Pittsburgh Titans: Gage

Originaltitel: Gage: A Pittsburgh Titans Novel
Erschienen: 05/2023
Serie: Pittsburgh Titans
Teil der Serie: 3

Genre: Contemporary Romance, Sport Romance

Location: USA, Pittsburgh


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-618-8
ebook: 978-3-86495-619-5

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Pittsburgh Titans: Gage


Inhaltsangabe

Der erfahrene Spieler Gage Heyward zog sich nach einer erfolgreichen Karriere aus der Liga zurück. Jetzt brauchen die Titans ihn, aber hat er das Zeug dazu, aufs Eis zurückzukehren und dieses traumatisierte Team zu vereinen?

Nachdem ich alle Ziele erreicht hatte, die ich mir gesetzt hatte, beendete ich meine Eishockeykarriere. Es war eine schwere Entscheidung, aber damals die richtige. Als die Titans nach dem verheerenden Flugzeugabsturz meine Hilfe brauchen, empfinde ich eine Leidenschaft und einen Wettkampfgeist, den ich seit Jahren nicht mehr gespürt habe. Ohne weiteres Nachdenken mache ich mich auf den Weg nach Pittsburgh. 

Auch Jenna Holland ist eine neue Mitarbeiterin der Titans. Ihre Vergangenheit hat Narben hinterlassen – sowohl körperlich als auch emotional – und sie vertraut anderen nur langsam. Aber je mehr ich über Jenna erfahre, desto mehr will ich wissen. Denn die Blondine mit den honiggoldenen Augen und einer Mauer um ihr Herz fasziniert mich.

Mein Spiel auf dem Eis ist so gut wie nie zuvor, aber momentan konzentriere ich mich auf mein Spiel außerhalb des Eises. Denn während Jenna vielleicht noch nicht bereit ist, ein Risiko einzugehen, weiß ich, dass das Potenzial für etwas Großes zwischen uns vorhanden ist. Etwas Lebensveränderndes.

Jetzt muss ich sie nur noch davon überzeugen, es gemeinsam zu wagen.

Über die Autorin

Seit ihrem Debütroman im Jahr 2013 hat Sawyer Bennett zahlreiche Bücher von New Adult bis Erotic Romance veröffentlicht und es wiederholt auf die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today geschafft.
Sawyer nutzt ihre Erfahrungen als ehemalige Strafverteidigerin in...

Weitere Teile der Pittsburgh Titans Serie

Leseprobe

Gage

Als ich näherkomme, sehe ich Sophie am hinteren Teil des Lastwagens stehen, das Rolltor ist offen und der Lkw ist mit Möbeln und Kisten gefüllt. Dieser Abschnitt der North Avenue ist eine Einbahnstraße mit parallelen Parkplätzen auf beiden Seiten, die alle besetzt sind. Ich halte an und lasse mein Fenster herunter. Sophie grinst, als sie mich sieht.
„Stehst du Wache?“, frage ich sie und nicke in Richtung des Trucks.
„Um uns vor einem Strafzettel zu schützen“, antwortet sie grinsend, während sie auf mein Auto zukommt und sich zu mir beugt. „Auf der anderen Seite ist ein Hydrant, deshalb muss ich...

