Miami High Flyers: Dubious Decision

Erschienen: 07/2022
Serie: Miami High Flyers
Teil der Serie: 2

Genre: Contemporary Romance, Sport Romance

Location: USA, Florida, Miami


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-548-8
ebook: 978-3-86495-549-5

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Miami High Flyers: Dubious Decision


Inhaltsangabe

Chelsey Harper verfolgt nur ein Ziel: Endlich ihre Facharztausbildung abschließen. Dafür steckt sie in allen Belangen zurück. Partys, Männer und auch ihre Freunde müssen hintenanstehen.

Jordan Lewis, Frauenschwarm und Center des Basketballteams der Miami High Flyers, wird nach einem Verkehrsunfall in das Krankenhaus eingeliefert, in dem Chelsey arbeitet. Das gesamte weibliche Personal schwärmt von dem attraktiven Sportler – bis auf Chelsey.

Natürlich ist Chelsey nicht blind und auch sie findet den Basketballer anziehend, doch sie hat einen eisernen Vorsatz, den sie nicht zu brechen gedenkt. Da Chelsey Jordans Rehabilitation betreuen muss, ist sie seinen Flirtoffensiven vollständig ausgeliefert.

Mit der Zeit gelingt es Jordan, Chelsey um den kleinen Finger zu wickeln. Die beiden beginnen eine heiße Affäre, woraufhin plötzlich viel mehr auf dem Spiel steht als ihre bisherige Freundschaft. Die beiden müssen eine Entscheidung treffen, die ihr Leben für immer verändern könnte.

Über die Autorin

Arizona Moore ist das Pseudonym einer deutschsprachigen Autorin und steht für Liebe, Herzschmerz, Drama und einen Hauch erotischem Prickeln.
Bücher sind und waren schon immer ihre größte Leidenschaft. Anfänglich hat sie ihre Geschichten nur für sich selbst zu Papier...

Weitere Teile der Miami High Flyers Serie

Leseprobe

Dann sammele ich meine Klamotten ein und ziehe mich schneller wieder an, als ich mich ausgezogen habe. Anschließend schleiche ich mich aus dem Gästezimmer und lasse Mandy zurück. Ich weiß, dass das nicht die feine Art ist, aber ich brauche einen Moment für mich, um mich und mein selten dämliches Verhalten zu reflektieren.
Wieder im Zentrum des Partygeschehens angekommen, gehe ich in den Garten und suche nach einem ruhigen Platz, um mich zu sortieren und um zu verschnaufen. Einige Meter von der Terrasse entfernt, steht eine Holzbank, die mir die gewünschte Abgeschiedenheit bietet. Ich gehe auf die Bank zu...

