The Wicked Horse: Wicked Fall

Ori­gi­nal­ti­tel: Wi­cked Fall
Über­set­zer: Linda Mi­gna­ni

Er­schie­nen: 05/2017
Serie: The Wi­cked Horse
Teil der Serie: 1

Genre: Wes­tern Ro­mance
Zu­sätz­lich: Con­tem­pora­ry, Va­nil­la

Lo­ca­ti­on: USA, Wyo­ming


Er­hält­lich als:
pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-262-3
ebook: 978-3-86495-263-0

Preis:
Print: 12,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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und allen gän­gi­gen On­line­händ­lern und im Buch­han­del

The Wicked Horse: Wicked Fall


In­halts­an­ga­be

Schmut­zig, heiß, ver­dor­ben: Im „The Wi­cked Horse“ ge­sche­hen Dinge, die du dir in dei­nen kühns­ten Träu­men nicht aus­ma­len könn­test. Komm rein! Woolf Jen­nings lässt auch deine wil­des­ten Fan­ta­si­en Wirk­lich­keit wer­den

Woolfs Leben ist eine Täu­schung : Eine ver­füh­re­ri­sche Mi­schung aus Mul­ti­mil­lio­när und höl­lisch hei­ßem Ran­cher aus Wyo­ming. Die, die glau­ben, ihn zu ken­nen, be­wun­dern seine Fä­hig­kei­ten als CEO des Rin­der- und Öl­im­pe­ri­ums sei­ner Fa­mi­lie. Doch nur we­ni­ge Aus­er­wähl­te wis­sen, was der wahre Aus­lö­ser des gie­ri­gen Glit­zerns in sei­nen blau­en Augen ist – denn nur sie wis­sen, dass er am Fuße der Teton Moun­tain Berg­ket­te einen pri­va­ten Sex­club mit dem Namen „The Wi­cked Horse“ er­öff­net hat.

Cal­lie Hayes ist nach Wyo­ming zu­rück­ge­kehrt, und freut sich dar­auf, ihr Leben neu zu be­gin­nen. Woolf ist der Mann, dem sie einst leicht­sin­ni­ger­wei­se ihre Jung­fräu­lich­keit an­ge­bo­ten und die er ge­ra­de­wegs ab­ge­lehnt hat.

Nun je­doch er­kennt Woolf, dass Cal­lie in jeder Hin­sicht er­wach­sen ge­wor­den ist und oben­drein eine lei­den­schaft­li­che Seite hat, die ihn eben­so ver­wirrt, wie sie ihn an­zieht. Cal­lies ver­ruch­te Wün­sche und ihr süßes Herz gehen ihm unter die Haut, so­dass er alles in­fra­ge stellt, was ihn bis­her aus­ge­macht hat ...

Ein Wes­tern Ro­mance-Ro­man der New York Times- und USA To­day-Best­sel­ler­au­to­rin Sa­wy­er Ben­nett - über­setzt von der Er­folgs­au­to­rin Linda Mi­gna­ni!

Über die Au­to­rin

Seit ihrem De­büt­ro­man im Jahr 2013 hat Sa­wy­er Ben­nett zahl­rei­che Bü­cher von New Adult bis Ero­tic Ro­mance ver­öf­fent­licht und es wie­der­holt auf die Best­sel­ler­lis­ten der New York Times und USA Today ge­schafft.
Sa­wy­er nutzt ihre Er­fah­run­gen als ehe­ma­li­ge Straf­ver­tei­di­ge­rin in...

Wei­te­re Teile der The Wi­cked Horse Serie

Le­se­pro­be

XXL-Le­se­pro­be bei Boo­k2­Look

 

In der Mi­nu­te, als ich meine Bü­ro­tür öffne, fal­len mich der Krach und die Ge­rü­che an. Luke Bryans Coun­try Girl plärrt aus den Laut­spre­chern und Dut­zen­de von Stie­feln pral­len vi­brie­rend auf den Holz­bo­den, wäh­rend sie einen Line Dance tan­zen. Das Ge­läch­ter von Be­trun­ke­nen und Stim­men, die ver­su­chen, die laute Musik zu über­tö­nen, schal­len zu mir. Ich rie­che ver­schüt­te­tes Bier und die auf dem Boden ver­teil­ten Sä­ge­spä­ne sowie einen Hauch von bil­li­gem Eau de Co­lo­gne. Ahhh! Es ist genau so, wie ich mir das Wi­cked Horse vor­ge­stellt habe.
Ich ziehe die Bü­ro­tür hin­ter mir zu, drehe mich um...