...jederzeit wegfahren können, falls ein Bulle kommt. Baden hat gerade den Bettrahmen hochgetragen – in der Seitengasse ist ein Parkplatz.“
„Verstanden“, antworte ich und hebe den Daumen.
Nachdem ich geparkt und mein Auto abgeschlossen habe, gehe ich um den Block, und Sophie zeigt mir den Weg zur Tür. „Erstes Obergeschoss. Die zweite Wohnung.“
Ich trabe die Treppe hinauf und verziehe angesichts des engen, U-förmigen Treppenhauses das Gesicht. Es wird schwierig, die Couch hochzutragen, die ich im Umzugswagen gesehen habe. Ich finde die Wohnungstür mit der Nummer zwei, sie ist angelehnt und ich schiebe sie auf. Vor mir liegt ein Wohnzimmerchen mit schönem Licht und einem Balkon, hinter dem ich gerade noch die Spitzen der Gebäude in der Innenstadt ausmachen kann. Der Fußboden ist neu – hellgrau –, und die Küche ist ganz in Weiß gehalten, wodurch der kleine Raum hell und offen wirkt. Es gibt keinen nennenswerten Flur, nur einen weiteren Raum mit einer geschlossenen Tür, und von dort höre ich das Surren einer Bohrmaschine.
In der Küche steht eine Frau mit langem blonden Haar, das ihr bis zur Mitte des Rückens fällt, auf einem Trittschemel. Etwas unsicher balancierend stapelt sie Teller aus einem offenen Karton auf der Arbeitsfläche in einen Schrank. Sie trägt schwarze Trainingsleggins, ein langärmeliges Shirt und Laufschuhe.
Ich stehe immer noch auf der Schwelle und klopfe mit den Fingerknöcheln an die Tür, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. „Hallo.“
Sie wirft mir über die linke Schulter einen Blick zu, und ich grinse. „Ich hoffe, du bist Jenna, sonst wäre das jetzt sehr peinlich, weil ich dann die falsche Wohnung betreten habe.“
Die Frau lächelt zurück, einen kleinen Stapel Salatteller in der Hand. „Ich bin Jenna. Du musst Gage sein. Komm doch rein.“
„Schuldig im Sinne der Anklage“, entgegne ich, während ich eintrete und die Tür wieder in die gleiche Position bringe, in der ich sie vorgefunden habe.
Jenna wendet sich wieder dem Schrank zu, als ich mich zum Händeschütteln in die Küche begebe. Sie stellt die Teller hinein und steigt vom Trittschemel.
Als ich sie ansehe, die Sonne im Rücken, bemerke ich verblüfft ihre Augen. Ein so helles Braun, dass es fast wie Honiggold wirkt. In Sekundenschnelle fällt mir auch auf, dass sie in der rechten Gesichtshälfte in der Nähe ihres Kiefers eine Narbe hat. Sie ist nicht groß, aber sie ist rosa, hebt sich von der restlichen Haut ab und ist kaum zu übersehen. Sie verschwindet vorne in dem, wie ich jetzt sehe, Rollkragenshirt, das eng an ihrem Körper anliegt.
Mein Blick wandert zurück zu ihren Augen, um noch mehr von dieser erstaunlichen Farbe aufzunehmen, aber sie sieht mich nicht mehr direkt an, sondern wendet den Blick ab. Ich bemerke auch, dass sie sich mit einer Hand über den Bauch fährt und mit der anderen am Kragen des Rollkragens herumfummelt und versucht, ihn höher über ihre Narbe zu ziehen.
Mist.
Habe ich sie verlegen gemacht, als ich die vernarbte Haut bemerkt habe? Das war keine Absicht, aber ich bin sicher, dass es sie trotzdem stört. Obwohl ihr Shirt ihren wunderschönen, kurvigen Körper umschmeichelt, vermute ich, dass sie es trägt, um ihre Narben zu verdecken.
Die Haltung ihrer Arme und Hände ist abwehrend, und die Tatsache, dass sie mich nicht anschaut, deutet darauf hin, dass ich sie in die Defensive gedrängt habe.
Ich schrecke jedoch nicht vor dieser unangenehmen Situation zurück, sondern eröffne ein Gespräch, damit sie mich ansehen muss. „Wie war die Reise von Arizona hierher? Du bist mit deiner Schwester gekommen, oder?“
Sie sieht mir wieder in die Augen und setzt ein mattes Lächeln auf. Dann nickt sie in Richtung der Tür, die ich vom Wohnbereich aus gesehen habe, und sagt: „Ja. Emory ist mit Baden im Schlafzimmer und versucht, das Bett zusammenzubauen, falls du reingehen willst.“
Ich entscheide mich, zu bleiben und mich zu unterhalten. „Wie war denn nun die Reise?“, frage ich, um sie daran zu erinnern, dass sie meine erste Frage nicht beantwortet hat. „Das ist eine ganz schön lange Strecke.“
„Wir haben sie auf drei Tage aufgeteilt“, entgegnet sie leise, lässt die Hände sinken und verrückt den Trittschemel. Sie steigt wieder darauf, greift in den Karton und holt einen weiteren Stapel Teller heraus, ohne weiter darauf einzugehen.
Das wirkt reserviert, und ich möchte nicht, dass sie sich unwohl fühlt. „Ich werde mal sehen, was Baden von mir will. Wir werden die Sachen im Handumdrehen hier oben haben.“
„Danke“, flüstert sie und stellt mit dem Rücken zu mir weitere Teller in den Schrank. „Ich weiß das sehr zu schätzen.“
Mein Tonfall ist locker. „Gar kein Problem.“
Das ist es tatsächlich nicht. Ich helfe gerne, denn sie ist Badens Freundin, und eine Freundin Badens ist auch eine von mir.
