Die Zähmung der Wildkatze

Er­schie­nen: 03/2011

Genre: Soft-SM / BDSM

Lo­ca­ti­on: Groß­bri­tan­ni­en

Sei­ten­an­zahl: 296

Hör­pro­be: Rein­hö­ren

Er­hält­lich als:
pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-93828-175-8
ebook: 978-3-93828-179-6

Preis:
Print: 12,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

Er­hält­lich bei u.a.:

und allen gän­gi­gen On­line­händ­lern und im Buch­han­del

Die Zähmung der Wildkatze


In­halts­an­ga­be

Marie Lan­cas­ter ist im­pul­siv und un­be­re­chen­bar - und hat mit SM nicht­sam Hut. Doch als sie auf der Hoch­zeit ihrer bes­ten Freun­din den­do­mi­nan­ten Stuart Pres­cott ken­nen­lernt, der der Wild­kat­ze noch am­sel­ben Abend eine Lek­ti­on er­teilt, ist Ma­ries Neu­gier ge­weckt.
Der un­nah­ba­re Stuart ist über­rascht von Ma­ries Wil­lens­stär­ke, doch­die­se Frau reizt ihn mehr als jede an­de­re De­vo­te zuvor. Sich ih­reUn­ter­wer­fung immer wie­der aufs Neue er­ar­bei­ten zu müs­sen, fas­zi­nier­tihn. Lang­sam brö­ckelt Ma­ries Fas­sa­de unter Stuarts ver­lo­cken­den,ver­füh­re­ri­schen Ma­nö­vern, und auch er ver­fällt immer mehr ih­rer­An­zie­hungs­kraft.
Wäre da nicht der Col­le­ge­stu­dent Jamie Man­son,der es auf die äl­te­re Marie ab­ge­se­hen hat. Stuart ahnt, dass der­ver­wöhn­te Jamie nichts Gutes im Schil­de führt ...

Ein ro­man­ti­scher SM-Ro­man und Fort­set­zung des Er­folgs­ro­mans „Lie­bess­kla­vin“.

 

Über die Au­to­rin

Jazz Win­ter schreibt ero­ti­sche Kopf­ki­nos und ge­nießt die brei­te Pa­let­te, die das ero­ti­sche Wort zu bie­ten hat. Mit ihren ro­man­ti­schen BDSM-Ro­ma­nen schafft sie es, zu über­zeu­gen und zu be­geis­tern. Sie ge­nießt den Kon­takt zu ihren Le­sern und be­müht sich, neben...

Wei­te­re Bü­cher der Au­to­rin

Le­se­pro­be

Szene 1

Marie ach­te­te weder auf Ge­schwin­dig­keits­be­gren­zun­gen noch auf Stra­ßen­schil­der. Sie wuss­te, wo der Kerl wohn­te und igno­rier­te die hu­pen­den Au­to­fah­rer, denen sie die Vor­fahrt nahm oder sie drän­gel­te, einen Zahn zu­zu­le­gen. Als Marie vor dem gro­ßen, vik­to­ria­nisch an­mu­ten­den Haus hielt, fand sie die Haus­tür offen. Schein­bar war sich die­ser Typ ab­so­lut si­cher ge­we­sen, dass sie sei­ner Her­aus­for­de­rung nach­kam. Sie hatte nicht den Nerv, sich dar­über Ge­dan­ken zu ma­chen. Dazu war sie viel zu im­pul­siv. Marie trat durch die Haus­tür in die Halle und sah sich um. Den An­blick der schö­nen In­nen­ein­rich­tung ihrer bes­ten Freun­din wisch­te sie bei­sei­te, schließ­lich war sie...