...​und be­die­ne das Panel der Alarm­an­la­ge, das an der Wand neben der Tür an­ge­bracht ist. Nur Bridger und ich ken­nen das Pass­wort, um hin­ein­zu­kom­men. Als ich an der Haupt­bar an­ge­kom­men bin, klap­pe ich die Ab­sper­rung zum Tre­sen­be­reich hoch und laufe an ein paar Bar­kee­pern vor­bei, die ver­su­chen, den Durst der laut­star­ken Menge zu stil­len. Ich wei­che mei­nen weib­li­chen Bar­kee­pern aus, die enge schwar­ze T-Shirts mit dem Wi­cked-Hor­se-Lo­go auf der Vor­der­sei­te und Jeans­shorts tra­gen, bei denen unten ge­ra­de so eben die Kur­ven ihrer Arsch­ba­cken her­aus­schau­en. Tat­säch­lich habe ich bei ei­ni­gen Mäd­chen be­reits viel mehr als nur die An­deu­tung ihrer Hin­tern ge­se­hen. Die männ­li­chen Bar­kee­per tra­gen auch enge schwar­ze T-Shirts, und um ehr­lich zu sein, die meis­ten von ihnen wur­den nicht für ihren Grips, son­dern wegen ihrer Kör­per an­ge­heu­ert. Das hat durch­aus sei­nen Grund, da ich weiß, dass Frau­en ge­nau­so gerne gaf­fen, wie Män­ner es tun. Mein Ziel ist es, jeden zu­frie­den­zu­stel­len. Jeder hin­ter der Bar trägt maß­an­ge­fer­tig­te Cow­boy­stie­fel mit den un­ver­kenn­ba­ren neon­blau­en Spo­ren auf der Rück­sei­te. Wenn sie sich alle auf die Theke stel­len, um zu tan­zen, und ja, das habe ich von Co­yo­te Ugly, ist das ein ganz schö­nes Spek­ta­kel.
Ich gehe zu Ted, mei­nem lei­ten­den Bar­kee­per, und rei­che ihm ein Bün­del zu­sam­men­ge­ta­cker­ter Pa­pie­re, die ich in der Hand halte. „Hier ist die neue Preis­lis­te un­se­res Bier­lie­fe­ran­ten. Schmeiß die alte weg. Du wirst sehen, dass der Preis güns­ti­ger wird, so­bald wir mehr als zehn Kis­ten einer Marke be­stel­len. Also stell si­cher, dass wir beim Auf­fül­len des La­ger­be­stands min­des­tens zehn or­dern.“
„Aber wir haben nicht ge­nü­gend Platz, um so viel Bier zu la­gern“, sagt er, als er die Lis­ten nimmt.
„Das weiß ich“, ant­wor­te ich, als ich mei­nen Stet­son ab­neh­me und mit den Fin­gern kurz durch meine Haare fahre, bevor ich ihn wie­der auf­set­ze. „Du kannst den La­ger­raum vom Silo für die Über­ka­pa­zi­tä­ten be­nut­zen.“
„Klar, Boss.“
Ich nicke ihm zu, ehe ich mich um­dre­he, um zu gehen. Ted ist einer der we­ni­gen An­ge­stell­ten des Haupt­clubs, der über den Fan­ta­sy Sex Club im Wi­cked Horse Be­scheid weiß. Er kann nicht nur harte Drinks ein­schüt­ten, son­dern hat auch einen zwan­zig Zen­ti­me­ter lan­gen Schwanz, den die Damen über alles lie­ben. Er ist der Star der Fan­ta­sie, die ich „Der Penis mei­nes Gat­ten ist zu klein und ich möch­te wis­sen, wie es sich an­fühlt, mit einem ech­ten Mann zu­sam­men zu sein“ nenne.
So­bald ich eine der­ar­ti­ge An­fra­ge be­kom­me, muss ich ein Au­gen­rol­len un­ter­drü­cken, denn jeder Kerl, der im Schlaf­zim­mer etwas auf sich hält, kann eine Frau, un­ab­hän­gig von der Größe sei­nes Glie­des, dazu brin­gen, dass sie lange und hart kommt. Ob­wohl ich zum Glück mit einem lan­gen, di­cken Schwanz ge­seg­net bin, er­le­di­ge ich man­che mei­ner bes­ten Jobs mit dem Mund.
Mein Blick rich­tet sich auf die Tanz­flä­che, die mit Fei­er­wü­ti­gen voll­ge­packt ist. Der größ­te An­teil der Menge ist von jün­ge­rer Natur, An­fang bis Mitte zwan­zig, und le­dig­lich eine Be­gleit­erschei­nung des Tou­ris­mus. Wir haben Früh­som­mer und wahr­schein­lich sind fünf­zig Pro­zent der Gäste ent­we­der Tou­ris­ten oder Be­woh­ner, die nur mo­nats­wei­se hier leben, um die Fe­ri­en­gäs­te zum Bei­spiel beim An­geln zu be­auf­sich­ti­gen oder ihnen Wild­was­ser-Raf­ting bei­zu­brin­gen. Die an­de­re Hälf­te sind Orts­an­säs­si­ge, ob­wohl das in Wyo­ming be­deu­tet, dass sie min­des­tens eine Stun­de An­fahrt mit dem Auto in Kauf neh­men müs­sen, um hier­her zu ge­lan­gen.