...und sehe, kurz bevor ich sie erreiche, dass sie bereits belegt ist. Umzudrehen, um mir einen anderen Ort zu suchen, wäre komisch. Deswegen halte ich den Kurs. Mit meiner schlechten Laune werde ich die Person, die es sich hier gemütlich gemacht hat, sicherlich vergraulen können. Ich werde einfach den angepissten Jordan raushängen lassen, der ich nun mal gerade bin.
Als ich vor der Bank stehe, sehe ich Max, den Gastgeber, dort hocken. Er sieht aus, als wäre auch ihm eine Laus über die Leber gelaufen. Seine Gesichtszüge sind hart, die Mundwinkel sind heruntergezogen und er blickt verdammt finster drein.
„Was ist los, Kumpel?“, frage ich ihn und setze mich neben ihn. „Gab es Komplikationen bei eurem Dreier?“
„Nee, das ist es nicht.“ Er schüttelt den Kopf. „Ich habe heute einen derben Anschiss vom Coach kassiert. Ich hatte gehofft, dass der Dreier meine Laune hebt, aber das war nur kurzzeitig der Fall. Angeblich waren meine Leistungen im Training so unterirdisch schlecht, dass ich beim nächsten Spiel die Ersatzbank wärmen muss. Fuck, ich stehe immer in der Startaufstellung und spiele nie die zweite Geige.“
Das verstehe ich nur zu gut. Für jeden Sportler ist es immens wichtig, das Spiel zu eröffnen. Wer es nicht in die Starting Five schafft, fühlt sich minderwertig. Natürlich tragen die Reservisten auch ihren Teil zum Teamerfolg bei, doch jeder möchte ein Anführer, ein Spielmacher sein. Da Max der beste Small Forward der Liga ist, kann ich die Entscheidung des Headcoachs nicht nachvollziehen. Max’ Stärken sind seine Schnelligkeit und die Dribbelgenauigkeit. Niemand zieht so flink zum Korb und verwandelt mehr Mitteldistanzwürfe wie er. Außerdem ist er ein Ass an der Dreierlinie. Seine Zurückstellung ist eine enorme Schwächung der Mannschaft.
„Und was ist dein Grund, dich in eine dunkle Ecke zu verkrümeln? Stress mit der Tussi, mit der du vorhin so wild rumgeknutscht hast?“, will Max wissen.
„Ich habe einfach keinen Bock auf den ganzen Trubel“, flunkere ich. Nichts liegt mir ferner, als ihm die Wahrheit zu sagen. Was aktuell in meinem Kopf abgeht, geht nur mich etwas an. „Ich bin gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden und sehne mich nach Ruhe. Trotzdem Danke, dass ihr euch so viel Mühe bei der Organisation der Party gemacht habt.“
„Seit wann? Normalerweise kann es dir doch nicht laut und bunt genug sein.“ Max lacht. „Sag mal, stimmt es, dass Chelsey deine Physiotherapie koordiniert? Wie hast du sie denn dazu bekommen?“
„Mit meinem unwiderstehlichen Charme.“ Ich zwinkere ihm zu.
„Welchem Charme?“, kontert er lachend. „Ich glaube ja nicht, dass du sie ohne einen Hintergedanken als deinen Physiocoach verhaftet hast. Ist es nicht eher so, dass du neuerdings ein Faible für Ladys im Krankenhausdress hast? Aiden hat mir erzählt, dass du eine Krankenschwester vernaschen wolltest.“
„Falls du darauf anspielen willst, dass ich scharf auf Chelsey bin, muss ich dich leider enttäuschen. Sie ist überhaupt nicht mein Typ, viel zu prüde und verklemmt“, nehme ich ihm sofort den Wind aus den Segeln und hoffe, dass er mir die Flunkerei abnimmt.
„Willst du mich verarschen? Jetzt erzähl mir doch keinen vom Pferd. Ich bin mir sicher, dass du sie absichtlich in die Situation hineinmanövriert hast, denn mir ist nicht entgangen, wie du sie neulich bei der Visite mit deinen Blicken ausgezogen hast. Dir lief sogar ein wenig Sabber aus den Mundwinkeln.“ Max zieht eine Augenbraue in die Höhe und mustert mich mit einem wissenden Grinsen.