Im Schlafzimmer finde ich besagten Freund, der gerade mit einem Akkuschrauber ein Kopfteil am Metallrahmen anbringt. Er hebt den Kopf und grinst mich an. „Du hast es geschafft.“
„Ich habe es geschafft“, bestätige ich und wende mich an die Frau, die Jennas Schwester sein muss. Zum Gruß strecke ich der Schönheit mit dem pechschwarzen Haar und den blauen Augen die Hand entgegen – sie ist das genaue Gegenteil ihrer Schwester, vom Haar über die Haut bis zu den Augen. „Du musst Emory sein. Freut mich.“
Emory steht von ihrem Platz neben Baden auf, und wir schütteln einander die Hand. „Ich freue mich auch, dich kennenzulernen. Danke für deine Hilfe.“
Wir halten uns nicht weiter mit Smalltalk auf. Baden und ich machen uns daran, den Lkw auszuladen, und arbeiten uns, stark wie wir sind, Schritt für Schritt voran. Es sind nicht viele Möbel. Nur eine Schlafzimmergarnitur, bestehend aus einem Bett, einer Kommode und zwei Nachttischen, sowie eine Couch, die in der Tat schwer die Treppe hochzukriegen ist. Der Rest sind Kisten mit Kleidung und Küchenutensilien – vieles davon neu in Arizona gekauft und in den Lkw geladen, damit sie nicht hier einkaufen muss. Baden erklärt, dass die Schlafzimmergarnitur und die Couch aus Emorys Haus stammen, und dass Jenna online zusätzliche Wohnzimmermöbel gekauft hat, die in ein paar Wochen kommen sollen.
Bis dahin sind die einzigen anderen Einrichtungsgegenstände ein klappbarer Kartentisch mit zwei Metallstühlen. Ein spartanisches Leben, aber ich bin sicher, sie wird bald ein schönes Zuhause haben.
Baden und ich holen die letzten Kisten aus dem Lkw, während die Holland-Schwestern sich daran machen, den Berg von Kartons auszupacken, den wir bereits ausgeladen haben.
Ehe wir uns den letzten Stapel schnappen, lege ich ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich muss dich etwas fragen.“
Baden wendet sich zu mir. „Was denn?“
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Jenna irgendwie verletzt habe, als ich hier ankam“, sage ich und ärgere mich darüber, dass ich schon fast zwei Stunden hier bin und sie mich weder ansieht noch sich mit mir beschäftigt. Dann erkläre ich, was bei meiner Ankunft passiert ist. „Ich schwöre, Mann … ich habe keine Reaktion auf die Narben gezeigt, nur kurz hingeschaut und dann gleich wieder weg, aber danach hat sie sich völlig in sich zurückgezogen.“
„Ja ... mir ist aufgefallen, dass sie sich in deiner Nähe seltsam verhält.“
„Sie will mir nicht mal in die Augen sehen“, brumme ich frustriert. „Du weißt, dass ich nie absichtlich etwas tun würde, um sie zu verletzen …“
Baden unterbricht mich mit einem sanften Schlag auf die Schulter. „Vergiss es, Kumpel. Jenna ist eine wunderbare Frau, und ich bete sie an, aber ich weiß auch, was für ein Mann du bist. Du würdest nie etwas tun, damit sich jemand schlecht fühlt.“
„Ich muss das in Ordnung bringen“, antworte ich, entschlossen, die Dinge richtig zu stellen.
„Du hast nichts falsch gemacht“, sagt Baden, und ich weiß seine Anstrengungen zu schätzen, mich aufzumuntern. „Sie hat in ihrem Leben eine Menge üble Dinge erlebt, und das hat sie sensibel gemacht.“
Man hat auch mich schon häufiger als sensiblen Kerl bezeichnet, was mich nicht stört, und der leichte Stich, den mir seine Worte versetzen, beweist, dass es stimmt. „Ich habe das Gefühl, du sprichst von mehr als nur ihren Narben.“
„Sie war in einem schlimmen Feuer. Jenna hat viel mehr Narben als die paar, die man sieht – emotionale und körperliche. Es fällt ihr schwer, sich zu öffnen, weil viele Leute sie während ihrer Genesung im Stich gelassen haben. Die ganze Sache ist viel komplexer, als sie auf den ersten Blick scheint.“
Ich hebe die Hand, um ihn zu unterbrechen. Er soll nicht ihre Geheimnisse ausplaudern. Ich brauche auch nicht mehr zu hören, um zu wissen, dass ich ihr ohne Zweifel sagen muss, dass ich ihr nichts Böses wollte, als ich ihre Narben sah.
„Sorg dafür, dass ich ein paar Minuten mit ihr allein sein kann“, bitte ich, während ich ihm helfe, die letzten beiden Kisten vom Lkw zu holen.
Er nickt und nimmt den Stapel. „Bleib kurz hier. Ich schicke sie mal runter.“
Ich lehne mich an die Seite des Lkws, die Hände in die Taschen gesteckt, und innerhalb von dreißig Sekunden kommt Jenna mit den Lastwagenschlüsseln in der Hand aus der Tür. Sie sieht mich an, als mich vom Laster löse, hält mir aber die Schlüssel hin, als wolle sie sie am liebsten wegwerfen und in die andere Richtung laufen. „Baden sagte, du bräuchtest die Schlüssel, damit du den Lkw vom Hydranten wegfahren kannst.“
Ich nehme sie ihr ab, werde ihr allerdings nicht sagen, dass dies ein abgekartetes Spiel war, damit ich etwas Zeit mit ihr allein habe.
