Sexy Secrets: Sexy Secrets of an Escort: Teach Me!
von Emma Snow

Er­schie­nen: 09/2017
Serie: Sexy Se­crets
Teil der Serie: 1

Genre: Con­tem­pora­ry Ro­mance, New Adult, Soft-SM / BDSM

Lo­ca­ti­on: Frank­furt am Main

Sei­ten­an­zahl: 344


Er­hält­lich als:
pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-304-0
ebook: 978-3-86495-305-7

Preis:
Print: 12,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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und allen gän­gi­gen On­line­händ­lern und im Buch­han­del

Sexy Secrets: Sexy Secrets of an Escort: Teach Me!


In­halts­an­ga­be

Wie weit wür­dest du gehen, um deine Exis­tenz zu ret­ten?

Mehr schlecht als recht hält sich Char­lot­te mit Aus­hilfs­tä­tig­kei­ten über Was­ser, bis sie in ihrer Ver­zweif­lung einen Job als Es­cort­da­me an­nimmt. Doch an­statt ihren Kun­den die ge­mein­sa­men Aben­de zu ver­sü­ßen, endet jedes Tref­fen man­gels Char­lot­tes Be­ga­bung im reins­ten De­sas­ter. Fakt ist: Sie braucht drin­gend Hilfe!

Wer wäre hier­für bes­ser ge­eig­net als der do­mi­nan­te Frau­en­schwarm Ben? Zu ihrem Glück kennt Char­lot­te ein dunk­les Ge­heim­nis von Ben, womit sie ihn er­presst. Ben ist je­doch kein Mann, der sich gerne unter Druck set­zen lässt. Kur­zer­hand dreht er den Spieß um und über­re­det Char­lot­te zu ero­ti­schen Nach­hil­fe­stun­den.Wäh­rend jede Be­geg­nung der zwei hei­ßer und lei­den­schaft­li­cher wird, er­wa­chen in bei­den Ge­füh­le für­ein­an­der. 

Doch Char­lot­tes Tä­tig­keit als Es­cort­da­me wird zu­neh­mend zur Be­dro­hung für Char­lot­te und ihre Be­zie­hung zu Ben - vor allem, als sich her­aus­stellt, dass der Es­cort­ser­vice mit Mäd­chen­han­del zu tun haben scheint ….

Teil 1 der "Sexy Se­crets"-Rei­he (in sich ab­ge­schlos­se­ne Ro­ma­ne).

 

Über die Au­to­rin

Ge­bo­ren wurde die junge Au­to­rin in Ber­lin, doch mitt­ler­wei­le schlägt ihr Herz "in" Frank­furt am Main, wo sie tags­über einen Bü­ro­job wahr­nimmt. Nach der Ar­beit zieht sie sich in den ru­hi­gen Oden­wald zu­rück. Dort schreibt sie jede freie Mi­nu­te in...

Wei­te­re Teile der Sexy Se­crets Serie

Le­se­pro­be

XXL-Le­se­pro­be bei Boo­k2­Look

 

Ben

Grin­send gehe ich zu­rück zu mei­nem Lap­top, suche mei­nen rest­li­chen Kram zu­sam­men und be­glück­wün­sche mich selbst zu mei­ner Ge­nia­li­tät. Die klei­ne Bril­len­schlan­ge habe ich in we­ni­ger als einem Tag so weit, dass sie frei­wil­lig meine Haus­ar­beit fer­tig schreibt.

We­nigs­tens fühlt sich das, was sie da unter ihren viel zu wei­ten Kla­mot­ten ver­birgt, nicht ein­mal schlecht an. Damit kann ich ar­bei­ten.

Wenn je­mand aus Schei­ße Gold ma­chen kann, dann ist es Ben­ja­min Roth, würde Josh ver­mut­lich sagen, in­so­fern ich ihm von mei­nem heu­ti­gen Tag er­zäh­len würde. Was ich al­ler­dings nicht tun werde, so­lan­ge ich die klei­ne Stu­den­ten­spre­che­rin nicht für mich...

...​gewonnen habe. Mein Jagd­in­stinkt ist de­fi­ni­tiv ge­weckt. Ich gebe es nur allzu gern zu: Bis­lang habe ich immer be­kom­men, was ich woll­te. Sie soll­te sich lie­ber vor­se­hen …

Viel bes­ser ge­launt als noch vor einer hal­ben Stun­de ver­las­se ich die Bi­blio­thek und schnap­pe mir meine Ta­sche aus dem Spind. Ein Blick auf mein Handy sagt mir, dass ich drin­gend meine Schwes­ter Me­la­nie an­ru­fen soll­te.

