf mich.
„Fahr voraus“, meint er zu mir.
Da es nichts bringt, mit ihm zu diskutieren, steige ich in meinen Wagen. Er ist hier, weil er Antworten will. Dementsprechend muss ich mich auf der kurzen, fünfzehnminütigen Heimfahrt entscheiden, ob ich ihm die Wahrheit sagen oder ihm weitere Lügen auftischen werde.
Jake fährt solange hinter mir her, bis ich mein Auto geparkt und den Motor abgestellt habe. Ich steige aus dem Wagen und gehe gemeinsam mit ihm die Auffahrt entlang. Nachdem ich die Haustür geöffnet habe, begebe ich mich in die Küche, da ich dringend ein Glas Wasser brauche. Ich habe noch kein Wort mit ihm gewechselt, auch nicht, nachdem er die Haustür hinter sich geschlossen hat. Ich nippe an meinem Wasser und versuche, meine Nerven zu beruhigen.
Ich höre Jake seufzen. „Grace.“
„Gib mir bitte noch eine Minute, Jake. Ich weiß, dass du Antworten willst. Lass mir einen Augenblick, um meine Kraft zu sammeln, damit ich sie dir geben kann“, flehe ich ihn an. Ich stelle das Wasserglas auf der Küchenzeile ab, drehe mich zu ihm um und sehe ihn an. Jake kommt auf mich zu, woraufhin ich eine Hand hebe. „Du musst genau da stehen bleiben. Bitte, Jake, denn was ich zu sagen habe, fällt mir nicht leicht. Es ist verdammt schwer, die Wahrheit mit dir zu teilen.“
Als er bemerkt, dass ich sichtlich am Zittern bin, bleibt er stehen und vergräbt seine Hände in den Hosentaschen – diese Geste hat eine beruhigende Wirkung auf mich.
„Ich höre dir zu, Babe.“
Ich atme tief und lege meine Geheimnisse vor ihm offen. „Ich heiße nicht Grace Cohen.“ Ich beiße mir auf die Unterlippe, reibe nervös meine Hände aneinander und schaue kurz zur Seite.
„Augen, Grace. Ich will deine Augen sehen“, fordert Jake mich im ruhigen Ton auf.
Ich blicke wieder zu ihm.
„Jetzt sprich weiter.“
„Ich wurde als Anna O´Shea geboren. Ich befinde mich auf der Flucht und verstecke mich seit zwei Jahren.“
„Babe, wovor rennst du davon?“ Sorge zeichnet sich auf seinem hübschen Gesicht ab.
„Die Frage sollte nicht lauten, wovor ich flüchte, sondern vor wem.“ Sein Blick ist sanft, spiegelt aber bei meinen Worten plötzlich blanke Wut wider. Trotzdem bleibt er ruhig. Ich schließe die Augen, denn es fällt mir schwer, fortzufahren. Jedoch habe ich keine Angst vor Jake. Er würde mir nie körperlich wehtun. Das glaube ich mit jeder Faser. Allerdings befürchte ich, dass der Teil, den ich ihm gleich offenbaren werde, ihn verletzen wird. Ich sammle all meine Kraft und schaue ihn an. „Ich heiße Anna De Burca, und ich bin auf der Flucht vor meinem Ehemann, der mich fast umgebracht hätte. Ich verstecke mich vor ihm.“ So sehr ich mich auch bemühe, die Tränen zurückzuhalten, es gelingt mir nicht. Ich stehe regungslos da, lasse sie sich ihren Weg über mein Gesicht bahnen und warte ab.