Jenna macht sich auf den Weg zurück ins Haus, aber ich rufe ihr nach: „Warte.“
Sie bleibt stehen, dreht sich aber nur halb nach links um, um mich wieder anzusehen. Es ist eine Gewohnheit – das merke ich –, die eindeutig darauf abzielt, nur den unversehrten Teil ihres Gesichts in mein Blickfeld zu drehen.
Ich kenne diese Frau überhaupt nicht, und ich weiß nicht, ob ich sie nach heute je wiedersehen werde. Aber ich weiß auch, dass ich jetzt keinen Rückzieher machen werde, und das werde ich auch ihr nicht gestatten.
Also trete ich auf den Gehsteig und gehe um sie herum, so dass sie gezwungen ist, sich mir zuzuwenden. Zu meiner Freude sehe ich, dass sie ohne zu zögern den Kopf in den Nacken legt, um mir in die Augen zu sehen, und in diesem Moment scheint ihr Mut durchzuschimmern.
„Tut mir leid, wenn du dich unwohl gefühlt hast, als ich vorhin reingekommen bin“, sage ich.
Sie errötet leicht, hält aber meinem Blick stand. „Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Doch, das weißt du“, widerspreche ich freundlich. „Du verhältst dich abweisend, seit wir uns kennengelernt haben, und ich kann den Moment genau bestimmen. Das war, als ich die Narben an deinem Kiefer gesehen habe.“ Ich unterstreiche meine Worte mit einem Blick, und sie greift zu ihrem Rollkragen, um ihn hochzuziehen.
Ohne nachzudenken, ergreife ich ihre Hand und hindere sie daran.
Ich ziehe ihre Hand nach unten und sage: „Versteck dich nicht.“
Sie blinzelt mich erstaunt an, aber ich spüre, wie sie sich entspannt. Ich lasse ihre Hand los.
„Es tut mir leid. Gewohnheit, denke ich“, brummt sie.
„Das verstehe ich“, antworte ich lächelnd. „Aber ganz ehrlich, das ist nicht das, was mir zuerst aufgefallen ist. Deine Augen und die Art, wie das Licht sich in ihnen brach, haben mich mehr überrascht als deine Narben. Also ja … mein Blick ist vielleicht auf deinen Kiefer gefallen, als ich dich das erste Mal gesehen habe, aber wenn du dich zurückerinnerst … er ist direkt wieder zu deinen Augen gewandert. Sie sind bezaubernd.“
Jenna legt den Kopf schief, die Augenbrauen in offensichtlicher Skepsis leicht hochgezogen.
„Wenn du dich wegen der Narben unwohl gefühlt hast, dann war das nicht beabsichtigt. Ich würde dir gerne sagen, dass sie kaum auffallen, aber das wäre gelogen.“ Jenna zuckt zusammen, aber ich bin noch nicht ganz fertig. „Tatsächlich sind sie zwar auffällig, aber sie sind nicht das, was meine Aufmerksamkeit zuerst erregt oder gefesselt hat. Deine Augen stellen die Narben komplett in den Schatten.“
Wie eine Eule blinzelt sie mich mit großen Augen an, als hätte man ihr noch nie ein Kompliment gemacht. Ich könnte noch weitermachen, denn sie ist eine umwerfende Frau. Ihr Gesicht ist wunderschön, mit hohen Wangenknochen, vollen Lippen und goldenem Haar, das unendlich lang in seidigen Wellen über ihren Rücken fließt. Ihre Haut ist gebräunt, als wäre Sonnenschein schon immer ihr ständiger Begleiter gewesen.
Aber vor allem von ihren Augen kann ich den Blick nicht wenden.
Schließlich wird ihre Miene weicher, und sie schüttelt den Kopf. „Tut mir leid. Ich hätte das nicht an mich heranlassen dürfen.“
„Du musst dich für nichts entschuldigen“, versichere ich ihr.
„Doch“, sagt sie mit einem tiefen Seufzer. „Ich arbeite hart daran, offener zu sein und den Menschen eine Chance zu geben, mir gegenüber ehrlich zu sein. Ich hätte dir einen Vertrauensvorschuss geben sollen. Du bist schließlich ziemlich eindeutig ein netter Kerl.“
„Ich bin ein total netter Kerl“, bestätige ich und breite die Arme aus. „Jetzt kannst du sagen, dass du deinen ersten Freund in Pittsburgh gefunden hast.“
Jenna reicht mir schmunzelnd die Hand. „War schön, dich kennenzulernen, Gage.“
Ich nehme wieder ihre weiche, zarte Hand. „Hat mich auch gefreut, Jenna, und wenn du mich jemals dabei erwischst, wie ich dich anstarre, kannst du dir sicher sein, dass es ausschließlich an deinen Augen liegt.“
Das sollte nicht wie ein Flirt rüberkommen, aber verdammt, in meinen Ohren klingt es so. Offensichtlich auch in Jennas – sie errötet, schafft es aber, einen Scherz zu machen. „Vielleicht trage ich zukünftig in deiner Nähe eine verspiegelte Pilotenbrille. Ich will ja nicht, dass du gegen Wände rennst oder so.“
Ich lege den Kopf in den Nacken und lache. Dann drücke ich ihre Hand, bevor ich sie loslasse, und lasse die Schlüssel klimpern. „Ich fahre den Wagen weg und helfe dann auspacken.“
„Das musst du nicht“, sagt sie, als ich mich an ihr vorbeidränge, um den Lkw zu umrunden. „Du hast doch sicher etwas Besseres vor.“
„Es gibt nichts Besseres zu tun, als einer hübschen Freundin zu helfen“, versichere ich ihr, und es gefällt mir, dass ich sie damit wieder zum Erröten bringe.