„Was willst du, Nini?“, frage ich, als sie mei­nen Anruf ent­ge­gen­nimmt.

„Benni! Du musst mir hel­fen.“

„Wenn du mich noch ein­mal so nennst, helfe ich dir nie wie­der.“

„Ja, ja, alles klar, das sagst du seit dei­nem zehn­ten Le­bens­jahr. Diese Dro­hung hat mich noch nie be­ein­druckt.“

„Rede, bevor ich auf­le­ge, weil du mir auf die Ner­ven gehst.“

„Ich habe heute Abend ein Date“, ver­kün­det sie, und ich ahne, was gleich kommt. „Ich tref­fe den Typen zum ers­ten Mal. Kannst du wie­der auf­pas­sen kom­men?“

„Kann das nicht Josh ma­chen? Ich habe keine Zeit.“

„Nein, er schafft es nicht. Au­ßer­dem ist er nur ein Kol­le­ge. Ich will lie­ber mei­nen klei­nen Bru­der in der Nähe haben.“

Kol­le­ge ist wohl un­ter­trie­ben. Sie ken­nen sich seit dem Kin­der­gar­ten und waren sogar zwei Jahre nach ihrer ge­mein­sa­men Aus­bil­dung sogar zwei Jahre ein Paar. Sie sind de­fi­ni­tiv mehr als nur Kol­le­gen.

„Ganz ehr­lich, dafür ist Josh da. Halt mich da end­lich raus“, ver­su­che ich, das Un­heil von mir ab­zu­wen­den.

„Also gut, zwan­zig Uhr an der Alten Oper. Ich hin­ter­le­ge dir ein Ti­cket am In­fo­schal­ter. Sei pünkt­lich. Hab dich lie­hieeeb“, träl­lert Me­la­nie und legt dann auf.

Nicht schon wie­der ein Be­such in der Oper. Warum trifft sie sich nur immer dort mit ihren Typen?

 

Ver­mut­lich, weil es alte, rei­che Säcke sind, denke ich, als ich fünf Stun­den spä­ter vor der Alten Oper stehe und be­ob­ach­te, wie so ein grau­haa­ri­ger Bart­trä­ger mei­ner Schwes­ter über den Arsch strei­chelt. Bei dem An­blick zieht sich in mir alles zu­sam­men. Warum kann sie nicht end­lich mit die­sem Job und ihrem Dop­pel­le­ben auf­hö­ren? Reicht es nicht, wenn ich gegen un­se­ren Vater re­bel­lie­re?

‚Benni, du hast es ge­schafft!‘, lese ich auf mei­nem Handy.

‚Schei­ße, ist der Alte geil. Du soll­test dich lie­ber vor­se­hen‘, schrei­be ich zu­rück und schi­cke so einen blö­den Smi­ley hin­ter­her. Ich sehe, wie sie mir zu­zwin­kert. Das Zei­chen dafür, dass im Mo­ment alles in Ord­nung ist. Also gehe ich zur Abend­kas­se und hole mein Ti­cket ab. Auf dem Rück­weg tippe ich noch schnell eine Nach­richt an Josh. Er ist mir ein­deu­tig etwas schul­dig, weil ich sei­net­we­gen wie­der in die Oper muss. Ver­mut­lich könn­te ich ihn sogar noch bes­ser lei­den, wenn er nicht an­dau­ernd meine Schwes­ter in Ge­fahr brin­gen würde.

‚Das nächs­te Bier geht auf mich, Benni.‘ Er be­nutzt immer den glei­chen Spitz­na­men wie meine Schwes­ter, wenn er mich auf­zieht. Ich lasse es ihm ge­ra­de so durch­ge­hen und ver­lan­ge statt­des­sen drei Bier als Wie­der­gut­ma­chung.

Blind tip­pend be­ob­ach­te ich den alten Sack, der eben neben dem an­de­ren Greis auf­ge­taucht ist. Me­la­nie hatte nichts von einem Dop­pel­pack er­zählt.

Mein Handy vi­briert, und wäh­rend ich Ninis Nach­richt lese, muss ich be­reits schmun­zeln.