Die­ser Teil der Ranch liegt nicht weit vom High­way ent­fernt, der in öst­li­cher Rich­tung aus Jack­son führt. Den­noch sind es von mei­nem Haus aus, das sich exakt in der Mitte des Dou­ble-J-Lan­des be­fin­det, noch gut vier­zig Mi­nu­ten Fahrt­zeit.
„Ganz genau“, höre ich die sexy hei­se­re Stim­me von Angel über das So­und­sys­tem. Wegen die­ser Stim­me habe ich die orts­an­säs­si­ge DJane vor über einem Jahr an­ge­heu­ert. Ich schwö­re, dass sie die Fä­hig­keit hat, Män­ner al­lein mit ihr kom­men zu las­sen. „Kommt her, damit ihr einen Platz in der vor­ders­ten Reihe er­gat­tert. Denn unser wö­chent­li­cher Wet-T-Shirt-Wett­be­werb be­ginnt gleich. Aber lasst uns erst die Teil­neh­me­rin­nen ken­nen­ler­nen.“
Mein Blick rich­tet sich kurz auf die Theke an der hin­te­ren Wand des Clubs. Sie­ben Frau­en ste­hen auf ihr, die alle enge weiße T-Shirts an­ha­ben. Aus ei­ge­ner Er­fah­rung weiß ich, dass sie su­per­dünn sind, da ich sie ge­kauft habe. Es gibt nichts Bes­se­res als einen Wet-T-Shirt-Wett­be­werb, um die Stim­mung der Gäste an­zu­hei­zen.
Als ich den The­ken­be­reich ver­las­se, um­fas­sen zwei warme, zier­li­che Hände von hin­ten meine Hüf­ten. Ich drehe den Kopf und meine Mund­win­kel heben sich zu einem Lä­cheln. Car­lie Pay­ton grinst zu­rück, mit vol­len, roten Lip­pen, lan­gen gold­blon­den Haa­ren und einem Shirt, das so tief aus­ge­schnit­ten ist, dass ich mich der Ge­fahr aus­set­ze hin­ein­zu­fal­len, um an­schlie­ßend in ihrem Aus­schnitt zu er­trin­ken. Sie läuft um mich herum und bleibt vor mir ste­hen, wobei sie eine Hand auf mei­ner Hüfte lässt. Die an­de­re zieht spie­le­risch an mei­ner Gür­tel­schnal­le. Ihr Dau­men streift über die Ober­flä­che des ein­gra­vier­ten Zinn­de­signs, das zwar ein­zig­ar­tig, aber nicht so un­ge­wöhn­lich ist. Run­der Kreis mit einem an­de­ren Kreis in der Mitte. Acht Spei­chen. Sie­ben Ab­tren­nun­gen.
Silo.
Dort, wo all un­se­re Fan­ta­si­en wahr wer­den.
Alle Mit­glie­der des Sex­club­be­rei­ches des Wi­cked Horse tra­gen die­ses De­sign in ir­gend­ei­ner Form. Manch­mal als Gür­tel­schnal­le, als Schmuck­stück – und ein paar un­se­rer hin­ge­bungs­volls­ten Mit­glie­der haben sich das Logo sogar auf ihre Kör­per ste­chen las­sen. Auf diese Weise kön­nen sich die Mit­glie­der des Clubs er­ken­nen, wenn sie sich im Nacht­club­be­reich auf­hal­ten. Kinky ver­an­lag­te Paare kön­nen sich so leich­ter ver­ab­re­den und sich ins Silo zu­rück­zie­hen oder in eine der pri­va­ten Block­hüt­ten. Car­lie hat ein Paar Sil­be­rohr­rin­ge mit dem Logo des Silos, die an ihren Ohr­läpp­chen hän­gen. Sie ist ein sehr ak­ti­ves Mit­glied, das ent­we­der in den meis­ten Näch­ten ge­fickt wird oder Blo­wjobs ver­teilt. Zu­erst habe ich sie in einem Sex­club in Driggs, Idaho, ge­trof­fen, den ich da­mals öf­ters be­sucht habe, und dann folg­te sie mir auf die Wyo­ming-Sei­te der Te­tons und ist seit­dem hier­ge­blie­ben.
Auf jeden Fall ist sie einer mei­ner Lieb­lin­ge.
„Hey, Süßer“, sagt sie ge­dehnt und rutscht mit ihren Fin­ger­spit­zen unter den Rand mei­nes Gür­tels. „Möch­test du spie­len?“
Hmmm. Mal sehen. Meine Ar­beit für die Nacht ist er­le­digt. Ich war seit vier Tagen mit nie­man­dem im Bett, weil ich ver­flucht be­schäf­tigt damit ge­we­sen bin, so­wohl bei Jenn­Co als auch im Wi­cked Horse mei­nen Ver­pflich­tun­gen ge­recht zu wer­den. Und Car­lie saugt Schwän­ze wie ein Staub­sau­ger. Ich be­gin­ne, hart zu wer­den, so­bald ich nur daran denke.
