Hard & Heart: Kein Safeword für die Fledermaus

Er­schie­nen: 04/2016
Serie: Hard & Heart
Teil der Serie: 2

Genre: Soft-SM / BDSM

Lo­ca­ti­on: Deutsch­land

Sei­ten­an­zahl: 272


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pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-217-3
ebook: 978-3-86495-218-0

Preis:
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Hard & Heart: Kein Safeword für die Fledermaus


In­halts­an­ga­be

Einst war Ella einem do­mi­nan­ten Mann hörig, der ihre Exis­tenz zer­stört hat. Nie­mals wie­der will sie einem Mann ver­trau­en und ihren ma­so­chis­ti­schen Nei­gun­gen nach­ge­ben, doch als sie den char­man­ten Tim trifft, kann sie ihm nicht wi­der­ste­hen. Sie lässt sich auf eine un­ver­bind­li­che Ses­si­on ein.
Tim lebt hu­mor­voll und mit Ge­nuss seine do­mi­nan­te Ge­sin­nung bei auf­re­gen­den BDSM-Spie­len aus, hat aber keine Am­bi­tio­nen auf eine feste Be­zie­hung. Wäh­rend einer Feier trifft er Ella. Nach einer hef­ti­gen Ses­si­on flüch­tet sie vor ihm. Tim fin­det her­aus, dass Ella Pas­san­ten in einer Fuß­gän­ger­zo­ne an­bet­telt und in einem Su­per­markt Le­bens­mit­tel stiehlt. Er ist sich si­cher, dass sie in Schwie­rig­kei­ten steckt, stellt wei­te­re Nach­for­schun­gen an und er­fährt, dass sie voll­kom­men mit­tel­los ist.
Tim lässt sich nicht ab­wim­meln. Er holt Ella gegen ihren Wil­len zu sich und bringt sie dazu, ihm zu ver­trau­en.
Sie er­le­ben pri­ckeln­den Sex und auf­re­gen­de SM-Spie­le. Doch plötz­lich ist echte Liebe im Spiel und beide müs­sen sich fra­gen, ob sie ein­an­der genug ver­trau­en, um ihre Bin­dungs­ängs­te auf­ge­ben zu kön­nen ...

Teil 2 der Hard & Heart-Rei­he.

Über die Au­to­rin

Sa­ra-Ma­ria Lukas (alias Sa­bi­ne Bruns) war ge­bür­ti­ge Bre­me­rin und lebte mit ihrem Part­ner und di­ver­sen Vier­bei­nern in einem win­zi­gen Dorf zwi­schen Ham­burg und Bre­men. Die Ver­bun­den­heit zur Natur, sowie die Liebe zum Meer und der nord­deut­schen Le­bens­art be­stimm­ten ihren All­tag...

Wei­te­re Teile der Hard & Heart Serie

Le­se­pro­be

„Fuck! Das ist doch die Fle­der­maus.“
Tim blinkt, fährt an den Stra­ßen­rand und starrt im Rück­spie­gel auf die schlan­ke Frau mit den lan­gen, blon­den Haa­ren. „Was macht die denn um diese Zeit hier?“
Er legt den Rück­wärts­gang ein und rollt lang­sam zu­rück, bis er neben ihr steht und sie die Tür öff­net. „Hi“, flö­tet sie, beugt sich zu ihm her­ein und er­starrt.
„Guten Abend, Ella. Steig ein.“
Sie sieht ihn un­si­cher an, und er grinst. „Was ist, hast du Angst, dass ich dir den Hin­tern ver­soh­le?“
Sie presst die Lip­pen zu­sam­men und lässt sich auf den Bei­fah­rer­sitz plump­sen.
Tim fährt...