‚Erst schreibst du die ganze Zeit Nach­rich­ten und jetzt be­gaffst du an­de­re Män­ner? Hast du mir ver­schwie­gen, dass du plötz­lich auf einen an­de­ren ‚Typen‘ stehst? Was ist aus brü­nett und gei­lem Arsch ge­wor­den? Wie bei der Tussi, die neben dem alten Sack steht.‘

Ich bli­cke an dem er­grau­ten Kerl vor­bei, und wen sehe ich da? Meine klei­ne Bril­len­schlan­ge. Auf­ge­hübscht, so­weit es ihre Fer­tig­kei­ten zu­ge­las­sen haben. Gott sei Dank hat sie einen Greis aus­ge­wählt, sonst hätte er sie in die­sem Auf­zug wohl nicht mit­ge­nom­men. Kein nor­ma­ler Mann hätte das. Ihre Hoch­steck­fri­sur fällt be­reits jetzt in sich zu­sam­men und das Kleid wirkt bil­lig. Grü­ner Sa­tin­stoff? Ist das ihr Ernst?

‚Ich kann sie von hier aus nicht genau sehen, schick mal ein Foto‘, schrei­be ich mei­ner Schwes­ter und kurz dar­auf habe ich eine hüb­sche Nah­auf­nah­me.

‚Der Typ kommt mir ir­gend­wie be­kannt vor.‘

‚Ich sag nur: Ber­lin. Flug­ha­fen. Baupan­ne des Jahr­zehnts. Bevor er die Bau­plä­ne von un­se­rem schö­nen Frank­fur­ter Flug­ha­fen klaut, ver­nascht er aber erst mal unser Küken.‘ Ein wei­te­res Foto folgt, auf dem die klei­ne Bril­len­schlan­ge völ­lig ein­ge­schüch­tert zu­sam­men­zuckt, als der Alte ihr eben­falls die Hand auf den Arsch legt. An sei­nem Ring­fin­ger prangt ein prot­zi­ges Schmuck­stück. Danke für das Foto, Schwes­ter­chen.

‚Ist das eine neue Kol­le­gin?‘

‚Sieht wohl so aus. Chris hat sie heute an­ge­schleppt. Keine Ah­nung, wo sie her­kommt, aber sie braucht ein­deu­tig Nach­hil­fe.‘

Und die wird sie be­kom­men. Ver­mut­lich je­doch an­ders, als sie sich bis jetzt noch vor­ge­stellt hat.

‚Viel Spaß in der Oper!‘, wün­sche ich mei­ner Schwes­ter und freue mich be­reits auf die Show.

Al­ler­dings ist die Auf­füh­rung eher ne­ben­säch­lich, viel mehr be­ob­ach­te ich, wie die klei­ne Bril­len­schlan­ge von einem Fett­näpf­chen in das nächs­te stol­pert. Be­lus­tigt lehne ich mich zu­rück und ge­nie­ße den Mo­ment des Sie­ges. Ich werde sie schnel­ler dazu brin­gen, meine Haus­ar­beit zu schrei­ben, als ich ge­hofft habe. Und damit wird es nicht enden …

 

Char­ly

Oh Mann, bin ich froh, end­lich wie­der in der Uni zu sit­zen, auch wenn ich die Block­kur­se am Sams­tag sonst immer ver­flucht habe. Doch die­ses Mal hel­fen sie mir im­mer­hin dabei, den Sinn mei­nes Le­bens zu er­ken­nen. Und damit einen Grund zu fin­den, wofür ich diese abend­li­chen Tref­fen in Zu­kunft er­tra­gen muss. Schon nach der ers­ten Ver­ab­re­dung frage ich mich, wie lange ich es aus­hal­ten werde, diese ek­li­gen Män­ner zu be­glei­ten. Ich sehne mich rich­tig an mei­nen Bar­t­re­sen zu­rück, der mir we­nigs­tens noch als Schutz vor den Grapsch­fin­gern der Män­ner ge­dient hat. Von wegen bes­se­res Trink­geld. Der Typ konn­te es gar nicht er­war­ten, schnell genug von mir weg­zu­kom­men und mit der hüb­schen Blon­di­ne mit­zu­ge­hen, die meine neue Kol­le­gin sein und mich ein wenig ein­wei­sen soll­te. Wirk­lich viel hat sie mir al­ler­dings nicht bei­ge­bracht …

„Ist das Trink­geld nicht so hoch aus­ge­fal­len wie ge­dacht?“

Schnö­sel Ben­ja­min steht vor mir und klappt mei­nen Lap­top zu. Wie schön, Ge­dan­ken­le­sen kann er also auch. Ich star­re schwei­gend auf seine Hand, die noch immer auf mei­nem PC ruht. Ir­gend­wie kommt mir die Si­tua­ti­on be­kannt vor. Als er mir einen Brief­um­schlag zu­wirft, wird mir be­reits übel und ich ahne nichts Gutes.