...​hier, um die­sem Peit­schen­schwin­ger die Mei­nung zu gei­gen.
Su­chend lief sie durch die Räume und immer wie­der blieb sie doch be­wun­dernd ste­hen. Erica hatte es wirk­lich drauf. Ver­dammt, nicht ab­len­ken las­sen. Wo ist der Drecks­kerl? Wo ver­steckt er sich?
„Suchst du mich, klei­nes, dum­mes Kätz­chen?“ Ent­spannt lehn­te Stuart an dem Tür­bo­gen zum Spei­se­zim­mer und mus­ter­te sie von Kopf bis Fuß. Er trug schwar­ze Le­der­ho­sen, ein wei­ßes, weit ge­schnit­te­nes Hemd mit hoch­ge­krem­pel­ten Är­meln. Er über­rag­te Marie um zwei Kopf­län­gen und den­noch baute sie sich vor ihm auf.
„Du kannst mir nichts vor­ma­chen, deine Spiel­chen zie­hen bei mir nicht. Und hör auf, mich Kätz­chen zu nen­nen, das klingt aus dei­nem Schand­maul wie eine Be­lei­di­gung.“ Sie fun­kel­te ihn wü­tend an und ern­te­te ein ab­fäl­li­ges La­chen.
„Nun, wir spie­len wohl beide gern. Du bist hier, also zieht mein Spiel oder liege ich da falsch?“
„Und wie falsch du liegst, Mist­kerl. Du bist ab­sto­ßend und wi­der­lich, am liebs­ten möch­te ich kot­zen, wenn ich dich sehe.“ Mit der Faust dro­hend ging sie ein paar Schrit­te auf ihn zu, blieb ste­hen und wich zu­rück, als er sich vom Tür­bo­gen ab­stieß und auf sie zukam. Sie log, dass sich die Bal­ken bogen und das mit vol­ler Ab­sicht. Ob­wohl ihr Bauch­ge­fühl ihm ent­ge­gendräng­te, jeder Teil ihres ver­rä­te­ri­schen Kör­pers sich da­nach sehn­te, von ihm an­ge­fasst zu wer­den. Selbst ihre Fin­ger­spit­zen krib­bel­ten, woll­ten durch das glän­zen­de schwar­ze Haar glei­ten. Wie er da­stand, sie ansah und mus­ter­te, fiel es ihr er­heb­lich schwe­rer, stand­haft zu blei­ben, als ihr lieb war. Mach jetzt bloß nicht schlapp. Zeig ihm, aus was für einem Ma­te­ri­al du ge­schnitzt bist.
Krampf­haft hielt sie an ihrer Wut fest, feu­er­te sich ge­dank­lich an, dem po­chen­den Ver­lan­gen nicht nach­zu­ge­ben.
„Es ist mir gleich, was du über mich denkst, Kätz­chen. Denn schließ­lich kenne ich dich be­reits aus einer an­de­ren Sicht­wei­se … nicht un­be­dingt schnur­rend und an­schmieg­sam, aber stöh­nend und keu­chend vor Lust. So ge­fü­gig hast du mir we­sent­lich bes­ser ge­fal­len.“
Marie wurde blass und sie spür­te, wie ihr Ge­sicht glüh­te. Mist, ver­damm­ter. Am Te­le­fon war es doch leich­ter. Den­noch schaff­te sie es, schnell wie­der die Fas­sung zu fin­den, auch wenn die Hit­ze­wel­le noch durch ihren Kör­per schoss. „Be­halt das gut in Er­in­ne­rung, denn ein wei­te­res Mal wirst du das nicht er­le­ben.“
„Bist du dir da si­cher?“
„Oh ja, das bin ich. Ich war ziem­lich an­ge­trun­ken und du hast das scham­los aus­ge­nutzt. An­ders hät­test du mich nicht so weit trei­ben kön­nen. Mich schüt­telt es jetzt noch bei dem Ge­dan­ken daran und au­ßer­dem bist du über­haupt nicht mein Typ.“ Marie reck­te stolz ihr Kinn empor und Stuart griff da­nach, um­fass­te mit sei­ner gro­ßen Pran­ke ihr Ge­sicht und zog es näher zu sich, bis ihre Na­sen­spit­zen sich fast be­rühr­ten.
„Ganz miese Aus­re­de. Du hast das Spiel ein­ge­läu­tet, deine Be­schimp­fun­gen, deine ne­cki­schen klei­nen Dop­pel­deu­tig­kei­ten, dein ar­ro­gan­ter Blick, wie jetzt. Mir ist es gleich­gül­tig, was dein Typ ist.“ Er kam ihrem Ge­sicht noch näher und flüs­ter­te be­droh­lich auf ihre Lip­pen. „Mag sein, dass an­de­re vor dei­nem Katz und Maus Spiel­chen den Schwanz ein­zie­hen, aber ich weiß, dass ich dich zäh­men kann … ohne Al­ko­hol­pe­gel und im Voll­be­sitz dei­ner geis­ti­gen und kör­per­li­chen Stär­ke.“ Er stieß sie sanft zu­rück und schmun­zel­te her­aus­for­dernd. „Was ich al­ler­dings auch weiß, ist, dass du dann die­je­ni­ge bist, die das klei­ne wu­sche­li­ge Kat­zen­schwänz­chen ein­zieht und weg­läuft.“