...​los und be­ob­ach­tet sie aus den Au­gen­win­keln. Sie hat die Hände in­ein­an­der ver­krallt und starrt nach vorn auf die dunk­le Stra­ße. Sie trägt schon wie­der nur diese dünne Jacke, dabei ist immer noch tiefs­ter Win­ter.
„Wie geht es dir?“, fragt er.
„Gut. Danke“, ant­wor­tet sie läs­sig, ohne den Kopf zu dre­hen.
„Wo kommst du so spät her?“
„Han­no­ver.“
„Du trampst abends um halb zehn von Han­no­ver nach Soltau?“
Sie zieht die Au­gen­brau­en zu­sam­men. „Ja, was da­ge­gen?“
„Hast du keine Angst?“
„Nein.“
Er seufzt. „Was frage ich, du hast ja auch keine Angst, dich mit zwei frem­den Män­nern auf eine BDSM-Ses­si­on ein­zu­las­sen.“
Keine Re­ak­ti­on. Ei­ni­ge Mi­nu­ten schwei­gen sie beide. Dann räus­pert er sich. „Was hast du in Han­no­ver ge­macht?“
„Geht dich das was an?“
„Nein. Ich woll­te nur Small Talk ma­chen.“
Sie re­agiert nicht, und all­mäh­lich be­ginnt die Wut in ihm zu bro­deln. Genau eine Woche ist es jetzt her und jeden ver­damm­ten Tag in Mün­chen muss­te er an die­ses Psy­cho-Weibs­stück den­ken.
Leon hatte sie am Sonn­tag­abend zu Hause an­ge­trof­fen und dar­auf­hin per SMS Ent­war­nung ge­ge­ben. So war Tim am Mon­tag be­ru­higt in den Flie­ger ge­stie­gen, aber sie ging ihm nicht aus dem Kopf. Jeden ein­sa­men Abend im Hotel sah er im Geis­te ihren nack­ten Kör­per vor sich und dach­te über die klei­nen run­den Nar­ben an ihrem Ober­schen­kel nach. Der Blick, die­ser ver­zwei­fel­te Blick, als sie ihn an­ge­bet­telt hatte, sie zu fi­cken, hat ihn ge­packt, und das nervt ihn ge­wal­tig. Viel­leicht ist es auch nicht sie als Per­son, son­dern die In­ten­si­tät der Ses­si­on, die ihn nicht los­lässt. Die­ses BDSM-Spiel war kein Spiel, son­dern … ja, was denn? Er fin­det keine tref­fen­den Worte für das, was an jenem Abend zwi­schen ihnen pas­siert ist. Sie hat ihm ihr In­ners­tes of­fen­bart, ihm, einem völ­lig frem­den. Ihre Re­ak­tio­nen, ihre Mimik, die wei­che Haut an ihrem Hals, unter der er ihren ra­sen­den Puls ge­fühlt hatte, ihre Bli­cke, ihr Zit­tern, der voll­stän­di­ge Ver­lust ihrer Selbst­kon­trol­le … all das war so in­ten­siv ge­we­sen und pass­te nicht zu die­sem Ab­blo­cken da­nach. So rich­tig klar wurde ihm das erst Tage spä­ter. Jedes Mal, wenn er an sie denkt, zuckt sein Schwanz, und er stellt sich ihren Ge­sichts­aus­druck vor, wäh­rend er sich mit einem har­ten Stoß in ihr ver­senkt. Dann sieht er ihr Ge­sicht vor sich, nach der Ses­si­on, ver­heult, mit ge­rö­te­ten Augen, und er will sie in den Arm neh­men und ihren Schmerz lin­dern, damit ihr Blick diese schmerz­haf­te Ver­zweif­lung ver­liert. Fuck!
„Hast du heute noch was vor?“ Die Worte rut­schen ihm spon­tan über die Lip­pen, ohne dass er wirk­lich nach­ge­dacht hat, und fast hofft er, dass sie Ja sagt, damit er sie nicht ein­la­den kann.
„Nein. Warum?“
Er zuckt be­tont gleich­gül­tig mit den Schul­tern. „Un­se­re Ses­si­on hat mir ge­fal­len. Keine un­nö­ti­gen Ge­füh­le, kein sen­ti­men­ta­les Ge­schwätz. Wenn du In­ter­es­se hast, könn­ten wir das wie­der­ho­len.“
Aus den Au­gen­win­keln sieht er, dass sie ihn miss­trau­isch mus­tert.
„Heute?“
„Ich war fünf Tage lang zu einem Se­mi­nar in Mün­chen in einem stink­lang­wei­li­gen Hotel ohne Spiel­zim­mer.“ Er grinst. „Ich könn­te heute noch etwas Spaß ge­brau­chen.“
Ei­ni­ge Mi­nu­ten ist es still. Sie sieht zum Sei­ten­fens­ter hin­aus, scheint mit sich zu kämp­fen. Doch dann dreht sie ihm ihr Ge­sicht zu und grinst frech. „Glei­che Be­din­gun­gen. Keine Fra­gen, keine Ge­fühls­du­se­lei­en, und ich gehe da­nach nach Hause. Ich meine, ich gehe wirk­lich da­nach.“
Die­ses Grin­sen schon wie­der. Es macht ihn wü­tend. Warum tut sie das? Was soll das? Es stinkt zum Him­mel! Er will wis­sen, was mit ihr los ist.
Er ver­kneift sich jeden Kom­men­tar und nickt läs­sig. „Okay.“
