Arizona Vengeance Eishockey-Team: Dominik

Übersetzer: Julia Weisenberger

Erschienen: 05/2022
Serie: Arizona Vengeance Eishockey-Team
Teil der Serie: 6

Genre: Contemporary Romance, Sport Romance

Location: USA, Arizona, Phoenix


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-550-1
ebook: 978-3-86495-551-8

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Arizona Vengeance Eishockey-Team: Dominik


Inhaltsangabe

Ich habe mich aus dem Nichts hochgearbeitet. Aufgewachsen im Pflegesystem habe ich früh gelernt, hart zu kämpfen, um zu bekommen, was ich will. Ob ich im College mein erstes Unternehmen gründete, meine erste Milliarde verdiente oder mein erstes professionelles Sportteam kaufte ‒ wenn ich etwas will, weiß ich, wie ich es bekomme. 

Bis jetzt.

Willow Monahan ist kämpferisch, unabhängig und verdammt heiß. Außerdem macht es ihr großen Spaß, meine Annäherungsversuche abzuwehren. Die Schwester meines Starspielers fasziniert mich unglaublich. Und obwohl Willow mir bereitwillig ihren Körper geschenkt hat, verschließt sie sich vor mir und zögert, mir ihr Herz zu öffnen. Nun will ich herausfinden, warum sie mir nicht auch ihre Gefühle zeigen will. 

Ich werde an Willows Eroberung so herangehen, wie ich vieles in meinem Leben angepackt habe - mit Hartnäckigkeit, Entschlossenheit und einer ganzen Menge von Dominik Carlsons Alpha-Charme. Ein Eishockey-Expansionsteam zu kaufen, die Arizona Vengeance von Grund auf neu aufzubauen und eine Meisterschaft zu gewinnen, könnte sich als einfacher erweisen, als Willows Herz zu gewinnen.

Aber ich war noch nie jemand, der schnell aufgegeben hat.

Willow Monahan ... ich werde dich einfangen!

Über die Autorin

Seit ihrem Debütroman im Jahr 2013 hat Sawyer Bennett zahlreiche Bücher von New Adult bis Erotic Romance veröffentlicht und es wiederholt auf die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today geschafft.
Sawyer nutzt ihre Erfahrungen als ehemalige Strafverteidigerin in...

Weitere Teile der Arizona Vengeance Eishockey-Team Serie

Leseprobe

Willow

Die Atmosphäre in der Vengeance-Arena ist so elektrisierend, dass mir die Haare auf den Armen zu Berge stehen. Die Mannschaft ist zum Aufwärmen vor dem Spiel auf dem Eis, und Metallica heizt die Menge mit ihrer Musik an. Sogar mein Vater, der am Ende der Reihe sitzt, wackelt ein wenig mit dem Kopf. Er und meine Mutter sind heute Morgen eingeflogen, um dem ersten Play-off-Spiel beizuwohnen, das für dieses Expansion Team historisch bedeutsam ist.
Meine Mutter befindet sich neben ihm, aber sie lässt sich von der Rockmusik nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen steht sie da, die Arme vor dem...