„Wir soll­ten drau­ßen reden“, sagt er selbst­ge­fäl­lig und zieht mich hin­ter sich her.

Mist, das kommt mir wirk­lich ver­dammt be­kannt vor. Ein­hän­dig ver­su­che ich, den Brief­um­schlag zu öff­nen, schaf­fe es aber erst auf dem Flur, als mir wie­der beide Hände zur Ver­fü­gung ste­hen.

„Ich hatte ges­tern Abend ir­gend­wie Lust auf Kul­tur. Ir­gend­et­was zur Be­ru­hi­gung, nach­dem du mich so dreist er­presst hat­test.“

Ich star­re auf die Fotos und schlu­cke schwer. Dar­auf bin ein­deu­tig ich zu er­ken­nen. Und mein Kunde von ges­tern Abend.

„Fun­kelt sein Ehe­ring nicht schön im Mond­licht? Ich hoffe, dein klei­nes Ne­ben­ge­schäft bringt dir viel ein. Es muss sich rich­tig loh­nen, wenn du mich dafür er­presst und um Hilfe bit­test.“

Wü­tend stop­fe ich die Bil­der zu­rück in den Um­schlag, den ich dabei al­ler­dings halb zer­fet­ze. „Hör auf, so groß­kot­zig zu la­bern. Ich habe ver­stan­den. Du ver­nich­test die Fotos und ich lö­sche meine Er­in­ne­run­gen an deine ge­klau­te Ba­che­l­or­ar­beit.“

„Nicht doch! Ich habe dich ges­tern be­ob­ach­tet … und glaub mir, du brauchst meine Hilfe. Ich bin also so groß­zü­gig und op­fe­re mich wei­ter­hin als dein Nach­hil­fe­leh­rer in Sa­chen se­xu­el­ler Aus­strah­lung. Hof­fent­lich sagen dir diese Worte über­haupt etwas?“

Am liebs­ten würde ich ihm an die Gur­gel sprin­gen, aber das würde mir ver­mut­lich nur eine schlech­te­re Ver­hand­lungs­po­si­ti­on ein­brin­gen. „Du bist so ein Groß­kotz!“, at­ta­ckie­re ich ihn statt­des­sen ver­bal. „Höchst­wahr­schein­lich hast du es nicht ein­mal drauf, wenn du dich so auf­spie­len musst.“

„Du gehst auf jeden Fall als Sie­ger aus dem Gan­zen her­vor. Ich denke, du wür­dest es be­reu­en, mein groß­zü­gi­ges An­ge­bot nicht an­zu­neh­men.“

„Und ich denke, du bist ziem­lich ein­ge­bil­det.“

„Nen­nen wir es eher: über­zeugt von mei­nen Fä­hig­kei­ten.“

„Ja klar, das klingt gar nicht ein­ge­bil­det.“

Er igno­riert ein­fach meine wei­te­ren Ein­wän­de und ent­reißt mir die Fotos. „Alles, was du tun musst, ist, meine Haus­ar­beit bis Mitt­woch fer­tig zu schrei­ben. Und wenn du dich gut an­stellst, darfst du auch noch meine Mas­ter­ar­beit über­neh­men. So lange be­hal­te ich die Fotos.“

„Damit kommst du nicht durch“, zi­sche ich ihn wü­tend an.

„Was willst du ma­chen, klei­ne Stu­den­ten­spre­che­rin? Der Dekan legt si­cher mehr Wert auf den Ruf sei­ner Uni als auf dein Wort.“

Ich ver­su­che, ihn mit mei­nem Blick zur Hölle zu jagen, aber er bleibt ein­fach see­len­ru­hig vor mir ste­hen. Ver­mut­lich, weil er selbst der Teu­fel ist.