Jake

Ich bin auf der Flucht vor meinem Ehemann. Genau diese acht Worte saugen mir sämtliche Luft aus den Lungen und lassen mich rot sehen. Als ich höre, wie Grace’ Stimme bebt, balle ich meine Hände zu Fäusten. Scheiße, Jake, reiß dich am Riemen. Es ist nicht der Teil, dass sie verheiratet ist, der mir zu schaffen macht, denn eine Kugel in das Hirn des Wichsers würde das Problem schon lösen. Nein, es ist die Angst in den Augen meines kleinen Vögelchens, die meine Wut zum Kochen bringt. Ich sehe, wie ihr Körper zittert, und das allein ist Indiz genug, dass sie verängstigt ist. Dass sie Schiss vor diesem Bastard hat, Scheu hat, sich mir zu öffnen. Und mein Gefühl sagt mir, dass mir nicht gefallen wird, was ich gleich noch zu hören bekommen werde.
Ich versuche, meine Emotionen unter Kontrolle zu halten, und ignoriere Grace’ Anweisung. Ich gehe einen, zwei, drei Schritte auf sie zu, bis wir endlich direkt voreinander stehen. Ich streichle ihr mit den Handflächen über die Wangen und genieße das Gefühl ihrer seidigen Haut unter meinen rauen, schwieligen Fingern. Ich beobachte, wie sich ihre Augen schließen und wie sie tief einatmet. „Erzähl es mir, kleines Vögelchen“, ermutige ich sie, woraufhin sich ihre Lider wieder öffnen und sie meinem Blick begegnet.
„Ich habe schreckliche Angst“, gesteht sie mir.
„Das weiß ich, aber du hast vor mir nichts zu befürchten.“
Sie bohrt ihre Fingernägel in meinen Unterarm, während ich ihr Gesicht noch immer umschlossen halte. „Das letzte Mal, dass ich mich einem Mann genähert habe, hätte mich fast umgebracht … im wahrsten Sinne.“
„Ich würde lieber sterben, als dir auch nur ein Haar auf deinem wunderschönen Kopf zu krümmen, und ich werde jeden Wichser umbringen, der das wagt“, sage ich voller Überzeugung. Mit den Daumen wische ich die Tränen weg, die ihr über das Gesicht laufen.
„Ich weiß, dass du mir nicht wehtun wirst, Jake. Gegangen bin ich, weil ich Angst hatte“, flüstert Grace.
„Das habe ich mir bereits gedacht. Aber damit wir uns richtig verstehen, kleines Vögelchen, du wirst mit mir nach Hause kommen. Betrachte deine Flügel als gestutzt.“ Ich spüre, dass sich ihr Körper aufgrund meiner Worte anspannt.
„Du kannst nicht einfach hier auftauchen und Forderungen stellen, Jake. So funktioniert das nicht. Nicht mehr. Ich weigere mich, mich je wieder von einem Mann kontrollieren zu lassen.“
„Ich will dich überhaupt nicht kontrollieren, Grace. Ich möchte, dass du in Sicherheit bist, und der sicherste Ort ist nun mal bei mir. Steck mich nicht mit diesem Bastard in dieselbe Schublade, denn im Gegensatz zu ihm, wird alles, was ich tue, allein deinem Wohle dienen. Um dich in Sicherheit zu wissen und dich glücklich zu machen. Du wirst immer oberste Priorität für mich haben.“ Als sie die Wahrheit meiner Aussage verinnerlicht hat, schließt Grace abermals die Augen und nickt. „Das Wichtigste zuerst: Wir werden uns zusammensetzen, damit du mir so viel wie möglich davon erzählst, was dir widerfahren ist. Ich werde dich nicht dazu nötigen, mir jedes Detail zu schildern, zumindest heute noch nicht, aber ich brauche etwas von dir, Grace.“
Tiefdurchatmend scheint sie mit meinem Vorschlag einverstanden zu sein, denn sie führt mich zur Couch. Ich setze mich, Grace lässt sich am anderen Ende des Sofas nieder, was mir nicht gefällt. Ich lasse ihre Hand nicht los und ziehe sie auf meinen Schoß. „Es ist sechs Monate her, seit ich dich das letzte Mal berührt habe, Babe. Ich brauche deine Nähe.“ Auf mein Geständnis hin schmiegt sich ihr Körper enger an meinen.