...Bauch verschränkt, und beobachtet, wie ihr Sohn – mein Bruder Dax – mit der Mannschaft Aufwärmübungen macht. Sie war immer diejenige, die Dax’ Hockey sehr genau im Blick hatte, während mein Vater eher der lustige Cheerleader-Typ war.
Regan und ich sitzen neben ihr. Dax hat uns neben seinen normalen Dauerkarten spezielle Plätze für die Play-off-Spiele besorgt. Regan und ich werden sie gemeinsam besuchen, aber meine Eltern wollten das erste und alle weiteren Spiele, an denen sie Zeit haben, nicht verpassen.
Ich richte meine Aufmerksamkeit auf das Eis. Ich kann gar nicht alle Spiele zählen oder mich an sie erinnern, in denen ich meinen Bruder habe spielen sehen. Darunter auch Play-offs mit anderen Teams – einschließlich einer enttäuschenden Niederlage im Conference-Finale, als er noch für Toronto spielte. Aber dieses Team hier hat etwas an sich, was über Dax’ Erfahrung in der Liga hinausgeht.
Ich habe Dominik gestern Abend nicht veräppelt, als er mich nach meiner Meinung zu den Play-offs fragte. Er hat mit diesem Team etwas absolut Magisches aufgebaut, und ich kann es sogar an der Art und Weise sehen, wie sie sich aufwärmen. Jeder einzelne Spieler ist konzentriert und entschlossen, und doch … zeigen sie alle eine lässige Anmut in ihrer Haltung. Es ist, als ob sie den hohen Druck, unter dem sie stehen, akzeptiert und beschlossen hätten, ihn in die brillanteste positive Energie umzuwandeln, die ich je gesehen habe.
Es besteht kein Zweifel … Ein Teil ist darauf zurückzuführen, dass sich Tacker endlich wieder in der First Line eingelebt hat. Der Mann hat so viel durchgemacht, und obwohl ein Großteil außerhalb seiner Kontrolle lag, musste es sich negativ auf die Entschlossenheit des Teams ausgewirkt haben. Aber – und das meiste davon habe ich von Regan gehört – er scheint die wahre Liebe zum Leben wiedergefunden zu haben, nachdem er sich in seine Therapeutin Nora verliebt hat. Das wiederum hat sie alle näher zusammengebracht.
Der Beweis dafür ist die Tatsache, dass die First Line Dominik bei der Entscheidung geholfen hat, Rafe Simmons – unseren talentierten Anführer der Second Line – nach Raleigh zu den Carolina Cold Fury gehen zu lassen. Und zwar in einem noch nie da gewesenen Deal. Niemals wurde ein derartiger Spielertausch am Vorabend der Play-offs durchgeführt, besonders nicht zwischen den beiden führenden Teams der jeweiligen Conference. Alle Sportnachrichtensender berichteten heute Morgen darüber, und Dominik hat mir gestern Abend über den Spaghetti Carbonara sämtliche Einzelheiten erzählt.
Und dann … getreu seinem Wort, gingen wir zurück ins Bett, das wir bis zum Frühstück nicht mehr verlassen haben.
Normalerweise übernachte ich nicht, da das in der Regel mehr als nur Sex bedeutet. Aber ich muss Dominik ein Lob aussprechen.
Wir haben außerordentlich wenig geschlafen.
„Also“, flüstert Regan, während sie sich an mich lehnt und ihre Schulter an meine stößt. „Wirst du mir erzählen, wie es gestern Abend gelaufen ist?“
Wir haben uns heute noch nicht gesehen. Als ich von Dominik nach Hause kam, war Regan schon zu einer Schicht in ihrem Job als Kinderkrankenschwester unterwegs. Zum Glück war Dax auch weg. So musste ich nicht seine herablassende Enttäuschung darüber ertragen, dass ich mit seinem Chef schlief.
Aber während Dax eine gesunde Abneigung gegen Dominiks Interesse an mir hat, hegt Regan romantische Fantasien.
Um sie zu überzeugen, dass es rein körperlich ist, rücke ich näher an sie heran. Ich muss so laut sprechen, dass ich die Musik übertöne, aber nicht so laut, dass meine Eltern, die auf der anderen Seite stehen, mich hören können. Ich nutze sogar meine Hand als Trichter, damit die Worte direkt in ihr Ohr dringen. „Wir hatten letzte Nacht viermal Sex, und er war großartig.“
„Wow“, antwortet sie ehrfürchtig. „Viermal? Dax und ich haben noch nie …“
Ich hebe die Hand, um sie zu unterbrechen. „Wir werden nicht über das Sexleben meines Bruders sprechen.“
Schmunzelnd rückt Regan näher. „Also … seid ihr zwei jetzt zusammen?“
Meine Grimasse sollte als Antwort ausreichen, aber ich vergewissere mich, dass sie es versteht. „Nein, natürlich nicht. Ich date nicht. Und er auch nicht. Wir haben uns nur für gegenseitige Orgasmen getroffen, das ist alles.“
Ihre Neugierde ist jedoch nicht gestillt. „Heißt das, ihr trefft euch aus dem gleichen Anlass wieder?“
Ich zucke mit den Achseln, obwohl Dominik das zu glauben scheint. Das hat er mir auch gesagt, als er mich nach dem versprochenen Frühstück, das im Bett serviert wurde, lecker war und auf das mehr Sex folgte, abgesetzt hat.
„Du kommst nach dem Spiel mit mir nach Hause“, bestimmte er, nachdem er darauf bestanden hatte, mich zu Regans und Dax’ Tür zu begleiten, wo er mich atemlos küsste.
Aber dann habe ich wieder genug Luft bekommen, um darüber zu diskutieren.