Jenna

„Hörst du mir überhaupt zu?“, fragt Emory.
„Klar“, erwidere ich, obwohl ich keine Ahnung habe, was sie gerade gesagt hat. Zumindest nicht, bevor sie mich darauf hingewiesen hat, dass ich mit meinen Gedanken ganz woanders bin.
Wieder mal bei Gage.
Er ist vor ein paar Stunden zusammen mit Baden und Sophie gegangen, nachdem er mir geholfen hat, das meiste auszupacken. Jetzt müssen Emory und ich nur noch mein Schlafzimmer einrichten, was bedeutet, ich muss meine Kleidung auspacken und das Bett machen. Zum Abendessen haben wir uns Sandwiches liefern lassen, die wir essen werden, sobald wir hier fertig sind. Dann werden wir auch den Wein aufmachen, den Baden und Sophie als Einzugsgeschenk mitgebracht haben.
Emory fliegt morgen früh zurück nach Phoenix. Sie ist Vizepräsidentin des Bereichs digitales Marketing und Analytik beim Profi-Eishockeyteam Arizona Vengeance. Jetzt, wo ich auch für ein professionelles Eishockeyteam arbeite, geben unsere Eltern bei jedem, der es hören will, damit an, und wir finden das zum Totlachen.
„Ich sagte gerade“, wiederholt Emory übertrieben deutlich, „dass das Einzige, was mir ein gutes Gefühl gibt, wenn ich dich morgen verlasse, ist, dass du anscheinend direkt ein paar Freunde gefunden hast, die sich um dich kümmern werden.“
„Aha“, murmle ich, während ich einen Karton mit Dessous öffne. Alles hübsche Seiden- und Spitzenwäsche, die ich früher gerne getragen habe, aber jetzt ganz hinten in eine Schublade räume. Heute trage ich bequeme Baumwollslips und -BHs. Dessous sind dazu da, den Körper zu zeigen, und das tue ich nicht mehr.
Tatsächlich sollte ich sie ausrangieren. Ich werde sie nie wieder anhaben.
Stattdessen gewinnt die Nostalgie die Oberhand, und ich beschließe, das Zeug zu behalten, weil es mich an etwas erinnert, das ich einmal hatte und von dem ich dachte, es sei echt, das sich aber als die größte Lüge meines Lebens herausstellte.
„Was ist los?“, fragt Emory besorgt und berührt meine Schulter, um mich zu zwingen, sie anzuschauen.
Ich schüttle ihre Hand ab. „Es ist alles in Ordnung.“ Emory kann manchmal überfürsorglich sein und wird nervös, wenn ich zu still bin.
Aber manchmal ziehe ich es vor, mit meinen Gedanken allein zu sein.
Andererseits verstehe ich sie. Sie macht sich Sorgen, dass meine unausgesprochenen Gedanken im Augenblick düster sind. Sie hat monatelang mit mir gegen eine gefährliche Dunkelheit gekämpft, die von mir Besitz ergriffen hatte. Emory wird sich immer Sorgen machen, dass ich dorthin zurückkehre, und ich weiß nicht, wie ich sie beruhigen kann, denn ich weiß selbst nicht, ob ich davor gefeit bin.
Aber die Wahrheit ist, dass sich meine Gedanken um Gage drehen, und die sind ganz sicher nicht düster oder grüblerisch.
Heute war eine wichtige Lernerfahrung.
Ich habe es versäumt, dem Mann einen Vertrauensvorschuss zuzugestehen, obwohl ich mir das versprochen habe. Es ist Teil der neuen Jenna 2.0, einer Frau, die aufhören wird, nur das Schlechte in ihren Mitmenschen und in ihrem Leben im Allgemeinen zu sehen.
Nachdem Gage mich mit meiner Reaktion darauf konfrontiert hatte, dass er meine Narben bemerkt hatte, fiel mir eine große Last von den Schultern. Er hatte völlig recht – als sein Blick auf meinen Kiefer und meinen Hals fiel, habe ich nichts anderes mehr gesehen. Ich nahm an, dass er bestürzt und angewidert war und nie wieder etwas anderes an mir sehen würde.
Aber verdammt noch mal, dieser Mann hat mich genau mit diesem Vorurteil konfrontiert. Abgesehen von meiner Schwester und meinen Eltern hat noch nie jemand so unverblümt mit mir über meine Narben gesprochen, und es kam so echt rüber, dass ich keine andere Wahl hatte, als ihm zu glauben.
Doch wenn ich ganz ehrlich bin, ist das nicht das, was mich beschäftigt. Ich kann nicht aufhören, über die Tatsache nachzudenken, dass er von meinen Augen fasziniert zu sein scheint. Ich habe sie noch nie für etwas Besonderes gehalten, aber er sagt, er sieht etwas darin, und es ist schon verdammt lange her, dass jemand etwas Schönes in mir gesehen hat.