„Bullshit, ich stehe nicht auf Chelsey. Würde sie mir etwas bedeuten, hätte ich ganz bestimmt nicht die blonde Granate in deinem Gästezimmer geknallt, oder?“, versuche ich, meinen Kopf aus der verdammten Schlinge zu ziehen, und bete, dass er es damit endlich auf sich beruhen lasst. „Sie ist nichts weiter als eine gute Freundin. Wie schon gesagt, sie ist mir viel zu zugeknöpft und lieb. Ich will eine Frau fürs Bett, und kein Mädchen.“
Autsch, das war echt mies von mir, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Max die Wahrheit zu sagen, nämlich dass sie mir irgendwie unter die Haut geht, war keine Option. Wüsste er davon, würde das schneller die Runde machen als ein Buschfeuer. Max und Carl sind die Klatschtanten des Teams. Kein Geheimnis ist bei den beiden sicher. Wenn es etwas zu tratschen gibt, mischen sie an vorderster Front mit. Ich glaube nicht, dass sie mutwillig oder vorsätzlich die ihnen anvertrauten Dinge ausplaudern, sondern dass sie einfach echt mies darin sind, sie für sich zu behalten.
Natürlich ist Chelsey alles andere als ein kleines Mädchen. Sie ist verdammt sexy, klug, humorvoll und zieht jeden Mann mit ihrer krassen Ausstrahlung in den Bann. Jedoch würde ich mir eher ins Knie schießen, als das vor Max zuzugeben. Mein Kumpel würde die Schwärmerei bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit gegen mich verwenden und mich damit aufziehen. Und darauf kann ich gut und gerne verzichten.
„Na klar, wenn du das sagst.“ Er zuckt lachend mit den Schultern. Damit steht für mich fest, dass er mir kein Wort glaubt. „Wie sieht es aus? Anstatt hier draußen Trübsal zu blasen, sollten wir uns lieber wieder ins Getümmel stürzen und ein paar Shots kippen. Bist du dabei?“
„Immer“, entgegne ich und stehe auf.
Max und ich gehen gemeinsam durch den Garten zum Haus und suchen die Küche auf, um seinen Vorschlag in die Tat umzusetzen. Als wir den Raum betreten, sehe ich Kayla, Aiden und Harlow an der Kochinsel stehen, wo sie sich bei einer Flasche Bier angeregt unterhalten.
„Hi, Leute, alles fit bei euch? Wo habt ihr denn Chelsey gelassen?“, frage ich in die Runde und schenke mir einen Wodka ein.
In der Regel hängen die Mädels immer zusammen rum. Zwischen die drei passt kein Blatt Papier. Manchmal ziehen wir Aiden in der Umkleidekabine damit auf, dass er nicht nur mit Kayla zusammen ist, sondern auch irgendwie mit Harlow und Chelsey. Sie sind nämlich nicht bloß Freundinnen, die sich ab und an zum Shoppen treffen oder ihre Menstruationsprobleme miteinander teilen, sondern Seelenverwandte. Manchmal sind sie mir ein wenig unheimlich. Es ist, als wären sie in ihren Gedanken verbunden, denn es kommt nicht selten vor, dass die eine den Satz der anderen vervollständigt.
„Chelsey wollte einen Moment in den Garten und frische Luft schnappen“, meint Harlow, der ich einen Shot reiche. Wir stoßen miteinander an und kippen den Kurzen herunter.
Nachdem ich ein paar Schnäpse mit meinen Freunden getrunken habe, bin ich verdammt angeheitert. Mir ist sogar ein wenig übel und irgendwie ist mir schummerig. Deswegen entscheide ich mich dazu, für den Rest der Nacht die Finger vom Alkohol zu lassen und mich wieder auf die Bank in den Garten zu setzen. Ein wenig frische Luft wird mir gewiss dabei helfen, auszunüchtern.