Regan stupst mich in die Rippen, doch ich ignoriere sie. Ich habe es satt, über die nicht enden wollenden Komplikationen zu reden, die Dominik Carlson in mein Leben gebracht zu haben scheint. Stattdessen konzentriere ich mich auf das Eis und tue so, als wäre ich von den Aufwärmübungen der Vengeance fasziniert.
Ich meine … Ich muss darauf vertrauen, dass Dominik und ich der gleichen Meinung sind. Ich denke, wir beide passen von den Einstellungen her genauso gut zusammen wie die anderen Teile unserer Körper, die letzte Nacht miteinander verschmolzen sind.
Er ist ein Playboy und nicht bereit, sich häuslich niederzulassen. Ich bin beziehungsunwillig und glaube, dass nichts Falsches daran ist, wenn eine Frau in dieser modernen Welt eine sexuelle Beziehung mit einem Mann eingeht, ohne die Erwartung, dass es über ein paar amüsante Momente hinausgeht.
Wir passen perfekt zusammen, oder?
Regan tippt mir auf die Schulter, aber ich ignoriere sie weiterhin und lehne mich noch weiter nach vorn, indem ich die Ellbogen auf die Knie stütze. Dax sieht draußen auf dem Eis schön locker aus.
Was bedeutet es also wirklich, dass es mir nicht schrecklich vorkam, neben Dominik aufzuwachen? Ich bin mir sicher, dass es nichts zu bedeuten hat, dass ich nicht völlig abgeschreckt war, in der Früh in seinen Armen zu liegen. Es schien nicht einmal zu aufdringlich zu sein.
Oder dass ich etwas enttäuscht war, als ich ihn heute Morgen wegfahren sah.
Ein weiteres Tippen auf meine Schulter … dieses Mal noch eindringlicher. Entschlossen starre ich nach vorn und ignoriere Regan weiterhin.
Ich kann auch nicht dazu stehen, dass wir uns verdammt gut unterhalten haben, wenn wir nicht gerade Sex hatten oder uns berührten. Zugegeben, es ging hauptsächlich um die Play-offs und Dominiks Entscheidung, Rafe Simmons zu helfen, ein neues Zuhause bei den Cold Fury zu finden.
Und ich muss definitiv die warmen und schnulzigen Gefühle ignorieren, die durch das Wissen hervorgerufen werden, dass er die Liebe eines einzelnen Mannes zu seiner Familie über den Erfolg seines gesamten Eishockeyteams gestellt hat. Vor allem, da ihm klar ist, dass er einen sehr schrecklichen Fehler machen könnte, wenn er diesen Deal mit Gray Brannon abschließt.
Ein kleiner Seufzer entweicht mir, als ich mich daran erinnere, was er sagte, während wir im Bett lagen und uns im Mondlicht unterhielten. „Wenn wir uns nicht auf den Waiver geeinigt hätten“, hat er zu mir gesagt und mit einer Locke meines Haares gespielt, „hätte ich ihn einfach auf die Verletztenliste gesetzt und nach Hause geschickt.“
Das hat mich wirklich berührt.
Dass er seinen Spieler bereitwillig hätte gehen lassen, ihm weiterhin sein extrem hohes Gehalt gezahlt hätte und im Gegenzug nichts weiter von ihm erwartet hätte.
Es war viel zu aufschlussreich über Dominiks Charakter, so dass ich ihn als Person respektieren konnte, was ihn noch gefährlicher machte.
Regan stößt mir einen harten Ellbogen in die Rippen, der tatsächlich wehtut.
„Autsch“, schnauze ich und drehe mich um, um sie anzustarren. „Was ist dein Problem?“
Sie antwortet nicht. Stattdessen deutet sie mit dem Daumen über ihre Schulter in Richtung des Endes der Reihe, wo mein Vater mit einem Mann spricht.
Und zwar nicht irgendeinem Mann, sondern Dominik Carlson.
In seinem gut geschnittenen dunkelblauen Anzug mit dezenten Nadelstreifen und einer gestreiften Krawatte in den Vengeance-Farben sieht er viel zu lecker aus. Sein dunkles, gewelltes Haar ist zurückgekämmt und er hat eine dicke Schicht Bartstoppeln im Gesicht. Es ist Play-off-Saison – die Saison der Bärte –, und ich habe gehört, dass er seine Gesichtsbehaarung aus Solidarität mit seinen Spielern wachsen lassen will.
Das ist auch für mich eine Gefahr, denn ich liebe einen guten Bart und das Gefühl, wenn er …
Dominiks Blick wandert von meinem Vater zu mir und trifft kurz auf meinen. Ich erhalte ein wissendes Lächeln – als ob er genau wüsste, was ich denke, oder sich an all die schmutzigen Dinge erinnern würde, die wir letzte Nacht getan haben.
Trotzdem bleiben seine Augen nur kurz auf mich gerichtet, bevor er sein Gespräch wieder aufnimmt.
„Was macht er denn hier?“, fragt Regan mit vor Aufregung leicht erhobener Stimme. Für sie ist es das Äquivalent zum Prinzen, der zu Rapunzels Turm kommt, um sie zu holen.
„Keine Ahnung“, murmle ich und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen auf dem Eis.
Es dauert ein paar Sekunden, bis mein Vater meinen Namen ruft. Zögernd schaue ich zu ihm hinüber und stelle fest, dass meine Mutter endlich Platz genommen hat.
Mein Vater zeigt auf Dominik und einen Platzanweiser neben ihm. „Mr. Carlson hat uns in die Loge eingeladen, um das Spiel zu sehen.“
Oh verflucht, einfach großartig.
Es geht ihm um mehr als nur um Sex, denn er bietet meiner Familie eine fantastische Möglichkeit an, die definitiv nicht in den Geltungsbereich unserer unverbindlichen Vereinbarung fällt.
Ich lächle Dominik höflich an, bevor ich den Kopf meinem Vater gegenüber schüttele. „Das ist ein nettes Angebot, aber ich würde gerne hier unten bleiben. Dax hat uns diese tollen Plätze besorgt. Nichts für ungut, aber es macht einfach mehr Spaß, während der Play-offs in der Menge zu sitzen.“