Emory seufzt und greift in einen Karton, um einen Stapel Sportsachen herauszuholen. Ich habe beim Einpacken nicht gerade die beste Arbeit geleistet, also fängt sie an, meine Sachen neu zu falten.
„Bist du aufgeregt, weil du morgen deinen neuen Job antrittst?“, fragt sie, um als gute Schwester das Thema zu wechseln.
Ich liebe sie dafür, denn sie lernt langsam, sich nicht mehr so sehr um mich zu sorgen und nicht mehr zu versuchen, all meine Probleme zu lösen. Sie ahnt gar nicht, wie sehr ich das zu schätzen weiß. Vor allem, weil sie so besorgt darüber war, dass ich nach Pittsburgh ziehe.
Sie hatte Angst, ich würde ohne sie an meiner Seite nicht klarkommen. Außerdem hatte sie die Befürchtung, dass ich mich noch mehr in mich selbst zurückziehen würde, wenn sie nicht da wäre, um mich anzutreiben.
Ich bin wild entschlossen, ihr das Gegenteil zu beweisen.
„Ja“, gebe ich zu, während ich einen Kleidersack voller Outfits öffne, die auf einen Bügel gehören. Einige hat mir Emory überlassen, da ich kaum bürotaugliche Kleidung besitze, weil ich die letzten Jahre nicht mehr gearbeitet habe. „Ich bin verdammt nervös. Keine Ahnung, ob ich für den Job qualifiziert bin.“
Emory schnaubt. „Ich bezweifle ernsthaft, dass Brienne Norcross dich eingestellt hätte, wenn du nicht qualifiziert wärst.“
„Das ist wahrscheinlich wahr“, sage ich lachend.
Ich denke an unser Zoom-Bewerbungsgespräch zurück und bin erstaunt, wie leicht es war, mit Brienne zu reden.
„Nennen Sie mich Brienne, nicht Miss Norcross“, hat sie gleich zu Beginn gebeten. „Mir graust es vor förmlichen Anreden.“
Ich habe schon häufiger erlebt, dass Arbeitgeber das sagten und es nicht so meinten, aber irgendwie glaubte ich ihr.
Das Vorstellungsgespräch dauerte achtzig Minuten, aber es fühlte sich an, als wären es nur etwa fünf gewesen. Es war so einfach, mit ihr zu reden, obwohl sie schwierige Fragen stellte. Sie stocherte in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn herum, um meine Stärken und Schwächen aufzuspüren. Es war klar, dass sie mich nicht anheuern würde, nur weil Baden sie um einen Gefallen gebeten hatte. Sie überprüfte mich gründlich.
Ich war etwas reserviert, als sie mir die Aufgabe genauer erklärte. Sie wollte mich als Kontaktperson für die Medien einstellen, als Vermittlerin zwischen dem Verein und den Medien in all ihren verschiedenen Formen. Das können die sozialen Medien, Printmedien oder auch die Nachrichtensender sein.
In diesem Augenblick musste ich mit einigen persönlichen Wahrheiten herausrücken.
„Ich muss doch nicht vor der Kamera stehen, oder?“, fragte ich zögernd.
Brienne Norcross ist wunderschön, wie ein Supermodel, mit fast makelloser Haut, aber ihre Stirn legte sich in tiefe Falten. „Warum fragen Sie? Sie wirken nicht schüchtern.“
Ich hatte einen Rollkragenpullover an … obwohl es in Phoenix Februar war und ein bisschen zu warm, trug ich die Dinger, wann immer ich konnte. Wenn ich keinen zur Hand hatte, trug ich einen Schal.
Nervös zupfte ich an meinem Kragen. „Es ist nur … ich bin ein bisschen scheu wegen meiner Narben.“
Baden hatte ihr einige grundlegende Informationen über mich gegeben, auch über meine Verletzungen, deretwegen ich lange Zeit nicht gearbeitet habe. Aber das war bis zu diesem Zeitpunkt nicht zur Sprache gekommen, und ich bezweifelte, dass sie es erwähnt hätte, wenn ich es nicht getan hätte. „Ich verstehe Ihre Angst.“ Briennes Tonfall war sachlich. „Aber es ist nicht meine Absicht, Sie vor Kameras zu stellen. Ich habe einen Pressesprecher, aber die meisten Medienauftritte mache ich selbst.“
Ich seufzte erleichtert, auch wenn ich wusste, dass ich mich trotzdem in Szene würde setzen müssen. Auch wenn ich nicht vor der Kamera stehen musste, bedeutete die Arbeit als Medienkontaktfrau, dass ich mit Menschen zu tun haben würde.