Am Rande höre ich Angel, wie sie jede Teil­neh­me­rin dazu auf­for­dert, sich kurz der Meute vor­zu­stel­len, die sich ge­ra­de im rück­wär­ti­gen Teil der Bar drän­gelt, um einen Blick auf nasse Brüs­te und stei­fe Nip­pel zu er­ha­schen. Mit einer Hand um­fas­se ich Car­lies schlan­ken Hals und pres­se mei­nen Dau­men genau unter ihr Kinn. Ihre Augen trü­ben sich mit Lust, weil sie auf Wür­ge­spie­le steht. Das ist je­doch nicht mein Ding, aber ich kenne je­man­den, der ihr diese Fan­ta­sie er­fül­len kann. Über ihren Kopf hin­weg nicke ich Bridger zu, der läs­sig an der hin­te­ren Wand lehnt. Er ist so groß, dass ich ihn sogar mit der über­füll­ten Tanz­flä­che zwi­schen uns pro­blem­los aus­ma­chen kann. Er ist ge­ra­de mal etwas über fünf Zen­ti­me­ter grö­ßer als ich, aber fuck … er sieht wie ein ver­damm­ter Riese aus.
„Möch­test du, dass Bridger mit uns spielt?“, frage ich und drü­cke leicht ihren Hals.
Sie stöhnt als Er­wi­de­rung, je­doch kann ich das wegen der Musik nicht hören. Viel­mehr spüre ich es in ihrer Kehle, die von mei­ner Hand­flä­che um­schlos­sen wird. Ich werte das als Zu­stim­mung.
Bridger scheint zu ahnen, dass wir über ihn reden, da er mei­nen Blick sucht. Kurz schaut er zu Car­lie, die vor mir steht, und sein Lä­cheln wird ver­saut. Ich wuss­te, dass er dabei ist.
Wäh­rend Bridger sich von der Wand ab­stößt und sich durch das Ge­drän­ge der Tän­zer win­det, beuge ich mich run­ter, bis meine Lip­pen an Car­lies Ohr sind. „Bridger hatte ihn letz­tes Mal. Heute Nacht ge­hört dein Arsch mir.“
Sie er­schau­ert bei dem Ge­dan­ken. Car­lie liebt es, von bei­den Sei­ten ge­nom­men zu wer­den, eben­so wie ich.
In die­ser Hin­sicht bin ich ver­dor­ben.
So­bald Bridger uns er­reicht, stellt er sich hin­ter Car­lie und presst sich an sie. Ich kenne mei­nen Freund gut genug, um zu wis­sen, dass er be­reits bei der Vor­stel­lung hart wird, dass wir sie beide zur sel­ben Zeit neh­men. Ich kann die Male gar nicht mehr zäh­len, an denen wir das, seit dem Col­le­ge, mit einer Frau ge­macht haben. Zudem kann ich auf­rich­tig be­haup­ten, dass es nie lang­wei­lig wird.
Car­lie ist viel klei­ner, so­dass ich ihm di­rekt in die Augen sehen kann, als wir die De­tails be­spre­chen.
„Silo?“, fragt er.
„Neee. Lass uns ein­fach ins Büro gehen.“ Das ist näher und au­ßer­dem … vor ein paar Wo­chen haben Bridger und ich die neue Be­die­nung Ste­pha­nie dort be­spaßt. Bridger hat sich mit sei­nem nack­ten Arsch auf die Kante un­se­res Schreib­ti­sches ge­setzt, wäh­rend seine lan­gen star­ken Beine ihn spie­lend leicht ge­stützt haben. Ich habe nicht mehr getan, als Ste­pha­nie ritt­lings auf sei­nen Schoß zu set­zen und mich hin­ter sie zu stel­len. Der Win­kel war ein­fach ver­fickt per­fekt.
Dop­pel­deu­tig­kei­ten sind na­tür­lich rein zu­fäl­lig.
Bridger nickt und nimmt Car­lies Hand, zieht sie von mir weg, in Rich­tung des kur­zen Kor­ri­dors, der auf unser Büro zu­führt. Car­lie wie­der­um nimmt meine Hand, und ich be­gin­ne, ihnen zu fol­gen.
„Und was ist mit dir, Honey?“, An­gels rau­chi­ge Stim­me hallt durch die Laut­spre­cher. Ich kann sie mir gut vor­stel­len, wie sie auf der Theke steht, mit ihren feu­ri­gen roten Haa­ren, die bis zu ihrem Hin­tern rei­chen, und der Teil­neh­me­rin das Mi­kro­fon an den Mund hält. Ich habe oft dar­über nach­ge­dacht, Angel zu vö­geln, sie ist al­ler­dings eine Do­mi­na, und es tut mir leid, aber ich muss der­je­ni­ge sein, der Kon­trol­le aus­übt. Ich un­ter­wer­fe mich nie­man­dem, daher ist es nie pas­siert.
Ge­ra­de als Bridger den Flur be­tritt, stel­len sich mir die Na­cken­haa­re auf, da ich die sü­ßes­te Stim­me höre, die ich nie­mals ver­ges­sen konn­te und die mich immer wie­der mal in mei­nen Träu­men ver­folgt.