Das Gesicht meines Vaters verzieht sich vor Enttäuschung. Beim Spiel in Detroit hat Dominik meine Familie in der Loge des Gastteams beherbergt, und mein Vater war von dem kostenlosen Essen und den Getränken unglaublich beeindruckt.
Ich hebe mein Kinn lässig in Richtung Dominik, um ihm zu zeigen, dass wir die Grenzen zwischen uns klar definiert halten müssen. Ich starre ihn herausfordernd an.
Der Blick, den ich von ihm erhalte, lässt mich erschaudern. Da ist ein Aufblitzen in seinen Augen – fast ein Hauch von Wut über meine Weigerung – und dann etwas Wärmeres, das sagt, dass er eine Herausforderung genießt. Schließlich schimmert die pure Entschlossenheit durch, mich unter seine Kontrolle zu bringen. In meinem Magen flattert es.
Verdammt … Warum mag ich dieses Gefühl so sehr?
Dominik macht meinem Vater ein Zeichen, dass er sich in unseren Gang begeben will. Meine Mutter und mein Vater stehen auf und Dominik schiebt sich vorsichtig an ihnen vorbei zu mir. Regan springt von ihrem Sitz auf, um Platz zu machen. Für eine kurze Sekunde denke ich, dass er genau das Gleiche tun wird wie gestern Abend und mich über seine Schulter wirft.
Stattdessen ignoriert er mich, schenkt mir nicht einmal einen Blick, sondern beugt sich über mich, um die Aufmerksamkeit der Fans zu meiner Linken zu erregen, die ich kaum beachtet habe.
Ich sehe sie an. Eine Gruppe – zwei Männer und zwei Frauen –, ungefähr in meinem Alter, alle tragen Vengeance-Trikots.
Dominik schiebt sich ein wenig über mich und streckt eine Hand aus. „Verzeihen Sie die Unterbrechung … Ich weiß nicht, ob Sie wissen, wer ich bin …“
Ein Mann springt auf. „Dominik Carlson“, ruft er und schüttelt Dominik begeistert die Hand.
„Bingo“, antwortet Dominik mit einem Lachen. „Und ich möchte euch vier die Möglichkeit bieten, während des Spiels in der Besitzerloge zu sitzen. Hat jemand Interesse? Es gibt Essen und Alkohol umsonst.“
„Verdammt, ja!“, ruft der andere Mann und alle vier springen von ihren Stühlen auf.
Das ist seltsam.
Was noch seltsamer ist, ist das böse Grinsen, das Dominik mir zuwirft. Als er sich aus dem Gang zurückzieht, verdränge ich es jedoch. Ich muss aufstehen und zurückweichen, damit die Gruppe an mir vorbeilaufen kann, um ihm zu folgen.
Ich meine … Versucht er, mich eifersüchtig zu machen, indem er vier Fremde mit in die Loge nimmt? Als ob mir das etwas ausmachen würde.
Ich erhasche verstohlene Blicke, als Dominik sich mit den vier Fans und dem Platzanweiser im Hauptgang versammelt. Er gestikuliert und gibt dem Platzanweiser ein Zeichen, damit er sich auf den Weg nach oben macht, während die Gruppe ihm folgt.
Und Dominik bleibt an Ort und Stelle.
Er sieht ihnen einen Moment lang zu, bevor er sich wieder zu mir umdreht. Sein schelmisches Grinsen wird jetzt geradezu triumphierend, als er sich erneut in unsere Reihe drängt, vorbei an meiner Mutter, meinem Vater und Regan, bis zu meinem Platz.
Als ich mich nicht bewege, ist er gezwungen, über meine Beine zu steigen. Sobald er auf den Sitz neben mir geplumpst ist, verkündet er: „Viele Wege führen nach Rom, Willow.“
Mir fällt die Kinnlade herunter, während ich ihn ungläubig anstarre. Es ist klar, dass der Mann das Spiel mit mir sehen will, und er hat einen Weg gefunden, es zu tun, obwohl ich versucht habe, ihn davon abzuhalten.
Außerdem war ihm bewusst, dass ich mich weigern würde, da er einen Platzanweiser mitbrachte, der die Fans zu seiner Loge führte. Er wusste, dass ich Nein sagen würde und er die Plätze neben mir erhalten würde. Hätten sich die Fans geweigert, hätte Dominik zweifellos obszöne Summen für diese Sitze – oder zumindest für den neben mir – geboten, nur um zu bekommen, was er will.
Ich weiß nicht, ob ich beleidigt oder beeindruckt sein soll.
„So romantisch“, sagt Regan seufzend. Als ich in ihre Richtung schaue, lächelt sie.
Ich wage es, meinen Blick an ihr vorbei zu meinen Eltern schweifen zu lassen, die ebenfalls lächeln. Es ist offensichtlich. Sie denken, es wäre für die ganze Welt deutlich, dass Dominik Carlson an ihrer Tochter interessiert ist, und sie könnten nicht glücklicher darüber sein.
Ich drehe mich in meinem Sitz und wende mich dem unglaublich kontrollierenden Mann zu meiner Linken zu. „Bist du denn zu allem bereit, um deinen Willen durchzusetzen?“
Dominiks Augen bohren sich in meine. „Ja, wenn es um dich geht. Du könntest genauso gut gleich die Waffen strecken, Willow, und dich einfach ergeben.“
„Niemals“, zische ich, während ich mich auf das Eis konzentriere.
Aber tief in mir drin ist etwas, was von seiner Aggressivität erregt wird. Von seinem schieren Selbstvertrauen und der Kraft seines Egos. Von seiner Entschlossenheit, sich das zu nehmen, wovon er glaubt, dass es ihm gehört.
Das ist so ein … Neandertaler-Verhalten.
Welcher Irrsinn ist in meiner DNA verankert, der mich dazu bringt, das zu mögen?