Ben­ja­min holt eine Ser­vi­et­te aus sei­ner Ho­sen­ta­sche und will etwas mit dem Ku­gel­schrei­ber dar­auf­schrei­ben, doch er zö­gert. „Wie heißt du noch mal?“

Was für ein Arsch­loch. „Char­lot­te“, sage ich wi­der­wil­lig und die Zor­nes­fal­te auf mei­ner Stirn wird immer tie­fer. Vor allem, als ich sehe, wie er Ben & Char­lot­te – Dos and Don‘ts auf die Ser­vi­et­te schmiert. Das and Don‘ts streicht er pro­vo­ka­tiv wie­der durch.

„Ich fasse noch ein­mal unser letz­tes Mee­ting zu­sam­men: Ich darf an allem le­cken und sau­gen, was sich un­ter­halb dei­nes Kinns be­fin­det.“

Ich schlu­cke schwer und be­mer­ke da­durch erst, wie sehr mein Kie­fer schmerzt, weil ich die ganze Zeit die Zähne viel zu fest zu­sam­men­bei­ße.

Die Worte Sau­gen und Le­cken wan­dern so­fort auf die Liste. „Ach so, und na­tür­lich knab­bern, bei­ßen und zwi­cken. Das wird dir ge­fal­len.“

Ent­setzt klappt mein Mund auf, und ich schaue ihm dabei zu, wie er immer mehr auf die Ser­vi­et­te krit­zelt, ohne auf meine Zu­stim­mung zu war­ten. „So weit, so gut zu un­se­rem Ver­trag von ges­tern …“ Er we­delt mit dem wei­ßen Pa­pier­tuch vor mei­ner Nase herum. „Nach neu­es­ten Er­kennt­nis­sen müs­sen al­ler­dings ei­ni­ge Punk­te er­gänzt wer­den. Das siehst du doch ein, oder?“

„Na­tür­lich“, pres­se ich zwi­schen den Zäh­nen her­vor und schaf­fe es nur mit Mühe, all die Be­schimp­fun­gen her­un­ter­zu­schlu­cken, die sich ge­ra­de in mei­nem Kopf an­ein­an­der­rei­hen. Schließ­lich will ich noch ei­ni­ger­ma­ßen glimpf­lich aus die­ser Sache her­aus­kom­men. Nach­dem er Haus­ar­beit beim Grei­lich und Mas­ter­ar­beit auf­ge­schrie­ben hat, stöh­ne ich. Wie soll ich das alles recht­zei­tig hin­be­kom­men? Doch als mein Blick wie­der auf die linke, weit­aus angst­ein­flö­ßen­de­re Seite fällt, zi­sche ich so­fort: „Aber ich will immer noch nicht mit dir schla­fen, damit das klar ist.“

„Keine Sorge. Ich werde alles Mög­li­che in dich rein­ste­cken, außer mei­nem Schwanz.“

Ich bin nicht si­cher, ob mich das wirk­lich be­ru­higt. In die­sem Mo­ment schreibt er Bla­sen auf die Ser­vi­et­te und ich reiße sie ihm aus der Hand. „Das strei­chen wir auf der Stel­le!“

„Das soll­ten wir bes­ser drauf­las­sen. Ein guter Blo­wjob ist es­sen­zi­ell und du soll­test es schnellst­mög­lich ler­nen, um deine Kun­den zu­frie­den­zu­stel­len.“

„Ver­giss es! Das werde ich nicht brau­chen. Davon steht nichts in mei­nem Ver­trag.“

„Apro­pos … Den soll­test du nach­her mal mit­brin­gen. Ich werde ihn durch­se­hen und even­tu­ell müs­sen wir dann wei­te­re Punk­te er­gän­zen.“ Er grinst teuf­lisch, und mitt­ler­wei­le müss­te mir ei­gent­lich klar sein, dass ich nicht mehr glimpf­lich aus der Sache her­aus­kom­men werde.

„Als Auf­wands­ent­schä­di­gung soll­test du mir noch Bon­da­ge und Span­king zu­ge­ste­hen.“

Ich kann zwar nur er­ah­nen, was er damit meint, aber es reicht, um laut „Nein!“ zu schrei­en.

„Gut. Ich muss eh nicht lange war­ten, bis du mich darum an­flehst.“ Neben die Worte Bon­da­ge und Span­king schreibt er le­dig­lich unter Vor­be­halt.

„Was springt noch mal für mich bei der gan­zen Sache her­aus?“

„Ich mache dich zu einer be­geh­rens­wer­ten Frau, der die Män­ner rei­hen­wei­se zu Füßen lie­gen wer­den.“

Meine Wan­gen lau­fen rot an.