Aber ich konnte mich nicht hinter dem Rechner verstecken wie das ganze letzte Jahr, als ich bei Emory lebte und als Redakteurin arbeitete.
Das war alles Teil des Jenna-2.0-Wiederaufbauplans.
Mich mit der Welt da draußen zu konfrontieren.
Ich muss lernen, wieder ein Teil der Gesellschaft zu sein, denn ganz ehrlich … es ist einsam, sich zu verstecken.
„Du wirst das ganz toll machen, und ich bin so stolz auf dich“, sagt Emory, während sie ein weiteres T-Shirt faltet und es auf einen Stapel auf dem Bett legt.
„Dass du immer an mich geglaubt hast, hat mir Mut gemacht“, antworte ich unbeschwert.
Emory ist direkt nach meiner Verletzung und während meiner Rekonvaleszenz an meiner Seite geblieben und hat mich dazu gedrängt, nach Phoenix zu ziehen, um aus meiner Komfortzone herauszukommen. Ohne sie würde ich mich immer noch im Haus unserer Eltern verstecken, wo ich nach meiner Entlassung aus der Reha gelandet bin.
Das scheint eine Ewigkeit her zu sein.
Dieses Feuer hat alles in meinem Leben verändert. Ich hatte eine erstaunliche Karriere und die perfekte Beziehung zu einem Mann, den ich anbetete, sowie zu seiner Tochter Chelsea, die mein Ein und Alles war. Wir lebten als Familie zusammen, er teilte sich das Sorgerecht für Chelsea mit seiner Ex-Frau. Sogar über eine Ehe hatten wir gesprochen, und ich wusste, dass ein Antrag bevorstand.
Dann brach das Feuer aus, und ich hatte Glück, dass ich mit dem Leben davonkam. Meine Genesungszeit war brutal. Wochen im künstlichen Koma, Dutzende schmerzhafte Hauttransplantationen, intensive Rehabilitationsmaßnahmen, weitere Operationen und die psychische Belastung, mit meiner Entstellung fertig zu werden. Die Welt sieht die Narben an meinem Kiefer und meinem Hals, aber das Schlimmste sehen sie nicht – die an meinen Schultern und am gesamten Rücken, am Hintern und an Teilen meiner Beine. Rosafarbene, von blassen, weißen Linien durchzogene Haut, die ich nur ungern im Spiegel betrachte.
Aber was ich nicht sehen will, muss ich fühlen. Beim Baden muss ich mit den Fingern über die verhärtete Haut fahren, die die Schönheitschirurgen bei allem Geschick nicht in Ordnung bringen konnten.
Das ist der Teil von mir, den niemand jemals sehen wird, und zwar nicht, weil ich mich von Natur aus für mich schäme – meine Eltern haben mir beigebracht, selbstbewusst zu sein und zu wissen, dass Äußerlichkeiten zweitrangig sind.
Nein, mein Freund Paul hat mein Selbstwertgefühl zerstört, weil er mich danach kaum noch ansehen konnte. Er konnte mich nicht berühren.
Schließlich verließ er mich.
Nur wegen meines Aussehens.
Das war eine unschöne Lektion, die ich lernen musste, … dass unser Wert, den wir in den Augen anderer haben, mit unserer körperlichen Erscheinung verbunden ist.
Es tat zwar weh, dass Paul nicht über meine Entstellung hinwegsehen konnte, aber noch mehr schmerzte es, dass er Chelsea aus meinem Leben riss.
Ich habe inzwischen verstanden, dass er ein Feigling war. Er versuchte, sich ein Dutzend verschiedener Gründe einfallen zu lassen, die alle verlogen klangen. Aber am Ende gab er zu, dass meine Verbrennungen zu viel für ihn waren. Das war etwas, was ich ihm irgendwann verzieh, aber ich kam nicht darüber hinweg, dass er mir Chelsea vorenthielt. Zwei Jahre lang hatte ich an ihrem Leben teilgenommen, und als ich mich so weit erholt hatte, dass ich die Klinik verlassen konnte, ließ er mich nicht zu ihr.
Wieder wandern meine Gedanken zu Gage. Ich weiß, dass es daran liegt, dass er der erste Mann seit dem Feuer ist, der mir ein Kompliment gemacht hat. Es tut weh zu merken, wie sehr meine Eitelkeit darauf anspringt.
Ich glaube, er hat tatsächlich mit mir geflirtet.
Oder er wollte mich durch den Flirt aufheitern, also war es vielleicht nicht echt.
Nein, ich glaube, es war echt.
Er wirkt aufrichtig.