Dominik

Ich lächle vor mich hin, während ich Willow beobachte. Sie ist wieder in meinem Haus. Genau da, wo ich sie haben will. Sie steht neben ihrer Mutter, ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrer Schwägerin.
Sie so schnell erneut hierherzubekommen, war etwas schwieriger, als ich erwartet hatte. Als ich sie heute Morgen nach unserer sehr langen und sehr befriedigenden Nacht bei Dax abgesetzt habe, habe ich sie gebeten, mir heute Abend nach dem Spiel Gesellschaft zu leisten.
Sie hat abgelehnt und erklärt, sie wolle Zeit mit ihren Eltern verbringen, die mit dem Flugzeug anreisten.
Das war ein legitimer Grund, aber ich spürte auch, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Also fragte ich: „Wenn deine Eltern nicht kämen, würdest du dann bei mir schlafen?“
Und wie ich vermutet hatte, schüttelte sie den Kopf. „Nein. Das wird keine Sache für jede Nacht, Dominik. Das würde eine Art Beziehung implizieren.“
„Nein, Willow“, korrigierte ich mit leiser Stimme, als wir auf Dax’ Veranda standen. „Das bedeutet lediglich, dass ich dich jede Nacht ficken will, wenn ich die Gelegenheit dazu habe.“
Sie kicherte, gab mir einen kurzen, aber letzten Kuss und ging zur Tür. Ihr Abschiedsgruß war: „Man sieht sich.“
Er war dazu gedacht, mich in die Schranken zu weisen. Um ein wenig Macht über das zu haben, was zwischen uns ist.
Das ist für mich absolut inakzeptabel.
Deshalb habe ich dafür gesorgt, dass ich heute Abend während des Spiels bei ihr sitzen kann. Mir wäre es lieber gewesen, sie hätte sich bereit erklärt, mit ihrer Familie in die Trainerloge zu kommen, aber ich ließ mich nicht beirren. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass ich die Leute neben ihr dazu bringen könnte, sich in Bewegung zu setzen, wenn es nötig wäre, und es hat gut geklappt.
Aber ich wollte mehr als nur bei dem Spiel Zeit mit ihr verbringen. Deshalb habe ich Mrs. Osborne gebeten, für heute Abend eine Party in meinem neuen Haus zu planen. Dann habe ich ihr per E-Mail mitgeteilt, dass ich die Mannschaft und ihre Familien dort erwarte, damit wir alle gemeinsam den Beginn der Play-offs feiern können.
Das war totaler Blödsinn. Ich wollte Willow heute Abend nur in mein Haus holen. Sobald ich sie da hatte, wollte ich sie nicht mehr gehen lassen. Aber eine Party macht immer Spaß und Mrs. Osborne hat sich mit dem Catering mächtig ins Zeug gelegt. Es ist ebenfalls hilfreich, dass wir die Seattle Storm mit 7:1 besiegt haben, was alle in Jubelstimmung versetzt hat.
Mich mehr als alle anderen, weil nicht nur mein Team gewonnen hat, sondern auch Dax mit seinen Eltern und – was noch wichtiger ist – mit seiner Schwester im Schlepptau gekommen ist.
Bis jetzt habe ich sie ignoriert. Einige der Spieler wissen, dass ich mich für sie interessiere. Ich habe in der Nähe ihres Bruders keinen Hehl daraus gemacht und ihn wiederholt um Hilfe gebeten, um zu ihr durchzudringen, wenn sie nicht reagierte. Ich bin mir sicher, dass sich das in der Umkleidekabine herumgesprochen hat – pikanter Klatsch und so weiter. Außerdem hat jeder halbwegs intelligente Mensch, der auf der Rookie-Party war, auf der ich Willow zum ersten Mal getroffen habe, mein Interesse an ihr gesehen, und ich halte meine Spieler für verdammt schlau.
Nun, ich habe keine Ahnung, was ihre Eltern denken. Ich bin mir sicher, dass die Maßnahmen, die ich ergriffen habe, um bei dem Spiel neben Willow zu sitzen, Bände gesprochen haben. Leider haben sie wahrscheinlich romantische Vorstellungen. Sie sehen einen Mann, der ihrer Tochter den Hof machen will, während ich sie eigentlich nur kontrollieren und ficken will.
Vielleicht wissen sie aber auch, dass ihre Tochter nicht der Typ ist, der Beziehungen eingeht, und sie haben keine Erwartungen.
Trotzdem kann ich mir keine Gedanken über ihre Gefühle machen. In dieser Hinsicht bin ich egoistisch und kümmere mich nur um mich selbst.
Jemand tippt mir auf die Schulter und ich drehe mich um. Rafe steht hinter mir. Seit heute früh ist er technisch gesehen nicht mehr im Vengeance-Kader, sondern gehört zu unserem Minor-League-Team in Rapid City, South Dakota. Die Reise dorthin wird er allerdings nicht antreten. Seine Versetzung auf die Waiver-Liste wird morgen rechtskräftig, und Gray Brannon wird ihn sich schnappen. Unser Team wird sich im Gegenzug Kane Bellan holen.