„Hi, mein Name ist Cal­lie. Ich bin ge­ra­de neun­und­zwan­zig ge­wor­den und oh Mann, ich bin höl­lisch ner­vös. Al­ler­dings bin ich be­schwipst genug, um es zu über­win­den. Lasst uns los­le­gen!“
Ich höre den wi­der­hal­len­den Chor, als hun­dert be­trun­ke­ne Kerle ihre Zu­stim­mung brül­len. Ich lasse Car­lies Hand los, wirb­le herum, und mein Blick rich­tet sich genau auf die Frau, die neben Angel auf der Theke steht.
Groß und schlank mit scho­ko­la­den­brau­nem Haar, wel­ches sie an­schei­nend in einem ge­floch­te­nen Zopf trägt, der ihren Rü­cken her­ab­hängt. Frü­her waren sie wirk­lich lang, aber dazu kann ich im Mo­ment nicht viel sagen. Sogar in der ab­ge­dun­kel­ten At­mo­sphä­re der Bar er­ken­ne ich das Leuch­ten ihrer hell­grü­nen Augen, als sie auf die Menge starrt, wobei sie ihre Hände aus Ner­vo­si­tät in die Ta­schen eines win­zi­gen Jeans­rocks ge­steckt hat. Ob­wohl ich sie nicht sehen kann, kann ich die Som­mer­spros­sen er­ah­nen, die ihre per­fekt ge­form­te Nase und hohen Wan­gen­kno­chen zie­ren.
Es ist Ewig­kei­ten her, seit ich sie das letz­te Mal ge­se­hen habe. Ich hätte es nicht für mög­lich ge­hal­ten, aber ver­flucht, sie ist noch schö­ner, als ich sie in Er­in­ne­rung habe. Ich denke nicht ein­mal nach, statt­des­sen bahne ich mir den Weg di­rekt über die Tanz­flä­che auf die rück­wär­ti­ge Theke zu. Sich zwi­schen den Tän­zern durch­zu­schie­ben, ist ziem­lich ein­fach, aber um die mas­si­ve Wand aus Män­nern, die alle er­war­tungs­voll nach oben schau­en, zu durch­bre­chen, muss ich ein wenig rauer wer­den.
Und genau in die­ser Mi­nu­te schweift Cal­lies auf­ge­reg­ter Blick über die Menge, über mich und rammt dann in Schock auf mich zu­rück. Diese vol­len Lip­pen tei­len sich er­staunt und mein Zorn kocht über. Als ich vor der Theke stehe, halte ich meine Hand hoch, wäh­rend ich sie wü­tend an­star­re, sie dazu auf­for­de­re, run­ter­zu­kom­men.
„Was zur Hölle glaubst du ei­gent­lich, was du da machst?“
Es über­rascht mich, dass sie ihre Hand aus der Ta­sche nimmt und mir zö­ger­lich ent­ge­gen­streckt. Doch dann be­sinnt sie sich mit einem ent­schlos­se­nen Glit­zern in den Augen eines Bes­se­ren. Statt­des­sen fasst sie nach oben, packt den Saum des T-Shirts, zieht es zwi­schen ihre Brüs­te, schlingt ihn um den Aus­schnitt und greift dar­un­ter, um ihn nach unten zu zie­hen, bis sie eine Art Bus­tier er­schaf­fen hat. Das schiebt ihre Brüs­te nach oben und ver­schafft eine atem­be­rau­ben­de Aus­sicht auf ihren fla­chen Bauch sowie ihre sanft ge­schwun­ge­nen Hüf­ten, an denen der Jeans­stoff ihres Ro­ckes ge­fähr­lich tief hängt.
Meine Wut lo­dert zur sel­ben Zeit auf, wie das Blut in mei­nen Un­ter­leib rauscht, so­dass ich scho­ckie­rend hart werde. Gott … Ich glau­be, seit der Teen­ager­zeit habe ich nicht mehr auf diese Weise auf eine Frau re­agiert. Sie grinst ge­ra­de selbst­ge­fäl­lig auf mich run­ter, als ich Angel sagen höre: „Okay, Män­ner. Be­sorgt es den Mäd­chen.“
Sekt und Bier be­sprü­hen die Girls, und da ich am Rand der Theke stehe, be­kom­me auch ich eine volle La­dung ab. Mein scheiß Hut wird rui­niert, den­noch nehme ich nicht den Blick von Cal­lie, als sie eine La­dung ziel­ge­rich­tet auf den Brust­korb ab­be­kommt. Auf der Stel­le scheint der dünne, weiße Stoff zu ver­schwin­den, und alles, wor­auf ich mich kon­zen­trie­ren kann, sind ihre per­fekt ge­run­de­ten Brüs­te mit den har­ten Nip­peln.
Ich reiße mei­nen Blick von ihrer Brust los und rich­te ihn nach oben, um zu sehen, dass sie grin­send die Menge be­trach­tet. Dann schaut sie nach rechts zu den an­de­ren Mäd­chen, die jetzt zu Mi­ran­da Lam­berts So­me­thin’ Bad tan­zen, und sie fängt an, das Glei­che zu ma­chen. Ver­flucht noch mal! Diese er­staun­li­chen Tit­ten hüp­fen herum, und ich schwö­re, dass meine Sicht durch einen roten Wutschlei­er ge­trübt wird.