Auch dieses Mal ist die Sitzgelegenheit fernab des Trubels bereits belegt. Als ich nur noch ein paar Schritte von der Bank entfernt bin, sehe ich, wer sie für sich beansprucht hat. Auch wenn ich nichts lieber täte, als eine andere Richtung einzuschlagen, bewegen sich meine Beine wie von selbst zu dem Möbel. Mit einem Ächzen lasse ich mich neben Chelsey plumpsen.
Chelsey dreht ihren Kopf zu mir und starrt mich aus wütend funkelnden Augen an. Sie schaut mich so angepisst an, als hätte sich das größte Arschloch der Nation neben sie gesetzt. Ihr Blick sagt aus, dass ich mich verpissen soll. Aber warum?
„Alles gut bei dir?“, ergreife ich nach einem viel zu langen Moment des Schweigens das Wort, da ich die Stille, die zwischen uns herrscht, als unangenehm und beklemmend empfinde.
Sie zuckt mit den Schultern. „Was kümmert es dich?“ Dann steht sie auf, um zu gehen, doch das lasse ich nicht zu.
Ich greife nach ihrer Hand, lege die Finger fest um ihr Handgelenk und halte sie zurück. „Geh nicht“, bitte ich sie beinahe flehend. „Was ist los?“
„Warum sollte ich bleiben? Nenne mir nur einen Grund. Immerhin bin ich doch so verdammt zugeknöpft und prüde. Ich würde dich nur langweilen. Es gibt sicherlich richtige Frauen auf der Party, die deine Gesellschaft mehr zu schätzen wissen als ein Mädchen, wie ich es bin.“
Fuck. Fuck. Fuck.
Mir kommt das Gespräch mit Max wieder in den Sinn. Entweder hat mein Kumpel ihr von der Unterhaltung erzählt oder sie hat sie belauscht. Ganz gleich, wie es gewesen ist, ich stecke nun verflucht tief in der Scheiße. Dabei habe ich nicht ein Wort so gemeint. Zuzugeben, dass sie mir den Kopf verdreht hat, kommt allerdings nicht infrage. Daher muss eine Ausrede her, um die Wogen wieder zu glätten.
„Ach komm schon, Chelsey, hab dich nicht so. Du weißt doch, dass ich es nicht so gemeint habe. Wir Jungs labern hin und wieder geistigen Dünnpfiff, wenn wir einen im Tee haben“, versuche ich, die Sache herunterzuspielen. „Du bist alles andere als spröde und dir deiner weiblichen Reize doch sicherlich bewusst.“
Ich richte meinen Blick in die Ferne, weil ich es nicht länger aushalten kann, die Enttäuschung in ihrem Gesicht zu sehen. Wie verletzt sie aufgrund meines Gespräches mit Max ist, ist leider nicht zu übersehen.
Chelseys Blick ruht weiterhin auf mir, das weiß ich. Dafür muss ich sie nicht angucken. Ihre Präsenz ist so unglaublich vereinnahmend, dass ich sie spüren könnte, selbst wenn ich blind wäre.
„Spar dir die Ausreden und vergiss einfach, was ich gesagt habe. Du bist voll wie zehn Russen und hast morgen sowieso keinerlei Erinnerung mehr an unser Aufeinandertreffen. Das hier bringt doch überhaupt nichts“, meint sie und seufzt.
Sie hat vollkommen recht, denn ich bin besoffener, als gut für mich ist. „In einem Punkt kann ich dir nicht widersprechen, ich bin sternhagelvoll. Aber ich würde nie eine Unterhaltung mit dir vergessen. Entschuldige bitte, dass ich so einen Scheiß vom Stapel gelassen und dich damit verletzt habe. Sind wir wieder Freunde?“
„Natürlich, Jordan. Wir werden immer nur Freunde sein“, nuschelt sie und rauscht davon.
Ich könnte mich selbst dafür ohrfeigen, dass ich sie ziehen lasse. Warum habe ich nicht die Eier in der Hose, das Missverständnis aufzuklären und ihr zu sagen, dass ich viel mehr als ein guter Kumpel für sie sein will?
Verdammte Scheiße! Die Idee, dass sie meine Physiotherapie übernimmt, kommt mir jetzt richtig beschissen vor. Denn ich weiß, dass ich nicht nur mit den Folgen des Unfalls, sondern vorrangig mit meinem immer stärker werdenden Verlangen nach ihr zu kämpfen haben werde. Und das ist gar nicht gut.