Natürlich hat Rafe heute Abend nicht gespielt, da er in die Minors geschickt wurde, aber er hat sein ehemaliges Team von der Tribüne aus angefeuert. Er fliegt morgen in seine Heimatstadt Raleigh, North Carolina, um sich seinem neuen Team, den Carolina Cold Fury, anzuschließen.
Als er seinen Arm ausstreckt, nehme ich seine Hand und schüttle sie.
„Ich wollte dir nur noch einmal für alles danken, was du für mich getan hast“, sagt Rafe, dessen Stimme vor Gefühl ein wenig rau ist. „Das musstest du nicht, und mir ist klar, dass das Team dadurch gefährdet war.“
„Ich war froh, dir helfen zu können“, antworte ich bescheiden.
„Ja …“ Er wirkt fast ehrfürchtig. „Du bist froh, wenn du helfen kannst. Das macht dich anders. Obwohl ich also dankbar bin, dass ich diese Zeit mit meinem Vater verbringen kann, bin ich sehr traurig darüber, die Vengeance zu verlassen. Ich hatte immer das Gefühl, zur Familie zu gehören, und was du getan hast, hat dieses Gefühl bestätigt.“
Scheiße … Seine Worte verursachen ein unangenehmes Brennen in meiner Brust. Verdammt schmerzhafte Emotionen.
Ich räuspere mich und wechsle das Thema auf etwas, was leichter zu besprechen ist. „Bist du bereit, morgen zu gehen?“
Rafe nickt. „Ich habe den größten Teil des Tages mit Packen verbracht. Später in der Woche kommt ein Umzugsunternehmen, um meine Sachen zu holen, aber sie werden direkt eingelagert. Ich werde im Haus meiner Eltern wohnen, bis …“
Er bricht den Satz abrupt ab. Es ist offensichtlich, was als Nächstes gekommen wäre, wenn der Gedanke nicht zu schrecklich gewesen wäre, um ihn zu beenden.
Bis sein Vater stirbt.
„Hat er sich gefreut, dass du nach Hause kommst?“, frage ich.
Rafe lacht und schüttelt reumütig den Kopf. „Nein. Er wollte, dass ich hierbleibe und es zu Ende bringe. Er war schon immer so, wenn es um meine Eishockeykarriere ging. Aber er versteht auch, warum ich es nicht tue, und er ist genauso dankbar wie ich, dass du es geschafft hast, mich zu den Cold Fury zu bringen. Jetzt habe ich wenigstens meinen Job, der mir helfen wird, bei Verstand zu bleiben.“
Ich schenke ihm ein verschmitztes Lächeln. „Na ja, du wirst mit dieser Mannschaft nicht den Cup gewinnen, also opferst du eine ganze Menge.“
Leise lachend beugt sich Rafe vor, nachdem er sich heimlich umgeschaut hat. „Hör mal … Morgen werde ich ein offizielles Mitglied der Cold Fury sein, was bedeutet, dass meine Unterstützung und meine unbedingte Loyalität ihnen gelten werden. Aber für heute Abend möchte ich doch sagen, dass ich glaube, dass dieses Team es ganz nach oben schaffen wird.“
Ich drücke ihm die Schulter. „Danke für den Vertrauensvorschuss. Wir werden dich vermissen.“
„Ich werde euch auch vermissen“, antwortet er schroff und mustert den Raum. „Diese Party ist großartig. So habe ich die Möglichkeit, mich von allen zu verabschieden.“
„Wenn du jemals zurückkommen willst …“, sage ich und lasse den Vorschlag in der Luft hängen. „Ruf einfach Christian an, okay? Wir werden sehen, was wir aushandeln können.“
„Danke, Dominik.“ Wir schütteln uns noch einmal die Hände, dann verschwindet Rafe in der Menge, und ich bin mir sicher, dass es viele emotionale Abschiede geben wird.
Ich beschließe, die Runde zu machen und sicherzustellen, dass ich mit jedem einzelnen Spieler und den Familien, die sie mitgebracht haben, spreche. Ich möchte als der Teameigentümer bekannt sein, der immer für sie da ist, wenn sie etwas brauchen.
Ich schaffe es, Willow fast eine Stunde lang zu meiden. Ich tue das nicht mit böser Absicht. Ich habe gerade fast drei Stunden mit ihr und ihrer Familie beim Spiel verbracht und ich möchte sie nicht verschrecken. Willow erträgt zwar einige meiner dominanten Verhaltensweisen, weil ich sie amüsiere, aber ich habe das Gefühl, falls sie sich jemals zu sehr in die Enge getrieben fühlt, wird sie vor mir davonlaufen.
Ich bin nicht bereit, zu verlieren, wenn ich noch gar nicht richtig im Rennen bin.