Den Rest der Fahrt ver­brin­gen sie schwei­gend.
Als sie sein Haus er­rei­chen, kommt Pas­cal ge­ra­de zur Tür her­aus. Er­staunt zieht er die Au­gen­brau­en hoch, als er Ella und Tim aus dem Auto stei­gen sieht. Er fasst sie an den Ober­ar­men und drückt ihr einen sanf­ten Kuss auf die Wange. „Hi Ella, schön dich zu sehen.“
„Hi.“
„Hi Tim.“
„Hi Pas­cal. Willst du weg?“
„Ja, hab heute Nacht einen Job.“
„Viel Er­folg.“
Pas­cal nickt und fügt mit einem Schmun­zeln hinzu: „Und euch viel Spaß.“
Ella re­agiert kaum. Nach­dem Tim sei­nen Kof­fer aus dem Auto ge­nom­men hat, geht sie still und an­schei­nend ge­lang­weilt neben ihm die Trep­pe hin­auf zur Haus­tür. Wäh­rend er auf­schließt, fragt er sich, was er nun ei­gent­lich mit ihr an­fan­gen will. In der Woh­nung wirft er die Schlüs­sel auf den Tisch, zieht die elen­de An­zug­ja­cke aus und zerrt sich die Kra­wat­te vom Hals. „Möch­test du was trin­ken?“
Sie zö­gert. Er wen­det sich in die Küche. „Also, ich brau­che einen Kaf­fee.“ Er sieht sie fra­gend an, und sie nickt ohne große Be­geis­te­rung. Wie ein ge­lang­weil­tes Kind mit der Fuß­spit­ze immer wie­der gegen den Tür­rah­men sto­ßend, steht sie im Rah­men der Kü­chen­tür und sieht ihm zu, wäh­rend er sich mit der Kaf­fee­ma­schi­ne be­schäf­tigt. Im hel­len Licht der Woh­nung fällt ihm auf, wie un­ge­pflegt Ella aus­sieht. Ihre lan­gen Haare hän­gen in ver­kleb­ten Sträh­nen herab, ihre Jeans ist dre­ckig, die Jacke ein­ge­ris­sen, die Schu­he durch­nässt. Er zeigt auf einen der Stüh­le am Kü­chen­tisch. „Setz dich.“
Sie ge­horcht, wirkt ver­lo­ren. Vor ihm kann sie das nicht ver­ber­gen. Und sie ist trotz des gut ge­heiz­ten Autos noch durch­ge­fro­ren. Ihre Lip­pen zit­tern. Er setzt sich ihr ge­gen­über, nimmt ihre kal­ten Hände und streicht sanft mit den Dau­men dar­über. „Ella.“
Sie zieht un­wil­lig die Au­gen­brau­en zu­sam­men. „Was?“
Fuck! Sie wird ihm weg­lau­fen, wenn er so wei­ter­macht.
Sein Griff um ihre Hand­ge­len­ke wird fes­ter, und er ver­leiht sei­ner Stim­me einen do­mi­nan­ten Ton. „Okay. Glei­ches Sa­fe­word wie letz­tes Mal. Ich will nur dei­nen Kör­per zu mei­nem Ver­gnü­gen. Nichts sonst. Aber zwei Fra­gen musst du mir noch be­ant­wor­ten.“
Sie starrt ihn miss­trau­isch an.
„Hast du zur­zeit was mit an­de­ren Män­nern?“
„Nein.“
„Keine Ses­si­ons, keine Chat­be­kannt­schaf­ten, kein … wirk­lich nichts?“
„Denkst du, ich geh auf den Strich?“
Er schweigt.
„Wenn du mir nicht glaubst, ver­giss es doch ein­fach“, faucht sie und will sich von ihm los­rei­ßen, doch er hält wei­ter­hin ihre Hände und sieht sie an. Sie weicht sei­nem Blick nicht aus, wenn auch mit ver­krampft zit­tern­den Hän­den.
Er nickt. „Reg dich nicht auf. Ich glau­be dir ja. Die zwei­te Frage. Auf einer Skala von eins bis zehn, wie wich­tig ist dir Schmerz?“
„Zehn.“
Sie hat nicht eine Mil­li­se­kun­de ge­zö­gert und starrt ihm immer noch di­rekt in die Augen. Er schluckt und lo­ckert sei­nen Griff um ihre Hand­ge­len­ke. „Ella, bitte. Was ist dir pas­siert?“
Sie reißt die Arme zu­rück und springt auf. „Keine Fra­gen, ver­dammt!“
Er er­reicht sie erst, als sie die Woh­nungs­tür schon auf­ge­ris­sen hat, dreht ihr den Arm auf den Rü­cken und knallt die Tür wie­der zu. Sie wim­mert auf.
„Okay. Schluss mit freund­lich.“ Er schiebt sie vor sich her ins Wohn­zim­mer und be­ach­tet nicht, dass sie ins Stol­pern kommt und auf­schreit. Mit ge­üb­ten Grif­fen zerrt er ihr Hose und Slip bis zu den Knien her­un­ter, ohne ihren ver­dreh­ten Arm los­zu­las­sen. Er zwingt sie vor der Couch auf die Knie und drückt ihren Ober­kör­per auf das Pols­ter. Wei­ter­hin hält er ihren Arm über­streckt auf dem Rü­cken, so­dass sie jede Be­we­gung schmer­zen muss. Ohne lange zu zö­gern, be­ginnt er, sie zu schla­gen.