Chelsey

Eigentlich hatte die Party zu Jordans Ehren ganz gut begonnen. Ich hatte mich ausgiebig mit Kayla und Harlow auf der Tanzfläche amüsiert, ein paar Gläser Sekt getrunken und mich angeregt mit Aiden und Carl unterhalten. Als ich dann aber nach draußen gegangen bin, um der stickigen Schwüle der Küche für eine Weile zu entfliehen, nahm der Abend eine nicht ganz so schöne Wendung.
Als Jordan sich neben mich auf die Bank setzte und immer dichter an mich heranrückte, wollte ich nichts lieber, als die letzten Zentimeter der Distanz zu überwinden, um ihn zu küssen. Ich wollte unbedingt spüren, wie sich seine Lippen auf meinen anfühlen und wie sich seine starken Arme schützend um meinen Oberkörper legen. Doch dann kamen mir wieder die Worte in den Sinn, die er zu Max gesagt hatte: Bullshit, ich stehe nicht auf Chelsey. Würde sie mir etwas bedeuten, hätte ich doch ganz bestimmt nicht die blonde Granate in deinem Gästezimmer geknallt, oder? Sie ist nichts weiter als eine gute Freundin. Wie schon gesagt, sie ist mir viel zu zugeknöpft und lieb. Ich will eine Frau fürs Bett, und kein Mädchen.
Ich wollte die Unterhaltung zwischen Max und Jordan nicht belauschen. Es war ein Zufall, dass ich sie mitgehört habe. Ich war nämlich auf der Suche nach Harlow, weil Aiden meinte, es gehe ihr nicht gut. Da ich meine Freundin kenne, die sich gern in eine dunkle Ecke verkrümelt, wenn sie leidet, habe ich sie auf der Bank vermutet. Als ich sah, wer dort statt ihrer hockte, wollte ich eine andere Richtung einschlagen, konnte es aber nicht, als ich meinen Namen hörte. Die Neugier war zu groß, als dass ich weggehen konnte. Wie sich herausstellte, war das Lauschen ein großer Fehler.
Mir war immer klar, dass ich nicht Jordans Beuteschema entspreche, denn dafür fehlen mir die gemachten Brüste, die aufgespritzten Lippen und ein großer Grad an Naivität. Doch dass er mich für verklemmt hält, hat mich verletzt und mir gleichzeitig die Augen geöffnet. Was Jordan in Wahrheit über mich denkt, wird mir nämlich nun dabei helfen, meine Gefühle für ihn endgültig im Keim zu ersticken. Es wäre bloß verschwendete Lebenszeit, sich weiter auszumalen, wie gut er küssen kann oder wie sich seine Berührungen anfühlen würden. Dazu wird es aber nie kommen, daher kann ich meine Zeit nun sinnvoller nutzen, indem ich mich auf wesentlichere Dinge, wie das Lernen, konzentriere.
Ich suche das Wohnzimmer nach meinen Freundinnen ab, doch von Kayla und Harlow fehlt jede Spur. Da ich jetzt nicht den Nerv dazu habe, jeden Raum des Hauses nach ihnen abzusuchen, hole ich mein Handy aus der Hosentasche und schreibe eine Nachricht in unsere gemeinsame WhatsApp-Gruppe, um mich zu verabschieden. Ich lasse sie wissen, dass ich müde bin und mich deswegen auf den Heimweg gemacht habe.
Ich stehle mich aus dem Haus und fühle mich dabei wie eine Verbrecherin auf der Flucht. Jedoch ist dieser stille Abgang nötig, um nicht von meinen Freunden zum Bleiben gedrängt zu werden. Ich sehne mich nach meinem kuscheligen Bett, einer Tafel Vollmilchschokolade und einer guten Netflix-Serie, um meine schlechte Laune wettzumachen.
Als Kinder haben mein Bruder und ich eine strenge Erziehung genossen. Mein Dad war Bezirksstaatsanwalt und meine Mutter Kriminalbeamtin. Unsere Eltern legten großen Wert auf Manieren und Umgangsformen. Ihnen war es stets ein Anliegen, uns für die böse, gefährliche und raue Welt abzuhärten. Dementsprechend impften sie uns ein, immer den Schein zu wahren. Sie forderten uns auf, unsere Herzen zu schützen und uns nie unterkriegen zu lassen. Dad meinte, dass jeder nur eine Rolle spielt und aus dieser erst ausbrechen könnte, wenn man allein sei, da wir Menschen darauf gepolt sind, im Beisein anderer einen positiven Eindruck zu schinden.
Das hat mich nun davor bewahrt, vor Jordan in Tränen auszubrechen. Mit seinen Worten hat er mich sehr verletzt, aber ich setzte alles daran, meine Rolle brav weiterzuspielen und ihm nicht zu zeigen, wie sehr er mich getroffen hat. Außerdem habe ich meinen Stolz und werde mir diesen ganz bestimmt nicht von einem muskelbepackten Sportler nehmen lassen, auch wenn er noch so schöne Augen, ein unheimlich ansteckendes Lachen oder unglaublich anziehende Lippen hat.
Ab sofort werde ich, unsere Therapiesitzungen ausgenommen, die Distanz zu ihm wahren. Ich werde meinen Gefühlen für ihn keinen Raum mehr lassen und vorerst unsere Freundschaft nur noch oberflächlich pflegen. Zumindest so lange, bis ich mich und meine blöden Gefühle wieder im Griff habe. Mein Verstand sagt mir, dass das genau die richtige Herangehensweise ist, doch mein Herz will das noch nicht so wirklich einsehen. Ihm wäre es lieber, ich würde in die Vollen gehen, um ihn von mir zu überzeugen.

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