Marie bebte vor Wut, dreh­te sich auf dem Ab­satz um und war im Be­griff, zu gehen.
„Oh, doch so feige? Hast du Angst vor einem ech­ten Spiel mit mir?“
Da war sie wie­der, die Her­aus­for­de­rung, die pure Pro­vo­ka­ti­on, die in Ma­ries In­ne­rem einen Knopf drück­te, der ihren Ver­stand aus­schal­te­te und der kopf­lo­sen Im­pul­si­vi­tät frei­en Lauf ließ. Mit schnel­len Schrit­ten kehr­te sie zu ihm zu­rück. Seine selbst­be­wuss­te Ar­ro­ganz trieb sie in den Wahn­sinn. Als die schal­len­de Ohr­fei­ge sein Ge­sicht traf, brann­te ihre Hand­flä­che, doch er ver­zog keine Miene.
„Du mie­ser Bas­tard, wofür hältst du dich ei­gent­lich? Den Meis­ter aller Klas­sen?“ Wäh­rend sie diese Worte sagte, dreh­te sie sich er­neut schwung­voll um, mit dem Wil­len, jetzt zu gehen.
Seine Hände grif­fen flink nach ihren Ober­ar­men, und er beug­te sich über ihre Schul­ter. Seine Stim­me klang sam­tig und rau. „Ich bin nicht der Meis­ter aller Klas­sen, aber ich werde dein Meis­ter sein, Marie.“
Wi­der­wil­lig und re­bel­lisch dreh­te sie sich wie­der zu ihm um, er­wi­der­te fest sei­nen Blick, auch wenn sie ihren Kopf in den Na­cken legen muss­te, um in sein Ge­sicht sehen zu kön­nen. Stuart un­ter­brach als Ers­ter den Blick­kon­takt. Sie grins­te tri­um­phie­rend und be­ob­ach­te­te, wie er zu einem Si­de­board ging, die obers­te Lade öff­ne­te. Geh jetzt. Leg einen glän­zen­den Ab­gang hin. Aber sie konn­te sich nicht rüh­ren, be­ob­ach­te­te statt­des­sen seine ge­schmei­di­gen Be­we­gun­gen, als er zu ihr zu­rück­kehr­te.
„Willst du ge­zähmt wer­den, Kätz­chen?“
Es klang lä­cher­lich in ihren Ohren, aber die un­ter­schwel­li­ge Dro­hung in sei­nem Ton­fall hin­der­te sie, auf­zu­la­chen. Ihre Mimik wurde den­noch höh­nisch. „Als ob du mir das Was­ser rei­chen könn­test.“ Etwas in ihrem Hin­ter­kopf warn­te sie, nann­te es einen Feh­ler, die­sen Satz aus­ge­spro­chen zu haben. Doch sie wisch­te den Ge­dan­ken fort und über­kreuz­te ihre Arme ab­war­tend. Marie er­wi­der­te sein süf­fi­san­tes Lä­cheln selbst­si­cher.
„Lass es auf einen Ver­such an­kom­men.“
„Tss.“
„Mit oder ohne Si­cher­heits­lei­ne?“
Marie legte die Stirn in Fal­ten. „Was ist denn das für eine Frage?“
„Hm, ein Tra­pez­künst­ler ohne Netz und Si­cher­heits­lei­ne muss sich ent­we­der ab­so­lut si­cher sei­nes Kön­nens sein oder dumm genug, die Ge­fahr nicht zu er­ken­nen. Zu wel­cher Sorte ge­hörst du? Möch­test du vor­her ein Ab­bruch­wort mit mir ver­ein­ba­ren? Ich ga­ran­tie­re dir, ich werde nicht zim­per­lich mit dir um­ge­hen. Wie klingt das Wort ‚Zicke‘ für dich? Es wäre wirk­lich per­fekt, fin­dest du nicht?“
Geh ein­fach, das ist doch be­scheu­ert. Marie schnaub­te. Erica hatte ihr von einer Art Sa­fe­word er­zählt, dass BDSM-Ge­nie­ßer be­nutz­ten, wenn das Spiel zu weit ging. Ir­gend­wo aus wei­ter Ferne ihres tiefs­ten In­ne­ren schrie ihr Ver­stand ent­setzt auf und fleh­te sie an, so­fort die Flucht zu er­grei­fen, aber die Her­aus­for­de­rung poch­te in ihrem Magen und ihr Stolz ließ sie ein­fach den Kopf schüt­teln. Was hatte er vor? Da an­set­zen, wo er bei der Hoch­zeit auf­ge­hört hatte? Wie ein Tiger in einem zu klei­nen Käfig wan­der­te sie auf und ab, ohne Stuart aus den Augen zu las­sen.