Ella kreischt und zap­pelt, doch er ist viel stär­ker als sie und hält sie in die­sem Zwangs­griff, der sie ab­so­lut wehr­los macht. Er schlägt zu, mit vol­ler Kraft, immer wie­der, ohne ihr auch nur eine Se­kun­de zu geben, sich auf die Schlä­ge ein­zu­stel­len. Sie hat keine Zeit zum Den­ken, und schon nach we­ni­gen Mi­nu­ten flie­ßen die Trä­nen, und das Bren­nen in ihrer Seele ver­schwin­det im glei­chen Maße, wie sich das Bren­nen auf ihrem Arsch ver­stärkt. Er­leich­tert lässt sie sich fal­len, wehrt sich nicht mehr, ent­spannt alle Mus­keln, lässt sich unter sei­nen Schlä­gen hem­mungs­los gehen, bis er sein Werk be­en­det.
„Du wirst jetzt keine fal­sche Be­we­gung mehr ma­chen, sonst war das hier das Harm­lo­ses­te, was dir heute pas­siert.“
Er zieht sie hoch und drängt sie ins Bad. Auf dem Weg holt er sich aus dem Schrank ein paar Hand­man­schet­ten und eine Kette.
„Die Hände auf das Wasch­be­cken, und wehe, du be­wegst dich.“
Sie ge­horcht und bleibt, ein­ge­bet­tet in die­sem fried­li­chen, er­hol­sa­men Kokon aus Nebel, re­gungs­los mit halb ge­schlos­se­nen Augen ste­hen, wäh­rend er in aller Ruhe die Ärmel sei­nes Hem­des öff­net und sie bis zu den El­len­bo­gen auf­krem­pelt. Alles ist weit weg, ihre Ge­dan­ken sind wie Watte, be­we­gen sich ein­fach nicht. Auf kei­nen Fall soll das auf­hö­ren.
Er zieht sie mit ge­üb­ten Grif­fen voll­stän­dig aus, schnallt die Man­schet­ten um ihre Hand­ge­len­ke, schiebt sie unter die Du­sche, zieht ihre Hände nach oben und be­fes­tigt sie mit der Kette und einem gro­ßen Ka­ra­bi­ner­ha­ken an einer me­tal­le­nen Stan­ge, die quer über der Duschwand in­stal­liert ist. Sie starrt gegen die weiße Flie­sen­wand, wäh­rend er die Brau­se in die Hand nimmt, das Was­ser auf­dreht und sorg­fäl­tig die Tem­pe­ra­tur re­gu­liert.
„Augen zu, und wehe, du zap­pelst“, knurrt er, und sie ge­horcht, ohne zu den­ken. Dann fühlt sie war­mes Was­ser und riecht Seife und Sham­poo. Seine Hände mas­sie­ren sorg­fäl­tig ihre Kopf­haut und ihre Haare, sanft wäscht er jeden Zen­ti­me­ter Haut ihres Kör­pers. Sie nimmt jede Be­rüh­rung über­deut­lich wahr. Die Wärme des Was­sers und die Wärme sei­ner Hände durch­drin­gen jede Faser ihres Kör­pers, ihr Herz und ihre Seele, alles.
Plötz­lich ist da diese Er­in­ne­rung an ihre Kind­heit. Sie steht zu Hause in der Ba­de­wan­ne, wäh­rend ihre Mut­ter davor fröh­lich ein Lied summt, sie ein­seift und an­schlie­ßend mit der Hand­brau­se ab­duscht. Eine tiefe, schmerz­haf­te Sehn­sucht nach Liebe und Ge­bor­gen­heit er­wacht in ihr zum Leben. Sie saugt Tims Zärt­lich­keit auf wie ein tro­cke­ner Acker die ers­ten Re­gen­trop­fen nach einer mo­na­te­lan­gen Dürre. Trä­nen ver­mi­schen sich mit dem Was­ser der Du­sche, und als er sie ab­ge­trock­net hat und ihre Hände be­freit, fällt sie gegen ihn, schlingt ihre Arme um sei­nen Hals und kann nicht auf­hö­ren zu wei­nen.
Er sagt kein Wort. Gott sei Dank sagt er nichts und lässt sie in ihrem Nebel ver­wei­len.