Aber als ich merke, dass die Leute anfangen, sich zu verabschieden, beschließe ich, dass ich mich mehr anstrengen und sie auffordern sollte, die Nacht hier zu verbringen. Als ich mich im großen Raum umschaue, sehe ich sie nicht. Einen Moment lang habe ich Angst, dass sie sich hinausgeschlichen hat, als ich nicht aufgepasst habe, aber dann bemerke ich ihre Eltern, Dax und Regan, die sich auf die Eingangstür zubewegen.
Ich mache mich auf den Weg dorthin, weiche den Leuten aus und vermeide Blickkontakt, um nicht aufgehalten zu werden. Ich erreiche sie, gerade als sie das Foyer betreten.
„Geht ihr?“, rufe ich, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
Willows Eltern lächeln freundlich. Ich habe die Zeit mit Linda und Calvin Monahan genossen, vor allem ihre Begeisterung, als sie Dax heute Abend spielen sahen.
„Für uns Oldtimer ist es ein bisschen spät“, sagt Calvin und streckt seine Hand aus. „Aber danke, dass Sie uns eingeladen haben.“
„Und wir gehen auch“, fügt Regan hinzu. „Ich habe Frühschicht.“
Dax sagt kein Wort, aber zumindest ist sein typisch finsterer Blick nicht zu sehen.
Doch ich mag es, ihn zu ärgern, also erzwinge ich ein Gespräch. „Wo ist deine Schwester? Ist sie schon draußen?“
Irritation blitzt in seinem Gesicht auf, aber dann verziehen sich seine Lippen zu einem Lächeln, das ich als unheimlich bezeichnen würde. „Eigentlich … wollte sie noch ein wenig Zeit draußen verbringen. Sie sagte, sie würde ein Uber nach Hause nehmen. Als ich sie zuletzt gesehen habe, hat Wylde sie gut unterhalten.“
Das lässt mich innehalten. Ich drehe mich sogar um, um zu sehen, ob ich sie finden kann. Auch wenn Willow mir gestern Abend Exklusivität versprochen hat, heißt das nicht, dass mir der Gedanke gefällt, dass Wylde sie anbaggert. Es gibt einen Grund, warum er als Playboy des Teams gilt.
Als ich meinen Blick wieder auf Dax richte, grinst er.
Arschloch.
Aber ich spiele sein Spiel nicht mit, sondern wende mich an seine Eltern. „Sie beide sind bei jedem Spiel, das Sie in den Play-offs besuchen, in der Besitzerloge willkommen, egal ob es ein Heim- oder Auswärtsspiel ist. Einverstanden?“
„Sie sind viel zu freundlich“, ruft Linda Monahan aus.
„Gute Reise zurück nach Michigan“, sage ich und beuge mich vor, um Regan einen Kuss auf die Wange zu geben, was Dax sicher nicht gefallen wird. „Es war toll, mit dir das Spiel zu sehen.“
„Danke, Dominik“, erwidert sie.
Ich hebe den Blick zu Dax, der hinter Regan steht. Ich mache mich nicht lustig und versuche nicht, ihn zu provozieren. „Tolles Spiel, Dax. Du bist ein echter Anführer in diesem Team, und wir können uns glücklich schätzen, dich zu haben.“
Er ist verblüfft, was mir ein wenig Genugtuung verschafft. Aber er nickt mir langsam zu. „Danke.“
Nach einem letzten Nicken zu den Monahans will ich Willow finden und stoppen, was immer Wylde ihr von seinem besonderen Mojo zukommen lässt. Ich bin nicht nur kontrollierend, sondern ebenso besitzergreifend.
Ich schlendere durch mein Haus, bleibe nicht stehen, um ein Gespräch zu führen, ignoriere aber auch nicht jeden, der mich anspricht. So dauert es eine gute Viertelstunde, bis ich Willow auf der Veranda bei einer intimen Unterhaltung mit Wylde entdecke.
Ihre Stühle stehen rechtwinklig zueinander, die Köpfe sind eng zusammengesteckt, und Willow nippt an einem Glas Wein, während Wylde ein Bier in der Hand hält.
Meine Nackenhaare stellen sich sofort auf.
Ich fühle mich weitaus aggressiver, als ich es sollte.
Willow hat sich mir versprochen, und ein Gespräch bedeutet meist wirklich nicht mehr als ein Gespräch.
Was mich allerdings stört, ist, dass sie von ihrer Unterhaltung fasziniert zu sein scheint.
Das haben wir nicht – Willow und ich.
Wir haben Sex, darauf haben wir uns geeinigt, und aus irgendeinem Grund missfällt mir diese Vereinbarung gerade gewaltig.
Als sie bemerken, dass ich näher komme, verstummen sie. Wylde hebt sein Kinn. „Tolle Party, Dominik. Die perfekte Art, die Play-offs zu beginnen, aber du hättest ein paar Puckhäschen einladen können.“ Er wackelt mit den Augenbrauen.
Die Tatsache, dass Wylde vor Willows Augen eine unzüchtige Anspielung darauf macht, dass er es mit anderen Frauen treibt, sollte mich beruhigen. Aber ich habe mich nie bedroht gefühlt, dass er sie mir sexuell wegnehmen würde.
Was mich stört, ist, dass er sich für ihre Gedanken zu interessieren scheint und dass sie sich entschieden hat, diese mit ihm zu teilen.