„Was ist? Angst vor der ei­ge­nen Cou­ra­ge? Angst, die Kon­trol­le zu ver­lie­ren? Wägst du ge­ra­de deine Chan­cen ab oder über­legst du noch, frei­wil­lig das Feld zu räu­men?“
Das war zu viel. „Lä­cher­lich.“
Als hätte er die Ant­wort er­war­tet, streck­te er sei­nen Arm aus und in sei­ner Hand ent­roll­te sich eine schwar­ze, lange Le­der­peit­sche mit fes­tem brei­ten Schaft, wie für seine große Hand ge­macht und ge­floch­ten bis zum spitz zu­lau­fen­den Ende. Einen Au­gen­blick fla­cker­te er­neut der Ver­stand in Marie auf und sen­de­te ein pa­ni­sches SOS. In Stuarts Mimik ver­än­der­te sich etwas. Er lä­chel­te freund­lich und seine Stim­me bekam einen be­droh­lich fröh­li­chen Un­ter­ton, der sie ver­wirr­te.
„Das nennt man eine Bul­len­peit­sche. Zwölf­fach ge­floch­te­nes Rinds­le­der auf etwa zwei Meter Länge. Mit­tel­schwer und per­fekt aus­ba­lan­ciert für die Ziel­si­cher­heit. Es ist eins mei­ner liebs­ten Stü­cke aus mei­ner Kol­lek­ti­on, liegt gut in der Hand und ich würde damit die Flü­gel einer Flie­ge tref­fen. Ich habe sie dem klas­si­schen Ori­gi­nal ge­treu nach­ge­baut. So etwas wird heute noch von Cow­boys zum Vieh­trieb ver­wen­det. Solch ein Schätz­chen ge­hört nur in er­fah­re­ne Hände. Du kannst also ganz be­ru­higt sein, ich weiß, was ich tue.“
„Das wagst du nicht!“ Der Aus­ruf war ihr über die Lip­pen ge­kom­men, ohne dass sie es ge­wollt hatte. Sie hob ihren Zei­ge­fin­ger und ging lang­sam rück­wärts.
Stuart folg­te ihr schmun­zelnd.
Das wagst du dich nie­mals.
Er ließ das Le­der­mons­ter durch die Luft se­geln und peitsch­te ins Leere. Der Knall hall­te durch das Haus, wurde von den Wän­den der Ein­gangs­hal­le zu­rück­ge­wor­fen und durch­fuhr ihren Kör­per. Marie starr­te ihn an wie ein Lamm vor dem gro­ßen bösen Wolf. Schei­ße. Er meint das ernst!
„Lauf!“
Marie blieb wie an­ge­wur­zelt ste­hen und rühr­te sich nicht. In was hast du dich jetzt schon wie­der ma­nö­vriert? Ver­dammt!
„Lauf los, deine Chan­ce, mir zu zei­gen, wie gut du bist. Ich gebe dir fünf Mi­nu­ten Vor­sprung, dann komme ich und hole dich. Und Gnade dir, wenn ich dich finde.“
Als ein wei­te­rer Knall der Peit­sche durch das Haus dröhn­te, rann­te sie los, über die Ter­ras­se hin­aus zu den an­gren­zen­den Pfer­de­wei­den di­rekt auf das Wald­stück zu. Es war mehr eine Art Flucht­re­flex als eine be­wusst ge­trof­fe­ne Ent­schei­dung. Nach­dem sich der An­flug von kind­li­chem Ver­gnü­gen an die­sem ver­rück­ten Fang­spiel ge­legt hatte, schimpf­te sie laut und atem­los.
„Das ist wie­der mal ty­pisch. Nicht nach­den­ken, ein­fach los­re­den. Schei­ße!“
Es war nicht das erste Mal, dass ihre große Klap­pe und ihre Im­pul­si­vi­tät sie in sol­che eine Lage ge­bracht hat­ten. Ihre Lun­gen brann­ten, als sie den ers­ten Baum­stamm er­reich­te. Sie blieb keu­chend ste­hen und sah sich um. Stuart war ihr noch nicht ge­folgt. Zwei­fel nag­ten an ihr. Das ist kin­disch. Doch sie kam nicht dazu, wei­ter dar­über nach­zu­den­ken. Huf­schlä­ge nä­her­ten sich und Marie sah Stuart auf einem Rap­pen auf das Wald­stück zu­kom­men. Die­ser ver­damm­te Mist­kerl. Panik schnür­te ihr die Kehle zu und sie