Als ein neben mir ste­hen­der Mann, der ganz ein­deu­tig ein Tou­rist ist, Cal­lies Cow­girl­stie­fel packt, schub­se ich ihn grob weg. Er wirkt, als woll­te er sich auf mich stür­zen, aber ein Blick auf den mör­de­ri­schen Aus­druck in mei­nem Ge­sicht und er hält seine Hände be­schwich­ti­gend hoch.
Ich schaue nach oben und sehe, dass Cal­lie auf mich nie­der­starrt. Für einen Au­gen­blick sieht sie mich ge­nau­so wie vor all den Jah­ren an, als sie mir ihre Un­schuld an­ge­bo­ten hat.
„Fuck“, murm­le ich und ich um­fas­se die Rück­sei­ten ihrer Knie. Ein har­ter Ruck und ihr Kör­per fliegt nach vorn. Meine Hände schnel­len nach oben und fan­gen sie ab, indem ich ihren Arsch stüt­ze, und sie lan­det über mei­ner Schul­ter. Ich drehe mich has­tig herum, und ich glau­be, einer ihrer Stie­fel trifft den Kopf von ir­gend­je­man­dem. Aber das in­ter­es­siert mich einen Scheiß­dreck. Ich mar­schie­re ge­ra­de­wegs über die Tanz­flä­che, und die Tan­zen­den be­ei­len sich, mir Platz zu ma­chen. Cal­lie star­tet einen halb­her­zi­gen Ver­such, mir mit ihren Fäus­ten auf den Rü­cken zu häm­mern. Das be­ant­wor­te ich, indem ich ihr fest auf den Arsch schla­ge. Das bringt sie zur Ver­nunft. Bis ich mein Büro er­rei­che und das Pass­wort ein­häm­me­re, liegt sie ruhig über mei­ner Schul­ter.
Ich stoße die Tür auf, gehe rein und be­mer­ke so­fort Car­lie, die ge­ra­de Bridger den Schwanz lutscht. Er wirft mir einen er­staun­ten Blick zu, als er be­merkt, dass ich eine Frau trage, aber ich trete be­reits den Rück­zug an und ziehe die Tür hin­ter mir zu.
Schei­ße! Was für ein Chaos.
Ich beuge mich run­ter und stel­le Cal­lie sanft auf den Boden. Als ihre Stie­fel auf das Holz tref­fen, neigt sie den Kopf nach hin­ten und ihre Augen sprü­hen vor Wut.
„Was zur Hölle glaubst du ei­gent­lich, was du da tust, Woolf Jen­nings?“
Ich ant­wor­te ihr nicht und packe statt­des­sen ihre Hand. Ich ziehe sie hin­ter mir her durch den Club, auf die Ein­gangs­tü­ren zu. Sie be­geht den Feh­ler, mei­nen Griff spren­gen zu wol­len, doch ich fasse nur stär­ker zu. So­bald wir den Schot­ter­park­platz er­rei­chen, laufe ich nach rechts, auf mei­nen Range Rover zu, der auf einem der bei­den re­ser­vier­ten Plät­ze an der Seite des Ge­bäu­des steht. Der an­de­re ist für Bridger und seine fun­keln­de rote Cor­vet­te. Meine Schrit­te sind aus­grei­fend, so­dass Cal­lie ren­nen muss, um mit mir mit­zu­hal­ten.
„Lass. Mich. Los“, brüllt Cal­lie bei­na­he, und sie zieht so hart an ihrer Hand, dass sie sich von mir los­reißt.
Ich drehe mich um, um sie an­zu­se­hen. Sie hat beide Hände in die Hüf­ten ge­stemmt. „Was gibt dir dei­ner Mei­nung nach das Recht, mich von der Bar zu zie­hen?“
Gott, sie ist so ver­flucht wun­der­schön. Ge­mäch­lich wan­dert mein Blick zu ihren Brüs­ten, die in jeder Hin­sicht nackt unter dem nas­sen Stoff sind, und daher ist nichts der Vor­stel­lungs­kraft über­las­sen. An­er­ken­nend lecke ich meine Un­ter­lip­pe, als ich mir vor­stel­le, wie es wäre, jetzt einen die­ser Nip­pel sanft in mei­nen Mund zu sau­gen. Ich stel­le si­cher, dass sie weiß, was ich ge­ra­de denke, hof­fend, dass sie den lüs­ter­nen Glanz in mei­nen Augen be­merkt, als ich sie wie­der an­se­he.
Sie deu­tet mei­nen Blick genau rich­tig, falls die Art, wie sie ihre Lip­pen leicht öff­net und ihre Lider halb ge­schlos­sen sind, Hin­wei­se sind.
„Weil …“, sage ich ge­dul­dig, als ich nach vorn schrei­te, „… ich nicht glau­be, dass die Toch­ter von Gou­ver­neur Hayes dem gan­zen Staat von Wyo­ming ihre Tit­ten zei­gen soll­te.“