Willow lächelt nur passiv und wirkt nicht gestört von der Unterbrechung. Ich beobachte sie und frage mich, ob sie sich wehren würde, wenn ich sie aus dem Stuhl auf der Terrasse reißen und über meine Schulter werfen würde. Alle meine Gäste ignorieren würde, um sie ins Bett zu schleppen.
Vermutlich ja.
„Okay“, sagt Wylde und zieht das Wort in die Länge, als er sich von seinem Stuhl erhebt. Ihm muss klar sein, dass er stört. „Ich glaube, ich gehe ins Sneaky Saguaro. Mal sehen, was da los ist.“
Ich schenke ihm endlich meine Aufmerksamkeit und reiche ihm die Hand. „Tolles Spiel, Wylde. Und ich bin froh, dass du heute Abend vorbeikommen konntest.“
Er nickt und schenkt Willow ein Lächeln. „War nett, mit dir zu reden, Willow.“
„Das beruht auf Gegenseitigkeit“, murmelt sie.
Schweigend sehen wir zu, wie er die Terrasse überquert und ins Haus geht.
Als sich die Tür hinter ihm schließt, lasse ich mich auf den Stuhl sinken, den Wylde frei gemacht hat. „Deine Familie ist vor einer Weile gegangen. Sie sagten, du wolltest noch hier abhängen.“
„Korrekt“, antwortet sie und nimmt einen kleinen Schluck Wein.
„Beinhaltet das zufällig Pläne, bei mir zu übernachten?“, frage ich und schenke ihr ein charmantes Lächeln. Heute Morgen hat sie gesagt, sie würde nicht bleiben, aber da sie noch hier ist und ihr Wagen nicht, habe ich Hoffnung.
Willow begutachtet mich, bevor sie antwortet. „Ich wollte nicht, doch dann wurde ein Job in Ottawa frei. Ich habe mich entschieden, ihn anzunehmen, also werde ich bald abreisen.“
„Was ist das für ein Job?“, frage ich. Ich weiß, dass sie Fotojournalistin ist, aber nicht viel mehr.
„Oh, es gibt einige große Studentenproteste wegen einer Studiengebührenerhöhung. Anscheinend werden übermorgen Tausende auf die Straße gehen.“
Klingt für mich langweilig.
„Sie befürchten Ausschreitungen, und für den Fall, dass es sich um mehr als nur einen Marsch handelt, hat die Associated Press mich beauftragt, Fotos zu machen.“
Ausschreitungen? „Ist es gefährlich?“
Willow zuckt mit den Achseln. „Wahrscheinlich nicht. Ich meine … Das sind doch nur ein paar Collegestudenten, oder?“
„Ich denke schon“, murmle ich, enttäuscht darüber, dass Willow bald gehen wird. „Also … Du bleibst heute Nacht?“
„Sicher. Ich meine … Warum nicht?“
„Versuch, nicht so enthusiastisch zu klingen“, antworte ich trocken und sie lacht.
Wenigstens das.
„Gib zu, dass du heute Abend Spaß hattest.“ Das überrascht sie, wenn ihre hochgezogenen Augenbrauen ein Hinweis darauf sind. „Während des Spiels zusammenzusitzen und tolle Spielzüge mit Abklatschen zu feiern – und das alles, obwohl wir uns einfach nur küssen wollten.“
„Ich wollte dich ganz sicher nicht während des Spiels küssen“, schnaubt sie hochnäsig.
Das bringt mich gleich dazu, ihr beim nächsten Spiel, zu dem sie kommt, das Gegenteil beweisen zu wollen.
„Und was ist jetzt?“, frage ich. „Willst du, dass ich dich küsse?“
Ihr Lächeln ist verschmitzt. „Vielleicht.“
Es gibt eine Million verschiedene Stellen, an denen ich sie küssen möchte, und ich denke, ich werde eine ganze Weile mit meinem Mund zwischen ihren Beinen verbringen.
„Wann kommst du aus Kanada zurück?“, will ich wissen und tippe mit den Fingern auf die Stuhllehne.
„Wenn es nicht zu Problemen mit den verärgerten Studenten kommt, werde ich wohl beim dritten Spiel in Seattle dabei sein. Ich werde wahrscheinlich direkt dorthin fliegen.“
Sie wird für vier Tage weg sein. Das ist scheiße, aber ich werde es überleben.
„Ich habe deine Eltern eingeladen, bei jedem Spiel mit mir in der Loge zu sitzen“, teile ich ihr mit und will ihr das gleiche Angebot machen. „Ich würde mich freuen, wenn du beim dritten Spiel dabei wärst, doch noch mehr würde ich mich freuen, wenn du in dieser Nacht bei mir bleibst. Ich habe eine Luxushotelsuite in Seattle mit eigenem Jacuzzi auf der Terrasse. Stell dir vor, was wir darin alles machen könnten.“
„Ich kann mir vorstellen, dass wir ihn nach vier Tagen ohneeinander zerbrechen könnten.“
Ich liebe diese Antwort mehr als jede andere, die sie mir gegeben hat. Das bedeutet, dass ich ihr genauso fehlen werde, wie sie mir.
Und ich wage nicht einmal, darüber nachzudenken, was das heißt.

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