rann­te tie­fer in das Wäld­chen hin­ein. Ir­gend­wo in ihrem Kopf war ihr klar, dass es sein Grund­stück war und er es ga­ran­tiert wie seine Wes­ten­ta­sche kann­te. Den­noch rann­te sie wei­ter, bück­te sich in das Un­ter­holz, kratz­te sich an Ästen und Dor­nen die Arme auf. Sie stol­per­te vor­wärts über Wur­zeln und Stei­ne und such­te nach einem Ver­steck. Sie lief wei­ter, er­reich­te das Ende des klei­nen Wal­des und blieb auf einer Blu­men­wie­se ste­hen, die plötz­lich vor ihr auf­tauch­te. Dann er­starr­te sie. Stuart saß läs­sig auf dem Rap­pen und lä­chel­te kalt, nur we­ni­ge Schrit­te trenn­ten sie von­ein­an­der. Al­lein der An­blick des Las­sos in sei­ner Hand de­mü­tig­te sie, doch der Schock saß zu tief für eine spon­ta­ne Re­ak­ti­on, zu­rück in den Wald zu ren­nen. Rück­wärts stol­pernd be­ob­ach­te­te sie, wie er das Lasso über den Kopf schwang. Das Fang­seil flog durch die Luft, und ge­ra­de, als sie wie­der Her­rin ihres Kör­pers wurde und los­lau­fen woll­te, legte sich das Seil über ihren Kopf und schnür­te ihre Arme an ihren Kör­per. Der Ruck, mit dem Stuart die Schlin­ge zuzog, riss sie von den Füßen und warf sie in das Gras. Stuart sprang vom Sat­tel und war flink bei ihr, fes­sel­te ihre Hände und Füße mit dem rest­li­chen Seil, als würde er ein Kalb für das Bran­ding vor­be­rei­ten. Sie zap­pel­te, trat, ver­such­te, nach ihm zu schla­gen, aber er war schnell und besaß eine ge­üb­te Ruhe, als sei er jah­re­lang Cow­boy ge­we­sen. Im Nu war sie wehr­los und na­he­zu be­we­gungs­un­fä­hig. Stuart hock­te über ihr und be­trach­te­te sie mit dem mus­tern­den Blick sei­ner eis­blau­en Augen.
Marie zerr­te an ihren Fes­seln. „Scheiß­kerl, das war pure Be­rech­nung.“
Er zuck­te mit sei­nen brei­ten Schul­tern, pack­te sie und stell­te sie gegen einen di­cken Baum­stamm ge­lehnt auf ihre Füße. Sie fühl­te sich wie ein zum Ver­sand ver­schnür­tes Post­pa­ket, ruck­te und riss an dem Lasso, aber es löste sich kein biss­chen. Rechts und links von ihr stütz­te Stuart sich an dem Baum ab und sah ihr tief in die Augen.
„Ich sagte dir be­reits, ich werde nicht zim­per­lich sein.“
Ihr Kopf war mit einem Mal leer, kein stö­ren­der Ge­dan­ke, nur sein Ge­sicht di­rekt vor ihr. Seine Fin­ger­spit­zen schweb­ten über ihrem Ge­sicht, als würde er die Kon­tu­ren nach­zeich­nen, ohne sie zu be­rüh­ren. Ihr Atem be­schleu­nig­te sich, denn er war ihr so nah, dass sein Kör­per­duft durch ihre Nase di­rekt in ihr Be­wusst­sein kroch. Hitze stieg in ihr hoch, schick­te klei­ne elek­tri­sche Im­pul­se wie Wurf­ge­schos­se durch ihren Kör­per, die an den sen­si­bels­ten Stel­len zu ex­plo­die­ren schie­nen. Marie spür­te, wie sich ihre Brust­war­zen unter dem Stoff auf­rich­te­ten und eine Ket­ten­re­ak­ti­on bis hin­un­ter zu ihrer po­chen­den Kli­to­ris aus­lös­ten. Sie seufz­te leise auf, dreh­te ihren Kopf zur Seite und fühl­te sei­nen hei­ßen Atem auf ihrem Hals.
Stuart stieß sich vom Baum­stamm ab und be­trach­te­te sie, lä­chelnd, sie­ges­si­cher. Mo­ment mal. So­fort war sie wie­der hell­wach im Hier und Jetzt und nahm seine tri­um­phie­ren­de Mimik deut­lich wahr. Ver­flucht!
„Na toll, wie do­mi­nant. Du hast mich ge­fan­gen, freu dich. Und jetzt?“
Sie be­müh­te sich, un­be­ein­druckt und ge­lang­weilt zu klin­gen, aber sein Lä­cheln blieb, als er nach den Zü­geln sei­nes Pfer­des griff.