Er wi­ckelt sie in ein gro­ßes Hand­tuch und föhnt ihre Haare, wäh­rend sie sich wie eine Er­trin­ken­de, schluch­zend, an ihn klam­mert. Als sie halb­wegs tro­cken ist, bringt er sie in sein Schlaf­zim­mer und legt sich mit ihr im Arm auf das Bett. Er küsst sanft ihre Schlä­fe. „Scht … ist ja gut, Klei­nes, ich helfe dir, ich lasse dich nicht al­lein. Es ist alles gut. Er­zähl mir jetzt, was dir so große Sor­gen macht, ja? Du bist nicht al­lein. Hab keine Angst.“
Au­gen­blick­lich ver­spannt sich ihr Kör­per. Was tut sie hier? Wie konn­te sie sich so gehen las­sen? Wie konn­te das pas­sie­ren?
En­er­gisch drängt sie ihn weg. „Rede nicht so einen Müll, Son­ny­boy. Was wird das hier? Ge­fühls­du­se­lei? So ein Scheiß war nicht ab­ge­macht.“
Er beißt die Zähne zu­sam­men. Ver­dammt! Was bil­det diese klei­ne Kröte sich ei­gent­lich ein?
Mit einem Ruck dreht er sie um und zieht sie an sich heran, so­dass ihr Rü­cken sich fest gegen sei­nen Brust­korb drückt. Er legt eine Hand dro­hend an ihre Kehle, die an­de­re fest auf ihren Ve­nus­hü­gel. „Die klei­ne Heul­su­se braucht einen Nach­schlag? Den kannst du be­kom­men, Schätz­chen“, zischt er, und au­gen­blick­lich gibt sie ihre Ab­wehr auf. Ihr Atem geht schnell, ihr Herz rast, und trotz sei­ner Wut ist sein Schwanz stein­hart.
Unter sei­ner Hand an ihrer Kehle fühlt er die Schluck­be­we­gung. Sie wehrt sich nicht gegen sei­nen Griff, als ob sie nur dar­auf war­tet, dass er zu­drückt und sie um­bringt. Sie will Schmer­zen. Sie will lei­den und ihn dafür be­nut­zen. Aber er will Ant­wor­ten.