„Okay“, sagt Emory genervt. Ich drehe mich zu ihr um und sehe sie mit hochgezogenen Brauen an. „Was ist los? Du bist still und in dich gekehrt. Na gut, das ist total Jenna-mäßig. Aber du hast dabei dieses seltsame Lächeln im Gesicht, und das macht mir Angst.“
Ich lache, bei dem Gedanken daran, dass es ihr Angst macht, dass ich gleichzeitig still bin und lächle. So etwas hat sie schon lange nicht mehr gesehen.
Emory ist der einzige Mensch, zu dem ich immer ehrlich sein kann, auch wenn es mir ein wenig peinlich ist, das zuzugeben: „Ich habe an Gage gedacht.“
„Ach, wirklich?“, sagt sie gedehnt und wirft das T-Shirt in ihrer Hand zurück in den Karton. Sie setzt sich auf die Bettkante und starrt mich gespannt an. „Erzähl mir mehr.“
Ich schüttle den Kopf und lache wieder. „Nein, es ist nicht, was du denkst. Zumindest glaube ich das nicht. Aber ich hatte einen Moment mit ihm … einen echten Moment. Es war seltsam und gut, und ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken.“
Emory beugt sich gebannt vor. Ich setze mich neben sie, und wir stecken die Köpfe zusammen, unsere Knie berühren sich. „Als er das erste Mal die Wohnung betrat, wanderte sein Blick dorthin, wohin die Blicke aller Menschen wandern.“
Emory nickt wissend. „Da hast du dich zurückgezogen und dicht gemacht. Bla, bla, bla. Ich habe diese Geschichte schon zu oft gehört und erlebt.“
Offenbar hat meine Schwester in den letzten Monaten einiges an Frustration mit mir erlebt, während ich daran gearbeitet habe, mein Selbstvertrauen wiederzuerlangen. Doch ich ignoriere ihre Spitze. „Aber … er hat danach draußen total ehrlich mit mir geredet. Er hat zugegeben, dass er meine Narben gesehen hat, aber er hat behauptet, das sei nicht das Erste gewesen, was ihm aufgefallen ist.“
Emory beugt sich noch weiter vor. „Sondern?“
„Meine Augen.“ Ich seufze leise. „Er hat gesagt, meine Augen hätten ihn mehr gefesselt als die Narben.“
Emorys Mund bleibt leicht geöffnet. „Das hat Gage gesagt?“
Ich nicke überschwänglich und freue mich, dass ich das mit meiner Schwester teilen kann. „Das hat nichts zu bedeuten … aber ja, ein echtes Kompliment, und er hat brutal offen zugegeben, dass er meine Narben gesehen hat. Die meisten Menschen wenden sich verlegen ab und wollen ihre Existenz unter den Teppich kehren. Aber er hat sie als Teil von mir gesehen, und sie haben ihm nichts ausgemacht. Sie waren nicht das Wichtigste, was er sah. Sondern meine Augen.“
Emory sieht mich ein paar Sekunden lang nachdenklich an, dann grinst sie. „Er ist ein netter Kerl, das muss ich zugeben. Baden hat nur Gutes über ihn zu berichten, und … er ist unglaublich gutaussehend.“
Ich zucke die Achseln, als ob ich das nicht bemerkt hätte.
Aber es ist mir sehr wohl aufgefallen.
Er ist groß, gut gebaut, und apropos Augen … seine sind auch unglaublich. Er trägt sein dunkles Haar akkurat gestutzt und gescheitelt und hat sehr helle haselnussbraune Augen, die fast überirdisch strahlen. Als er draußen stand und sich entschuldigte, konnte ich nicht umhin, sie zu betrachten. Als er mir ein Kompliment für meine Augen machte, wollte ich herausplatzen, dass seine auch wunderschön sind, aber dann wäre ich auf der Stelle vor Scham gestorben.
„Er sagte, er sei jetzt offiziell mein erster neuer Freund hier in Pittsburgh“, fahre ich fort und versuche, die Aufmerksamkeit von der Tatsache abzulenken, dass ich von einem Mann, der mir ein Kompliment gemacht hat, völlig ergriffen war. Es bedeutet nur, dass er ein sehr netter Kerl ist.
„Das glaube ich“, sagt Emory lächelnd und umarmt mich. „Du verdienst alle Freunde, die du kriegen kannst, und alles Glück.“
Als sie mich wieder loslässt, legt sie die Hände auf meine Schultern und sieht mich an. „Aber weißt du, wenn das hier nicht klappt, kannst du jederzeit zu mir nach Hause kommen, nach Phoenix. An meiner Seite ist immer ein Platz für dich.“
„Ich weiß“, antworte ich leise und lege die Hände auf ihre, „und dafür liebe ich dich. So wie ich dich dafür liebe, dass du mir diese Chance gibst, meine Flügel auszubreiten.“