Szene 2

„Wenn du denkst, jetzt sind wir quitt, weit ge­fehlt.“
Marie lehn­te sich mit der Schul­ter gegen die Mauer, biss fest auf den Kne­bel.
Aus der Sei­ten­ta­sche sei­nes Le­der­man­tels zog er einen fin­ger­gro­ßen Mi­ni­vi­bra­tor und sie starr­te dar­auf, hob dann ihren Blick zu sei­nem Ge­sicht. Erst als er aus der In­nen­ta­sche eine Fern­steue­rung nahm und sie be­tä­tig­te, ahnte sie, was er vor­hat­te. Marie rutsch­te von ihm weg, doch er zog sie über sein auf­ge­stell­tes Knie und strei­chel­te ent­setz­lich sanft über ihre ge­schun­de­nen hei­ßen Po­ba­cken. Seine Fin­ger glit­ten tie­fer, di­rekt zu ihrem Ge­schlecht. Be­hut­sam teil­te er ihre Scham­lip­pen, folg­te dem nas­sen, po­chen­den Spalt und drang mit einem Fin­ger in sie ein. Marie bäum­te sich stöh­nend auf und er bohr­te tie­fer. Die Fin­ger­kup­pe tas­te­te sich wei­ter vor, um­spiel­te sanft ihre Kli­to­ris, bis sich ihre Schen­kel wie fern­ge­steu­ert ein klein wenig öff­ne­ten.
„Wenn dich jetzt je­mand so sehen könn­te … ein Traum, klei­nes Kätz­chen.“
Ihr Herz klopf­te hart in ihrer Brust, ihr Puls raste und die Lust zog in Wel­len durch ihren Kör­per. Sie hob ihr Be­cken höher, ließ es gegen sein Fin­ger­spiel krei­sen. Dann tausch­te er den Mit­tel­fin­ger mit dem Dau­men aus. Marie stand kurz davor, den Ver­stand zu ver­lie­ren. Zwei Fin­ger­spit­zen spiel­ten feucht von ihrer Lust mit ihrer Perle, wäh­rend der Dau­men in ihr ein- und aus­fuhr. Das war ein Ge­fühl, als würde sie gleich­zei­tig ge­leckt und ge­vö­gelt wer­den. Ihr Stöh­nen wurde rhyth­mi­scher und in ihrem Kör­per spann­te sich jeder Mus­kel. Kurz, bevor sie kam, stopp­te er und ent­zog ihr jeg­li­che Rei­zung. Sie sack­te auf sei­nem Knie seuf­zend in sich zu­sam­men und keuch­te gegen den Kne­bel.
„Mhpfäl!“
„Wie war das? Du musst deut­li­cher spre­chen, sonst ver­ste­he ich dich nicht.“
„Mhpfäl!“
„Ach, das war nur wie­der eine dei­ner Be­schimp­fun­gen. Na mal sehen, ob ich das nicht än­dern kann. Weißt du, was das hier ist? Man nennt es Vi­bro-Ei. Per­fekt, diese klei­ne fern­ge­steu­er­te Er­fin­dung.“
Der Mi­ni­lust­brin­ger glitt zwi­schen ihre Po­ba­cken. Pro­vo­kant rieb er ihn gegen ihren Anus und press­te ihn da­ge­gen, wie eine Dro­hung, und sie wirk­te. Marie zap­pel­te keu­chend, doch Stuart hielt sie fest. Er fuhr tie­fer zwi­schen ihre ge­schwol­le­nen Scham­lip­pen in die Nässe und ließ ihn dort ganz sanft vi­brie­ren. Marie at­me­te stoß­wei­se durch die Nase. Dann drang der Vi­bra­tor in sie ein und Stuart plat­zier­te ihn tief in ihrem Ge­schlecht. Er­neut schick­te er auf Knopf­druck Schwin­gun­gen aus und Marie stöhn­te. Dann stell­te er sie wie­der auf die Füße, ent­wirr­te ihr Hös­chen, das sich um ihre Ge­len­ke ge­wi­ckelt hatte, und zog es ihr aus. Als sie in sein Ge­sicht