Ella kann den bei­ßen­den Druck in ihrer Brust nicht er­tra­gen. Wenn er nur noch ein­mal so einen lie­be­vol­len Scheiß von sich gibt, wird sie ver­bren­nen. Er soll zu­drü­cken, er soll doch ein­fach fest­zu­drü­cken. „Was ist, Son­ny­boy? Ich warte! Immer diese lee­ren Ver­spre­chun­gen. Los, schlag zu! Ohne kriegst du doch so­wie­so kei­nen hoch. Ich dach­te, du hät­test mir einen guten har­ten Fick ver­spro­chen?“, stößt sie wü­tend her­vor. Er darf sie nicht mögen. Er soll sie has­sen.
Einen end­lo­sen Mo­ment lang re­agiert er nicht, dann fasst er mit einem har­ten Griff in ihre Haare. „Okay, Süße. Es reicht. Mach die Augen zu. Schlaf. Mor­gen wer­den wir reden. Noch eine fal­sche Be­we­gung und ich fes­se­le dich die Nacht über unten ans An­dre­as­kreuz.“
„Lass mich los! Lass mich so­fort los! Du Arsch! Du Mist­kerl, Du wi­der­li­che Memme!“
Er dreht sie auf den Bauch und hält ihren Arm auf dem Rü­cken fest. „Gib auf, Ella.“
„Im Leben nicht, du Pis­ser.“
Er lacht hä­misch auf, packt sie am Kinn und zwingt sie, ihn an­zu­se­hen. „Du willst un­be­dingt meine Wut? Weißt du ei­gent­lich, wie ge­fähr­lich du lebst? Was, wenn ich jetzt aus­ras­te? Wie viele Schlä­ge ist ein Pis­ser wert, Ella? Was meinst du? Wie viele wür­dest du mir ver­pas­sen, wenn ich das zu dir ge­sagt hätte?“
Sie starrt ihn an und grinst böse. „Ich würde dich schla­gen, bis du tot bist, aber dazu bist du ja zu feige.“
„So, zu feige. Glaubst du?“
Sie grinst wie­der und sieht ihm fest in die Augen. „Fei­ger Pis­ser. Fei­ger Pis­ser. Fei­ger Pis­ser. Fei­ger …“
Er legt die Hand über ihren Mund. „Ver­dammt, Ella.“
End­lo­se Mi­nu­ten ist es still. Dann hört sie ihn tief aus­at­men. „Okay.“
Er ent­fernt sich, und die Haut auf ihrem Po krib­belt er­war­tungs­voll.
„Halt dich am Bett­git­ter fest.“
Sie streckt die Arme nach vorn und greift um die Stan­gen.
Er schlägt zu, und was sie trifft, ist nicht seine Hand. Es klatscht laut. Er stei­gert die In­ten­si­tät der Schlä­ge im gleich­mä­ßi­gen Rhyth­mus, bis sie sich schrei­end auf­bäumt. Ein­mal, zwei­mal, drei­mal, vier­mal, dann hört sie auf zu zäh­len und ir­gend­wann ist er da, der Nebel. Gott sei Dank ist er da und mit ihm die Er­lö­sung. Alles Den­ken ver­geht, jede An­span­nung fällt von ihr ab. Nur noch wei­nen, un­ge­hemm­te Trä­nen­strö­me und ein un­kon­trol­lier­tes Beben blei­ben, und die Schlä­ge hören auf. Es schep­pert. Er hat, was auch immer er be­nutzt hat, in eine Zim­mer­ecke ge­schleu­dert.
Sanf­te warme Hände strei­chen trös­tend über ihren Rü­cken, an den Sei­ten ent­lang zu ihrem Brust­korb, strei­chen über ihre Brüs­te und wie­der nach oben, den Hals ent­lang. Er fasst in ihre Haare, und sie dreht sich um, so­dass er über ihr liegt. Ihre Bli­cke be­geg­nen sich. Er ver­steht. Sie sieht es wie­der in sei­nen Augen. Er ist der ein­zi­ge Mensch, der ver­steht, warum sie den Schmerz braucht. Es ist wie­der da, die­ses selt­sa­me Band, diese Nähe zwi­schen ihnen. Er spürt es auch, ganz si­cher. „Bitte“, sagen ihre Lip­pen, und sie streicht sanft über seine Wange.
„Ver­dammt, Ella“, flüs­tert er in ihr Ohr. So viel ist in die­sen zwei Wor­ten ent­hal­ten, bleibt je­doch un­ge­sagt. Es muss nicht aus­ge­spro­chen wer­den. Sie wis­sen es beide. Sie zieht ihn zu sich her­un­ter, und ihre Lip­pen tref­fen sich. So warm, so weich, so zärt­lich. Seine Zunge dringt in ihren Mund, um­kreist ihre, ihr Atem ver­mischt sich.