„Al­lein die Tat­sa­che, dass du nicht län­ger als un­be­frie­dig­tes Mäd­chen mit gräss­li­chen Kla­mot­ten durch die Welt gehen wirst, wird be­reits Wun­der be­wir­ken.“ Ohne dass ich auf die­sen mie­sen Kom­men­tar ein­ge­hen kann, wech­selt er das Thema: „Gib mir mal dein Handy.“

„Bitte nicht noch dort ir­gend­wel­che dre­cki­gen Dinge ein­spei­chern.“ Keine Ah­nung, warum ich es ihm ein­fach aus­hän­di­ge und auch sonst keine Wi­der­wor­te mehr zu­stan­de brin­ge. Aber ir­gend­wie ist seine Art ziem­lich … über­zeu­gend. Er wird schon wis­sen, was er tut. Und da mein ers­ter Ver­such, den Teu­fel zu über­lis­ten, be­reits schief­ge­gan­gen ist, rech­ne ich mir nun, nach­dem er vor­ge­warnt ist, weit­aus we­ni­ger Chan­cen aus.

„Hier hast du meine Num­mer. Du musst nur noch den Namen ein­spei­chern. Du kannst dir was Net­tes aus­den­ken.“

„Arsch-loch“, sage ich lang­sam und be­son­ders deut­lich, wäh­rend ich tippe.

„Ich dach­te eher an Herr und Meis­ter oder Gott.“

Sprach­los schüt­te­le ich mei­nen Kopf. Das kann nicht wirk­lich sein Ernst sein. Kann er echt noch ein­ge­bil­de­ter wer­den?

„Ir­gend­wann stöh­nen sie alle: Oh Gott!

Ja, er kann noch ein­ge­bil­de­ter wer­den.

„Ich finde den Namen, den ich aus­ge­wählt habe, ziem­lich pas­send. Jetzt muss ich nur noch den Darth-Va­der-The­me als per­so­na­li­sier­ten Klin­gel­ton hin­zu­fü­gen.“

„Uuuh! Das ge­fällt mir. Du bist krea­tiv, klei­ne Stu­den­ten­spre­che­rin.“ Wäh­rend er das sagt, beugt er sich be­reits ganz dicht an mein Ohr. „Char­lot­te“, spricht er durch seine Hand und zieht dann laut die Luft ein, ehe er mit „Ich bin dein Mas­ter!“ eine der bes­ten Sze­nen in der Film­in­dus­trie rui­niert.

„Wahn­sin­nig wit­zig“, gebe ich ge­lang­weilt zu­rück.

„Nichts als die Wahr­heit. Das wird deine Zu­kunft, klei­ne Stu­den­ten­spre­che­rin. Freu dich drauf.“

Si­cher nicht! Ihm wird auch noch früh genug das La­chen ver­ge­hen.

Doch erst ein­mal friert es mir ein, als ich Mark aus dem Vor­le­sungs­raum auf uns zu­kom­men sehe.

„Was hast du mit dem Arsch­loch zu schaf­fen, Char­ly?“ Seine Stim­me ist eis­kalt, und ich bin für einen Mo­ment sprach­los, weil mir keine Aus­re­de ein­fällt.

„Wahn­sinn! Woher ken­nen alle mei­nen Namen, ohne dass ich mich vor­stel­len muss?“, gibt Ben­ja­min über­trie­ben fröh­lich von sich. „Freut mich. Und du bist?" Er streckt Mark die Hand hin, der ihn al­ler­dings nicht ein­mal eines Bli­ckes wür­digt und le­dig­lich sagt: „Geht dich nichts an.“

„Auch ein rei­zen­der Name.“ Kur­zes be­tre­te­nes Schwei­gen, und schon redet die ein­zi­ge Per­son wie­der, der ver­mut­lich einer ab­geht, nur weil sie ihre ei­ge­ne Stim­me hört. „Alles klar. Mach‘s gut, Geht-dich-nichts-an. Wir sehen uns spä­ter, Char­ly.“ Er zwin­kert mir ver­schwö­re­risch zu und ver­schwin­det dann mit einem: „Schick mir noch deine Num­mer und halte dir den Nach­mit­tag frei!“

Kann ich bitte so­fort im Erd­bo­den ver­sin­ken, damit ich das jetzt nicht Mark er­klä­ren muss? Oder ich stei­ge ein­fach in das Grab, das ich mir ge­ra­de selbst ge­schau­felt habe!