Cal­lie

So­fort be­de­cke ich mit den Hän­den meine Brüs­te. Ich kann füh­len, wie hart meine Nip­pel gegen meine Hand­flä­chen pres­sen. Und meine Haut krib­belt von der Art und Weise, wie Woolf mich be­ob­ach­tet.
Er ist wie ein ech­ter Wolf.
Raub­tier­haft und ge­fähr­lich.
So ist er von An­fang an ge­we­sen. Oder so hat es zu­min­dest stän­dig ge­wirkt.
Er ist ein gro­ßer Mann, aber das hat mich schon immer er­regt, an­statt mich zu ängs­ti­gen. Ob­wohl er le­dig­lich Jeans, ein schwar­zes T-Shirt und dar­über ein dunk­les ka­rier­tes Hemd trägt, würde er jedes Model auf den Lauf­ste­gen von Paris be­schä­men.
„Du hast kein Mit­spra­che­recht bei dem, was ich tue.“ Ich hoffe, dass meine Stim­me ruhig er­scheint.
„Die Bar da­hin­ten ge­hört mir, und ich habe jedes Recht dazu, dich vor die Tür zu set­zen“, knurrt er und deu­tet mit dem Dau­men auf das hin­ter ihm lie­gen­de Ge­bäu­de.
Mein Blick huscht über seine Schul­ter, zu der Vor­der­sei­te der Bar, di­rekt auf das ovale Ne­on­schild mit der dia­go­na­len blau­en Auf­schrift Wi­cked Horse. Mit zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Augen star­re ich ihn an. „Deine Bar?“
„Meine“, grollt er. Dann packt er mei­nen Ell­bo­gen und zerrt mich Rich­tung eines schwar­zen Range Ro­vers. „Und meine Fir­men­po­li­tik be­sagt, dass die Toch­ter des Gou­ver­neurs nicht in meine Bar darf. Du soll­test bes­ser zu Gott beten, dass er nie­mals Wind davon be­kommt.“
Ich schla­ge die Ab­sät­ze mei­ner Stie­fel in den Schot­ter und ver­su­che, mei­nen Arm los­zu­rei­ßen, doch er hat einen fes­ten Griff. Das stoppt je­doch weder mei­nen Wi­der­stand noch meine Skep­sis. „Warum, ver­fickt noch mal, soll­te ein Jen­nings seine Zeit in einer Spe­lun­ke mit­ten im Nir­gend­wo ver­schwen­den?“
Woolf bleibt ab­rupt ste­hen und wir­belt mich herum. „Seit wann be­nutzt du Wör­ter wie ‚ver­fickt‘, Cal­lie? Als wir auf­ge­wach­sen sind, hast du mir frü­her einen Klaps ge­ge­ben, wenn ich bloß das Wort ‚ver­dammt‘ ge­sagt habe.“
Mit sei­ner frei­en Hand zieht er sich den Stet­son vom Kopf und schlägt ihn frus­triert gegen sein Bein. Und wow … ein­fach nur wow. Ich hatte bei­na­he ver­ges­sen, dass Woolf Jen­nings ein Ge­sicht hat, das die Rea­li­tät an­hal­ten kann. Mein Blick huscht über seine star­ke Kinn­par­tie, die von mit­ter­nachts­blau­en Bart­stop­peln be­deckt ist. An­hand sei­nes Kinns habe ich ihn vor­hin be­reits er­kannt, als er über die Tanz­flä­che auf mich zu­ge­schrit­ten ist, ob­wohl sein Ge­sicht wegen des Hutes im Schat­ten lag. Die­sen Un­ter­kie­fer würde ich über­all er­ken­nen, egal, wie lange es her ist, dass ich ihn zum letz­ten Mal ge­se­hen habe.
Und ihn nur dabei zu be­ob­ach­ten, wie er auf mich zu­mar­schiert ist … zu wis­sen, dass er auf mich zu­kommt und höl­lisch wü­tend ist … Gott hilf mir, aber das hat mich ir­gend­wie an­ge­macht.
Und jetzt, als er mich mit strah­lend blau­en Augen an­starrt, die unter dem Schim­mer des Ne­on­schilds noch blau­er er­schei­nen, mit schwar­zen Wim­pern, die un­glaub­lich dicht sind, fühle ich mei­nen Puls ge­nau­so häm­mern, wie er es immer getan hat, so­bald Woolf in mei­ner Nähe war.
„Ich bin nicht mehr das­sel­be Mäd­chen, mit dem du auf­ge­wach­sen bist“, be­haup­te ich in­brüns­tig. Nun, we­nigs­tens will ich nicht mehr das­sel­be Mäd­chen sein, mit dem er auf­ge­wach­sen ist. Die Cal­lie Hayes, die Jahre ihres Le­bens damit ver­bracht hat, sich ruhig und wohl­ge­sit­tet zu be­neh­men, die eine fried­li­che lang­wei­li­ge Exis­tenz ge­führt hat … bis jetzt.
„Das ist mir auf­ge­fal­len.“ Kurz sieht er auf meine Hände, die meine Brüs­te be­de­cken. „Du hast da drin­nen eine ziem­li­che Show ab­ge­lie­fert. Was würde dein Ver­lob­ter wohl dar­über den­ken?“