blick­te, er­kann­te sie es wie­der. Die sonst eis­blau­en Augen hat­ten sich dun­kel ge­färbt wie das Meer bei Nacht und auch die­ses selt­sa­me Strah­len war auf sein Ge­sicht zu­rück­ge­kehrt. Von die­sem An­blick ma­gisch an­ge­zo­gen, trat sie auf ihn zu, blieb vor sei­nem Kör­per ste­hen und sog den Duft, den er ver­ström­te, tief ein. Sein Ge­schlecht war so deut­lich ab­ge­zeich­net, sie konn­te nicht wi­der­ste­hen. Ihre Hände waren am Rü­cken ge­fes­selt, also nutz­te sie ihren Kör­per, um ihn zu rei­zen. Da lag Gier in sei­nen Ge­sichts­zü­gen, pure Lust, die nach Be­frie­di­gung lechz­te, doch Stuart wand­te sei­nen Blick ab und schob sie an den Schul­tern sanft ge­packt auf Dis­tanz. Warum tut er das?
„Mein Schwanz ist ein Pri­vi­leg, das du dir noch lange nicht ver­dient hast.“
Marie seufz­te, stöhn­te gleich dar­auf, als er die Vi­bra­ti­on er­neut in ihrem Ge­schlecht ver­stärk­te.
„Ich denke, wir beide keh­ren jetzt zu­rück auf die Party und der Da­men­wa­sch­raum wird für dich tabu sein. Falls du auf die Idee kommst, mein Spiel­zeug ent­fer­nen zu wol­len.“
Ge­fes­selt, wie sie war, schob er sie vor sich her, zu­rück zum glä­ser­nen Tanz­tem­pel und ihre Wan­gen glüh­ten, als die ers­ten Gäste ihrer an­sich­tig wur­den. Erst auf der Party ent­fern­te er ihr den Kne­bel und zuck­te mit den Schul­tern über ihre An­spra­che. Er ver­stand durch die Musik nicht ein Wort. Von den Fes­seln be­freit, schob er sie vor sich her an den Rand der Platt­form über der Tanz­flä­che, wo sich zu­cken­de Lei­ber dicht an dicht unter ihnen be­weg­ten. Stuart dreh­te sie um und such­te ihren Blick. Die­ses Lä­cheln auf sei­nem Ge­sicht ver­hieß nichts Gutes. Seine Hand schloss sich um ihren Hals, zog sie nah heran und er be­trach­te­te sie fas­zi­niert. Marie er­wi­der­te un­si­cher sei­nen Blick, zerr­te an sei­nem Hand­ge­lenk, doch er lo­cker­te den Griff nicht. Er­neut schick­te er per Fern­steue­rung eine kurze Vi­bra­ti­on in ihren Schoß. Der Kuss auf ihre Lip­pen war so zärt­lich und süß, dass ein wei­te­rer Hit­ze­schau­er über ihre Haut pri­ckel­te. Er gab ihr ein wenig Schwung, löste seine Fin­ger von ihrem Hals und Marie fiel über die Kante …
Der Schrei in ihrer Kehle, über­tönt von der Musik, stopp­te so­fort, als sie von un­zäh­li­gen Hän­den auf­ge­fan­gen wurde. Sie schweb­te über die tan­zen­den Men­schen hin­weg, auf Hän­den ge­tra­gen, die sie über­all an­fass­ten. So viele Fin­ger, die sich in ihr Fleisch gru­ben, nack­te Haut be­rühr­ten, kräf­tig zu­pack­ten oder sanft bohr­ten. Immer wei­ter weg von Stuart. Es war an­re­gend, sinn­lich und schmut­zig zu­gleich und das Klop­fen in ihrer Kli­to­ris wurde über­mäch­tig. Marie hob ihren Kopf, sah zu Stuart, der noch immer auf der Em­po­re stand und eine Hand hob. Sie wuss­te, was er darin hielt.