Ich hebe mein Kinn an. „Wäre eine noch bes­se­re Show ge­we­sen, wenn du mich nicht ge­stoppt hät­test. Au­ßer­dem bin ich nicht mehr ver­lobt.“
Über­rascht blin­zelt er mich an. „Seit wann?“
„Seit un­ge­fähr zwei­und­sieb­zig Stun­den.“ Mit einem har­ten Ruck mei­nes Arms bin ich frei. Ich wir­be­le herum, fest ent­schlos­sen, zu­rück in die Bar zu gehen. „Und du hast ge­ra­de eine Nacht rui­niert, von der ich wette, dass sie sehr gut ge­wor­den wäre.“
„Du gehst da nicht wie­der rein“, sagt Woolf, wäh­rend er er­neut nach mir greift, aber ich schlän­ge­le mei­nen Kör­per aus sei­ner Reich­wei­te. Doch dann über­den­ke ich mein Han­deln und stop­pe, wobei ich mich schnell um­dre­he, so­dass Woolf bei­na­he gegen mich prallt. Er fängt sich und um­fasst meine Schul­ter, um uns beide zu sta­bi­li­sie­ren. Und ver­dammt …
Seine Hände füh­len sich noch immer so stark, so warm und so si­cher an, wie vor einer sehr lan­gen Zeit. Ich schlu­cke müh­sam, nehme einen tie­fen Atem­zug und sage: „Ver­steh doch … Ich muss da wie­der rein­ge­hen, da mein BH und meine Ta­sche noch dort sind. Ich möch­te bei­des holen und dann nach Hause fah­ren.“
Woolf schlägt sich den Hut förm­lich auf den Kopf und stößt einen re­si­gnier­ten Seuf­zer aus. Er zieht sein ka­rier­tes Hemd aus und hält es mir hin. „Na gut! Aber du ziehst das hier an.“
Dank­bar ak­zep­tie­re ich das Hemd, denn auch wenn Phase eins der neuen Cal­lie Spaß auf der Theke ge­habt hat, hat es doch ir­gend­wie den Ner­ven­kit­zel für mich ver­lo­ren, dass Dut­zen­de von Män­nern auf meine Brüs­te star­ren. Ich bin zwar noch immer ge­nau­so an­ge­trun­ken, aber der Wunsch, dass Män­ner mich be­mer­ken sol­len, hat mitt­ler­wei­le sei­nen Reiz ver­lo­ren. Mit einer Hand um­fasst er mei­nen Na­cken und dreht mich Rich­tung der Ein­gangs­tür des Wi­cked Horse und führt mich dar­auf zu.
„Hol dei­nen Kram und treff mich wie­der hier. Du hast fünf Mi­nu­ten. Ich muss mei­nen Ge­schäfts­part­ner fin­den, um ihm zu sagen, dass ich dich nach Hause brin­ge.“
„Das brauchst du nicht zu tun. Ich habe mein ei­ge­nes Auto.“
„Du bist be­trun­ken.“ Sein Griff fes­tigt sich und aus ir­gend­ei­nem selt­sa­men Grund möch­te ich des­we­gen vor ihm auf die Knie fal­len.
„Ich bin an­ge­trun­ken“, wi­der­spre­che ich. „Das ist ein gro­ßer Un­ter­schied.“
„Tut mir leid, Babe.“
Und oh … warum möch­te ich mich schnur­rend an ihn schmie­gen, wenn er mich Babe nennt?
„Die Cal­lie Hayes, die ich kenne, hätte meh­re­re Drinks ge­braucht, um sich heute Nacht auf die Theke zu stel­len. Also wirst du nicht selbst nach Hause fah­ren.“
Woolf öff­net die Tür, und ein Oldie von den Dixie Chicks be­grüßt uns.
„Fünf Mi­nu­ten“, grum­melt er war­nend und lässt mich los. „Leg es nicht dar­auf an, dass ich dich holen muss.“
Ich drehe mich um, um ihn an­zu­fun­keln, aber er bahnt sich be­reits den Weg durch die Menge und ist schnell aus mei­nem Sicht­feld ver­schwun­den. Ob­wohl ich weiß, dass ich bei Woolf Jen­nings in sehr si­che­ren Hän­den bin, will ich ihn nicht auf die Probe stel­len. Daher laufe ich über die Tanz­flä­che auf das DJ-Misch­pult zu, an dem ich mich bei der Rot­haa­ri­gen für den Wett­be­werb an­ge­mel­det habe. Sie hat mir ge­sagt, dass ich dort meine Sa­chen ver­stau­en könne. Als ich an­kom­me, lä­chelt sie mich an und nickt Rich­tung Boden.
Ich ent­de­cke meine Ta­sche und beuge mich vor, um sie auf­zu­he­ben. „Danke, dass du dar­auf auf­ge­passt hast.“
„Kein Pro­blem“, sagt sie so laut, dass ihre Stim­me über der Musik hör­bar ist. „Es tut mir leid, dass Woolf dich aus dem Ren­nen ge­nom­men hat. Mei­ner Mei­nung hat­test du dort oben die schöns­ten Tit­ten.“