Blit­ze zuck­ten durch ihren Kör­per, als das Vi­bro-Ei er­neut los­leg­te, lang an­hal­tend, zu­neh­mend stär­ker und ihr Ge­schlecht zum Sum­men brach­te. Hände pack­ten ihren ge­schun­de­nen Po, grif­fen nach den In­nen­sei­ten ihrer feuch­ten Schen­kel und sie wurde wei­ter­ge­reicht wie eine Tro­phäe. Hem­mungs­los be­tas­te­te und er­kun­de­te man ihre Haut, wäh­rend der Vi­bra­tor wei­ter in ihr summ­te. Sie keuch­te, stöhn­te und ball­te ihre Hände zu Fäus­ten. Nicht hier mit­ten unter den Gäs­ten … nicht … dann ex­plo­dier­te sie mit einem so lau­ten Schrei, dass es ihr die Sinne nahm. Wei­te­re Hände fin­gen sie auf und ihr Stöh­nen wurde von dem nicht auf­hö­ren wol­len­den Zit­tern in ihrem In­ne­ren be­glei­tet. Er­neut fiel sie tie­fer und tie­fer in eine Hit­ze­wel­le von Lust und Auf­ga­be.
Die Ge­sich­ter über ihr wirk­ten ver­schwom­men und das Vi­brie­ren hatte auf­ge­hört, doch der Or­gas­mus zuck­te noch immer in ihrem Schoß. Mün­der be­weg­ten sich, doch sie hörte sie nichts sagen. Auch die Musik war weit weg. Je­mand hob sie hoch. Sie fühl­te sich, als ob sie von der Tanz­flä­che schweb­te und ei­ni­ge Au­gen­bli­cke spä­ter sah sie in Eri­cas be­sorg­tes Ge­sicht.
„Lie­bes, komm zu dir.“
Als sie em­por­sah, er­kann­te sie Stuarts Ge­sicht und war so­fort wie­der hell­wach. Zu­erst woll­te sie sich von ihm schie­ben, doch dann küss­te er ihre Stirn und lä­chel­te. Er hielt sie in sei­nen Armen.
„Jetzt ist das Schlam­pen­out­fit per­fekt.“
Das Flüs­tern floss durch ihr schweiß­nas­ses Haar. Sie konn­te kei­nen Kampf mehr aus­fech­ten heute, woll­te auch nicht mehr kämp­fen und seine Augen schie­nen di­rekt in sie hin­ein­zu­se­hen.
„Wir soll­ten sie hier raus­schaf­fen, am bes­ten, wir flie­gen zu­rück. Ich mach mir wirk­lich Sor­gen. Viel­leicht hat sie zu wenig ge­trun­ken, oder zu viel … oder sie hat ir­gend­was Blö­des ge­ges­sen.“
Erica sah den kur­zen Blick­wech­sel zwi­schen Simon und Stuart nicht, viel zu be­sorgt um das Wohl ihrer Freun­din, ach­te­te sie nicht wei­ter dar­auf.

Im Gäs­te­zim­mer in Si­mons Stadt­vil­la saß sie al­lein auf dem Bett, noch immer in den lan­gen schwar­zen Le­der­man­tel von Stuart ge­hüllt und spür­te etwas klei­nes Har­tes gegen ihre rech­te Brust ge­quetscht unter ihrem BH. Sie griff da­nach und be­trach­te­te die Fern­be­die­nung. Stuart muss­te sie dort plat­ziert haben.
Sie ließ sich auf den Rü­cken fal­len und hielt das Stück Ge­mein­heit in Au­gen­hö­he. Ohn­machts­an­fall. De­hy­drie­rung. Plötz­li­cher Black­out. Alles Er­klä­run­gen des Arz­tes für Ma­ries plötz­li­chen Zu­sam­men­bruch auf der Party. Erica hatte dar­auf be­stan­den. Nur Stuart und sie wuss­ten, was es wirk­lich war. Marie lach­te.
„Ver­damm­ter Mist­kerl.“

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.